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Die typische, dick gefütterte Skijacke widerspricht eigentlich vollkommen dem Zwiebelprinzip, und ist oft Grund statt Lösung allen Übels, weil sie kaum eine klimaregulierende Ventilation zulassen.
Die typische, dick gefütterte Skijacke ist zum Winterwandern eigentlich ok, aber nicht zum sportlichen Skifahren ... sie ist einfach zu dick und zu dicht, und vor allem zu unflexibel hinsichtlich der Ventilation!
Beim Skifahren wechseln sich kurze intensive Belastungsphasen bei der Abfahrt mit langen Ruhephasen bei der Liftfahrt ab. Eine gute Skijacke soll uns nun im stürmischen Sessellift vor Wärmeverlust schützen, aber gleichzeitig bei der schweißtreibenden Abfahrt genug Wärme und Schweiß nach außen abgeben. Geht das überhaupt, und wenn ja, wie?
Hier kommt die Atmungsaktivität ins Spiel.
Aber was ist das eigentlich?
"Atmungsaktiv" gibt es eigentlich nicht, denn mit atmungsaktiv verbindet man auch immer einen Luftaustausch. Jeder denkt, dass bei atmungsaktiven Jacken die warme, feuchte Luft nach außen entweichen kann. Das stimmt so aber nicht, bzw. nur zur Hälfte, denn bei den wind- und wasserdichten Membranen findet kein Luftaustausch statt! Lediglich Wasser "wandert" durch die Membran nach außen. Und dies beginnt auch erst, wenn es in der Jacke deutlich wärmer / feuchter als draußen ist (Druckgefälle); es muss in der Jacke also erst "unangenehm warm / feucht" werden, bevor die Feuchtigkeit durch die Membran nach außen geleitet werden kann.
Und was ist mit der warmen Luft? ... die bleibt drinnen! Und so wird uns immer wärmer und wir schwitzen immer mehr ... ein Teufelskreis. Deshalb ist ein zugluftfreier Luftaustausch mindestens genauso wichtig, wie die Atmungsaktivität!
Hier hilft das Öffnen der Ventilationsöffnungen bis hin zum teilweisen oder ganzen Öffnen des Frontreißverschlusses der Außenjacke, vorausgesetzt man hat einen windabweisenden, leicht gefütterten Midlayer, wie unter Isolationsschicht beschrieben.
Eine gute Skijacke , die auch für eine sportliche (schweißtreibende) Fahrweise geeignet sein soll, muss - neben zeitgemäßer Atmungsaktivität - ausreichend Ventilationsöffnungen haben. Diese Ventilationsöffnungen sind fast wichtiger, als die beste atmungsaktive Membran, da durch die Öffnungen Feuchtigkeit UND Wärme entweichen können!
Dass die Skijacke sollte auch nur LEICHT (!) gefüttert sein, um in Kombination mit einem leicht gefütterten Midlayer eine hohe Variabilität zu ermöglichen (wie unter Isolationsschicht besprochen).
Das hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Wasser ist bei Minustemperaturen - die ja meist beim Skifahren vorherrschen - gefroren. Insofern muss eine Skijacke nicht wasser-dicht sein. Und wer bei Naßschnee oder Regen eh lieber in die Hütte geht, braucht auch keine wasserdichte Jacke. Und auch wasserabweisende Jacken halten schon einiges an Wasser ab. Deshalb könnte man also gut auf die Wasserdichtigkeit verzichten, und viele tun die auch.
Winddicht sollte aber eine Jacke schon sein!
Mittlerweile sind Hardshells genauso stretchbar und soft, wie Softshells. Da aber Softshells selten eine Isolation haben, wäre eine leicht gefütterte Hardshell zu bevorzugen (wie unter Isolationsschicht besprochen).
Das ist aber auch Geschmackssache! Softshells sind oft nur wasserabweisend, aber nicht wasserdicht. Softshells an sich sind auch nicht immer winddicht, die Produkte für den Wintersport allerdings meist schon, und das sollten sie auch sein!
Hardshells nennt man die wasserdichten Jacken z.B. aus Gore-Tex, Pertex, Sympatex & Co.. Die Auswahl ist groß; die einen rascheln etwas mehr, anderen sind soft, stretchbar und rascheln gar nicht. Einfach anprobieren, und schauen, worin man sich wohl fühlt!
Sinnvolle Features
Neben den o. g. Ventilationsmöglichkeiten sollte man noch darauf achten, dass die Jacke eine Skipasstasche im Ärmel hat.
Eine (feste) Kapuze finde ich recht unpraktisch, weil sie den Kragen meist nach hinten zieht, und man ihn deshalb nicht mal schnell (z.B. am Liftende) mit einer Hand wieder schließen kann. Deshalb empfehle ich einen freistehenden Kragen (ggf. mit einer abnehmbaren Kapuze, die bei mir seit Jahren im Schrank liegt, und noch nie zum Einsatz kam). Beim Midlayer hingegen ist eine Kapuze sehr empfehlenswert, da sie meist recht dünn ist, und sich im Kragen klein zusammenrollen lässt, wo sie nicht stört. Bei Sturm hingegen, wird sie unter dem Helm angezogen, und bietet einen idealen Windschutz.
Neben den bekannten Gore-Tex, Pertex oder Sympatex haben gerade im Bereich der wind- und/oder wasserdichten Hardshells viele Hersteller eigene, gleichwertige Materialien, die auch hochwertig verarbeitet sind (verschweißte Nähte). Bei "Billigprodukten" wird hier oft gespart; und dann hilft auch die beste Membran nichts, wenn der Regen durch die Nähte kommt.
Inhalt Ski-Bekleidung:
1 - Ski-Bekleidung - Einleitung - Das optimierte Zwiebelprinzip
2 - Ski-Bekleidung - Unterste Schicht - Funktionsunterwäsche
3 - Ski-Bekleidung - Mittlere Isolationsschicht
4 - Ski-Bekleidung - Äußere Wetterschutzschicht - Softshell / Hardshell
5 - Ski-Bekleidung - Kleine Materialkunde
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