Viele wollen "besser" Skifahren ... die meisten glauben, dass es reicht, sich einfach nur einen "besseren" Ski zu kaufen ... die wenigsten nutzen die Möglichkeit des Skiunterrichts.
Natürlich ist nicht abzustreiten, dass "schlechtes Material" die Anwendung des vorhandenen Könnens einschränkt, und "gutes Material" dieses fördert, aber:
- ein guter Skifahrer kann auch mit mäßigem Material gut Skifahren, wogegen
- ein mäßiger Skifahrer auch mit dem "besten" Material kaum besser Skifahren wird!
Aber ok ... Skifahren ist für die meisten nur ein Hobby und Teil des Urlaubs, wobei das Skifahren an sich nur ein Teil dessen ist, und andere Faktoren wie Naturerlebnis oder einfach nur Entspannung genauso wichtig sind. Deshalb sein auch die Frage gestattet:
Warum soll man eigentlich "besser werden" und Skiunterricht nehmen?
Die meisten sind mit sich und ihrer Fahrtechnik vollkommen zufrieden, sie kommen (fast) alle Pisten runten, fühlen sich sicher, und haben Spaß! Also warum mehr Lernen ... wo doch der Kauf eines neuen Ski viel einfacher und schöner ist, und auch noch das "Belohnungszentrum" äußerst positiv stimuliert ;-)
Deshalb etwas grundsätzliches: Fahrtechnik hat keinen Eigenzweck. Sie dienst also nicht der Angeberei, oder um einer bestimmten "Förmchenfahrweise" zu entsprechen, sondern hat eigentlich nur einen Zweck: Fahrtechnik ist dazu da, um bestimmte Situationen erfolgreich und sicher zu meistern!
Nun kann man wieder sagen: Diesen Zweck erfüllt meine Fahrtechnik, ich bin zufrieden damit!
Wenn dem so ist, gibt es eigentlich keinen Grund, seine Fahrtechnik durch Skiunterricht zu verbessern ... aber:
Wer den Unterschied nicht kennt, weiß nicht, was er verpasst!
Diejenigen, die mit sich zufrieden sind, und schon jahrelang "ihren" Stil fahren wissen gar nicht, ob es anders vielleicht noch besser, oder einfacher geht, und somit sogar noch mehr Spaß macht. Man hat sich "seinen" Stil angewöhnt, was auch oft bedeutet, dass man "seine" Linie fährt; man setzt den Schwung also eher "da" statt "dort" an, weil man "da" besser rum kommt ... "dort" wird man dann eher unsicher, oder braucht mehr Kraft ... und ist dann vielleicht schon mittags "fertig".
In sofern kann es also nicht schaden, doch hin und wieder mal einen Skikurs zu machen, um kraftsparender zu fahren, oder auch mal Situationen "voller Spaß" zu meistern, die man bisher eher gemieden hat. Wenn man also merkt, dass die Erweiterung des Technikspektrums einem etwas bringt, kann man es von Zeit zu Zeit mal wiederholen. Wenn es einem nichts bringt, fährt man eben - mit dem gleichen Spaß - weiter wie bisher.
Eine interessante Diskussion hierzu gibt es auch im Forum, siehe Thema Inwiefern ist eine gute Skitechnik ein „Muss“ ?
Wenn ich daran zurückdenke, wie oder wo ich am meisten Lernfortschritte gemacht habe, dann waren es immer Gelegenheiten, bei denen mir wirklich gute Skifahrer(innen) / Skilehrer(innen) etwas erklärt und gezeigt haben!
Deshalb finde ich, dass viel zu oft der Blick nur auf das Material gelenkt, und viel zu wenig auf die Steigerung des persönlichen Fahrkönnens geachtet wird!
Warum ist das so?
Ich habe den - zum Teil verständlichen - Verdacht, dass man Skischulen
nicht allzuviel zutraut. Zumindest, wenn man das Bild vor Augen
hat, wo der Skilehrer einer viel zu großen Gruppe in Schlangenformation
voranfährt, der 5. schon nicht mehr die "hopp"-Anweisungen
versteht, und ab dem 10. Teilnehmer eh keiner mehr was von dem
"Unterricht" mitbekommt.
Sicherlich gibt es diese Art von Skiunterricht
heute immer noch, was aber oft auch daran liegt, dass die Skischüler
nicht wirklich was lernen wollen, sondern "einfach nur in
Gesellschaft ein bischen rumgeführt werden wollen". Das ist aber
auch vollkommen ok ... schließlich hat man Urlaub!
Aber moderne Skischulen sind heute ganz anders!
Die haben viele
junge, motivierte und hervorragende Skilehrer(innen). Da kann man
richtig was Lernen! Vor allem der Bereich "Individual Coaching" in
Kleingruppen von 2,3,4 Leuten (oder auch als Einzelunterricht) ist
unheimlich effektiv und kann einen sehr schnell in Könnensstufen
katapultieren, die man sonst kaum im Leben erreicht hätte!
Auch wenn mein Carving- und Ski-Lehrplan und die hilfreichen Antworten bei den Videoanalysen "etwas" helfen können, so ist doch ein Skikurs durch nichts zu ersetzen! Viele Menschen merken zwar, dass sie mit Carvingski wesentlich einfacher Skifahren können, doch könnten sie mit einem Kurs noch wesentlich besser fahren, und vor allem die Vorteile der Carving-Ski noch wesentlich besser nutzen!
Was in diesem Zusammenhang noch erwähnenswert ist:
Ein guter Skilehrer muss natürlich ein sehr guter Skifahrer sein,
aber jemand der sehr gut Ski fährt, ist noch lange kein guter
Skilehrer! Ein
guter Skilehrer muss auch das, was er erklärt, deutlich (ggf.
auch
übertrieben) vorfahren können, so dass der Skischüler
genau erkennt, was gemeint ist.
Am wichtigsten ist aber eine ausgeprägt "Beobachtungs- und Analysefähigkeit". Das bedeutet, dass der Skilehrer erkennen muss, wo der Schüler ein Problem hat und - das ist meist das schwierigste - warum das Problem besteht, um dann mit geeigneten Übungen das Problem zu beseitigen! Was alles dazu gehört, kann man z.B. hier in Martina's Beitrag im Forum nachlesen.
Interessante Diskussionen zum Thema:
- Inwiefern ist eine gute Skitechnik ein „Muss“ ?
- Privat- vs. Gruppenunterricht
Was zwei Skilehrerinnen zu diesem Thema zu sagen haben, könnt ihr hier nachlesen:
-> weiter zu
Martina´s Bericht -> weiter
zu Beate´s Bericht
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