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Der Isolationsschicht wird oft am wenigsten Aufmerksamkeit geschenkt, aber gerade hier steckt auch einiges an Optimierungspotenzial für ein angenehmes Bekleidungsklima.
Wer kennt das nicht: Man ist beim Skifahren sportlich unterwegs, kommt leicht ins Schwitzen ... macht aber während der Abfahrt die Jacke nicht auf ... warum nicht? Ist es denn so schön nassgeschwitzt unten anzukommen?
Sicherlich nicht ... meist liegt es daran, dass man eine der typischen Skijacken mit dickem, warmem Innenfutter hat. Hier ist Windschutz und Isolation in einem Kleidungsstück vereint. Unter der Jacke hat man meist nur ein dünnes (und dann feuchtes) Unterhemd und ein dünnes Ski-Shirt.
Möchte man nun den Windschutz öffnen, öffnet man - zwangsweise - auch die Isolation, wodurch der eiskalte Fahrtwind fast ungehindert bis auf die feuchte Haut pfeifen kann.
Das muss so nicht sein!
Im stürmischen Sessellift zum Gipfel auf 2.500 m soll sie uns bei -10° C wärmen, und auf der rasanten Abfahrt ins Tal bei um die 0° C nicht überhitzen. Eigentlich bräuchte man hierzu 2 Jacken; eine mit dicker, und eine mit dünner Isolation. Beide müssten - wegen dem Fahrtwind - winddicht sein.
Die Atmungsaktivität (bei Außenjacken), die aus marketingstrategischen Gründen immer mehr nach oben geschraubt und in den Fokus gerückt wird, ist hier gar nicht so wichtig, denn was machen die Gore-Tex und Co Membranen? Sie lassen Feuchtigkeit nach außen, stoßen aber bei stärkerem Schwitzen auch an ihre Grenzen. Und weil es in der Jacke - trotz Feuchtigkeitsabfuhr - nicht kühler wird, schwitzt man immer weiter und immer mehr. Dagegen hilft einzig und alleine, die Isolation zu reduzieren!
Hier ist das klassische Zwiebelprinzip mit Fleece-Midlayer und ungefütterter Außenjacke (das ich auch selbst hier bis zu meinem Test der Atomic Skiwear 2014/2015 beschrieben habe) nicht ganz geeignet. Warum?
Wenn es zu warm wird, kann ich zwar die ungefütterte Außenjacke teilweise öffnen, und natürlich habe ich noch das Fleece als Isolation darunter ... allerdings ... ist das Fleece nicht winddicht, und der kalte Fahrtwind bläst mit der Zeit die warme Luft aus dem Fleece, und dann wird es schnell unangenehm. Zwar ist dies immer noch besser, als die klassische Variante mit dünnem Shirt und dicker Jacke, aber es geht noch besser:
Mit einer windabweisenden und leicht gefütterten Midlayer-Jacke (mit einem Futter z.B. aus der "Kunstdaune" Primaloft oder Polartec Alpha) und einer winddichten, wasserdichten und ebenfalls leicht gefütterten Außenjacke (wie in meinem Atomic Skiwear Test, Link siehe oben), seid ihr optimal isoliert! Beide Jacken zusammen sind in fast allen Situationen warm UND kühl genug.
Je nach persönlichem Kälteempfinden könnte das mit den beiden leicht gefütterten Jacken z.B. so aussehen:
So habt ihr eine windabweisende/-dichte (!) Isolationsbandbreite von:
-
beide Jacken zu (= 100%)
- bis Außenjacke ganz auf (= ca. 50%).
Variabler geht es nicht!
Meist sind solche Midlayer-Jacken zwar windabweisend (so dass man keinen Windzug spürt), lassen aber trotzdem noch genug Luft und Wasserdampf durch, um für eine optimale Klimaregulierung zu sorgen.
LUFT ist ein schlechter Wärmeleiter.
Je dicker also die (ruhende) Luftschicht ist, desto besser isoliert es; nicht umsonst tragen Polarforscher GANZ DICKE Jacken, denn das, was isoliert, ist nicht irgendein Material, sondern die darin eingeschlossene Luft!
Sinnvolle Features
Ich mag bei einem Midlayer (im Gegensatz zur Außenjacke) eine Kapuze. Sie ist meist recht dünn und lässt sich deshalb im Kragen klein zusammenrollen, wo sie nicht stört. Bei Sturm hingegen, wird sie unter dem Helm angezogen, und bietet einen idealen Windschutz.
Die Isolationsschicht, die direkt unter der Außenjacke getragen wird, sollte zwar windabweisend sein, aber nicht 100% winddicht, damit auch bei geöffneter Außenjacke und schneller Fahrt noch ein gewisser Windschutz vorhanden ist. Hier empfehlen sich Jacken aus "Kunstdaune", also vor allem mit Primaloft und Polartec Alpha Füllungen. Jacken aus diesen Materialien sind - im Gegensatz zu Fleece - mit einem Außenstoff umgeben, der meist wasserdampfdurchlässig, aber trotzdem windabweisend ist.
Jacken aus Fleece würde ich dann - sofern nötig - noch unter den windabweisenden Midlayer" ziehen.
Konkret kann ich euch folgende Materialien empfehlen:
Zu den Empfehlungen siehe auch:
[TEST] Rab Strata hoodie mit Polartec Alpha + Vergleich Polartec Alpha vs Primaloft)
[TEST] Atomic Skiwear (mit Primaloft)
1 - Ski-Bekleidung - Einleitung - Das optimierte Zwiebelprinzip
2 - Ski-Bekleidung - Unterste Schicht - Funktionsunterwäsche
3 - Ski-Bekleidung - Mittlere Isolationsschicht
4 - Ski-Bekleidung - Äußere Wetterschutzschicht - Softshell / Hardshell
5 - Ski-Bekleidung - Kleine Materialkunde
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