Expertenthema Belastungswechsel Innen-Außen

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
KOSTI
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Expertenthema Belastungswechsel Innen-Außen

Beitrag von KOSTI » 30.11.2006 14:57

Hallo Experten und Revoluzer :wink: !

Nachdem das Thema Drehen im Lehplan Praxis anscheinend (beziehe mich hier auf Aussagen von Bewegungsfreund) besser als bisher gelöst ist, würde ich jetzt –aus gegebenem Anlass- gerne über die Notwendigkeit des Belastungswechsels auf das werdende Kurvenäußere Bein/Ski diskutieren.
Werdend bedeutet in diesem Zusammenhang, dass man sich zeitlich noch vor od. genau im Kurvenwechsel befindet. Ansonsten wäre es ja schon der/das Außen...

Eine Weitere „offene“ Frage ist, warum sollte man so früh wie möglich im Kurvenverlauf die Belastung Richtung Außenbein verlagern. Ich würde sagen Nein, nur unter bestimmten Umständen die eine optimal geschnittene Fahrt nicht zulassen (Sicherheit, Driften).

Dazu hab ich ein paar posts von Bewegungsfreund und ein paar PNs bzw. posts von mir zitiert. Diese Interessante Diskussion sollte nicht in den PNs verpuffen.
Die Zitate passen nicht 100% aneinander, weil ich natürlich davon abgesehen hab fremde PNs zu zitieren.
Der Sinn sollte trotzdem zu erfassen sein.

Hier der Auslöser aus einem anderen Thread viewtopic.php?t=7494 :
KOSTI hat geschrieben:
Bewegungsfreund hat geschrieben:...und/oder (auch für alle Spezialisten der Ganzkörperlage) der Belastungswechsel zum kommenden kurvenäusseren Ski deutlich frühzeitiger im Kurvenverlauf vollzogen werden.
Literatur : Skilehrplan Praxis Seite 20
... finde deine Analyse und Anleitung super, was ich nicht verstehe ist, warum schreibst du auf das kommende Außenbein, das Bein sollte doch in dieser Phase schon das Außenbein sein?!?! Oder hakts hier immer noch im Lehrplan?
Bewegungsfreund hat geschrieben: Hallo Kosti...

jetzt hab ichs erst...smile

Ich habe nicht geschrieben: ...'das kommende Aussenbein'...
sondern: ...'den kommenden kurvenäusseren Ski'...
Hat aber alles nichts mit Lehrplan zu tun.

...

Gruß
Kommendes Außenbein und kommender kurvenäußerer Ski ist aus meiner Sich dasselbe bezogen auf einen Belastungswechsel.
pm KOSTI hat geschrieben: Na dann bin ich hier doch anderer Meinung. Ich bin vollkommen überzeugt davon, dass es beim geschnitten Fahren erst nach dem Kurvenwechsel nötig ist die Belastung auf das kurvenäußere Bein zu verlagern od. besser gesagt -durch automatisch zunehmende äußere Kräfte- verlagern zu lassen.

Es ist aus meiner Sicht also vollkommen falsch dass der Profi an sich oft sagt: Er ist zu früh auf den Innenski gegangen. Richtig wäre: Er ist nicht früh genug od. weit genug auf den Außenski gekommen. Dieser Unterschied ist einfach entscheidend, denn die perfekte Kurve beginnt über den Innenski.

Warten wir einfach noch ein paar Jährchen und dann haben das die professionellen Vorbeter auch gefressen.

Servus
Konstantin
Bewegungsfreund hat geschrieben: Ich bin komplett deiner Meinung mit dem Zeitpunkt des frühzeitigen...(so früh wie nur irgend möglich)...Belastungswechsels.

Gruß
Warum so früh wie möglich?
pm KOST hat geschrieben:
Für mich ist das wirklich unverständlich ausgedrückt.
Es kann eben schon zu früh sein, optimal (dynamisch) ist so spät wie möglich und so früh wie nötig. Wenn ich zu früh über dem Außenbein bin, verschenke ich Lage die ich bei entsprechender Linienwahl brauchen würde, wenn ich zu spät bin fehlt der Freiwinkel unter dem Innenbein/Schuh -> siehe Raich in frühen Jahren. Riskante Abhilfe: Rücklage gegen Kurvenende (Schuh hinten schmaler) -> Miller

Das Thema juckt mich deswegen weil ich der Meinung bin ein früher Belastungswechsel auf das kurvenäußere Bein od. noch schlimmer/früher auf das werdende kurvenäußere Bein ist der Haupthinderungsgrund für einen Skifahrer jemals in den Genuss des kompletten beidbeinigen Carvens mit dynamischen (fast highsidermäßigen) Kurvenwechsel zu kommen.

Hoffe auf rege Beteiligung, trotzdem bitte Obiges erst lesen und ernsthaft versuchen es zu verstehen :wink:

Servus
Konstantin

edit: Für Leseratten (das Thema ist ja für uns hier ein alter Hut)
viewtopic.php?t=3307&highlight=belastun ... l+werdende
viewtopic.php?t=4680&highlight=werdende+aussenbein
viewtopic.php?t=2448&highlight=aussenskibelastung
viewtopic.php?t=254&highlight=werdende+aussenski
Zuletzt geändert von KOSTI am 30.11.2006 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
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und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

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Beitrag von nicola » 30.11.2006 15:16

Dieser Unterschied ist einfach entscheidend, denn die perfekte Kurve beginnt über den Innenski [...] optimal (dynamisch) ist so spät wie möglich und so früh wie nötig
das würde ich sogar vor einem zweifelnden skipapst 100%ig unterschreiben!
nicola

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Beitrag von Herbert Züst » 30.11.2006 16:15

Bei einem Kurvenwechsel muss ja der Körper zuerst aufgerichtet und dann auf die neue Seite gekippt werden. Dies geschieht im Idealfall durch Druckerhöung auf dem Innenski (dem werdenden Aussenski) und Druckwegnahme auf dem Ausssenski, sofern der überhaupt Druck hat, was bei extremer Schräglage ja nicht unbedingt der Fall sein muss. In derPraxis sieht das dann etwa so aus, dass das Innenbein gestreckt und das Aussenbein angezogen wird.
Gruss Herbert
Zuletzt geändert von Herbert Züst am 30.11.2006 16:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Hermes » 30.11.2006 16:17

Hi,

ich bin zwar kein Experte, aber so weit ich wies fährt man doch immoment eine möglichst exakte 50-50 Belastung zwischen Innen- und Außenski! Wenn man also die Ski richtig fährt, ändert sich zwar Außen- und Innenski, aber die Belastung sollte doch gleichbleiben?
Den Belastungswechsel versuche ich möglichst gering zu halten.
Zwar einen Wechsel insofern dass ich durch eine Hochbewegung im Mittelteil der Kurve Druck auf den Ski gebe, aber unterschiedlicher Druck auf Innen- und Außenski ist mir neu... :o
Mario

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Beitrag von Hosky » 30.11.2006 16:18

Interessantes Thema – wenn ich´s richtig verstanden habe, geht es hier nur um reines Carven = vollständig geschnittene Kurven auf entsprechend präparierter Unterlage?

(Ich frage das deshalb, weil wir in der Vergangenheit schon einmal diverse Diskussionen über Belastungswechsel / Belastung Innenbein / Aussenbein hatten, die dann ua mangels begrifflicher Klärung und Klärung der Voraussetzungen etwas ausgeartet sind :wink: ).

Bisher bin ich eigentlich beim Carven im Gegensatz zu dem bei DSV-Weiterbildungen gelehrten frühzeitigen Belastungswechsels auf das kommende Aussenbein mit relativ gleichmäßiger Belastung beider Beine in die Kurve eingefahren (so ca. 60 außen: 40 innen), die Belastung wanderte dann im Schwungverlauf stärker auf den Außenski. Je eisiger der Untergrund, desto stärker die Außenbeinbelastung schon am Schwunganfang, um bei einem Wegrutschen besser gewappnet zu sein. Über den Innenski in die neue Kurve zu fahren, habe ich lediglich das ein oder andere Mal als Übungsform gefahren, mich aber dabei nie so recht wohl gefühlt.

In letzter Zeit (ua dank den Privateinweisungen nicolas beim Tuxer Edelwisertreff) habe ich in vielen Situationen eine deutlich höhere Innenbeinbelastung bei den Einfahrt in die neue Kurve und der Belastungswechsel vollzieht sich kontinuierlich und selbstständig über den gesamten Kurvenverlauf. Dies zumindest unter Idealbedingungen.

Mein Gefühl ist, dass bei der Kurveneinfahrt über den Innenski die Schaufel deutlich besser und früher greift und der Übergang in die neue Kurve flüssiger ist. Damit kommt man schneller in die entsprechende Kurvenlage, baut den Druck für die Radiusverringerung schneller auf und kommt zu einer insgesamt dynamischeren Fahrweise. Inzwischen würde ich diese Form der Belastungsverteilung bei guten äußeren Bedingungen als das Ideal ansehen (nicola hat mein Dauergrinsen bei dieser Entdeckung ja live miterlebt :D ).
Also für die "perfekte" Kurve: Beginn über Innenski :zs:


Allerdings würde ich es auch als die hohe Schule des Carvens bezeichnen, denn zumindest wer wie ich in früheren Tagen das Skifahren übers Außenbein gelernt hat, wird sich mit der Umstellung hier eher schwer tun. Ob es als generelle Carving-Idealtechnik auch für Anfänger/Fortgeschrittene, sozusagen als Standard im Lehrplan geeignet wäre, vermag ich nicht zu beurteilen. Im Zweifel würde ich aber eher mit dem Skilehrplan konform gehen und einen frühzeitigen Belastungswechsel auf das kommende Außenbein lehren, und wenn das Kanten- und Gleichgewichtsgefühl beim Carven schon recht weit entwickelt ist, die Einfahrt über das Innenbein als Variante bzw Idealform einbringen. Kann mir irgendwie nicht so recht vorstellen (liegt vielleicht an meiner eigenen Skigeschichte), daß das Erlernen über den Innenski einfacher sein könnte.

Daher greife ich nach wie vor bei Verhältnissen, die die Gefahr zum Wegrutschen auf dem Innenbein bergen, auf eine stärkere Außenbeinbelastung zurück – und, auch das ist (bisher) ein Faktor – die reine „Innenbeineinfahrt“ bekomme ich nur mit dem Edelwiser Speed hin, mit meinem Supershape nicht. Liegt wohl am Vertrauen, welches mir der Ski vermittelt, und das wird sich sicher bei etwas mehr Übung in dieser Fahrweise mit der Zeit auch ändern.

Grüße,
Hosky

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Beitrag von Hosky » 30.11.2006 16:33

Herbert Züst hat geschrieben:Bei einem Kurvenwechsel muss ja der Körper zuerst aufgerichtet und dann auf die neue Seite gekippt werden. Dies geschieht im Idealfall durch Druckerhöung auf dem Innenski (dem werdenden Aussenski) und Druckwegnahme auf dem Ausssenski, sofern der überhaupt Druck hat, was bei extremer Schräglage ja nicht unbedingt der Fall sein muss. In derPraxis sieht das dann etwa so aus, dass das Innenbein gestreckt und das Aussenbein angezogen wird.
Gruss Herbert
Das wäre ja ein frühzeitiger Belastungswechsel auf den kommenden Aussenski, wenn ich Dich richtig verstehe

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Beitrag von M.H. » 30.11.2006 16:36

Herbert Züst hat geschrieben:In derPraxis sieht das dann etwa so aus, dass das Innenbein gestreckt und das Aussenbein angezogen wird.
Gruss Herbert
hmm, ist das jetzt das was das Aufrichten verursacht oder einfach die Folgeerscheinung des Aufrichtens.

Im ersten Fall würde das ja heiße, daß die Forderung frühzeitig das kommende Außenbein zu belasten ja automatisch geschieht.

Im zweitten Fall, wenn die Füße also nicht das auslösende Moment für das Aufrichten sind (sondern z.B. Rumpfbewegung zusammen mit der Fliehkraft) geschieht das Strecken das Innenbeins meines Erachtens eher als Folgeerscheinung um mit der sich ändernden Rumpfposition mitzugehen.

Wobei ich jetzt ehrlich gesagt, keine Ahnung habe wie ich mich aus den bescheidenen Schräglagen aufrichte die ich fahre, das passiert halt irgendwie (aber an aktives Innenbeinstrecken kann ich micht nicht erinnern):D Gefühlsmäßig hätte ich gemeint, daß je nach Steilheit des Hanges nach der Kurve der alte Außenski mehr belastet ist, als der neue.

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Beitrag von KOSTI » 30.11.2006 17:08

Nicht Böse sein, Herber, Hermes, M.H. euren Kommentaren entnehme ich, dass ihr gerade im falschen Film seid, sorry :cry: Wäre ein Thema für ein Life-Treffen auf Schnee.

@Nicola, mir sind keine Skipäpste bekannt. Nur sehr gute Fahrer die trotzdem nicht wissen warum es eigentlich wie funktioniert.

@Horsky, du Revoluzzer :wink:
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Beitrag von Hosky » 30.11.2006 17:16

KOSTI hat geschrieben:@Horsky, du Revoluzzer :wink:
Nein, Bekehrter [ externes Bild ]

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Beitrag von extremecarver » 30.11.2006 17:31

Edited:
tut mir Leid, ich verstehs auch nicht.

Glaub ich es gibt Unterschiede ob ich den Kurvenwechsel mit Cross-Under, Cross-Through, oder Cross Over Fahre.

1. Insbesendore beim Cross Under baue versuche ich beide Beine möglichst unbelastet zu haben.

2. Beim Cross Through drücke ich mich durch das Innenbein ab (das Aussenbein kommt gestreckt aus der Kurve) und ziehe dann so schnell wie möglich durch und komm also sofort vom Druck wieder auf eine zuerst am Innenski stärkere Belastung, oder doch Aussenski? - Naja zumindest beim Abdrücken hab ich verstärk am Innenbein Druck.

3. Cross Over kapier ich nicht in dem Zusammenhang da ich versuchen mich beim Crossover so stark abzudrücken dass ich ihn springe. Dabei lande ich dann zuerst nur am Innenski, kurz drauf kommt auch der Aussenski in den Schnee, dann lass mich mit der Hüfte etwas reinfallen bis ich meine gewünschte Quererlage hab und geb dann erst Druck. Zumindest würde ich es gerne so machen. Am Snowboard funktioniert es so ganz gut. Wenn ich nicht mehr genug Kraft habe, dann deute ich den Sprung nur an.


2. Kapier ich die Belastungstheorien zwischen Innen und Aussenski eh nicht wirklich. Lange Zeit wurde gepredigt (zumindest hab ich es so verstanden) dass mit dem Carvingski der Druck am Innenski verstärkt werden müsse, nun seit so 2 Jahren wird darüber gejammert wie Innenskikonzentriert alle fahren und man solle wieder mehr Gewicht aufs Aussenbein bringen.
Zuletzt geändert von extremecarver am 30.11.2006 17:46, insgesamt 1-mal geändert.
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