Testbericht Edelwiser Speed und Edelwiser Firnis

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carlgustav_1
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Beitrag von carlgustav_1 » 13.07.2006 17:26

ivan hat geschrieben: dass Atomic die konkavität auf seiner website rechtfertigt, ist mir bekannt, aber die sprüche aus den marketing-schmieden darf man keinesfalls zu ernst nehmen.
viele hier (gerade ivan) haben natürlich sehr viel mehr wissen/praxis/erfahrung mit ski und skifahren als ich. aber von marketing verstehe ich halt doch auch ein bisschen, und daher möchte ich die obige aussage, die für verbraucher sicher zunächst ein sinnvoller rat ist, ein wenig verfeinern:

an der differenz zwischen marketing"sprüchen" und den tatsachen kann man sehr viel über den geist / die kultur eines unternehmens ablesen! diese differenz ist bei unterschiedlichen unternehmen auch sehr unterschiedlich ausgeprägt, und manche fallen eben immer wieder besonders blöd auf (at**ic?). ich denke es ist sehr wichtig und auch hochinteressant ein gespür zu entwickeln, was bei herstellerinfos substanz und was schaumschlägerei ist, schließlich sind die infos oft die einzige quelle. also prospekte so lesen wie früher der CIA die pravda :D

grundsätzlich GARNIX zu glauben was unternehmen erzählen ist auch doof. dann kann man gleich zu manufaktum gehen (übr auch nicht das sozialamt sondern ein gewinnorientiertes unternehmen) und handgehobelte hickory-ski mit lederriemen kaufen, falls diese marktlücke dort bereits wahrgenommen wurde.... oder eben selber auf fassdauben rumrutschen.

hej, nicola zb. macht ja auch marketing (auch wenn sie das vielleicht selbst bestreiten würde?!) aber es ist eben - authentisches - sympathisches - angemessenes marketing! warum muss "marketing" immer gleich ne beleidigung sein...?

so genug gepredigt 8)

grüße martin

ps
wer was über marketing lernen möchte, der möge die threads über gefälschte spyder klamotten hier im forum nachlesen... sehr aufschlussreich.
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extremecarver
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Beitrag von extremecarver » 13.07.2006 19:54

Nicola bestreitet dies aber auch nicht. Und bis auf ein par Aussagen - wie 1 Ski für fast alles - welches aber Ihr persönliche Meinung darstellt - hantiert sie zumindest nicht mit fadenscheinigen Argumenten.
schnell, riskant, vielseitig bergab
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ivan
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Beitrag von ivan » 13.07.2006 20:59

carlgustav_1 hat geschrieben: prospekte so lesen wie früher der CIA die pravda :D
:zs: und :D

in meiner muttersprache würde ich alles verfeinerter formulieren, bzw. tue ich das.

nicht alle firmen sind gleich. einige sind grossmäuliger, einige nüchterner. auch der zielmarkt spielt eine rolle: vor einigen jahren (vllt. immer noch?) waren die katalogtexte von Head in englisch, also für den amerikanischen kunden, für unseren europäischen geschmack so übertrieben bilderreich, dass die übersetzung aus dem englischen ins tschechische fast als parodie wirkte :D

wenn sich eine firma mit dem pflicht-lobgesang noch in grenzen hält, wird es ein vernünftiger fachmann tolerieren, weil er weiss, dass es einfach in der branche üblich ist. wenn ich die texte zu Sporten skis schreibe, muss ich volens nolens mich auch an dem in der skiindustrie herrschenden stil orientieren. ich schäme mich dafür, es ist aber halt so. dann versuche ich wenigstens zB hier diese praxis zu entpuppen, und, so weit es geht, auch in magazinartikeln alles möglichst realistisch zu beschreiben und charakterisieren.

wenn nur die firmenmaterialien lobgesänge produzierten, wäre alles ziemlich einfach. leider erscheinen oft in medien, auch in den "unabhängigen" und in "fachzeitschriften", texte, die auf press releases der firmen beruhen und die an der grenze von PR balancieren. und wenn es sogar das SkiMagazin schreibt, ist es für den leser eine art garantie...
die werbetexter der firmen machen einfach nur ihre arbeit. die journalisten aber verraten manchmal ihre objektivität... :cry:

es gibt kaum was besseres als viel testen und vergleichen. je mehr ski in verschiedenen bedingungen man ausprobiert und verglichen hat, desto besser kann er die sprüche, beschreibungen und charakteristiken mit der wirklichkeit vergleichen.

OMG, sind wir aber weit weg vom Edelwiser und Firnis... typisch sommer: alle beiträge in wenigen threads.

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Beitrag von carlgustav_1 » 14.07.2006 13:27

nicola hat geschrieben: es gibt auch bambus skis, obwohl bambus für skibau bekanntermassen kaum geeignet ist, bei dem der hersteller in jeden ski einen bambuszahnstocher einlegen musste. :D
stichwort bambus:

http://www.kingswoodskis.com/html/materials.html

ein paar verrückte neuseeländer, die den kompletten kern ihrer freeride latten aus bambus bauen !?!

was ein wundervolles thema fürs sommerloch!! :D
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Beitrag von PeLu » 14.07.2006 13:41

Zwei Batzerln Senf von mir:

1. Titan wird u.a. deswegen in deer Medizin und als Schmuck verwendet, weil so gut wie keine Titanallergien bekannt sind. spez. Festigkeit ist nicht höher als bei anderen Werkstoffen.

2. Daß Bambus nicht für den Schibau gegeignet sei, halte ich auch für ein Gerücht. Ich hab' so ein bisserl den Verdacht daß da mitspielt, daß Schier nicht gerade aus den Ländern zu kommne pflegen wo besonders viel Bambus wächst .-)
Die Fasern im Bambus haben eine spez. Reißfestigkeit die mit den Kohlefasern vergleichbar sind.

(ich bin ein Bambusfan .-)

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Beitrag von ivan » 14.07.2006 14:07

PeLu hat geschrieben: 2. Daß Bambus nicht für den Schibau gegeignet sei, halte ich auch für ein Gerücht. Ich hab' so ein bisserl den Verdacht daß da mitspielt, daß Schier nicht gerade aus den Ländern zu kommne pflegen wo besonders viel Bambus wächst .-)
Die Fasern im Bambus haben eine spez. Reißfestigkeit die mit den Kohlefasern vergleichbar sind.
(ich bin ein Bambusfan .-)
die eignung von b. für den skibau kann ich natürlich nicht beurteilen.
das mit den herkunftsländern ist eine interessante idee, aber:
wie die älteren hier vielleicht wissen, war früher (ca. in den 70ern, vllt. sogar früher) das afrikanische holz namens okoumé sehr populär als material für die skikerne.

btw, die info über Kingswood ist super, sie wird im materialheft unseres magazins erscheinen!
und der Megafat ist ein guter fatsie mit 174-146-159!

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Beitrag von nicola » 14.07.2006 14:35

bambusholz ist angeblich für den skibau viel zu steif bzw auch durch andere eigenschaften kaum geeignet, mit bambusrohr wurde experimentiert - auch nicht erfolgreich. quelle "angeblich" ist unser entwickler, dipl. ing. für kunststofftechnik und sehr bewandert was holzeigenschaften im ski- und snowboardbereich betrifft, eine quelle auf die ich mich gerne verlasse/berufe.

nicht traurig sein PeLu :wink: [ externes Bild ]
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Beitrag von ivan » 14.07.2006 15:32

wenn´s so ist (ok, "angeblich") bleibt die frage, ob und/oder wieviel bumbus in Kingswood skis wirklich steckt.
wenn sogar der grosse Bogner mittels bambusski interessant sein wollte, warum nicht die neuseeländer burschen?

mein persönlicher und auch origineller einsatz vom bambus funktioniert perfekt.
natürlich weder in skis noch in schuhen :D
nach unzähligen unangenehmen metallgriffen habe ich einen adapter für klimmzüge gebaut aus geeigneten bambusröhren - toll!
(eigentlich ein cross-beitrag, sowohl in den thread Euer Training...)

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Beitrag von carlgustav_1 » 14.07.2006 16:05

also der fund in neuseeland war reiner (google)zufall. bin die ski weder gefahren, noch mit dem konstrukteur verwandt oder verschwägert :D

aber soweit man auch hier nach dem prinzip von treu und glauben erstmal unterstellt dass er uns nicht mutwillig belügt, sieht dieser holzkern auf der website schon sehr nach 100% massiv bambus aus. wie gesagt, wie die latten nun fahren ist ja ne andere geschichte.

bei bogner war der bambus doch ne reine, furnierartige deko obendruff...?

//edit: korrigiere mich, lt indigo snow website

http://www.indigosnow.de/1_framesets/in ... ramset.htm

seien auch im kern spuren von bambus. nunja. //end edit

gruß martin
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Beitrag von nicola » 14.07.2006 16:21

carlgustav_1 hat geschrieben:hej, nicola zb. macht ja auch marketing (auch wenn sie das vielleicht selbst bestreiten würde?!) aber es ist eben - authentisches - sympathisches - angemessenes marketing! warum muss "marketing" immer gleich ne beleidigung sein...?
martin das ist ein thema über das ich relativ viel nachdenke. wir sind ja wirklich mikroben im vergleich zu grossen skifirmen, bisher (hoffentlich gibt's bald entlastung) haben erwin und ich den ganzen laden (inklusive webauftritt und infomaterial gestaltung) mehr oder weniger allein geschupft. wir haben aus verschiedenen gründen, auch kosten spielen eine rolle, bislang noch keine üblichen werbemassnahmen ergriffen und machen die interessante erfahrung, dass unsere firma sowohl für presse als auch wirtschaftsforschung recht attraktiv zu sein scheint. im moment vergeht kaum ein tag an dem nicht eine anfrage bezüglich community marketing an uns gerichtet wird - ich kann das wort [komjuniti] schon gar nicht mehr hören :D .

es ist bei uns halt so, dass die entwicklungsabteilungsleiterin und die B2C kommunikationsmanagerin ein und die selbe person sind :lol: . und während in grossen firmen, diese zwei abteilungen oft keine rechte freude miteinander haben, macht's mir spass über die sachen zu reden, die momentan am laufen sind. was aber das allerwichtigste ist, durch diese form des "marketings" kann ich mich recht gut über wünsche am laufenden halten. während grosse firmen auf ihren websites zum markt oder zielgruppen sprechen, müssen wir kleinen direkt mit den einzelnen menschen sprechen. und damit bin ich zurück beim eigentlichen thema, abgesehen davon, dass ich's ganz gerne mit der wahrheit halte, um einen marketinggag aufzutischen, ist die von uns gewählte kommunikationsform einfach nicht geeignet.
nicola

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