Wendiger Carver, der auch Speed hat?

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beate
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Beitrag von beate » 18.01.2006 17:22

Dann war wohl die Annahme, der Ski würde durch leicht Rücklage schneller falsch?
Nein, absolut nicht! Du wirst schneller aber auch unkontrollierter, da die Ski nicht mehr so frühzeitig reagieren, denn du kannst so die Kurven nicht über die Schaufel einleiten. der Ski greift einfach erst später und fährt die Kurve "verhaltener"

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Ähm - legst Du Dich dann neben mich (auf die Piste) ... in vollem Speed, wenn's schief geht?  
:o Das ist kein gefährlicher Tip, wieso solltest du dabei stürzen? Vielleicht hast du etwas misverstanden?
Beate

Jinn

Beitrag von Jinn » 18.01.2006 19:44

Hallo zusammen,

ist ja schon interessant, was einem bei korrekter Angabe seines Fahrstils, Könnens, und bevorzugten Pistenverhältnissen (selbst im Fachhandel) angeboten wird:

Meine Daten:
Fahrstil: Carving - kurze und lange Schwünge mit Speed
im Steilhang Umstieg auf "alte" Technik, kurze, knackige Schwünge
Können: (Einschätzung durch einen Topläufer) gut bis sportlich - schnelle Umsetzung von Neubeigebrachtem, Lern- und Experimentierfreudigkeit
Pisten: am liebsten! mittelsteile, breite Carvingpisten (am liebsten weich), rote Abfahrten, selten Tiefschnee, möchte aber auch verstärkt Buckelpisten üben. (2 verschiedene Skitypen erforderlich?)

Ich möchte also eine Carvingski (unbedingt Carven - Uwe, deine Seiten haben mir ein neues Lebensgefühl beschert!!), der einerseits meinem "Ist"-Zustand gerecht wird, mich aber auch noch "nach oben" fordert und mir Spielraum zum "Dazu"-lernen gibt, ohne dann gleich wieder einen neuen Ski zu benötigen. :D

Angeboten wurde mir (übrigens, laut I-net Recherechen zu Top-Preisen)
Völkl unlimited S2 (nun guck an :wink:)
Salomon Streetracer 5 (den finde ich gar nirgends mehr, wohl ein Ladenhüter :-? )
i.XRC 800 SUPER RAILFLEX II (den aber in Größe 160 bei 168 cm Körpergröße! Wäre das nicht zu lang?)

Ich werde nun wohl wirklich Uwes Rat befolgen und vor Ort einige Skier ausprobieren. Weil "durchblicken" tue ich da nicht mehr :D
Ausser - es kann mir einer von Euch die Auswahl durch Tipps etwas eingrenzen?

Gruß
Jinn

Jinn

Beitrag von Jinn » 18.01.2006 19:52

Liebe Beate,

herzlichen Dank, dass Du Dir mir das so toll erklärt hast!! :)
Jetzt ist mir zweierlei klar geworden:
Einerseits hat mich dann zwar die leichte Rücklage "etwas" flotter gemacht, andererseits aber - weil ja dann die Spitzen leicht anheben - den Ski eher flattern lassen. (leichte Innenverkantung ist ja so ohnehin fast nicht machbar)
Und klar natürlich, die Reaktions- bzw. Einlenkzeit in Kurven ist so sehr stark beeinträchtigt.

Ich bin mal wirklich gespannt (und werde berichten), wie ich diesbezüglich einen anderen Ski empfinden werde.

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Ähm - legst Du Dich dann neben mich (auf die Piste) ... in vollem Speed, wenn's schief geht?  
:o Das ist kein gefährlicher Tip, wieso solltest du dabei stürzen? Vielleicht hast du etwas misverstanden?
Beate[/quote]

Sorry, das war ein Späßchen! :-D , weil Du das so nett geschrieben hast mit "passiert nix, habe ich daneben gelegen".

Gruß
Jinn

manfred7
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Beitrag von manfred7 » 18.01.2006 20:14

oh, ich sehe - hier werden gerade Vor- und Nachteile der Schranz-Hocke diskutiert :o

[Klugscheissermodus ON]
Als Diplomingenieur kann ich es natürlich nicht lassen, mich in die Masse-Luftwiderstands-Geschwindigkeitsdiskussion einzumischen :D

Fakt ist, daß ohne Reibungsverluste wie Luftwiderstand die Fallgeschwindigkeit unabhängig von der Masse ist und nur von Erdbeschleunigung und Fallhöhe abhängt (weil die Masse aus den relevanten Gleichungen herausgekürzt werden kann).

Fakt ist aber auch, daß bei Auftreten von Luftwiderstand die Masse nicht mehr egal ist, da der Luftwiderstand nicht von der Masse des Körpers abhängig ist und damit die Masse nicht mehr aus der Gleichung fällt.

Im Falle Skipiste kommt noch Gleitreibung dazu, außerdem wirkt nur die hangparalelle Komponente beschleunigend - aber wenn sonst alles gleich ist wird der Schwerere früher unten sein.
[Klugscheissermodus OFF]

unbewußt bremsen: von etwas Rücklage wie von Beate erwähnt bis Ski leicht querstellen, Stöcke im Schnee schleifen lassen, lauter so Kleinigkeiten halt.
Sind ja alles keine Todsünden.

In Sachen Ski mag ich keine Tips geben - ich bin kein Materialfetischist und mit meinem Ski recht zufrieden (der paßt aber nicht in deine Zielvorgaben)

Gast

Beitrag von Gast » 18.01.2006 20:35

hier ist echt mal wieder die badehose schuld. geschwindigkeit ist nur eine folge der abwesenheit von entschleunigungsmassnahmen. wer später bremst, fährt länger schnell.

Jinn

Beitrag von Jinn » 18.01.2006 20:43

Mei liaber Herr Dipel-Insch,

nun bleibt mir Aug’ und Mund offen stehen! :o

a) was bitte ist eine „Schranz-Hocke“?
b) da ich bzgl. Luft/Erde/Höhe/Masse fast gar nix mehr verstehe, wie ich’s gern verstehen würde: Heißt das jetzt, ich soll in Zukunft öfter mal „fallen“, damit ich schneller werde? :lol:

Danke für die Tipps (Rücklage, Querstellung, u.a.). Werde da mal gründlicher hingucken!

Was ist ein „Materialfetischist“? Und was für einen Ski fährt so ein … hm, „Abartiger“(?) - oder ist das einer, der gerne auf den Skianzug verzichte, sozusagen ein Pistenexhibitionist, oder so … :oops:

Bitte: Her mit deinen Tipps, auch, wenn Du das sonst nicht tust - tue es einfach jetzt mal. Danke!

Gruß
Jinn

Herrenfahrer
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Beitrag von Herrenfahrer » 18.01.2006 21:00

beate hat geschrieben:[Anfänger und evtl auch ungeübtere Skifahrer neigen oft dazu bei größeren Geschwindigkeiten aus Angst in Rücklage zu fahren ( vielleicht war es so gemeint ). Dies führt zum flattern der Ski. Aus deinem Schilderungen heraus würde ich eine tendenzielle Rücklage vermuten, insbesondere wenn du schneller werden möchtest. Material + Torsionssteifigkeit hin oder her, meine Vermutung lässt sich recht einfach widerlegen: Wenn du das nächste Mal dieses Flattern spürst und es sich mit einem bewußten vor lehnen (ohne Kompensationsbewegung über den Allerwertesten :D ) beheben lässt, stehst du nicht zentral über dem Ski. Passiert nix, habe ich daneben gelegen.
Beate
Passiert mir in der Halle glaube ich auch oft. Werde ich mal dran denken. Guter Tip :) .
Gruß Reiner

elan speedwave 14
116/69/105/R14.6
Länge 176
Bindung elan ELD 12
die grüne Mamba beißt wieder

manfred7
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Beitrag von manfred7 » 18.01.2006 21:54

a) was bitte ist eine „Schranz-Hocke“?
Karl Schranz hat Ende der 60-er sich knapp vor dem Ziel auf die Skienden gesetzt, um noch schneller zu werden.
Das Maneuver hat sich aber nicht durchgesetzt. Mit den damaligen Schuhen muß es auch wahnsinnig schwer gewesen sein, wieder aufzustehen.
Heißt das jetzt, ich soll in Zukunft öfter mal „fallen“, damit ich schneller werde?
negativ ! Moderne Skianzüge bremsen viel zu gut :D
Was ist ein „Materialfetischist“? Und was für einen Ski fährt so ein … hm, „Abartiger“(?)
nicht einen, sondern ein Dutzend :o Ausserdem kennt er alle Modelle sämtlicher Hersteller der letzten 10 Jahre.
Ich bin das Gegenteil davon - ich tu lieber Ski fahren als Ski testen, d.h. probieren-paßt-gekauft :wink:

Rudolf
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Beitrag von Rudolf » 18.01.2006 23:26

Hallo zusammen

hab am Samstag mal wieder n bischen getestet.
War da im Ziehweg mit meinem AMC(158) schneller als mit dem Rossi 8s(150 :D ) und dem Fischer RX8 (160).

Kann also eigentlich nur an den Ski liegen.

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WolliHood
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Beitrag von WolliHood » 19.01.2006 08:33

Hallo Jinn,

die Völkl und Salomon Ski kenne ich nicht. Sie werden aber gerne angeboten, wenn der Kunde 'alte' Technik beherrscht oder das wenigstens sagt. :wink:

Der Head Ski liegen mir nicht so, ich habe sie immer als recht unwillige Bretter erlebt. Ausnahme war der Supershape, aber in der passenden Länge für Dich dreht der wie ein Funcarver.

Testen könntest Du auch noch den Rossi 8X. Der geht in eine ähnliche Richtung wie die angesprochenen Dynastar.

Auf jeden Fall viel Spass !

Gruss, WolliHood


PS: @ Masse = Speed Fraktion:

Wer es gerne in Formeln mag, kann hier mal schauen:

http://www.math.utah.edu/~eyre/rsbfaq/physics.html

Wer es lieber etwas einfacher mag, das hier hat Kosti vor fast genau vier Jahren schon mal getextet:
Zitat:

Achim schrieb am 2002-01-25 14:47 :

Ich weiss, isn bissl viel - aber Gewicht ist ja gleich Geschwindigkeit



und warum ist das so?

der luftwiederstand ist unter anderem propotional zur schattenfläche

die hangabtiebskraft ist proportional zum gewicht und das gewicht proportional zum volumen

das heißt: bei doppeltem volumen, doppeltes gewicht und daher doppelte hangabtriebskraft aber nur 1,587....fache schattenfläche (das ist das quadrat der kubikwurzel von 2).

dieser unterschied wird umso größer desto schneller man ist, da die luftwiederstandskraft proportional zum quadrat der geschwindigkeit ist.

ich geh hier von menschen aus die exakt gleiche propotionen haben und vernachlässige verwirbelungen.... und ich glaub der schmarrn interessiert keinen aber das ist mir wurscht
Dem '.. ist mir wurscht' kann ich mich uneingeschränkt anschliessen ! :wink:

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