Nochmal skibelastung und führungsdominanz des aussenski(dsv)

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
KOSTI
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Re: Jeder macht es anders ;-)

Beitrag von KOSTI » 05.02.2004 11:52

Carvi hat geschrieben:Hi :wink: ,
Trainingskonzept Race Center Pitztal Benni Raich:
http://www.race-center.at/dhtml/konzept.pdf
Vielleicht interessant Seite 7 und 8 (Auslösephase)
Ist zwar Technik Training Slalom / Riesenslalon aber …..
Irgendwie macht es jeder anders… :o .
gruss
holger
sehr interessant :roll:, nur der benni fährt nicht so, jedenfalls dann nicht wenn er gewinnt.

eine neue kurve wird im sl/rs -rennlauf im idealfall durch ein aktives od. passives verstärken des aufkantwinkels am ende der vorherigen kurve ausgelöst. die größer werdende fliehkraft wirft den läufer in die neue kurvenlage und erst im verlauf der neuen kurve wandert das gewicht (mehr od. weniger automatisch) auf das kurvenäussere bein.

hätte der läufer schon vor der falllinie die belastung auf dem äusseren bein, würde er schon vor beendigung der kurve nach aussen überkippen um das zu verhindern müsste er die kurve durch verminderung des aufkantwinkel aufmachen und/od. durch verlagerung des gewichts auf die schaufel den ski zum driften bringen (=größerer bahnradius).

die schrift entlastet sich aber zugleich selbst:
Vom Nachwuchsläufer zum Spitzensport hat geschrieben:Da die Technik, aber auch die Methodik immer einer Weiterentwicklung unterliegen, kann das ganze nur eine Momentaufnahme sein!
eine momentaufnahme von wann und von wem???
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und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

Gast

Druckaufbau

Beitrag von Gast » 05.02.2004 14:11

Hallo Urs,

super erklärt, mit dem Sepp als Teacher kann es ja nicht anders sein!
Das ist für mich KEIN aktiver Druckaufbau auf den Aussenski, sondern nur ein BELASTUNGSWECHSEL!
Ich persönlich finde im Bereich der Renntechnik/Rennsports den Begriff "aktiven Druckaufbau" schon dynamischer als "Bein einschlafen lassen" oder den eher passiv anmutenden "Belastungswechsel", auch wenn ganz klar ein Belastungswechsel mit "Bein einschlafen lassen" stattfindet.

Grüssli
Polo
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Re: Druckaufbau

Beitrag von Uwe » 05.02.2004 15:07

hulk007 hat geschrieben:Hallo Urs,
:o ... ich heiss immer noch "Uwe" ... und der Urs ist der schönere von uns ... aber AMOEL ist seit seinem letzten Shopping der Allerschönste :D
hulk007 hat geschrieben: Ich persönlich finde im Bereich der Renntechnik/Rennsports den Begriff "aktiven Druckaufbau" schon dynamischer als "Bein einschlafen lassen" oder den eher passiv anmutenden "Belastungswechsel", auch wenn ganz klar ein Belastungswechsel mit "Bein einschlafen lassen" stattfindet.
Klar ... aber in diesem Zusammenhang fand ich es als sehr VERSTÄNDLICHE Beschreibung dessen, was hier schon lange - und vielleicht missverständlich - versucht wurde, zu erklären ;-)
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Re: Druckaufbau

Beitrag von urs » 05.02.2004 15:13

Uwe hat geschrieben: :o ... ich heiss immer noch "Uwe" ... und der Urs ist der schönere von uns ... aber AMOEL ist seit seinem letzten Shopping der Allerschönste :D
... schöööön gesagt uwe :oops: :oops: :oops:

musst halt auch mal mit susanne auf shopping-tour gehen! :D

gruss urs

Bernhard
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Beitrag von Bernhard » 08.02.2004 17:25

grundsaetzlich sehe ich die Sache mit dem Belastungswechsel aehnlich wie Uwe: Je langsamer und je mehr gedriftet man faehrt, desto mehr hilft es am Kurvenanfang, wenn man sich aktiv darum kuemmert, dass die Belastung auf den kurvenaeusseren Ski kommt - Fliehkraft ist dann ja praktisch keine vorhanden. Je dynamischer man faehrt und je mehr man die Eingenschaften des Materials nutzen will/kann, desto kontraproduktiver wird ein aktives Belasten des kurvenaeusseren Skis.
Kosti hat geschrieben:hätte der läufer schon vor der falllinie die belastung auf dem äusseren bein, würde er schon vor beendigung der kurve nach aussen überkippen um das zu verhindern müsste er die kurve durch verminderung des aufkantwinkel aufmachen und/od. durch verlagerung des gewichts auf die schaufel den ski zum driften bringen (=größerer bahnradius).
hier kann ich dir leider nicht folgen, wie du das meinst -- konkret die Bezugnahme auf die Falllinie!

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Beitrag von KOSTI » 09.02.2004 13:03

Bernhard hat geschrieben:
Kosti hat geschrieben:hätte der läufer schon vor der falllinie die belastung auf dem äusseren bein, würde er schon vor beendigung der kurve nach aussen überkippen um das zu verhindern müsste er die kurve durch verminderung des aufkantwinkel aufmachen und/od. durch verlagerung des gewichts auf die schaufel den ski zum driften bringen (=größerer bahnradius).
hier kann ich dir leider nicht folgen, wie du das meinst -- konkret die Bezugnahme auf die Falllinie!
wenn du eine entsprechend enge kurve relativ zur geschwindigkeit fahren willst, musst du mit der entsprechenden lage der fliehkraft entgegenwirken.
optimal ist, wenn du die kurve in einer relativ gleichbleibenden lage durchfahren kannst, denn eine schnelle lagekorrektur ist nur durch änderung der fliehkraft, sprich des radius möglich.
wenn du vor und nach der falllinie etwa die gleiche lage hast, wird vor der falllinie dein innenbein stärker belastet sein und nach der falllinie das aussenbein. um so steiler um so stärker der effekt und um so wichtiger, damit der bootout vermieden wird.
zum schwungwechsel ist die belastung schon so weit über dem aussenbein, dass man durch die fliehkraft nach aussen überfällt und dadurch schon die lage für die nächste kurvenfahrt einnimmt.

hätte der läufer die entsprechende lage nicht und würde trotzdem aufkanten und einen engen radius fahren, kippt er wegen der zuhnehmenden fliehkraft+hangabtrieb frühzeitig nach aussen weg. um das zu korrigieren müsste er die kurve aufmachen. aufmachen ist natürlich einfach, deswegen verursacht zu wenig lage keinen ausfall sondern nur eine schlechte laufzeit. zu viel lage führt natürlich zum "innenskifehler" :wink: der natürlich nicht so einfach auszugleichen ist. d.h. so viel lage wie nötig...

an deinem avatar seh ich dass du richtig gut auf den skiern stehst und daher denk ich, dass du genau so fähst wie ich es versuche zu beschreiben. also mach den selbstversuch und mach einen aktiven belastungswechsel in mittelsteilen gelände bei komplett gecarvten kurven. du hast also schon beim umkanten 80% der belastung über dem neuen aussenbein.


allgemein ist die anfängerdidkussion etwas verwirrend, da uwe sich auf die bürcher beineinschlafmethode bezieht, bei der man (auch als anfänger) aktiv lage einnimmt (eben genau kein aktiver belastungswechsel auf das neue aussenbein). -> funktioniert für anfänger auf superflachen pisten.

bernhards beschreibung stellt das gegenteil da, hier geht es darum jemandem schnell beizubringen sich auch in steilerem gelände und im drift zurechtzufinden und hierbei ist der aktive belastungswechsel ein gutes werkzeug. extrembeispiel: jemand der aktiv auf dem aussenbein (hier sogar talski) steht, kann fast jede steile piste einfach seitlich runterrutschen

da ich beide schulungsmethoden kenne, kann ich sagen dass es sich hier um zwei total unterschiedliche philosophien handelt.
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Gast aus der Schweiz
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Re: Druckaufbau

Beitrag von Gast aus der Schweiz » 09.02.2004 13:38

Uwe hat geschrieben:
hulk007 hat geschrieben:Hallo Urs,
:o ... ich heiss immer noch "Uwe" ... und der Urs ist der schönere von uns ... aber AMOEL ist seit seinem letzten Shopping der Allerschönste :D
:D :D
Ich habe am Samstag und Sonntag mal wieder meine alten Skihosen hervorgenommen :lol:
Die Neuen sind einfach nur für -15°. ich habe mich noch nicht daran gewöhnt an diese 'Flattermänner'. :lol:

@Urs: Habe ich was verpasst? Liebst Du auch noch die älteren, praktischen, unauffälligen :lol: Klamotten?

AMOEL
Wally magic 157 cm
RTC 38er
RTC 28er (der Funcarver schlechthin :-)))
Dynastar Omeglass 63 152 cm
Tecnica Diabolo Magnesium
Salomon Mach2 Helm
Leki-Stöcke
alte Unterwäsche :-), uralte Skibekleidung Jg. 1967 :-)

Gast

Kurvenradien

Beitrag von Gast » 09.02.2004 14:06

Halli hallo,
hätte der läufer schon vor der falllinie die belastung auf dem äusseren bein, würde er schon vor beendigung der kurve nach aussen überkippen um das zu verhindern müsste er die kurve durch verminderung des aufkantwinkel aufmachen und/od. durch verlagerung des gewichts auf die schaufel den ski zum driften bringen (=größerer bahnradius).
hier kann ich dir leider nicht folgen, wie du das meinst -- konkret die Bezugnahme auf die Falllinie!
Der Kosti ist wirklich ein cleverer Junge :) Ist Skifahren auch eine Frage der Intelligenz ?!

Was der Kosti hier beschreibt, hat der Kepler vor 500 Jahren ebenfalls in seinem zweiten Gesetz festgehalten: Die Radiusvektoren eines Planeten (Skifahrer) überstreichen auf ihrem Weg zur Sonne (Torstange, Radiusmittelpunkt) in gleichen Zeiten gleiche Flächen (oder so ähnlich). D.h. je näher ich der Torstange/ meinem Radiusmittelpunkt komme, desto schneller sollte ich werden. Alles klar ? :)

Liebe Grüsse
Polo

Bernhard
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Beitrag von Bernhard » 09.02.2004 14:42

thx Kosti!
ok, du beziehst dich auf rein geschnittene Kurven, wenn ich dich richtig verstehe, dann ist mir klar, was du gemeint hast, ja sehe ich im Wesentlichen auch so - obwohl ich vom Rennlauf keine Ahnung habe ;)
Kosti hat geschrieben:bernhards beschreibung stellt das gegenteil da, hier geht es darum jemandem schnell beizubringen sich auch in steilerem gelände und im drift zurechtzufinden und hierbei ist der aktive belastungswechsel ein gutes werkzeug. extrembeispiel: jemand der aktiv auf dem aussenbein (hier sogar talski) steht, kann fast jede steile piste einfach seitlich runterrutschen
ja, das ist die Methode fuer die, die mit entsprechenden Geschwindigkeiten ihre Probleme haben -- sagen wir mal so ;)
In AT uebrigens "paralleles Skisteuern" genannt (und nicht "carven" :D), falls es jemanden interessiert.

@hulk007: der Vergleich hinkt ein wenig :o

Carvi
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Beitrag von Carvi » 09.02.2004 19:15

Hi KOSTI,
interessante und für mich sehr hilfreiche diskussion :o . Zeigt nebenbei, dass der begriff belastung irgendwie auch mehrdeutig ist, bzw von mir auch unklar eingebracht wurde . Den Schwungwechsel mache ich, indem ich den körper von der einen seite auf die anderen seite der skier bringe, unterstützt durch leichte seitliche streckenbewegung gegen die kante, aus einer zum zeitunkt des schwungwechsels engeren skiführung zurück zur offenen skiführung.. Ich hatte den eindruck, dass die skier dadurch deutlich schneller die richtung ändern, als wenn ich kante und abwarte. Würde das aber nicht als umsteigen bezeichnen. Körperhöhe über grund versuche ich durchgehend konstant zu halten. Es ist halt alles noch experimentierphase.
Nachdem ich alles noch mal alles durchgelesen habe, versuche ich mal, deutlich schneller umzukanten als nächsten trainingsstep. Ich glaube, dass bringt was…Mal schaun…..
Gruss
holger

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