Nochmal skibelastung und führungsdominanz des aussenski(dsv)

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
urs
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Beitrag von urs » 27.01.2004 12:42

Carvi hat geschrieben:Übersteuern (schwünge verkürzen)
- aufkantwinkel verstärken
- schaufelgriff verstärken (vorderski wird stärker belastet)
- biegebelastung verstärken (vermehrt aussenski belasten)
- skidrehen verstärken
Untersteuern (schwünge verlängern)
-Längsbelastung zurücknehemn (schaufel freigeben)
-biegebelastung zurücknehmen (beide ski belasten)
-aufkantwinkel verringern
-ski gegendrehen
hallo holger

wie gesagt, ich begeb mich hier schon etwas auf glatteis, drum sprech ich auch nur von harten pisten :wink: und vollständig geschnittenen kurven, also von einem idealzustand, der der praxis nur teilweise gerecht wird. bei weicherem schnee, wo ich noch den gegendruck mitberechnen müsste, wirds mir zu komplex.

wenn ich mir aber vorstelle, ich fahre auf einer kunstschneepiste mit beidbeiniger belastung. entlaste ich jetzt den innenski vollständig, bekomm ich zwar mehr druck auf den aussenski und somit auf die kante. da der ski schon vollständig aufliegt, kann er sich nicht weiter durchbiegen (ausser er rutscht unten weg). was aber passieren kann, ist, dass mir dieser erhöhte druck hilft, automatisch einen grösseren aufkantwinkel einzunehmen. umgekehrt würde der ski, wenn du ihn entlastest in der mitte in der luft hängen und dann aber automatisch nach aussen kippen. d.h. dies wären techniken, um den aufkantwinkel zu verändern.

für weichen schnee kann deine aufzählung durchaus sinn machen, und ich muss meine aussage wohl relativieren.

gruss urs

KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 27.01.2004 13:32

Michael aus der Schweiz hat geschrieben:Da war ich wohl zu langsam...

Allerdings hatte ich eher gehört, dass man den Radius eher durch leichte Rücklage (Fersendruck) als durch Vorlage verringern könnte. :roll: Aber wahrscheinlich geht beides...
genau das war das stichwort -> "beides geht"

und es geht mit vorrotieren, gegenhalten, mitrotieren und antizipation, mit hochentlastung und tiefentlastung (od. beides gleichzeitig) , gerader od. gestreckrter kurvenlage, bein, hüft od. oberkörperorientiertem kanten, mit innenski od. aussenskidominanz od. bis zur falllinie innen und dann aussen und ..........

das optimum aus diesem pool an möglichkeiten ist an gelände, schnee, material, fahrer und vom fahrer gewünschter fahrweise orientiert und kann hier nicht in richtig od. falsch unterteilt werden.

mein tip: geht auf einen berg in den schnee und fahrt ski und wenn etwas bestimmtes nicht funktioniert, fragt jemand der sich auskennt, entweder hier im forum od. besser jemand der euer problem mit eigenen augen sehen konnte

als info und ohne wertung meinerseits:
die aussenskidominanz ist im dsv (zumindest im münchner skiverband) teil der invarianten, also ein technikbestandteil der sich als roter faden durch alle varianten zieht.
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nicola
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Beitrag von nicola » 27.01.2004 13:50

die "kunst" des carvens besteht darin beide skis ihren weg "laufen zu lassen". fährt der aussenski (bei mehr innenskibelastung) einen weiteren weg, muss ich ihn diesen auch (auf der kante - für echtes carving) fahren lassen, wenn ich nicht bremsen will. das bedeutet, dass ich entweder schrittstellung oder spurbreite oder beides vergroessere und am ende der kurve wieder verringere. zwischendurch ist ein permanentes tarieren der gewichtsverteilung notwendig um unregelmaessigkeiten von schnee und gelaende auszugleichen.

[ externes Bild ]

besser als auf diesem bild sieht man das bei carvenden riesentorlaeufern vor allem bei den "Innen" und Bode Miller

bin gespannt die physiker dazu sagen :-?

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Beitrag von Wups » 27.01.2004 13:58

wer sind die "Innen"?
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Beitrag von Leo » 27.01.2004 14:05

Ich vermute mal die Damen. :P
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Beitrag von KOSTI » 27.01.2004 14:06

nicola hat geschrieben:die "kunst" des carvens besteht darin beide skis ihren weg "laufen zu lassen". fährt der aussenski (bei mehr innenskibelastung) einen weiteren weg, muss ich ihn diesen auch (auf der kante - für echtes carving) fahren lassen, wenn ich nicht bremsen will. das bedeutet, dass ich entweder schrittstellung oder spurbreite oder beides vergroessere und am ende der kurve wieder verringere. zwischendurch ist ein permanentes tarieren der gewichtsverteilung notwendig um unregelmaessigkeiten von schnee und gelaende auszugleichen.

[ externes Bild ]

besser als auf diesem bild sieht man das bei carvenden riesentorlaeufern vor allem bei den "Innen" und Bode Miller

bin gespannt die physiker dazu sagen :-?
bin zwar kaufmann und kein physiker, werde aber trotzdem meinen senf dazu geben. mein post bezüglich "ski-differential (mensch)" hast du vielleicht in erinnerung und das bestätigt ja deine aussage. viewtopic.php?t=3187&start=0&postdays=0 ... fferential

hinzufügen könnte ich noch, dass es auch sinnvoll sein kann eben nicht beide ski immer in ihrer eigenen absoluter harmonie schneiden zu lassen, sondern den einen od. anderen auch mal zugunsten der linie und zu ungunsten der ungebremsten fahrt auf eine bestimmte linie zu zwingen. wie schon oben angemerkt, es kommt auf die umstände an und die mischung machts.

für den nicht wc-fahrer ist es wohl immer günstiger im zweifelsfall zu gunsten der linie zu entscheiden, denn die falsche richtung ist für ihn fataler als geschwindigkeitsverlust.
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Gast

Beitrag von Gast » 27.01.2004 14:18

thanx kosti

OT
wie läuft das beim wc fahren eigentlich genau ab?
im stehen, in der hocke, brille oben, brille unten, freihändig, zweilagig, dreilagig, weiß oder farbig? :lol:

nicola

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Beitrag von KOSTI » 27.01.2004 14:25

Gast hat geschrieben:OT
wie läuft das beim wc fahren eigentlich genau ab?
im stehen, in der hocke, brille oben, brille unten, freihändig, zweilagig, dreilagig, weiß oder farbig? :lol:
da ich am samstag das glück hatte eine archivaufnahme des sl siegs in kitz von christian neureuter sehen zu dürfen (wir deutsche schwelgen halte in erinnerungen) weiß ich, dass man am besten ohne mütze und ohne brille fährt...
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Leo
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Beitrag von Leo » 27.01.2004 14:53

OT
wie läuft das beim wc fahren eigentlich genau ab?
im stehen, in der hocke, brille oben, brille unten, freihändig, zweilagig, dreilagig, weiß oder farbig? :lol:
Ich glaube: in der hocke, brille unten, dreilagig, farbig mit markanten sprüchen :lol:
Gibt es aber sicher gewaltige Unterschiede. Ähnlich wie beim Carven. :P
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Martina
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Beitrag von Martina » 27.01.2004 17:03

Carvi hat geschrieben: Hier noch ein paar auszüge aus dem ski lehrplan perfect für fortgeschrittene skifahrer und carver 2002 (uups als einsteiger hätte ich das überhaupt nicht lesen dürfen :P ) S 50: ?der kurvenwechsel ist mit einem belastungswechsel auf den künftigen aussenski vernüpft. Der richtig belastete und gekantete aussenski dominiert die kurvenfahrt?
Tja, das steht zwar im Lehrplan, ist für mich aber missverständlich:
Es wird nicht gesagt, ob man den Belastungswechsel aktiv vornimmt oder ob er von selber in der Kurve entsteht.
Ersteres wäre - als Mittel zur Auslösung der Kurve - für mich Blödsinn (warum habe ich ja oben schon beschrieben), zu deren Beeinflussung aber natürlich ok (siehe ebenfalls oben). Dass die Aussenskibelastung normalerweise entsteht, stimmt grundsätzlich.
Also: natürlich "darfst" du das als Einsteiger auch lesen, aber behalte auch stets im Hinterkopf, dass auch Lehrpläne keine absolute Wahrheit beeinhalten.

(Kleine Randbemerkung zum Schweizer Lehrplan: Meines Erachtens gibt es in diesem kaum solche Ungenauigkeiten. Dafür ist vieles derart allgemein gehalten, dass es kaum mehr verständlich ist. Der Preis dafür ist ausserdem, dass über alles zuerst mindestens 10Jahre diskutiert wird, bevor etwas veröffentlicht wird...)

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