In Saudi Arabien beginnt die Schule am Samstag wieder und da man unbedingt noch shopen musste, ist der Tross heute gen Zürich abgereist.
Gestern am Morgen habe ich den unbeweglichsten, übergewichtigen, ältesten Bruder geschult, soweit mir das möglich war.
Sein Hauptinteresse bestand darin, die Kulmwiese von oben nach unten im Schuss (i like speed and i want speed) zu befahren und dabei auf den Ski zu bleiben. Das Ziel war schnell erreicht auch wenn er, auf grund optischer Unsportlichkeit, anfangs sehr mit dem Pflug haderte.
Für parallele Skiführung reichte leider die Balance nicht aus (= man kann nicht alles mit Geld kaufen!)
Da der Ponylift auf der Hälfte der Kulmwiese endet, bestand meine methodisch anspruchslose Hauptaufgabe darin, einem 185cm grossen, äusserst kräftigem wirkendem Saudi, in mega teurer Phenix Bekleidung, nach absolvierter Speedfahrt die Bindung des Skis zu öffnen (trotz intensiven übens ist es ihm nie gelungen, dies selbstständig zu tun. Ein schwerwiegendes, nicht zu behebendes Balanceproblem) und selbige zum Lift zurück zu tragen.
Er wäre sonst zu schnell erschöpft gewesen.
Netterweise hat er meine Stöcke mit nach oben getragen.
Nach 5-6 Abfahrten fühlte er sich, wie sich Didier Cuche nach der diesjährigen Streiffabfahrt gefühlt haben muss.
Er war unbändig stolz, musste mehrfach von den anwesenden Frauen (Ehefrauen? Schwestern? ach....eigentlich will ich das gar nicht wissen!)gefilmt, fotografiert und geherzt werden. Ein echter Siegertyp!
Dann war die Erschöpfung allerdings so gross, dass man unbedingt einen ausgiebigen lunch auf der Kulmterrasse zu sich nehmen musste.
Ich durfte derweil mit dem Nachwuch weiter fahren. Aehnlich geschickt im Umgang mit den Ski wie der grosse Bruder und genau so schnell erschöpft aber zumindest in der Lage Kurven zu fahren, gingen wir auf dem Tschuggen.
Eine Dame, die älteste Schwester der 5 Brüder, kam mit uns.
Gut dass wir zwei Damen waren, so hatte wir je eine Hand, die Ski der Teenager zu tragen - wegen der schnellen Erschöpfungszustände schien das unumgänglich.
Nach zwei Abfahrten auf den äusserst schwierigen, äusserst steilen Tschuggenpisten gingen wir noch in den Kinderfunpark. Jeder fuhr einmal über die Buckel und einmal eine Minischanze und die Didier - Cuche - Phase wiederholte sich.
Es folgte........ ein langanhaltender Erschöpfungszustand, der 1,5 Std auf der Tschuggenhüttenterasse mit einem ausgiebigen lunch bekämpft wurde.
Nach der extrem anstrengenden Talabfahrt waren alle sehr glücklich und zufrieden.
WIR IN AROSA (meine Kollegen und ich) SCHULEN ECHTE GEWINNER
Was mir lange im Gedächtnis bleiben wird: Das haarige Maurerdekolletè des ältesten Bruders, welches ich leider immer direkt vor mir hatte, wenn er todesmutig den Kulmwiesenlift absolvieren musste, um in den Genuss der speedabfahrt zu kommen.
Nächste Woche kommen die Zürcher. Da werde ich meine Methodik doch umstellen müssen
Beate