neue z-werte für carving?

Alles zum Thema Bindungen, Z-Wert, Platten, Stopper, etc.
Siehe auch Z-Wert Tabelle
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ivan
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Beitrag von ivan » 07.02.2006 14:16

nicola,
wenn wir die alternative ausschliessen, dass du eine ausserirdische bist, Supermans schwester, die zwischen den fingern eisenbahnschienen biegt :D , ist da etwas falsch.
also im ernst:
ich würde
1. den anpressdruck überprüfen
2. mir genau die schuhspitze anschauen.
laut DIN/ISO 5355 soll die sohlenhöhe 19±1 mm betragen. kann sein, das bei deinen abgetretenen, 9-10 jahre alten schuhen es weniger ist? wenn die neuen schuhe zB nur 18 mm hatten, könnte es nun zu wenig sein.
weiter: die norm schreibt auch die form der schuhspitze vor: wie sieht sie bei deinen schuhen aus, da wo sie von den rollen gehalten wird? wie ist eigentlich der halt?
ich halte von dem alten afd nicht viel (also von der DR schwenkbaren platte unter der schuhspitze), aber bei mir hat die bindung immer problemlos funktioniert. ich habe sie immer auf SL-ski gehabt und mit DIN 8 nie einen unausreichenden halt erlebt.
die tochter unseres VIST-vertreters ist in der CZE-juniorenmannschaft und einige mädels fahren mit der bindung FIS bis EC rennen (nun bestimmt mit der 816, anfangs aber noch mit der 614) und sie würden es bestimmt nicht tun wenn sie rausgeflogen wären.
ich würde also den "fehler" an erster stelle in den schuhen suchen.

du könntest auch direkt Gerhard Hämmerle fragen, den chefkonstrukteur von Vist-bindungen. ich habe zwar irgendwo seine e-mail, kann sie aber nicht finden. wenn du an info@vist.it und Gerhard Hämmerle schreibst, müsste es klappen. Gerhard ist übrigens einer der demonstratoren in Walters Carving, neuer spass am skifahren, rororo 1997. (und ich hab den verdacht, dass du ihn sowieso irgendwie kennst, ihr österreichischen ski-mafiosi... :D)

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ivan
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Beitrag von ivan » 07.02.2006 14:31

und ja, vorzeitiges ungewolltes bindungsauslösen ist für einen guten fahrer viel schlimmer. guter fahrer kann sich in vielen situationen noch retten und solange er immer noch ski hat, kann er was tun. ohne ski rutschend ist man fast hilflos.

ich habe übrigens mit Gerhard auch über bindungseinstellung und die alte norm gesprochen. er hat im computer einen entwurf einer modernisierten, die bereits kürzere ski und resultierende hebelverhältnisse berücksichtigt. obs mal offiziell wird, weiss ich nicht.

komisch ist, dass ich für einen RS am sonntag meine bindung etwas höher gestellt habe als üblich und damit deine werte (13-14) erreicht habe. darf nicht vergessen wieder auf 11-12 zurück zu gehen, die mir normalerweise völlig ausreichen... (Atomic 1018)

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nicola
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Beitrag von nicola » 07.02.2006 16:45

hallo ivan, danke für deine tipps, aber wie schon oben beschrieben besteht dieses problem für mich schon seit mehr als dreissig jahren und mit den unterschiedlichsten marken - schuh (im worldcup jedes jahr neu und mit speziell auf die bindung abgestimmten sohlen), bindungen (marker, look, salomon, vist ...) und skilängen. und wie schon gesagt ich komme für mich selbst gut klar. ich kann meine bindungen selbst montieren und einstellen und weiss bei welchen bedingungen bzw. materialien ein höherer z-wert notwendig ist.

nachdem wir auch skis mit bindungen verkaufen (manchmal auch an us anwälte :D ) beschäftigt mich vielmehr die frage inwieweit man parameter für genormte bindungseinstellwerte dem neuen material und fahrstilen anpassen müsste/könnte/sollte.
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Beitrag von nicola » 07.02.2006 16:47

hallo ivan, danke für deine tipps, aber wie schon oben beschrieben besteht dieses problem für mich schon seit mehr als dreissig jahren und mit den unterschiedlichsten marken - schuh (im worldcup jedes jahr neu und mit speziell auf die bindung abgestimmten sohlen), bindungen (marker, look, salomon, vist ...) und skilängen. und wie schon gesagt ich komme für mich selbst gut klar. ich kann meine bindungen selbst montieren und einstellen und weiss bei welchen bedingungen bzw. materialien ein höherer z-wert notwendig ist.

nachdem wir auch skis mit bindungen verkaufen (manchmal auch an us anwälte :D ) beschäftigt mich vielmehr die frage inwieweit man parameter für genormte bindungseinstellwerte dem neuen material und fahrstilen anpassen müsste/könnte/sollte.
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Beitrag von rolf » 07.02.2006 17:22

nicola hat geschrieben:die immer noch bestehende landläufige meinung, dass es besser ist wenn die bindung eher leichter auslöst kann ich einfach nicht teilen.
Diese Aussage unterstütze ich komplett. Meine wenigen bösen Stürze hatten beinahe immer eine Fehlauslösung als Ursprung.
lg rolf

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Beitrag von m8 » 07.02.2006 20:21

hab da mal ne frage? wenn der super-zwert-einstell-link
http://edelwiser.com/de/skis/bindungssy ... alkulator/
so gut ist und stimmt, warum geht da der maximale z-wert nur bis 11,5?? meine bindung geht erst ab 10 los. das aus gutem grund, weil ich eben schnell und hart fahre und ich schon bei manchen sprüngen, stangen, schlägen, kompressionen,.... den ski verlohren hab und immer voll gestürtzt bin. also, an jeden der "schnell" fährt, der sollte sich überlegen was gesünder ist. mit hohem tempo nen ski zu verliehren, oder lieber einen schlag zu bekommen und diesen mit seinem können zu kompensieren. wer am limit fährt, muss jede mögliche störgröße ausschalten. die größte störgröße ist bekanntlich jeder selber und genau darum sollte man dem material keine möglichkeit geben einen zu fall zu bringen.
fischer rc4 worldcup rc+sl

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Beitrag von ursus2 » 08.02.2006 10:30

Bis letzten Winter bin ich einen RaceCarver mit Länge 178 gefahren. Optimale Einstellung der Bindung für mich war ein Z-Wert 9. Seit Dezember 05 bin ich stolzer Besitzer eines Snworider VR-Titaniumrace in 162. Die Bindung vom RaceCarver wurde auf den Snowrider montiert und wieder auf Z-9 eingestellt. Nachdem ich inzwischen jetzt einige Male unfreiwillig einen Ski während dem normalen Fahren verloren habe, bin ich jetzt auf einem Z-Wert von 10.5/11 angelangt. Mein Fazit daraus ist, dass es - wie von Nicola erwähnt - einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Skiarten (RaceCarver, SlalomCarver, Freerider, etc.) bzw. Länge, Breite, Taillierung und den Kräften die auf die Bindung wirken geben muss und daher auch der Z-Wert entsprechend eingestellt werden muss/sollte. Vielleicht hat es ja Forenteilnehmer die mehr von Physik verstehen und das erklären können. :roll: :wink:

Gruss
ursus2
Snowrider Titaniumrace 126/80/114 - Länge 162
Seth Vicious 130/98/118 - Länge 189

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Beitrag von WolliHood » 08.02.2006 12:51

@Nicola:

Lass Dir ruhig Zeit, die Fragestellung läuft ja nicht weg. Die Frage nach den Maßen bezogen auf den Ski interessiert mich mehr, um den Gesamtzusammenhang zu verstehen.

Bislang dachte ich eigentlich, der Z-Wert könnte niedriger sein, da man den Ski mehr lässt bzw. laufen lassen sollte und nicht mehr 'um die Ecke würgt' . Das Foto irritiert mich schon ein wenig. :o :wink:

Auch Deine Fahrtechnik, 'den Aussenski höher aufkanten, damit er einen kürzeren Weg fährt ', macht mich neugierig, zu sehen, was Du auf den Skiern so 'treibst'.

Gruss, WolliHood

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ivan
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Re: frage

Beitrag von ivan » 08.02.2006 19:01

m8 hat geschrieben:hab da mal ne frage? wenn der super-zwert-einstell-link
http://edelwiser.com/de/skis/bindungssy ... alkulator/
so gut ist und stimmt, warum geht da der maximale z-wert nur bis 11,5?? meine bindung geht erst ab 10 los. das aus gutem grund, weil ich eben schnell und hart fahre und ich schon bei manchen sprüngen, stangen, schlägen, kompressionen,.... den ski verlohren hab und immer voll gestürtzt bin. also, an jeden der "schnell" fährt, der sollte sich überlegen was gesünder ist. mit hohem tempo nen ski zu verliehren, oder lieber einen schlag zu bekommen und diesen mit seinem können zu kompensieren. wer am limit fährt, muss jede mögliche störgröße ausschalten. die größte störgröße ist bekanntlich jeder selber und genau darum sollte man dem material keine möglichkeit geben einen zu fall zu bringen.
auf die gestellte frage hast du teilweise selber geantwortet:
wer wirklich schnell (rennlauf, experte) oder extrem (freeride, freestyle mit sprüngen u.ä.) fährt, gilt nicht als "normaler" skifahrer, für den die tabelle und kalkulation bestimmt sind.
die einstelltabelle will "normale" situationen einbeziehen, in denen die bindungen im "quasistatischen" bereich arbeiten, in dem die einstellwerte eigentlich von der zeitkomponente nicht abhängig sind.
im rennlauf:
mit hohen geschwindigkeiten spielt sich aber alles im dynamischen bereich ab, in dem ganz klar die grösse von impulsen von der zeit abhängt.
impuls = kraft mal zeit:
je kleiner die zeitkomponente (man fährt schnell = die schläge sind kurzzeitig), um so grösser kann die kraft (also die einstellung) sein bei gleich grossem impuls.
deshalb kann und sogar sollte man in schneller fahrt die bindung höher einstellen. für "normalfälle" wird aber mit werten bis DIN 10 gerechnet - alles darüber sind abnormale umstände.

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ivan
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Beitrag von ivan » 08.02.2006 19:38

ursus2 hat geschrieben: Mein Fazit daraus ist, dass es - wie von Nicola erwähnt - einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Skiarten (RaceCarver, SlalomCarver, Freerider, etc.) bzw. Länge, Breite, Taillierung und den Kräften die auf die Bindung wirken geben muss und daher auch der Z-Wert entsprechend eingestellt werden muss/sollte.
so formuliert bezweifle ich das.
warum sollte es einen unterschied geben zwischen einem racecarver und slalomcarver? der RC ist zwar meist um 10-20 cm länger, das spilet aber imho keine wesentliche rolle. ähnlich die taillierung und die radien.

wenn schon, dann vielleicht die typische fahrweise: langsamer mit dem SL, schneller mit dem RC, wieder anders im gelände mit einem FR.
die breite könnte eine rolle spielen, es müsste sich - glaube ich - um wirklich breite ski handeln.
im tiefschnee, bruchharsch u.ä., wo der schnee den ski "hält", kann der schuh aus der bindung relativ leicht ausgehebelt werden.

einen potentiellen kritischen punkt sehe ich eher in der konstruktion: ski sind generell immer weicher im flex und es kommt immer leichter zum "counterflex", in dem beide bindungsteile den schuh nicht mehr halten können, besonders wenn ausgerechnet in dem kritischen augenblick der fahrer in rücklage gerät - dann hält ihn keine bindung der welt unabhängig von den einstellwerten.
(auch deshalb habe ich bei nicolas problem den anpressdruck erwähnt, der in conterflex-situationen die einzige massnahme darstellt, die einigermassen helfen kann.)
oder:
wenn sich der weiche vorderteil des ski stark durchbiegt und der fahrer zugleich den schuh stark nach vorn biegt, kann - natürlich wieder unabhängig von der DIN-einstellung - die bindung hinten den schuh nicht halten. am meisten betroffen sind weiche ski mit breiter schaufel - also heutzutage die meisten...

das alles aber reicht nicht aus, um (für mich) Nicolas wunderkräfte zu erklären. sie sagt zwar, dass sie mit ihrem phänomen gut zurecht kommt, Nicola Mysterium bleibt aber als problem eine höchst interessante herausforderung, die ich wirklich beantwortet sehen möchte. ich glaube auch, dass daraus andere leute was lernen bzw. erfahren würden. so wie WolliHood schreibt, es macht auch mich neugierig.

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