Der Z-Wert (DIN-Wert) ist eine Maßeinheit zur Auslösekraft der Skibindung, also den Wert, ab dem die Bindung auslöst.
Es gibt 3 Einstellmethoden:
- Auf gut Glück und ohne Ahnung: Die Anhänger dieser Methode findet man häufig mit Bänderrissen und Knochenbrüchen im Krankenhaus ;-)
- Tibiamethode: Hier wird die Breite des Schienbeinknochenkopfes (lat. Tibia) gemessen, um über die Breite eine Aussage zur Festigkeit zu bekommen. In Verbindung mit dem Geschlecht, dem Skifahrertyp, dem Lebensalter und der Schuhsohlenlänge, wird der Z-Wert ermittelt. Diese Methode wird nur noch sehr selten angewandt.
- Gewichtsmethode: Hier wird anhand des Körpergewichtes, der Körpergröße, dem Skifahrertyp, dem Lebensalter und der Schuhsohlenlänge der Z-Wert ermittelt. (siehe Tabelle unten)
Tipps zum Bindungskauf ... welche Bindung mit welchen Einstellbereich passt du mir?
Es gibt verschiedene Bindungen, die sich rein funktionell im wesentlichen anhand des Einstellbereiches (einstellbarer Z-Wert / DIN-Wert) unterscheiden. Meist ist der Produktbezeichnung eine Zahl (z.B. 10, 11, 12, 14) angehängt, die ein Hinweis darauf geben kann, welchen maximalen Z-Wert der Einstellbereich der Bindung hat. Genauere Angaben zu den genauen Einstellbereich findet ihr auf den Webseiten der Ski- oder Bindungshersteller; dort findet man dann Angaben wie 3-10 oder 6-14. Das bedeutet, dass man diese Bindungen auf einen Z-Wert in dem genannten Einstellbereich einstellen kann.
Leider findet man auf vielen Seiten Hinweise wie:
"Bei Erwachsenen sollte der benötigte Z-Wert im mittleren Drittel des Einstellbereiches der Bindung liegen!"
Dies ist so nicht richtig, zumindest nicht bei modernen, TÜV geprüften Bindungen! Und über diese reden wir hier. Uraltbindungen sollte eigentlich keiner mehr - seiner Gesundheit zuliebe - verwenden!
Richtig ist zwar, dass es - rein mechanisch bedingt - bei Bindungen einen "Grenzbereich" gibt, in dem die Bindungen nicht exakt arbeiten können (da der benötigte "Federweg" bei ganz entspannter und voll zugedrehter Feder nicht vorhanden ist), aber dieser "Grenzbereich" liegt außerhalb (über und unter) des einstellbaren/nutzbaren Bereichs; die Bindung geht also eigentlich z.B. bis Z14, ist aber auf der Skala "nur" bis Z12 einstellbar. Somit ist der kritische Bereich gar nicht nutzbar. Das ist alleine aus rechtlichen Gründen so schon nötig.
Welchen Vorteil haben höherwertigere, teurere Bindungen mit höheren Z-Wert Bereich?
Die höherwertigeren, teureren Bindungen mit höherem Z-Wert Bereich bestehen meist aus höherwertigeren Materialien (Metall statt Plastik) und haben - abgesehen davon, dass man sie eben "höher" zumachen kann - folgenden Vorteil:
Die Kunst der Bindungsauslösung ist, nicht zu früh und nicht zu spät auszulösen, also Fehlauslösungen zu minimieren.
Einfache Bindungen lösen - sofern der eingestellte Z-Wert überschritten ist - aus, oder nicht.
Höherwertige Bindungen können mit dem Grenzbereich (Auslösen ja oder nein) besser umgehen. Gibt es z. B. nur einen kurzen Schlag auf den Ski und kann man danach aber weiterfahren, löst die Bindung dabei nur teilweise aus, zieht den Skischuh dann aber wieder zurück in Position.
Dieses Minimieren von Fehlauslösungen ist natürlich ein Vorteil. Wie groß dieser jedoch ist, wie oft also dieser Grenzbereich eintritt, und ob es sich lohnt, lieber eine höherwertigere, teurere Bindung zu kaufen, kann ich nicht sagen; hierzu kenne ich keine Statistiken.
Hier die Z-Wert Tabelle nach der Gewichtsmethode:
WARNUNG: Diese Tabelle soll nicht dazu dienen, dass ihr eure Bindung selbst einstellt, sondern damit ihr versteht, wie Gewicht, Größe, Sohlenlänge (neben sonstige Korrekturfaktoren wie Skifahrer-Typ und Alter) den Z-Wert beeinflussen, denn
1. Sind
die Anzeigen in den Bindungen nur ungenau, und entsprechen nicht den tatsächlichen Auslösewerten! Nur ein Fachbetrieb mit einen genormten Bindungsprüf- und Einstellgerät kann den exakten Wert (über elektronische Messung des Drehmomentes) ermitteln!
2. Muss diese Messung mit eurem Skischuh durchgeführt werden, da auch die Beschaffenheit eurer Skischuhsohle (Abnutzung, Rauhigkeit) einen starken Einfluß auf die Auslösung hat!
Diese Geräte sind mittlerweile Pflicht bei den Skiservicebetrieben. Lasst euch nach der Einstellung den Prüfbeleg aushändigen, so habt ihr im Problemfall einen Beleg, der zur Haftungsfrage beitragen kann!
Solch eine fachgerechte Bindungseinstellung / -überprüfung ist der beste Schutz gegen Bänderrisse und gebrochene Knochen ... die paar Euros sollte euch eure Gesundheit Wert sein!
Angaben zum Skifahrer | Sohlenlänge in mm | ||||||
Gewicht in kg | Größe in cm | < 250 | 251-270 | 271-290 | 291-310 | 311-330 | > 331 |
Z-Wert VOR Korrektur (siehe rechts) | |||||||
10-13 | 0,75 | 0,75 | |||||
14-17 | 1,00 | 1,00 | 0,75 | ||||
18-21 | 1,50 | 1,25 | 1,00 | ||||
22-25 | 1,75 | 1,55 | 1,50 | 1,25 | |||
26-30 | 2,25 | 2,00 | 1,75 | 1,50 | 1,50 | ||
31-35 | 2,75 | 2,50 | 2,25 | 2,00 | 1,75 | 1,75 | |
36-41 | 3,50 | 3,00 | 2,75 | 2,50 | 2,25 | 2,00 | |
42-48 | < 148 | 3,50 | 3,00 | 3,00 | 2,75 | 2,50 | |
49-57 | 149-157 | 4,50 | 4,00 | 3,50 | 3,50 | 3,00 | |
58-66 | 158-166 | 5,50 | 5,00 | 4,50 | 4,00 | 3,50 | |
67-78 | 167-178 | 6,50 | 6,00 | 5,50 | 5,00 | 4,50 | |
79-94 | 179-194 | 7,50 | 7,00 | 6,50 | 6,00 | 5,50 | |
> 95 | > 195 | 8,50 | 8,00 | 7,00 | 6,50 | ||
10,0 | 9,50 | 8,50 | 8,00 | ||||
11,5 | 11,0 | 10,0 | 9,50 |
Korrekturen zum ermittelten Z-Wert:
Fahrertyp 1 (Anfänger)
Tempo: langsam bis mäßig
Gelände: leicht bis mäßig
Stil: vorsichtig, sanft
Z-Wert: lt. Tabelle
Hinweis: Dieser Wert liegt unter dem Durchschnitt, was zu einer leichteren Auslösung bei Stürzen führt, aber auch zu frühen Fehlauslösungen führen kann.
Fahrertyp 2 (Fortgeschrittene)
Fahrer, die weder unter Typ 1 noch 3 fallen
Z-Wert: 1 Zeile unter Fahrertyp 1
Fahrertyp 3 (Könner)
Tempo: schnell
Gelände: mittel bis steil
Stil: aggressiv
Z-Wert: 2 Zeilen unter Fahrertyp 1
Hinweis: Dieser Wert liegt über dem Durchschnitt, was zu (oft nötigen) verringerten Fehlauslösung bei sportlicher Fahrweise führt, somit aber auch das Risiko einer zu späten Auslösungen birgt
Kinder unter 10 Jahren und Erwachsene über 50 Jahre gehen dann wieder eine Zeile nach oben.
Stehen "Gewicht in kg" und "Größe in cm" in unterschiedlichen Zeilen , so ist der geringere Z-Wert als Ausgangswert zu wählen.
Interessant an dieser tabellarischen Darstellung ist, dass man - fast auf einen Blick - ablesen kann, dass z.B. eine 50 kg leichte Könnerin mit kleinen Füßen den gleichen Z-Wert braucht, wie ein 2 m großer und 100 kg schwerer Anfänger mit großen Füßen ... nämlich jeweils 6,5.
Diskussionen zum Thema Z-Wert und Bindungen findet ihr im Bindungen-Forum.
Zurück zur Ski-FAQ - Übersicht
Zum Thema passende Diskussionen im Forum
Forum: SKIFAHREN allgemein |
Beiträge: 3 |
Weitere Infos auf CARVING-SKI.de: | |
- | Ski-FAQ - Übersicht |
- | Ski-Forum |
FORUM ... aktuelle Themen » |
aus: FISCHER |
aus: SKI - allgemein ... |
aus: Ski-SCHUHE |