Camp oder friends&family?
Für mich ganz klar Camp. Das Camp ist für mich eine zusätzliche Skiwoche, da ich mit der Familie jedes Jahr auch in den Winterurlaub fahre, allerdings nicht nach Berwang. Meine Familie wäre mit einer 2. Woche Winterurlaub nicht einverstanden, da nicht so wintersportbegeistert wie ich. Im Camp mit Gleichgesinnten von früh bis nachmittag auf der Piste unterwegs sein, auch mal sportlicher und flotter, mal was ausprobieren, Erfahrungen austauschen, mehr Training als Urlaub - das ist für mich die ideale Ergänzung zum Familienurlaub. Im Winterurlaub mit der Familie passe ich mich der Fahrweise und dem Tempo meiner Frauen an und versuche, etwas von meinen Camp-Erfahrungen weiter zu vermitteln. Eigentlich war das diesjährige Camp ja schon fast ein friends&family-Treffen. Das, was für mich das Camp bisher ausmachte, habe ich sehr vermisst - Workshops mit Martina und Nicola, Stangenfahren, abendliche Videoanalyse u.ä. Ja ich weiß, Martina und Nicola hatten sicher Ihre Gründe, warum sie nicht kommen konnten. Schade nur, dass es absolut keine Alternative gab. Außer den Elan-Ski, die Wolfi zu allem Übel auch noch in einem dunklen Flur bzw. Zwischengang im Hotel vor stehenden Interessenten präsentieren musste, gab es keine weiteren "campspezifischen" Highlights.
Wie wird das Camp wieder attraktiver und vor allem interessant für neue Teilnehmer?
Die Erfahrung zeigt wohl doch, dass Berwang für viele vielleicht nicht attraktiv genug ist. Im Forum gibt es sicher einige Top-Fahrer, die für Martina oder Nicola auch mal einspringen und den einen oder anderen Workshop übernehmen könnten. In Berwang war aber keiner von denen.
Die vermeintlichen Vorteile von Berwang relativieren sich in meinen Augen auch etwas:
1. kurze Anreise
Eine Anreise in ein "ordentliches" Skigebiet ist für mich als Flachlandtiroler aus Sachsen-Anhalt nie kurz. Der Anreisetag ist sowieso futsch, der Skipass gilt erst ab Sonntag und ob ich da am Samstag die eine oder andere Stunde länger unterwegs bin, spielt für mich keine Rolle.
2. Höhenlage, schneesicher
Ist für mich kein Vorteil von Berwang. Andere Gebiete liegen mindestens genauso hoch und sind nicht weniger schneesicher, im Gegenteil, ich glaube in Berwang schon mal grüne Hänge gesehen zu haben.

3. Hotel an der Piste
Ja, ist ein Vorteil, auch unser sehr geräumiges Zimmer mit dem relativ großen Bad. Aber: Nach dem Umbau kein geeigneter Gemeinschaftsraum mehr für Präsentationen der Skiindustrie, Videoanalyse oder sonstige abendliche Veranstaltungen der Camp-Teilnehmer. Das Abendessen zog sich sehr lange hin - nie unter 2 Stunden. Wenn es den Gemeinschafrtsraum gäbe, wäre es für nachfolgende Abendveranstaltungen schon fast zu spät. Eine Menüwahl zum Frühstück hätte der Küche am Abend die Arbeit wesentlich erleichtert. Ob ein Hotel bei etwas weniger Komfort und einfacherem, "rustikalerem" Abendmenü woanders so viel mehr kosten soll, weiß ich nicht. Ich bin kein Tourismus-Experte, vielleicht wendet man sich aber wieder an einen? Seit Samedan bekomme ich jedes Jahr den Team3-Katalog mit durchaus attraktiven Angeboten. Dabei erinnere ich mich auch wieder an die schönen Aktionen von Team3 in Samedan - Sektempfang auf der Piste, Eisbar vorm Hotel usw.
4. Alternativgebiete (Zugspitze, Ehrwald, Lermoos)
In einem größeren, attraktiveren Skigebiet braucht man keine Alternativgebiete und damit auch kein Auto in der Woche. Bei vielleicht wieder deutlich mehr Teilnehmern trifft man sich in einem größeren Gebiet auch mal wieder. Die verschiedenen Grüppchen, die auf der Zugspitze, in Ehrwald, in Lermoos und in Berwang unterwegs sind, treffen sich definitiv nicht während des Tages.
Ziel für das nächste Camp sollte sein, mehr neue Teilmehmer zu gewinnen. Unsere kleine Gruppe mit den gleichen Teilnehmern ist für die Skiindustrie uninteressant geworden. Alle von uns sind von Kopf bis Ski gut ausgerüstet und kaufen nicht jedes Jahr neu. Der Skiindustrie muss ein angemessener Rahmen (kein Hotelflur) für die Präsentation, praktische Vorführung usw. ihrer Produkte geboten werden, sie lebt vom Verkauf. Die Camp-Woche sollte vorab und möglichst verbindlich durchorganisiert sein. Was findet wann statt, wer führt durch. Wer kann wie bei der Organisation behilflich sein. Alle bisherigen Teilnehmer werben neue Teilnehmer. Auch ich habe hier bei mir schon einige Leute neugierig gemacht, der Ort und Verlauf des Camp09 wird leider nicht groß bei der weiteren Werbung helfen.
So, jetzt zerfetzt mich.