MartinFarrent hat geschrieben:Nicola,
interessant wäre die Frage, ob es für das praktische Skifahren etwas bringt, in Laborsituationen (Übungen) bewusst balancieren zu können. Ich vermute, dass die Antwort "ja" lautet
ja klar - diese "laborsituationen" findets du aber praktisch überall in deiner alltagsumgebung. und noch etwas, je älter man wird, desto wichtiger ist es sein balancegefühl zu erhalten, denn das nimmt mit zunehmenden alter sowieso automatisch ab.
Mir gelingt das bewusste Balancieren nur mit Hilfskonstruktionen gut. Ich muss meine Gedanken einerseits in der Körpermitte verankern, mit meinen Augen aber einen äußeren Anker fixieren (etwa einen Punkt in der Ferne, wie von Herbert beschrieben).
ich halte es für ausgesprochen wichtig das gleichgewichtsgefühl auch von den augen abzukoppeln. wir tun ohnehin permanent etwas mit den augen in unserer stark visuell geprägten kultur und deshalb oft viel zuwenig mit dem tiefensinn. beim skifahren ist dieser tiefensinn aber besonders wichtig, beispielsweise bei schlechter sicht. es gibt leute, die ihr gleichgewichtsempfinden so an die augen gekoppelt haben, dass sie bei dichtem nebel im stand umfallen, manche haben sogar ähnliche symptome wie bei seekrankheit.
wenn du sagst, du musst deine gedanken in der körpermitte verankern und für die augen einen externen anker benutzen, würde ich dir folgendes experiment vorschlagen: stell dich auf ein bein, schliess deine augen und konzentriere dich darauf was du in dir selbst wahrnimmst...
Herbert Züst hat geschrieben:Genau diese Selbstsicherheit kann man trainieren oder sich sogar einsugerieren
autosuggestion oder affirmative praktiken zur steigerung von selbstvertrauen halte ich bei sportarten mit gefahrenpotential für verfänglich. mit (auto)suggestion löst man keine probleme, sondern verdrängt sie, spätestens wenn angst auf taucht kehren die probleme meistens mit gesteigerter wucht zurück. ich spreche aus erfahrung, wir hatten im skiteam sehr viel damit experimentiert, letztendlich führte die sache aber eher zu mehr problemen als vorteilen.