nicola hat geschrieben:ich muss einleitend sagen, dass ich für meine sichtweise des vermitteln von skifahren keine sinnvolle möglichkeit einer komplexen bewegungsanleitung finden kann.
Was ist dann das Ziel deiner Idee des Skifahrens?
* "Sicher (=unfallfrei) einen Hang irgendwie auf Skiern befahren/berutschen können."
* "Einen Hang möglichst schnell befahren können."
* ...
Es muß ja ein (natürlich nie erreichbares) Ideal geben, womit ich eine reale Fahrt vergleichen kann und dann die Differenzen dazu feststelle und damit sehe, wie ich es besser hätte machen können. (Naturgemäß hängt diese Idealfahrt von hunderten Faktoren ab, aber es muß ja eine geben?!)
Also etwas, wo du als Skifahrerin dir vor der Fahrt sagst: "So möchte ich diesen Hang befahren!", dann filmt dich jemand bei der Fahrt, du schaust es an und sagst: "Ah, das hätte ich eigentlich so und so machen wollen."
wenn's um den kleinsten gemeinsamen nenner eines skid&carv schwungs geht, dann ist deine ausführung viel zu detailliert.
Meine Beschreibung wird freilich nicht für ALLE möglichen s&c-Schwungformen gelten, aber jedenfalls für die konventionellen, nicht-exotischen.
man kann eine kurve, die geschnitten beginnt und gerutscht aufhört auch mit mehr belastung des innenskis am kurvenbeginn, ohne hüftknick und mit schrittstellung fahren. in manchen situationen kann dies zweckdienlicher sein, als die von dir beschriebene technik.
1) Ich hoffe doch sehr, dass du gerutscht beginnst und dann ins Schneiden kommst. Umgekehrt müßtest du ja den Kantwinkel verringern. (Was nicht heißt, dass man einen Schwung auch schneidend beginnen und rutschend beenden kann!) Aber genau so eine Frage könnte einem nicht-SL so beantwortet werden.
2) Man kann nicht nur auf dem Innenski hüftknicklos fahren, man kann ihn auch rückwärts fahren, den Kopf stark nach links neigen und beim Fahren der Kurve die linke Bindung öffnen. Das ist allerdings eine sehr exotische Schwungform, die normalerweise kaum jemand verwenden wird (auch wenn manch konstruierte Situation das notwendig machen könnte) -- dasselbe gilt für einen Innenskihüftknicklosschwung. KLAR kann man einen s&c so fahren, aber es geht ja nicht um alle theoretisch je fahrbaren Schwungformen.
Der Körperschwerpunkt befindet sich, bedingt durch die von Außen wirkenden Kräfte (hauptsächlich Zentrifugalkraft und Schwerkraft) auf der Kurveninnenseite, wodurch die Ski gleichmäßig aufgekantet werden, das Außenbein (durch aktives Strecken) wird etwas stärker belastet als das Innenbein (durch aktives Anziehen),
das setzt einen bestimmten geschwindigkeitsbereich voraus. ist man langsamer oder schneller muss man die position des schwerpunkts aktiv verändern,
Das setzt auch voraus, dass man die Ski richtigrum an hat (Spitze vorne) und vieles mehr. Trivialerweise gilt eine Bewegungsbeschreibung nicht für Bewegungen, die nicht der Bewegungsbeschreibung entsprechen. Im Grunde muß die Lage des Schwerpunktes (über die Einwärtsneigung irgendeiner Form) aber sowieso immer aktiv "gesetzt" werden (nämlich indem man die Kraftverteilung der Beine vorgibt, dh. eben Beugen/Strecken von Innen- und Außenbeinbzw. auch den Hüftknick).
ausserdem hängt die positionierung des SP auch von den materialeigenschaften und den bedingungen ab. daraus folgt auch, dass die aktiven be- und entlastungsbewegung unter bestimmten umständen sogar wegfallen müssen. der laie kann schwer abschätzen unter welchen bedingungen wieviel aktiv bewegung angesagt ist.
Die möglichen (stabilen) Positionen des Schwerpunktes hängen von der Geschwindigkeit und dem Kurvenradius ab.
Für einen Laien ist ja auch nicht wichtig, aus einem Bild zu erkennen, wieviel er auf der Roten 14 im Skigebiet XYZ im Steilhang entlasten muß, sondern dass und wo/wann im Kurvenverlauf es diese Möglichkeit gibt und dass die Stärke der Ausprägung dieser Phase von verschiedenen Parametern abhängt.
die Skispitzen befinden sich auf gleicher Höhe, der Oberkörper schaut unverwunden in Fahrtrichtung; es besteht ein mehr oder weniger ausgeprägter Knick in der Hüfte (je nach Geschwindkeit, Verhältnissen und Geschmacksrichtung).
mmh geschmacksrichtung beim hüftknick, wie willst du das illustrieren?

aber im ernst, wenn du einen nach aussen geneigten oberkörper mehr oder weniger vorsiehst und nur eine bildfolge zur verfügung hast, wie soll jemand, der diese fahrweise neu erlernen will auch nur annähernd eine ahnung vom bewegungsumfang der seitbeugung des oberkörpers haben, der beim fahren unter anderen bedingungen nötig ist.
Eine 100% exakte Beschreibung wirds nicht geben können; aber natürlich kann man, Photoshop sei dank, in ein Bild alles mögliche reinpinseln.
Man wird aber in eine Bildserie nicht alle Fahrweisen in allen Geländen und mit jeder möglichen Ausprägung und mit allen möglichen Jackendesigns reinbringen können. Das will ja auch keiner.
den stockeinsatz würde ich der einfachheit halber weglassen. und schon wieder der geschmack – da passiert doch was gravierendes mit dem gesamten körper und der linie wenn ich das mache, oder?
Die Frage ist, wo man (Stockeinsatzmäßig) ansetzt. Ich finde ihn, für mich persönlich, ziemlich wichtig.
Nach der Falllinie: Durch die sich erhöhende Geschwindigkeit (-> höhere Zentrifugalkraft) kann der Schwerpunkt langsam gesenkt (Beugen beider Beine) und so der Kantwinkel erhöht (-> engerer Radius, dadurch wiederum höhere Zentrifugalkraft) werden. Um den Kantwinkel zusätzlich zu erhöhen, kann nach Wunsch und Geschmack der OK den Skiern in ihrer Drehung aus der Falllinie "hinterherhinken", dh. etwas weiter ins Tal schauen (at-Lehrplan: Das Fahrverhalten wird aufgebaut).
und schon wieder der geschmack – da passiert doch was gravierendes mit dem gesamten körper und der linie wenn ich das mache, oder?
Ich finde nicht, dass da etwas Gravierendes passiert. Es passiert etwas (Kantwinkel wird erhöht, wodurch sich der gefahrene Radius verringert und daher die Zentrifugalkraft steigt).
Die Vorbereitung für den Stockeinsatz verläuft parallel dazu weiter.
Die Tiefbewegung wird zum Zeitpunkt der maximalen Belastung abgestoppt, darauf erfolg eine Hochbewegung, die zum Ziel hat, durch Abstoppen derselben die Ski zu entlasten um so ein leichteres Drehen derselben zu ermöglichen... etc.
klingt nicht gerade unkompliziert ...[/quote]
Berufskrankheit

Aber im Ernst: Das war ja nur ein völlig unbebilderter Schnellschuß. Das ist natürlich nicht komplett durchdacht und vollkommen.
auch wenn die sache super bebildert ist produzierst du damit, wenn du sie einem laien in die hand drückst und er sich damit ohne hilfe von aussen ans lernen begibt, mit grosser wahrscheinlichkeit einen ziemlich verkrampften einstieg in die sache.
Als Einstieg ins Skifahren einen s&c-Schwung zu wählen halt ich für etwa so gut wie für jemand, der mit dem Radfahren beginnen will vorzuschlagen, ein paar Etappen des Giro mitzufahren. Falsches Zielpublikum.
es wird kaum leute geben, die mit dieser anleitung nicht unwesentliche fehler mitlernen.
Sehr viele -- als genaue Anleitung wollte ich sowas auch noch nie sehn. Mehr als eine gewisse Referenz für Skifahrer, die sich in eine bestimmte Richtung verbessern wollen.
Wie soll man eine koordinative Sportart lernen, wenn man nicht weiß, was die Zielbewegung ist?
sowas kann einigermassen gut funktionieren um einen skilehrer auf die prüfung vorzubereiten
Bedingt. Aber natürlich werden dort diese Dinge eingesetzt.
oder möglicherweise als ergänzung zum skiunterricht eingesetzt werden. einen autoditakten wird es im hinblick auf den gesamtprozess des skifahren lernens ohne feedback von aussen nicht weiter bringen.
Ich stimme dir 100% zu -- genau so wars ja auch gemeint.
Anhand von ein paar Bildern skifahren zu lernen wirds mit Sicherheit nicht spielen.
Martin