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eiji05
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Beitrag von eiji05 » 21.04.2008 16:40

bin mir zwar nicht so gazn sicher auf was du hinauswillst aber wenn du das steakmesser(zumindest bissl allround) mit am SL vergleichst dann find ich klar nein.

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 21.04.2008 16:41

oder: der Kluge kann sich dumm stellen, umgekehrt dürfte es schwieriger sein.

Gruss Herbert

MartinFarrent
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Beitrag von MartinFarrent » 21.04.2008 21:51

eiji05 hat geschrieben:...aber wenn du das steakmesser(zumindest bissl allround) mit am SL vergleichst...
So in etwa meinte ich's, ja. Dann fiel mir allerdings ein, dass der Allround-Begriff vermutlich sowieso zu schwammig ist, um allgemeingültige Vergleiche dieser Art anzustellen.

Sagen wir's lieber so: Für eine anscheinende Mehrheit hier hat der SL-Ski mehr vom Schweizer Offiziersmesser als ein Ski mit langem Radius. Deshalb sollte ich auf jeden Fall welche testen. Wenn mir der kurze Radius auch perspektivisch nicht zusagt, sollte ich bei einem mittleren bleiben... dann gilt's noch zu prüfen, ob mir ein fehlerverzeihender Ski wirklich besser liegt als ein sportlicherer Crosscarver (habe ich die nun halbwegs richtig einsortiert?). Finger weg vom langen Extrem scheint ja mehr oder weniger Konsens zu sein... außer für den echten Könner.

Gruß

Martin

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eiji05
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Beitrag von eiji05 » 23.04.2008 08:24

Tu mir doch den Gefallen und test an 175er Racecarver, am besten an Fischer RC4 WC. Is sportlich und trotzdem für jedermann zu fahren. Und mit 16m Radius auch net extrem.

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carlgustav_1
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Beitrag von carlgustav_1 » 23.04.2008 09:05

eiji05 hat geschrieben:Tu mir doch den Gefallen und test an 175er Racecarver, am besten an Fischer RC4 WC. Is sportlich und trotzdem für jedermann zu fahren. Und mit 16m Radius auch net extrem.
das mal zu probieren, ist sicherlich wichtig - um zu wissen, worüber wir hier alle reden. wetten, dass mein namensvetter martin trotzdem eher beim sl-carver landen wird? sorry eiji, aber ich habe den eindruck, du hast hier etwas schwierigkeiten, dich in den threadstarter (wiedereinsteiger, urlaubsfahrer, wenig athletisch) reinzuversetzen. ich maße mir an, dies besser zu können, weil ich nämlich in eine ganz ähnliche kategorie falle - nur schon ein paar jahre länger wieder dabei bin!!!

:wink: cheers, martin
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MartinFarrent
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Beitrag von MartinFarrent » 23.04.2008 22:06

Ich denke, wie gesagt, dass ich drei Typen probieren sollte:

- kurze SL,

- mittlerer Radius sportlich (vielleicht etwas länger),

- mittlerer Radius gemütlich.

Der Hinweis (z.B. von Ute) zum Pisten-Alltag und zur Sicherheit erscheint mir nicht unwichtig. Mit dem wendigen Urlaubsski von diesem Jahr ließen sich die schlangefahrenden Skischulkinder fast gefahrlos als Slalomstangen missbrauchen. ;) 'Mal sehen, wie stark sich der 15m-Radius und die zehn zusätzlichen Zentimeter meiner neuen C9 diesbezüglich negativ bemerkbar machen...

In der Neusser Skihalle kann man auch außerhalb der Saison testen. Meint Ihr, man könnte in einer solchen Halle bereits ein Gefühl für den Charakter eines Ski bekommen? Vermutlich wohl nicht... Es wäre aber schön, die Kandidatenliste bis zum Winter etwas einzudampfen.

Gruß

Martin

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eiji05
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Beitrag von eiji05 » 23.04.2008 22:38

@martin/carlsgustav: Kann scho bissl sein aber ich find eben speziell für an Wiedereinsteiger, nicht sooo athletischen Skifahrer an etwas längeren Ski "gemütlicher" zu fahren als an SL. Und den Fischer ganz im speziellen weil der sich echt wunderbar butterweich fahren lässt und auch mal Driften zulässt etc. und aber wenn mann will auch mal richitg sportlich gefahren werden kann.

Aber wie immer selber austesten is des beste!

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 24.04.2008 09:16

In der Neusser Skihalle kann man auch außerhalb der Saison testen. Meint Ihr, man könnte in einer solchen Halle bereits ein Gefühl für den Charakter eines Ski bekommen? Vermutlich wohl nicht... Es wäre aber schön, die Kandidatenliste bis zum Winter etwas einzudampfen
Ich bin noch nie in einer Skihalle gefahren, ich denke mir aber, dass du das Verhalten auf Kunstschnee gut testen kannst, vor allem hast du gute Vergleichsmöglichkeiten, da du weitgehend immer gleiche Verhältnisse hast. Die Breitbandigkeit eines Skis (Neuschnee, Firn, Pulver,Sulz, Steil hart etc.) kannst du aber sicher nicht beurteilen.

Gruss Herbert

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Beitrag von carlgustav_1 » 24.04.2008 09:35

eiji05 hat geschrieben:@martin/carlsgustav: Kann scho bissl sein aber ich find eben speziell für an Wiedereinsteiger, nicht sooo athletischen Skifahrer an etwas längeren Ski "gemütlicher" zu fahren als an SL. Und den Fischer ganz im speziellen weil der sich echt wunderbar butterweich fahren lässt und auch mal Driften zulässt etc. und aber wenn mann will auch mal richitg sportlich gefahren werden kann.

Aber wie immer selber austesten is des beste!
da hast du auf jeden fall recht! denke, ich werde mich nächste saison auch mal wieder auf einen aktuellen stand bringen müssen, was moderne long turn ski angeht... ist auch alles schon wieder ein bisserl her - - seit ich wieder eigne ski (siehe unten) hab, probier ich nicht mehr so viel andere...

cheers, martin
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MartinFarrent
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Beitrag von MartinFarrent » 03.05.2008 10:13

Nun war ich also mit meinen neu-gebrauchten C9 in der Neusser Skihalle und habe a) zum ersten Mal eine Halle erlebt, und b) zum ersten Mal bewusst einen Ski erprobt. Meine Aufmerksamkeit war also vorrangig auf das Verhalten der Ski gerichtet und klammerte meine eigenen technischen Fähigkeiten sowie die Eigenheiten 'der Piste' weitgehend aus. Zum Vergleich hatte ich die noch einigermaßen frische Erinnerung an meinen kurzen Urlaubsski (Elan XRC, 160cm).

Fuhr ich bislang in den Bergen 'intuitiv' und mischte z.B. Carving- und Driftanteile nach spontanen Brems- oder Tempobedürfnissen, so probierte ich's nun einmal mit Planung. Vor jeder 'Abfahrt' nahm mir ich einen bestimmten Fokus vor - lange, mittlere oder kurze geschnittene Turns; Notwenden; Schuss; Kurz-Turns mit variierendem Bremsanteil usw.. Insgesamt fuhr ich rund sechs Stunden und strapazierte dabei die Möglichkeiten einer solchen Halle und meiner Fantasie ganz erheblich.

Mein Eindruck: Der 170er Ski mit 15m Radius ist durchaus noch 'wendig' im Sinne schneller Reaktionen auf sicherheitsrelevante Faktoren. Wo ihm die Wendigkeit hingegen fehlt, ist bei den kurzen Carvingturns, die ohne Dynamikverlust gefahren werden sollen. Da driftet er halt automatisch ein bisschen, zumindest bei mir. In der relativ flachen Halle lässt sich dieser Aspekt gut ausloten, weil der Tempoverlust sehr spürbar ist und nicht aus unterbewusster Vorsicht erfolgt.

Ein Test auf Stabilität beim Schussfahren oder längeren, geschnittenen Turns war naturgemäß in der Halle nicht leicht - auch wenn die Piste öfter 'mal richtig leer war. Ich hatte zwar nie das Gefühl, den Ski aus Stabilitätsgründen bremsen zu müssen, doch ließen weder Steilheit (28%) noch Länge der Piste (ca. 300m) ein wirkliches Ausreizen dieses Vertrauens zu. Ich kann nur gefühlsmäßig sagen, dass ich dem Ski in dieser Hinsicht mehr zutrauen würde als dem Leihgerät im Urlaub. Doch bleiben die Grenzen vorerst unerforscht.

Am wenigsten lässt eine Halle wohl Schlüsse auf den real notwendigen Kraftaufwand zu. Es fehlen alle wirklich schwierigen Faktoren und fast alles, was häufige Mikrokorrektur erfordert. Zudem gibt es in Neuss bei Normalbetrieb keinen Schlepper, sondern nur den Sessellift. Im Verlaufe eines Tages kulmulierende Kraftschlucker entfallen also weitgehend. Ich spürte am Ende der sechs Stunden kaum, dass ich mehr als dreimal gefahren war. Das sagt aber wohl wenig aus.

Und bin ich jetzt klüger?

Nun ja... ich vermute, dass man die Neusser Halle sehr wohl zum schnuppermäßigen Antesten von SL-Ski mit kurzem Radius verwenden kann. Das werde ich auch demnächst tun (die Auswahl im angeliederten Sportgeschäft ist ziemlich groß). Je länger hingegen der Radius, desto mehr Fragen bleiben meines Erachtens nach einem Hallentest offen.

Dennoch: Mit etwas (oder viel) Fantasie auf natürliche Bedingungen übertragen, gefällt mir ein Ski mit mittlerem Radius gar nicht so schlecht. Ich traue mir dabei zwar einen etwas 'sportlicheren' zu, habe andererseits aber nicht das Gefühl, dass mich der C9 stark behindern oder entwicklungsmäßig ausbremsen würde. Für mein eigenes Empfinden könnte ich mich mit dem Ski noch so einige Zeit verbessern. Es kommt kein zutiefst verzücktes Grinsen auf... aber naja. ;) Im Kern: Der Neukauf eines Ski mit ähnlichem Radius käme mir zurzeit etwas überflüssig vor. Sollten mir aber SL-Carver im Vergleich deutlich besser gefallen, so wären die Karten natürlich neu gemischt...

Viele Grüße

Martin

P.S. Was ich durch die systematische Beschäftigung mit dem Ski gelernt habe: Eine gut geführte Halle kann man durchaus ernst nehmen. Gerade durch den fehlenden Anspruch der Piste und auch durch die eingeschränkte Schönheit der Umgebung kommt kurzweiliges Fahren erst auf, wenn man sich jedesmal etwas Bestimmtes vornimmt (also übt). Die Kürze der Piste verhilft dabei zur wirklichen Konzentration auf das jeweils Fokussierte... und bei halbwegs mäßigem Betrieb kann man's dann sofort wiederholen. Mangels Alternativen macht hier das echte Üben einigermaßen Spaß, und man hat nicht das Gefühl, kostbare Zeit in den Bergen an flachen Hängen oder mit ständig unterbrochenen Fahrten zu vergeuden. Das ist für die Bewohner alpenferner Gegenden ein wichtiger Aspekt im doch teuren und kurzen Urlaub: Ich zumindest bin bisher immer zu zeitgeizig gewesen, um in den Bergen systematisch an mir zu arbeiten.

Dabei scheint die flache Piste (wie oben schon angedeutet) durchaus Vorteile zu haben. Sie liefert nämlich beim Tempo sehr spürbares und gut auszuwertendes Feedback - da eine mich überfordernde Geschwindigkeit gar nicht erst aufkommen kann. Dadurch wird der Unterschied zwischen fein dosierbarer Tempokontrolle und bloßem Bremsen (oder Zischenlassen) viel deutlicher als im Ernstfall an einem steilen Hang.

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