Auslöser dieser Comment Von extremecarver aus einem anderen Thread...
Die Frage ist interessant, allerdings verdammt schwer zu beantworten. Hier ist leider das Problem, dass man nicht zwingend sieht, was schneller ist und daher der Übergang zwischen den 2 Möglichkeiten:extremecarver hat geschrieben:@ Chris, hast du eigentlich eine Erklärung warum die meisten guten Skifahrer/Rennfahrer beim Fahren mit Hüftknick, das Gesäß einfach in die Kurve fallen lassen, dadurch gegenrotieren (oder sagen wir Hangoffen aber diese alten Begriffe mach ich nicht so gerne) und sich im kompletten Oberkörper und Hüfte in eine starre Position bringen? Klar spart es Kraft, aber ist es auch effektiv?
Gerade auf den Photos in deinem Album ist der Effekt sehr stark ausgeprägt!
Teils ist der Oberkörper noch weiter gegenrotiert als die Hüfte. Beim Snowboarden hat man dadurch keine Korrekturmöglichkeit mehr bei Schlägen, auf Skiern fahre ich nicht im selben Grenzbereich immer knapp vor dem Ausfall da mir dazu noch das können fehlt und daher schwer einschätzen kann ob es hier nicht auch stark behindert?.
Es geht mir nur um die Gegenrotation (als statische Position und nicht als Teil der Schwungeinleitung etc..)
- Der Fahrer macht eine bestimmte Aktion, weil sie etwas bringt
- Der Fahrer macht eine bestimmte Aktion aus Bequemlichkeit
sehr fließend. Möglichkeit 2 lasse ich wenn möglich außen vor, einige Überlegungen, wieso ein Gegenrotieren etwas bringen könnte:
1. Es ist eine Möglichkeit (die zudem sehr leicht fällt!) relativ stark aufzukanten. Problem hierbei ist, dass das Auflösen dieser Position recht lange dauert und daher vornehmlich in den 3 schnelleren Disziplinen eingesetzt wird. Ich habe allerdings einen interessanten Effekt beobachtet: Fahrer, die bei längeren Radien sehr stark mit dem Gesäß dürcken, fahren oft gleichzeitig sehr gut Slalom. Eine Erklärung könnte sein, dass solche Fahrer von Haus aus ein sehr gutes Gefühl für eine stark taloffene Haltung haben, die (sofern das Gesäß dann nicht drin hängt!) sehr schnelle Kant-/Richtungswechsel ermöglicht.
2. Fahrern, denen es an Beweglichkeit in seitlicher Richtung im Hüftgelenk mangelt (das klingt jetzt lustig, aber gerade ältere Fahrer mit leichtem Bauchansatz bzw. Fahrer mit sehr ausgeprägter Rumpfmuskulatur haben hierbei Probleme!), weichen auf diese Form des Aufkantens aus. Ganzkörperkippen bzw. reines Kniekippen scheiden aus bekannten Gründen für gewisse Situationen aus. Durch das Eindrehen des Gesäßes ist der Fahrer in der paradoxen Lage, eine Rechts-Links-Regulation über eine Vor-Rück-Regulation der Hüfte zu erreichen. Beugebewegungen nach vorne/hinten ist anatomisch sehr leicht möglich.
3. Viele Fahrer, die diese Aktion ausführen, haben eine recht schmale Beinstellung. Da sich die Beine ab bestimmten Kantwinkeln behindern (können), "schummel" der Fahrer, indem er durch ein Eindrehen die Schrittstellung vergrößert und sich damit Bewegunsspielraum (vom Umfang her) verschafft.
Gruß, Chris
P.S.: Ich hatte heute noch irgendeinen anderen Punkt im Kopf. Fällt mir gerade nicht ein. Ich werde beizeiten noch etwas posten, derweil könnt Ihr Euch ja mal den Kopf zerbrechen...