HIER kommt KATASTROPHEN-Linda!

Hier könnt ihr eure eigenen Videos zeigen und die Community um Analyse oder Feedback bitten.
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linda
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Beitrag von linda » 23.11.2007 14:49

beate, ist das nicht etwas hochgestapelt? :-? ich meine, wenn du sagst, ich soll das sagen, dann tu ich das, du hast da mehr plan... aber von allein wär ich da niemals drauf gekommen...

thomas: ich schick dir grad mal ne PN zum thema skihalle, okay?

und äh.. die 15 minuten waren incl. skizeug an/auspellen gerechnet. :D
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Martina
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Beitrag von Martina » 23.11.2007 14:50

Ich habe dir ja eine ordentliche Analyse versprochen:

Was machen deine Ski?
Die Ski rutschen durchgehend. Im dritten Video steuern sie den letzten Teil der Kurve. Manchmal werden sie leicht angestemmt, manchmal wird der innere Ski rasch angehoben.
Die Kurven sind im ersten Video eng mit längeren Schrägfahrten, werden bis zum dritten Video aber immer etwas weiter und runder.


Welche Bewegungen führst du aus?

Du drehst die Ski praktisch ausschliesslich durch eine Drehbewegung deines Körpers, die vermutlich von deinen Füssen ausgeht.
Der Körper ist immer schön in Fahrtrichtung orientiert.


Welches Feedback würde ich dir geben?
Du nutzt eine Bewegung, um auf die Ski einzuwirken: drehen.
Ich habe den Eindruck, du hast keinerlei Vertrauen in deine Ski. Du glaubst nicht, dass der Ski dir bei den Kurven hilft, dass er steuert, dass er auf der Kante gleitet. Vermutlich hast du dieses Gefühl noch nie erlebt.
Deswegen wäre meines Erachtens die Aufgabe: Vertrauensbildung zum Ski.
Auf- und Abkanten bewusst lernen.
Weiter Bewegungsmöglichkeiten kennelernen.

Schön ist, dass du keine hinderlichen Bewegungen machst. Du musst dir also nichts abgewöhnen, höchstens das Fussdrehen ein bisschen reduzieren.

Wenn ich einen reiterlichen Vergleich bemühen darf:
Es wirkt ein bisschen wie ein Reiter, der immer mehr an den Zügeln zieht, weil er Angst hat, sein Pferd könnte unruhig werden oder sich seiner Kontrolle entziehen. Das Pferd wird so aber immer hektischer, drückt den Rücken weg, es nimmt keine Hilfen an. Würde er sich trauen, die Zügel lang zu lassen, damit sich das Pferd erst mal strecken und entspannen kann, würde das Pferd auf seine Hilfen reagieren.

So gesehen: lass deine Ski "am langen Zügel" gleiten - dann kannst du anfangen mit ihnen zu arbeiten. Erst wenn du erlebt hast, wie sie "von sich aus" gleiten, kannst du "die Zügel aufnehmen" und auf die "gegebenen Kurven" einwirken.

Macht das ein bisschen Sinn?


Was kannst du tun?
Du hast ja geschrieben, du seiest ein paar Tage vor deinen Kolleginnen da. Da hast du ja Zeit, ein paar Sachen auszuprobieren, wenn du magst. Ich denke, du kannst einiges selber probieren, wenn du dir die Zeit und Ruhe nimmst.

Mein Rat:
Suche dir eine breite, nicht zu steile, gut präparierte Piste, die nicht übermässig befahren ist (Idealfall).
Fahre ev. ohne Stöcke

Fahre eine Schrägfahrt, mit etwas Schwung. Sobald du ein bisschen Tempo hast, kantest du die Ski auf (gegen den Berg lehnen). Nur ganz wenig. Die Ski sollten so schön rund bergwärts ziehen. Achtung: nicht die Füsse drehen! Nicht viel machen! Nur die Ski ein bisschen aufkanten.
Mach das ein paar Mal, in beide Richtungen. Wenn du dich sicher fühlst, kannst du etwas mehr Schwung nehmen (steiler anfahren).
Im Idealfall erhältst du so bereits eine gecarvte Spur wie hier:
Bild

Wenn das aus der Schrägfahrt klappt, dann fahr auf einer fast flachen Piste ein Stück grad runter, kante dann beide Ski nach rechts oder links auf. Nichts sonst tun, nicht die Füss drehen! Die Ski werden eine weite Kurve in die Richtung fahren, in die du aufgekantet hast.
Bleib in der Position, bis die Ski so langsam sind, dass du anhältst (Geduld!). Mach das mehrere Male, nach und nach in etwas steilerem Gelände. Optimal ist, wenn die Spur gecarvt ist! Wird aber vermutlich nicht sofort klappen. Wichtig ist, dass die Piste wirklich breit ist, sodass du die Ski laufen lassen kannst und nicht abbremsen musst, weil du den Pistenrand erreicht hast.

Wenn das klappt, dann hast du den zweiten Teil der Kurve (Steuerungsphase) schon intus.

Erst danach macht es Sinn, sich mit der Auslösung zu befassen:
Fahr wieder eine Schrägfahrt im nicht steilen Gelände. Kante diesmal die Ski ab, d.h. stell sie flach. Dreh den Körper ganz leicht in die Richtung, in die du willst (Tal) - den ganzen Körper, nicht nur Oberkörper, nicht nur Füsse. Der Ski sollte langsam in die Kurve eindrehen. Mach nichts weiter, nicht die Füsse drehen! Einfach abwarten, bis du in der Fallinie bist. Dann - wie du vorher geübt hast - die Ski aufkanten -> sie steuern die Kurve schön rund fertig.

Mach auch das auf beide Seiten, immer wieder. Gaaaaanz langsam, du brauchst viel Geduld (grad, wenn die Piste nicht steil ist, aber es ist dann nicht beängstigend, weil man nicht so schnell wird). Warte bis der Ski dreht! Du stellst ihn nur flach und drehst dich ein kleines bisschen - dann waaarten...

Am Anfang wirst du das Gefühl haben: hui, es wird schnell! Dann unbedingt vermeiden, die Füsse zu drehen. Einfach abwarten, bis du in der Fallinie bist, dann aufkanten (nach innen kippen) - der Ski dreht rund in die Kurve, steuert selbst.

Es funktioniert, wenn du das Gefühl hast, dass es zwar schnell ist, du aber die Kontrolle nicht verlierst und wenn du merkst, dass du fast keine Kraft brauchst.

Die Kurven sollten möglichst rund sein, wie ein Zirkel halt.

Wenn es denn klappt, dann reihe Kurven aneinander:
Aus Schrägfahrt anfahren- Ski flachstellen - dich leicht in Kurvenrichtung drehen - warten bis Fallinie - Ski langsam aufkanten und Richtung Kurvenzentrum kippen - Ski fahren lassen, bis er fast stillsteht - dann Ski wieder abkanten/flachstellen - dich leicht in nächste Kurve drehen usf.


Wenn du dir Zeit nimmst und nicht ungeduldig bist, dann könnte das leicht klappen!
Ich hoffe, das war einigermassen verständlich und hilfreich, sonst bitte nachfragen!

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linda
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Beitrag von linda » 23.11.2007 15:07

oh, vielen dank, martina! das hab ich soweit alles verstanden - jedenfalls theoretisch.

daß ich die ski mit den füßen in die kurve bewegen soll, ist das einzige, was mir bei meinem ersten grusel-unterricht beigebracht wurde. da mußte ich pflug fahren und mit dem äußeren fuß unter unfaßbarem kraftaufwand eine kurve hinbiegen. es war fürchterlich! und meine knie schmerzten!

naja, jedenfalls hab ich mich dann ganz allein auf eine skiwiese begeben und lange lange diesen schneepflug aus mir rausgeprügelt, der mir so schmerzen machte... was bei dabei rausgekommen ist, sieht man ja...

nunja, ich bin ja schonmal froh, daß offenbar noch nicht ALLES verloren ist....

stimmt aber auffallend: ich wende zuviel kraft an beim skifahren, darum bin ich auch so schnell kaputt. und dann fahr ich noch langsamer, weil keine kraft mehr da ist...

ich muß das üben, was du geschrieben hast. ich weiß, daß ich dabei schnell werd, ist mir ja schon öfters versehentlich passiert. :-? ich muß da durch, fürchte ich... *bibber*

OT: ich hasse es, wenn menschen an zügeln zerren!! ich hab übrigens so einen selbstgänger-kandidaten: je mehr die leute zerren, desto wilder wird er. ich nicht der vom video; das ist ein faultier!
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Beitrag von beate » 23.11.2007 15:08

Linda, wenn du ein Mann wärst hättest du dich garantiert so eingeschätz:
Ich fahre die meiste Zeit voll auf der Kante, extreme Schräglagen, habe mir eigentlich alles selbst beigebracht. Eigentlich brauche ich gar keinen Unterricht aber ich möchte gern den 35° Pulverschneehang fahren und da dachte ich mir, ich probiers mal mit einer Stunde. Welche Ski würden sie mir für die Stunde empfehlen und meinen sie, dass meine Schuh und Stöcke auch dafür geeignet sind?
:wink:
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Beitrag von linda » 23.11.2007 15:11

wasn glück, daß ich ein mädchen bin, beate. :roll:

ich glaub ja insgeheim, daß mein freund sich echt gut findet auf der skipiste! der sagt doch glatt zu mir, er braucht keinen unterricht, er kann super skifahren... kann sein, er kanns besser als ich, weil er kein schisser is. aber so geil sieht das auch irgendwie nich aus. :D
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Beitrag von Steiger » 23.11.2007 15:13

Hi,

eventuell ein klein wenig OT aber vielleicht hilft es ja auch vielen.

So wie Linda geht es vielen, ihre Ski-Künste bei der Buchung eines Lehrers/Lehrerin objektiv einzuschätzen fällt schwer.

Meine Frage/Idee an die Skilehrerinnen und -lehrer:
Wenn es doch so kurze Videos gibt, wie hier von Linda, kann man diese doch an die Skischule per Mail senden (nach vorheriger Absprache).....
Das hilft eher bei der Einschätzung als eine sprachliche Selbstdarstellung, oder ?

@Beate und Martina, wird das schon gemacht ? Was denkt ihr ?
Viele Grüsse, Marc

POWDER !!!!!!!! ;-) !!!!!!!!!
Ein SWING bringt Schwung in Dein Leben :-) :-)

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Beitrag von beate » 23.11.2007 15:15

Akzeptier es so! Ist gut für die gemeinschaftliche Harmonie.
Mein Ehemann weigert sich seit Jahren Ski fahren zu lernen, weil er Angst hat, sich vor mir zu blamieren :roll: Es könnte nämlich sein, dass er etwas schlechter fährt als ich :o :lol: :lol:
Mein 17 jähriger Sohn findet mich und meine Fahrweise "voll bescheuert" und fährt nie mit mir, weil ihm das peinlich ist.... :-?
Ich habe für beide sehr teure, hoch kompetente Skilehrer bezahlt, um sie von ihren Problemen zu erlösen. ICH habe nämlich mit keinem von beiden ein skifahrerisches Problem :wink:
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Beitrag von Martina » 23.11.2007 15:17

Wenn du so vorgehst, wie ich es beschrieben habe, dann ist ja eben das angenehme, dass man zwar das Gefühl hat, schnell zu werden, aber nicht die Kontrolle zu verlieren. Wichtig ist eben, dass die Piste breit genug + frei ist, damit du die Ski "ihre Kurve" fahren lassen kannst.

Das mit dem Füsse drehen am Anfang ist nicht grundverkehrt (allerdings lieber: Drehung aus ganzem Körper). Es ist aber schon da wichtig, dass man lernt, die Ski gleiten zu lassen und die Kurven weit genug zu machen. Dann braucht man nämlich nicht so viel Kraft und es geht nicht auf die Knie.

Druck dirs aus und probiers - ich nehme an, es fällt dir nicht besonders schwer, wenn du eine geeignete Piste und genug Zeit hast.

OT: Ich habe das Zügelzerren und Füsseklopfen in diversen Reitschulen vermittelt bekommen... Ich bin deutlich über 10Jahre mit Unterricht geritten, bis mir mal jemand von vorwärts-abwärts und Einwirkung über den Sitz erzählt hat. Unglaublich, oder?

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Beitrag von linda » 23.11.2007 15:18

hihi, ich hab auch kein problem mit dem fahrstil von schatzi, beate. mich ärgert nur, daß er mir immer sagt, ich soll keine kohle für unterricht ausgeben, ich komm ja schließlich überall runter inzwischen. grml... :evil:

wie ER fährt, is mir echt lattenhagen. aber ICH würd halt gern besser werden. für mich, nicht für ihn!

MÄNNER!

martina, ich probier das aus. könnte ich jetzt sofort. geht aber nich, mein typ sagt, ich soll nich zur skihalle, das is geldverschwendung. *heul*

OT: jo, aber ist normal! ich glaub, daß es wenig gute RL gibt, die dir von vornherein sagen, was WIRKLICH sache ist...
(übrigens: füßekloppen ist auf meinem sportpferd normal; der macht keinen schritt allein, der faule hund. auf dem anderen lieber superruhiges bein, der is turbo...)
Zuletzt geändert von linda am 23.11.2007 15:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Martina » 23.11.2007 15:21

Steiger hat geschrieben: Das hilft eher bei der Einschätzung als eine sprachliche Selbstdarstellung, oder ?

@Beate und Martina, wird das schon gemacht ? Was denkt ihr ?
Bei der Skischule, wo ich lange gearbeitet habe, waren an die 200 Lehrer beschäftigt. Jeder gibt in der Hochsaison pro Tag ca. 3x2Lektionen. Es ist schlichtweg nicht zu bewältigen, von jedem Gast, der sich anmeldet, ein Video zu sichten und einen passenden Lehrer auszuwählen. Eine Beschreibung in ein, zwei Sätzen muss da schon ausreichen.

Ich selber (selbständig) mach so was natürlich schon. Ich mache auch von fast allen Gästen Videos und schau mir die auch wieder an, wenn jemand im darauf folgenden Winter wieder kommt.

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