
Kosti, wenn Du das Thema auf reines Carving beschränkst, bin ich 100% bei Dir, was Lage und Innenski anbetrifft. Aber generell auf Skifahren bezogen, kann man das imho so nicht stehen lassen. Egal ob Steilhang, Buckelpiste oder Gelände – wenn wir von der plattgewalzten mittelsteilen Piste unter realen Betriebsbedingungen weggehen, kommen viele Elemente der alten Technik auch heute noch in veränderter, angepasster Form ins Spiel – seien es beinorientiertes Drehen, Gegenhalten, Entlastungsmechanismen oder Belastungswechsel und Aussenskidominanz.
Sicher versucht man in allen Situationen die Eigensteuerungseigenschaften von Carvern auszunutzen und kann deshalb vieles weglassen oder reduzieren, was mit Pommes nötig war. Inzwischen unterscheidet sich die moderne Technik ja auch in diesen Situationen durchaus deutlich von der alten Pommestechnik. Andererseits – wenn ich mich auf meinen 195er AK Rocket stelle, bin ich doch froh, noch mit 205-Latten oldschool gelernt zu haben. Ohne diese Grundlage würde ich mich zB in Rinnen doch sehr schwer tun

Zum Thema DSV/DSLV-Lehrplan. Leider haben sie die Carving-Welle in der Entstehung verpasst bzw sind sie imho völlig falsch angegangen (was auch bei mir zu extensiven kontroversen Diskussionen auf Weiterbildungen geführt hat), und haben dann in einer Gegenreaktion ziemlich überzogen, allerdings ohne die Technik wirklich funktional weiter zu entwickeln. Jetzt steuert man wieder dagegen, ältere Elemente werden wieder aufgegriffen, aber die Vielfalt von lage- und innenskiorientierem Carving bis zu relativ stark klassischen Elementen in entsprechendem Gelände wird imho nicht ausreichend gut dargestellt. Stattdessen versucht man weiter zu reduzieren und preist den frühen Belastungswechsel als alleinseligmachend. Ist er nicht. Aber das ist nur (m)eine Meinung
