Unterschied Anfängerschischuh zu anderen?!

Der Weg zum richtigen Skischuh. Siehe auch Bericht TIPPS zum Skischuhkauf (inkl. Bootfitting)
Niiiki
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Unterschied Anfängerschischuh zu anderen?!

Beitrag von Niiiki » 23.02.2007 15:50

Hi!

Hab mir brav die Suchfunktion hergenommen, aber leider nichts gefunden!

Also, ich fahren seit über 15 Jahren schon Schi und ziemlich gut..... bin die letzten Jahre mehr Touren gegangen und eigentlich kaum mehr Piste gefahren.....

Auf gut präparierter Piste kann ich mit der Tourenausrüstung problemlos fahren und bin recht flott unterwegs (was der Schi halt hergibt.... sind ja recht leicht und weich und flattern schnell!)...

Hab mir im Herbst einen billigen Pistenschi zugelegt (Blizzard Iqon 6900).... war ein paar mal fahren und musste feststellen, dass mir meine alten Schuhe noch immer viel zu groß sind.....

Drum hab ich heute ohne viel zu überlegen einen neuen Schuh gekauft, ned lang herumgeschaut..... einen der gut am Fuß sitzt und sich schön eng machen lässt.....

Beim Recherchieren im Net kam ich jetzt drauf:

Hoppala, das wird ja als der Anfänger Schuh für Anfängertechnik und langsam fahren angepriesen! --> http://www.extreme-outdoor.de/product_i ... 4923d3b519


Was heißt das jetzt für mich? Ansich habe ich eine sehr gute Technik und fahren ziemlich rasant!

Geht das jetzt nicht mehr? Werde ich Probleme bekommen?

Meine Tourenschischuh san auch ziemlich weich und nur 3 Schnaller..... dachte immer das Flattern liegt nur an den weichen Schiern.....

Bin rech verzweifelt, weil ich so ohne schaun einfach gekauft hab...... :(

Bequem warens halt.....

Lg

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Beitrag von carlgustav_1 » 23.02.2007 16:24

das gemeine an sog "anfänger" skischuhen ist, dass sie meistens relativ weite, relativ weiche schalen und ebenso weich und dick gepolsterte innenschuhe haben.

im laden fühlt sich das dann zunächst super an. aber nach stunden bis tagen auf der piste setzt sich die polsterung, schlackert man im schuh, bzw. es hapert grundsätzlich mit der kraftübertragung.

also quasi die nachteile von tourenschuhen ohne deren vorteile :wink:

hast du hier schon geguckt?
https://www.carving-ski.de/equipment/tip ... hkauf.html

ansonsten die skischuhe einfach mal nem praxistest unterziehen, vielleicht hast du ja auch glück und die dinger funktionieren für dich.

viel spass,
martin
krypton rulez!

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Uwe
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Beitrag von Uwe » 23.02.2007 16:48

Hallo Niki,

grundsätzlich mag ich Skischuhe mit "relativ" weicher Schale; harte Schalen behindern / stören oft die Bewegungsfreiheit.
Aber weiche Innenschuhe mit viel Polster sind zwar schöne Pantoffeln, aber deine Bewegungen werden erstmal von dem dicken Polster zum großen Teil absorbiert, bevor sie am Ski ankommen. Weiter gibt das Polster mit der Zeit auch nach ... dann hast du wieder das Gefühl, dass die Schuhe zu groß sind.
Uwe

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Beitrag von fredo » 23.02.2007 20:09

Uwe hat geschrieben: grundsätzlich mag ich Skischuhe mit "relativ" weicher Schale; harte Schalen behindern / stören oft die Bewegungsfreiheit.
:zs:

ich auch
Mit freundlichen Grüßen

Fred

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Beitrag von CarvingKarlos » 23.02.2007 22:32

Hallo,

auch ich hatte bis vor Kurzem recht "weiche" Komforttreter mit einem Flexindex von 70 und habe mir nach einem Hinweis von einem von mir sehr geschätzten Skilehrer, was ich bei meiner sportlichern Fahrweise mit diesem Schuhe wolle und ich solle mir mal etwas ordentliches holen, neue recht "harte" Schuhe mit einem Flexindex von 110 (Salomon Falcon 10) geholt und bin nach 3 Skitagen damit begeistert.
Es war anfangs schon recht unbequem den Fuß total eng umschlossen zu haben aber daran habe ich mich nach 2 Tagen gewöhnt. Was aber das Entscheidende ist: das Fahrgefühl ist überragend. Schon kleinste Signale an den Ski reichen aus um die entsprechende Reaktion zu bekommen. Man kann sehr feinfühlig steuern und damit noch genauer und natürlich sportlicher (aggressiver ?) fahren. Allerdings erzieht diese Feinfühligkeit auch. Wenn ich früher beim Cruisen mit meiner Frau doch recht geschlampert habe, so geht dieses nicht mehr. Man muß schon eine recht zentrale Position über dem Ski haben und kleine Fehler werden sofort bestraft. Insgesamt bin aber begeistert und kann jedem der sich weiterentwickeln will oder der recht sportlich unterwegs ist nur dazu raten auch mal einen recht sportlichen Schuh zu probieren.

P.S: Hatte erst mal zur Probe einen noch härteren Schuh mit einem Flexindex von 130 (Fischer RC4 Race) probiert, der mir dann aber doch zu heftig waren. Es müßen also nicht gleich echte Race-Schuhe sein.
Karl
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Beitrag von Uwe » 23.02.2007 22:59

Zum Verständnis und Klarheit:
Bei "hart" und "weich" sollten wir unterscheiden zwischen:
- harten oder besser gesagt dünn gepolsterten und weichen, also dick gepolsterten Innenschuhen
- harten und weichen Schalen (wirkt sich auf die vor-rück-Bewegung des Schaftes aus)

Je dünner die Innenschuhe, desto direkter die Kraftübertragung. (Ganz dünne Innenschuhe sind meist geschäumt).
"Anfängerschuhe" sind meist sehr dick und weich gepolstert, was sich zwar erstmal sehr angenehm anfühlt, auf dem Ski aber ein "schwammiges Gefühl" hinterlässt.

Bei den Schalen nicht ZU hart oder ZU weich wählen.
SEHR harte Schalen werden im Rennlauf (Abfahrt, RS) verwandt.
Die Slalomschuhe der Profis sind wieder weicher, als die Abfahrtsschuhe.
Beim Freeriden wählt man auch eher weichere / mittelharte Schalen.
Die Schale sollte nicht so hart sein, dass sie die notwendigen Bewegungen stört, aber auch nicht so weich, dass sie Steuerimpulse zu stark dämpft und verpuffen lässt.

Je exakter man also steuern will (und KANN!) desto weniger weich sollte die Schale sein. Bei Einsteigern, die öfter noch verschneiden / verkanten, hilft weicher Innenschuh und weiche Schale Fehler zu verzeihen ... wie man so schön sagt.
Uwe

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Beitrag von extremecarver » 24.02.2007 19:33

Also ich dachte eher immer dass je schneller die Disziplin, desto weicher der Schuh. In der Abfahrt will man ja gar nicht dass jede kleinste Bewegung am Ski ankommt, im Slalom muss man dagegen extrem schnell den Ski hinsetzen, daher härter. Bei geringerer Geschwindigkeit machen sich ganz kleine Unterschiede aber nicht so bemerkt.
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Beitrag von Niiiki » 25.02.2007 19:09

Uwe hat geschrieben:Hallo Niki,

grundsätzlich mag ich Skischuhe mit "relativ" weicher Schale; harte Schalen behindern / stören oft die Bewegungsfreiheit.
Aber weiche Innenschuhe mit viel Polster sind zwar schöne Pantoffeln, aber deine Bewegungen werden erstmal von dem dicken Polster zum großen Teil absorbiert, bevor sie am Ski ankommen. Weiter gibt das Polster mit der Zeit auch nach ... dann hast du wieder das Gefühl, dass die Schuhe zu groß sind.
Ach deshalb sind meine Tourenschuhe so genial! *g*

Die ham einen speziell angepassten Innenschuh (Thermoflex)..... ziemlich knapp, eher hart, aber eben genau mein Fuß!

Naja.... vielleicht verkauf ich die dann wieder.... und schau dann nach was anderem!

Danke jedenfalls!

Lg

urs
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Beitrag von urs » 25.02.2007 19:57

extremecarver hat geschrieben:Also ich dachte eher immer dass je schneller die Disziplin, desto weicher der Schuh. In der Abfahrt will man ja gar nicht dass jede kleinste Bewegung am Ski ankommt, im Slalom muss man dagegen extrem schnell den Ski hinsetzen, daher härter.
:zs: ich glaube, uwe hat hier was falsches aufgeschnappt :wink:. ansonsten würd ich für den alltag auch zu nicht allzu harten schalen raten. wobei, wie schon öfters im forum vermerkt, der flex-index leider kein verlässliches mass ist. hier muss man sich etwas auf sein gefühl beim anprobieren verlassen und bedenken, dass der schuh in der kälte ein gutes stück härter wird. eine all zu weich konstruierte schale verleitet aber dazu, die schnallen stark zuzuknallen und dadurch die schaft-beweglichkeit stark einzuschränken.

etwas ot: atomic geht mit den neuen hawx modellen einen schritt weiter. hier ist ein flex (genannt i-flex) im vorderfuss-bereich eingebaut. das ganze basiert auf einem patent der gebrüder heierling und hat den ispo 07-award erhalten.

ich kann mir zwar nicht ganz vorstellen, wie das bei einer in einer starren bindung fixierten sohle funktionieren soll, hab aber anfang april einen termin bei heierling und werde, sofern ich etwas schlauer wurde, hier davon berichten.

gruss urs

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Beitrag von extremecarver » 25.02.2007 21:03

Also ich glaub Atomic brauchte halt etwas was sich cool anhört, da Fischer bzw Garmont (der Hersteller der Fischer Skischuhe) ihnen den Markt wegschnappt. Im Slalom Heute Matt, Pallander und Möllg - 3x Fischer Schuhe unter Top 6, das tut weh für Atomic.

Umso schlimmer wie längst abgeschriebene Skifahrer wie Matt seit dem Schuhwechsel (Fischer Ski hatter er ja schon vorher) auf einmal viel schneller werden und der Handel in Österreich die Fischer Schuhe in den Regalen sehr sehr prominent platziert.

Das dieses I-Flex im Rennsport nichts zu suchen hat ist selbstredend - trotzdem wird damit geworben. Wenn der Rest der Fakten genausowenig stimmt wie dass was sie auf der Website über die Racing Fähigkeiten schreiben, dann gute Nacht.
Mal wieder komisch dass bei den Plug Schuhen von I-Flex keine Rede ist. (Somatec Fußstellung ist da ganz anders, dass began im Rennbereich und kam dann auf den Massenmarkt).

Meiner Meinung ist das richtige Konzept extrem harte Schale, harter dünner Thermoflex Innenschuh (da Thermoflex pro Volumen der wärmste Innenschuh ist) und dann den Flex mit Federn, und nicht über Materialverbiegung regulieren. Sprich der Schaft wird nicht angeschraubt oder gleich in einem Teil gegossen sondern ist nur über 2. Joints und hinten eine Feder für Forward, eine für Backward Flex verbunden. So wie es bei einigen Snowboardhardboots gemacht wird. Außerdem schluckt dies Schläge viel besser weg und zumindest beim Snowboard ist damit die Kraftübertragung deutlich besser. (Federn regeln natürlich nur Vorlage/Rücklage - was beim Skifahren viel unbedeutender als beim Snowboarden ist).
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