Kurs oder Privatstunden?

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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Thorsten V-max
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Beitrag von Thorsten V-max » 09.11.2006 10:28

Bun de,
wie sieht es denn mit dem Faktor "Kosten" aus, kann ja auch eine Rolle in der Planung eines Skiurlaubs spielen ??!!!
Privatstunden sind normal ja wesentlich teurer als ein Gruppenskikurs.
Oder hebt sich der Gedanke auf, da man mit z.B. "X" Privatstunden (Kostengleichheit mit dem Gruppenskikurs), das gleiche, mehr oder weniger erreicht wird wie mit einem guten Gruppenkurs ?

Thorsten
Zuletzt geändert von Thorsten V-max am 09.11.2006 10:40, insgesamt 1-mal geändert.
VIVES !!!

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Der SchranzKarl
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Beitrag von Der SchranzKarl » 09.11.2006 10:34

Liebe Martina,

es tut mir leid, dass ich Dich mit meiner Meinung zu einem solchen Ausbruch verleitet habe, aber ich denke, in der Sache werden wir uns nicht ganz einig sein, und es wäre nett, wenn wir auf der sachlichen Ebene verbleiben könnten. Nehm's dir aber nicht krumm, es geht hier ja nicht um unser Leben.... (oder doch? :o )
Es stimmt, ich bin noch neu hier im Forum. Das heißt nun nicht, dass ich von nichts eine Ahnung hätte. Ich habe meine Meinung zudem auch nicht ausführlich genug dargelegt, und wollte sicher auch keine Allgemeingültigkeiten verbreiten, sondern - wie Du auch - eine persönliche Meinung. Sorry dafür! :oops:

Wenn alles Konsens wäre, bräuchte man kein Forum, oder?

Ich will aber nur folgende Dinge ergänzen:

1.
Du hast insofern recht (auch Herbert hat das beschrieben), als dass es Situationen geben kann, in denen ein Pflug sinnvoll sein kann. M.E. aber hauptsächlich nur beim Abbremsen kurz vor dem Lift, wenn kein Platz für einen Bremsschwung ist. :wink:

Ich muss gestehen, was in welchem Land unterrichtet wird, interessiert mich weniger, genauso wie herrschende Meinungen, als vielmehr die Ergebnisse. Die Scheibenwelt war auch eine herrschende Meinung.
Dass besonders in Österreich viel Zeit mit den Schülern verschwendet wird, kann man selbst in den Skigebieten beobachten, wenn man den Skilehrer voraus- und die Gruppe im Pflug hinterherkratzen sieht.
Mit Skifahren hat das nichts zu tun. Ein Pflug sollte meiner Meinung durchaus gelehrt werden, nicht aber beim Erlernen von (ersten) Kurvenfahrten, sondern nur als Hilfsmittel in brenzligen Situationen, weil er am runden FAHREN der Kurven hindert. Wie Nicola auch schon irgendwo geschrieben hatte (ich glaube auf der Kunstpiste-Seite), lässt sich ein Pflug nicht gänzlich vermeiden, da intuitiv gesteuert, aber in die parallele Führung umleiten, was wiederum mit der Skilänge zu tun hat. (s.o.)

Ich weiß, Du sitzt gerade kopfschüttelnd vor Deinem Schirm.

2.
Tatsächlich konnte ich noch nicht alle 74546780 Threads zum Thema lesen, aber mit der Kritik am Pflug auf Uwes Lehrplan-Seite stimme ich überein.
Was die Sache mit meiner Kompetenz angeht: Ich bin selbst (aus gesundheitlichen Gründen, hatte vort Jahren einen Unfall, der mich schwer zurückgeworfen hat) kein offizieller Skilehrer, allerdings halte ich, wie Du wahrscheinlich auch, allein die Bezeichnung nicht für ein Gütesiegel.
Ich bin trotzdem eng mit der Skischule Nordbayern (komme aus der Gegend) verbunden, in der Martin Puchtler in den 60er Jahren die Kurzskimethode als erster in Deutschland entwickelt hat - siehe auch auf
Uwes Seite. Die Lernerfolge dort sind wirklich verblüffend, und allein das halte ich für ein Gütesiegel - um es jetzt kurz zu machen. Und das funktioniert wunderbar ohne den Anfänger-Pflug. Dass gerade die Puchtler-Methode im DSLV nicht waaahnsinnig gern gesehen ist, weißt Du als Insiderin bestimmt, allerdings hat das historische und lokale und personelle Hintergründe. Das Konzept an sich geht auf, das weiß man auch dort.
Zudem fahre ich sicherlich selbst ausreichend lange und gut genug, um ein wenig mitreden zu können. Mich "kotzt" deshalb auch viel an...
Ich bitte Dich auch, nicht gleich loszuballern, wenn Du keine genaueren Umstände kennst.

Nix für Ungut!

An die anderen, v.a. @ Nils, um dessen Frage geht es ja eigentlich:

Nicolas Idee scheint mir auch gut: Warum nicht ein Kompromiss? Falls das organisatorisch möglich ist. Ansonsten: Schau dir im Skigebiet an, wie dort von einzelnen Schulen gelehrt wird - man sieht die Gruppen ja während der Saison überall rumfahren. Daran kannst Du sicherlich bereits erkennen, ob Deine Frau mit dem jeweiligen Konzept weiterkommen könnte.

Aber grundsätzlich soll es ja Spaß machen. Da ist dann trotz aller Fachdiskussionen aus Sicht des Schülers weniger wichtig, nach welcher Methode gelehrt wird, sondern dass sich die Frau wohl fühlt und sich selbst auch was beibringen und außerhalb des Kurses lernen will, indem sie sich bspw. was von guten Fahrern abschaut. Wenn die Freude nicht geschürt wird oder getrübt ist, wird sie auch in der besten Schule keinen Spaß haben.

Deshalb: Übertreibt's nicht mit der Suche nach der Schule, sondern sucht lieber nette Mitfahrer, so wie's Nicola beschrieben hat.

Viele Grüße vom Karl
Zuletzt geändert von Der SchranzKarl am 09.11.2006 11:44, insgesamt 4-mal geändert.

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Der SchranzKarl
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Beitrag von Der SchranzKarl » 09.11.2006 10:42

@ Thorsten:

Sicher spielt der Kostenfaktor eine Rolle. Privatstunden werden u.U. schon teurer sein, allersdings wird in der gleichen Zeit auch mehr passieren, sprich: Um den gleichen Lernerfolg wie in der Gruppe zu erreichen, benötigt's dann doch viel weniger Zeit, die man dann im Urlaub doch besser zu Zweit oder mit der Familie verbringen kann.... :-D

Sicher ist, dass im Einzelunterricht mehr auf den Schüler eingegangen werden kann. Allerdings kann für viele Schüler auch die Gruppendynamik von großer Wichtigkeit für den Spaß (und um nichts Anderes geht es!!!) sein, aber das lässt sich ja leicht herausfinden.

Grüße,
Der Karl

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TEE
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Beitrag von TEE » 09.11.2006 11:13

Hosky hat geschrieben:@Martina: inhaltlich gebe ich Dir ja völlig recht, aber wenn wir wollen, daß das Forum wächst und gedeiht, sich weitere x-tausend user hier im Forum anmelden und nach einer gewissen Eingewöhnungsphase :wink: auch wertvolle Beiträge schreiben, dann muß man auch x-tausend mal das Gleiche schreiben :P
...auch ich finde, dass man mit "neulingen", die auf bereits häufig gestellte fragen bzw. themen kommen, etwas netter umgehen könnte. nicht jeder ist möglicherweise "foren belastet" und beherscht die suchfunktion entsprechend.
Hosky hat geschrieben: @nils: wenn Skifahren lernen vor Spaß in der Gruppe steht, würde ich ebenfalls zu Privatstunden raten

Grüße,
Hosky
...auch da stimme ich dir zu - der kostenvorteil der gruppe geht höchstwahrscheinlich mit dem "schneller lernen" der einzelstunden auf. Dies ist zumindest meine erfahrung mit unzähligen hausgästen.
Der SchranzKarl hat geschrieben:Noch wichtiger, aber das konnte ich schon herauslesen: Weg vom Pflug!

Mir stellt's immer alle Nackenhaare auf, wenn ich höre, wie mit dieser Unsitte beginnende Skifahrer verunsichert werden. Davon kommt man nur schwer wieder ab. Auch bei Fortgeschrittenen - und gerade bei ängstlichen - stellt sich in schwierigen Situationen immer wieder der Pflug ein, der nur einen grundsoliden Umgang mit dem Sportgerät verhindert. Eine gute Einführung z.B. mit ansteigender Skilänge je nach Können OHNE Pflug hat sich m.E. als vorteilhafter erwiesen (Kurzskimethode).
Ich habe das damals als Anfänger erlebt, und weiß mittlerweile durch Verbindungen zu Skischulen, die einen großen Bogen um den Pflug machen, wie viel einfacher es gegangen wäre.
Sicher können hier im Forum diverse Skilehrer noch mehr dazu erzählen.

Ich weiß nicht, wo Ihr beiden den Kurs suchen wollt, aber wichtig wäre in jedem Fall eine Skischule, die zumindest ermöglicht, gleich in paralleler Skistellung weiterzumachen.

Gruß vom Karl


karl, das sehe ich ebenfalls ganz anders, auch ich nutze den pflug sehr gerne. z.B. einfahrten in den lift. oder auch um in der ausstiegszone die leute zu umfahren usw....es vergeht eigentlich kein skitag, an dem ich keinen pflug anwende. meiner meinung nach gehört der pflug ebenso zum, wie du schreibst, "grundsoliden umgang mit dem sportgerät"...

bist du ein skilehrer?

Grüße
Thomas
liebe grüße
thomas

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Der SchranzKarl
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Beitrag von Der SchranzKarl » 09.11.2006 11:27

@ TEE:

Unsere Beiträge haben sich wahrscheinlich zeitlich überschnitten... :wink:

Ich habe versucht, mich nochmal klarer auszudrücken (s.o.).

Freilich sollte man wissen, wann und wie ein Pflug anzuwenden ist, aber er ist m.M. keine Fahrtechnik, und auch nicht der Einstieg dazu vor dem Hintergrund, irgendwann umzusteigen (im wörtlichsten Sinn).

Mit "grundsolidem Umgang" habe ich schlicht und einfach gemeint, dass man einen Pflug zum FAHREN nicht braucht und nicht gebrauchen sollte, weil er nur eine "grundsolide" :wink: Fahrtechnik verhindert.
Vielleicht erklärt sich jetzt so das Missverständnis.

Somit sollten sich unsere Meinungen eigentlich weitgehend decken.

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Uwe
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Beitrag von Uwe » 09.11.2006 11:40

@ all: Martina ist nicht "unfreundlich"; wer Martina persönlich kennt, weiß dass sie gar nicht unfreundlich sein kann :D

Mia culpa Martina ... Danke, dass du so unermütlich auf den "Schweizer Pflug" hinweist. Da wir schon sooo oft darüber gesprochen haben, hätte ich es ja auch mal "zusammenfassen" können ;-)

Ich habe nun oben im Menü unter "Skikurs + Lehrplan" auf die "verschienenen Pflug-Arten" hingewiesen und in dem Artikel Links auf Pflugdrehen nach "schwyzerart" sowie zu den Lehrvideos der beiden Pflug-Arten gemacht.
Ebenso habe ich meine "verallgemeinerte Kritik am Pflug" dahingehend relativiert, dass ich NUR den "deutschen", nicht aber den "schweizer" Pflug meine :D
... dann reicht künftig ein Hinweis auf diese Seite und vieles wird verständlich ;-)
Uwe

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Beitrag von Der SchranzKarl » 09.11.2006 12:11

Hallo Uwe, vielen Dank für die Hinweise, jetzt wird das Problem klarer!

Nur noch ein Zusatz @ Martina:

Unsere Meinungen gehen gar nicht so weit auseinander, wie es schien.

Ich gebe zu, ich habe deine Unterscheidung in deutsch-österreichischen und schwyzerischen Pflug nicht gekannt.
Über ersteren brauchen wir wohl nicht diskutieren.
Über letzteren möchte ich sagen: Die Bewegungs- und Belastungstechnik kann ich auch unterschreiben, das ist ja das Entscheidende.
Gerade bei Anfängern hat man es sehr oft, wie Du schon beschrieben hast, mit ängstlichen Menschen zu tun, die sich intuitiv mittels Pflug gegen die Geschwindigkeit stützen. Der SchweizerPflug ist da sicher schon die geeignetere Variante.

Ich habe trotzdem auch beobachten können, dass sich sogar der noch fast von Anfang an (obwohl er dem Schüler gezeigt werden muss, s.o.) vermeiden lässt, um auf diese Weise schneller ein flüssigeres paralleles Fahren zu ermöglichen. Vor allem bei Kindern.

Also denn, zerreiss mich, falls wir immer noch weit auseinander liegen.

Ansonsten: Kompliment für die Videos!

Grüße vom Karl

Jinn

Beitrag von Jinn » 09.11.2006 12:18

Freilich sollte man wissen, wann und wie ein Pflug anzuwenden ist, aber er ist m.M. keine Fahrtechnik 1*, und auch nicht der Einstieg dazu vor dem Hintergrund, irgendwann umzusteigen (im wörtlichsten Sinn).

Mit "grundsolidem Umgang" habe ich schlicht und einfach gemeint, dass man einen Pflug zum FAHREN nicht braucht und nicht gebrauchen sollte 2*, weil er nur eine "grundsolide" Fahrtechnik verhindert 3*.
Vielleicht erklärt sich jetzt so das Missverständnis.
Hallo SchranzKarl,

zu 1*: für mich ist er - in bestimmten Situationen - eine absolut erforderliche Fahr-Technik!

zu 2*: dto. zu 1* - "ich" brauche und nutze "den Pflug" zum Fahren, und ich habe noch nicht einmal wirkliche "Topfahrer" zu mir sagen hören: "den solltest du nicht gebrauchen".

zu 3*: ich habe keine Ahnung davon, ob man das, was ich zusammenfahre, als "grundsolide Fahrtechnik" bezeichnen kann oder nicht. Aber: ich fahre! :wink: Gehindert hat mich jedenfalls meine Kenntnis und die Fähigkeit (trotz nicht dazu geeigneter männlicher Anatomie :-D ) "den Pflug" ggf. da einzusetzen, wo (nicht nur ich :wink: ) ihn benötige, noch nie an allen anderen "möglichen" Fahrtechniken. :D
Vielleicht erklärt sich jetzt so das Missverständnis.
Keine Missverständnisse! Du schreibst ja "m.E." dazu. Für Dich ist "deine Technik" okay - mich hindert meine nicht am (weiter)fahren. :lol:

urs
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Beitrag von urs » 09.11.2006 12:26

Uwe hat geschrieben:... Links auf Pflugdrehen nach "schwyzerart" ...
hallo uwe

ot: schwyz ist nicht die mundartform von schweiz sonder der name eines kantons.

@all: ich hab auch keine probleme mit dem pflug. obwohl ich alles andere als ein schlangenmensch bin, fahr ich damit locker mittellange strecken. beim unterricht lässt sich damit ein guter übergang zum parallelschwung machen, es kein kompletter umstieg. dies hat m.e. auch den vorteil, dass die ängstlicheren bei steileren stücken gerne den pflug zu hilfe nehmen, während andere bereits den parallelschwung anwenden.

die diskussion über sinn und zweck von kurzskimethoden wurde auch schon geführt. ich persönlich hab das noch nirgends angetroffen. es würde mich durchaus interessieren (nicht rethorisch gemeint), wie das funktioniert.

gruss urs
Zuletzt geändert von urs am 09.11.2006 12:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Der SchranzKarl
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Beitrag von Der SchranzKarl » 09.11.2006 12:29

Hallo Jinn,

ja dann passt ja alles. Wir reden hier auch sehr theoretisch von irgendwelchen Techniken. Das ist das gleiche, wie über die Eigenschaften eines Skis zu streiten.

Jeder muss auf seine Art zurechtkommen, dann is' gut. Es ging mir ja auch hauptsächlich darum, was man bei Anfängern so falsch machen kann und dass ein (deutscher!!!!!) Pflug den Lernerfolg behindert. Und zu den Skineulingen kann man Dich aber nicht wirklich zählen, soweit ich informiert bin.

Trotzdem, ganz ernsthaft und rein interessehalber: Wie hast Du Skifahren gelernt?

Evtl. sollte man das Thema langsam mal verschieben oder neu eröffnen, falls noch mehr Beiträge kommen...?

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