Waisteering

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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ivan
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Re: stuff

Beitrag von ivan » 21.05.2005 23:19

urs hat geschrieben: ... als ich ihr dann sagte, dass sie den ski als ihren angestellten betrachten und die arbeit an ihn delegieren solle, machte sie schnelle fortschritte.
ja, das war auch mein vergleich, als ich 1995-96 die ratschläge zur fahrweise mit den neuen skis schrieb:
"ihr seid die plantagenbesitzer und müsst fast nichts tun" (eine kleine übertreibung, um den unterschied zu betonen), "die ski leisten für euch fast die ganze arbeit"
(bin damit schon OT, bei dem vergleich konnte ich aber nicht anders)

Biowolf

Beitrag von Biowolf » 09.06.2005 06:45

Ivan:
Ich hab keine Lust mich auf Epic herumzustreiten, aber mit Dir unterhalte ich mich immer gerne. Bezueglich der angulation faellt mir fogendes auf:
In SL: it's pretty heavily taught that you're supposed just to ski right through the gate. That's why people train with brushes or stubbies. Typically, people do move the outside hand a bit, so that they hit the pole on or near the handguard. At the top levels, this is almost unnoticeable in most turns, because the body is far inside the gate that the pole's pretty near where the outside hand would be anyway
Ich glaub das stimmt. Wenn man so faehrt ist angulation nicht zweckmaessig. Und ich glaub das trifft auch aufs Freifahren zu. Diesen Druck haelt kein Kreuz aus. Da muss man skeletal fundiert sein. Alles IMO

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ivan
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Beitrag von ivan » 09.06.2005 10:01

ja, das über SL von sjjohnston habe ich gelesen und finde auch, dass es genau passt
ich habe es auch beobachtet jetzt bei den guten OESV-fahrern: almost unnoticeable, die hand ist einfach da und das crossblocking geschieht wirklich sehr unauffällig
wobei die rennkinder eindeutig darauf sehr konzentriert sind und die aussenhand gegen die stange scheint bei einigen die grundbewegung zu sein
gottseidank ist training in kurzen stangen u.ä. immer üblicher - die sind ja auch für die trainer angenehmer zu schleppen :D

ich glaube aber nicht, dass die tatsache, das sie "ski right through the gate" und "the body is far inside the gate" automatisch verzicht auf angulation/knick bedeutet, obwohl in einigen toren/schwüngen sie reduziert werden kann

ich finde aber auch, dass die maximale angulation keine günstige körperposition darstellt und dass ein eher gestreckter körper in der kurve eine skeletal stärkere und natürlichere position darstellt
(und auch deshalb fahren die ex-rennläufer beim freifahren oft so - solche "mischtechnik" ist sogar im deutschen SkiMagazin erschienen als illustration des "racecarvens", obwohl zur dessen definition nach Walter Kuchler eben hüftknick gehörte)

ich bin also im prinzip dafür, dass leute so fahren - wenn sie nichts zwingt, die angulation/den knick zu reduzieren oder sogar darauf zu verzichten
(nur müssen sie aufpassen, dass sie dabei nicht die fähigkeit verlieren, den aussenski im schwung ausreichend zu nutzen)

btw, Nicola hat schon mehrmals über die körperbelastung bei den lateralen bewegungsmustern geschrieben - das kennst du aber ja...

Biowolf

Beitrag von Biowolf » 10.06.2005 04:58

ivan hat geschrieben:
btw, Nicola hat schon mehrmals über die körperbelastung bei den lateralen bewegungsmustern geschrieben - das kennst du aber ja...
Ivan: What are you refering to.

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ivan
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Beitrag von ivan » 10.06.2005 10:47

I just sent you my email of March 6 once more - there it is.

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ivan
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Beitrag von ivan » 10.06.2005 10:50

sorry: "it´s there" should have been better English
es ist einfach in der beilage - hast du vergessen?

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nicola
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Beitrag von nicola » 11.06.2005 23:47

ivan hat geschrieben:ich bin also im prinzip dafür, dass leute so fahren - wenn sie nichts zwingt, die angulation/den knick zu reduzieren oder sogar darauf zu verzichten
(nur müssen sie aufpassen, dass sie dabei nicht die fähigkeit verlieren, den aussenski im schwung ausreichend zu nutzen)
Hüftknick oder Angulation – schon lange Zeit eines der kontroversiellen Themen im Rennlauf. Früher gab es Trainer, meistens dem Skilehrwesen zugetan, die dem Hüftknick die Bedeutung einer Grundposition beimaßen. Vielleicht begaben sie sich damit in die Spur eines Irrtums, die heute noch immer sichtbar scheint und in der Bemessung der Angulation reine SkiTechnik sieht.

Angulation ist aus meiner Sichtweise, am „Meisterlevel“ viel eher Stil- und Situationsabhängig. Nicht jeder (ge)braucht sie gleich intensiv und sie ist nicht in jeder Situation angebracht. Wer mehr auf Skeletthebel als auf Muskelkraft setzt, oder setzen muss, tut sich leichter mit Lean.

Grundsätzlich ist es eine Vertrauensfrage ob Innenlage oder Angulation. Mehr Angulation kennzeichnet Menschen, die dem Innenskigrip (noch) nicht vertrauen oder Situationen, bspw. im Abfahrtslauf, wo ein Gripverlust bei Innenlage sehr fatale Folgen haben könnte und Angulation einfach ein Quäntchen mehr Sicherheit verspricht.

Oft steht im Zusammenhang mit der Verteilung der "Skifahrermasse", die Belastungsfrage zwischen Innen- und Außenski im Vordergrund und zwar in Beziehung auf bessere Technik und damit Erklärungen die auf Physik und Biomechanik zurückgreifen.

Die interessante Frage nach psychologischen Eigenschaften und Eigenheiten, derer (Trainer, Läufer) die der einen oder anderen Möglichkeit mehr oder weniger zugetan sind könnte an dieser Stelle und damit wir wieder beim Thema – MSRT - sind, vielleicht ein neuer Aspekt in unserer Betrachtung moderner Skirenntechnik sein.
nicola

Kunstpiste.com - Das Skimagazin mit Kurvengeist

Biowolf

Beitrag von Biowolf » 12.06.2005 00:10

Hmm, die Deutsche Sprache hat so ihre Tuecken. Hab da einige Schwierigkeiten mich durchzubeissen.
Nur ein paar Gedanken.IMO. Angulation und Hueftknick scheinen mit "counter" verbunden. Wenn man den Schi kantet indem man die Huefte nach innen bewegt (knickt0, geht das am Besten wenn man mit der Innenheufte fuehrt. Die Frage draengt sich auf ob das fuers carven optimal ist. Diese Bewegung scheint mehr fuer Fersenschub geeignet (??).
IMO (wieder) sieht man im WC immer weniger "counter" und mehr Rotation, und damit auch weniger Angulation und mehr "banking".
Und wenn wir auf das urspruenglich Thema anspielen wollen, vertraegt sich dieses wder mit Angulation noch mit "counter".

Gast

Agulation vs. Inklination = Wieviel Hüftknick?

Beitrag von Gast » 12.06.2005 11:04

dieses thema wäre bereits eines neuen threads wert, obwohl natürlich alles irgendwie zusammenhängt, so dass wir ruhig diesen riesenthread fortsetzen können

1. ich bin eundeutig dafür, dass dort und dann, wo einfachem "lean" (= inklination = kippen) mit wenig bis null angulation (= knick) nichts im wege steht, diese fahrweise praktiziert und geübt werden soll, besonders wegen ihrer vorteile (weniger körperbelastung in der kreuzgegend und zusammenhängendes)
zB: freies fahren, platz genug, zeit genug

2. ich kann mir aber kaum vorstellen, dass in situationen, wo timing und linie den schwungansatz und -verlauf diktieren (typisch: tore, aber auch aneinandergereihte schwünge, limitierte pistenbreite), der fahrer einfach nur mit links- und rechtspendeln (Lindh, Sanders: the skier as an inverted pendulum) die körpermasse transportieren kann

zB: der fahrer auf RS ski mit ca. 23 m radius hält seine schwünge auf einem steileren hang inmitten von zwei raupenspuren (= ca. 10 meter)
evtl. dazu noch: tore, die solche fahrt noch erschweren
ohne knick? IMHO kaum bis undenkbar

3. der knick nicht nur trägt zum grösseren aufkantwinkel des aussenskis(das traditionelle argument), was eigentlich mit modernen carvingski oft nicht mehr nötig ist (der durch reines kipenn erreichbare aufkantwinkel ist oft ausreichend), sondern verlagert auch den körperschwerpunkt (KSP), so dass er nicht die langen wege rechts/links zurücklegen muss und sich ruhiger bergab bewegen kann

4. der extreme knick ist aus anatomischen gründen mit etwas "counter" verbunden, es scheint mir aber, dass er immer seltener zu sehen ist, also dass sowohl counter=gegendrehen als auch angulation=knick "nicht immer, aber immer öfter" reduziert werden

5. die anwendung von angulation/knick scheint mir deshalb eher situationsbedingt als "geschmacksache" oder individuelle lösung des fahrers

6. ich betrachte aber diese problematik aus ziemlich traditioneller sicht.
ich weiss, dass sie MSRT/WS einigermassen anders interpretiert, so wie Nicola mit "ihrem" wechselschritt" und "longitudinalen bewegungsmustern"

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ivan
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Beitrag von ivan » 12.06.2005 11:10

höchste zeit, dass mein computer-troubleshooter am montag kommt
ich habe mich mit problemen eingeloggt, aber die elektronische bestie hat mich unauffällig ausgeloggt beim schreiben
der beitrag war also erwartungsgemäss von mir

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