Belastung Innenski <-> Aussenski
- Uwe
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Belastung Innenski <-> Aussenski
Die Frage aller Fragen ... lässt mich nicht los!
Hier schon oft diskutiert, aber für mich immer noch nicht ausdiskutiert:
Wie stark sollte der NICHT-Rennläufer den Innenski belasten? ... oder besser:
Warum sollte er den Innenski "deutlich" Belasten?
Behauptung: Mehr als 40, max. 50% der Belastung auf dem gebeugten Innenbein (gecarvt mit Sl-Carver + mittlere Geschwindigkeit) zu "halten" packt eh kein / kaum ein durchschnittlich trainierter Freizeit-Skifahrer. Bis zu 30% auf dem Innenbein wäre wohl für die meisten machbar!
These 1: Um den optimales Gripp der Kante und die größtmögliche Durchbiegung des Ski zu erzielen, belaste ich den Aussenski fast zu 100%. Der Innenski wird nur zur Stabilisierung des Gleichgewichtes mitgeführt.
Beobachtung: Wenn ich so fahre und kurz den Innenski stärker belaste, "macht der Aussenski auf" mit der Folge: Grippverlust + Vergößerung des Radius ... was gegen eine "deutliche" Innenskibelastung spräche!
These 2: In der Kurve sind die Flieh- und sonstigen Kräfte so groß, dass es für den Gripp und die Durchbiegung der Ski unerheblich ist, ob einer oder beide Ski belastet werden.
Problem der "vollen" Aussenskibelastung: der zu haltende Druck auf nur EINEM Ski ist i.d.R. sogar für harte (nicht vereiste) Pisten ZU groß; der Schnee gibt nach und der Radius vergößert sich. Bei beidbeiniger Belastung würde sich der Druck gleichmäßiger verteilen, wodurch der Schnee stand halten könnte und auch ein kleinerer Radius gefahren werden könnte.
Wie seht Ihr das?
Hier schon oft diskutiert, aber für mich immer noch nicht ausdiskutiert:
Wie stark sollte der NICHT-Rennläufer den Innenski belasten? ... oder besser:
Warum sollte er den Innenski "deutlich" Belasten?
Behauptung: Mehr als 40, max. 50% der Belastung auf dem gebeugten Innenbein (gecarvt mit Sl-Carver + mittlere Geschwindigkeit) zu "halten" packt eh kein / kaum ein durchschnittlich trainierter Freizeit-Skifahrer. Bis zu 30% auf dem Innenbein wäre wohl für die meisten machbar!
These 1: Um den optimales Gripp der Kante und die größtmögliche Durchbiegung des Ski zu erzielen, belaste ich den Aussenski fast zu 100%. Der Innenski wird nur zur Stabilisierung des Gleichgewichtes mitgeführt.
Beobachtung: Wenn ich so fahre und kurz den Innenski stärker belaste, "macht der Aussenski auf" mit der Folge: Grippverlust + Vergößerung des Radius ... was gegen eine "deutliche" Innenskibelastung spräche!
These 2: In der Kurve sind die Flieh- und sonstigen Kräfte so groß, dass es für den Gripp und die Durchbiegung der Ski unerheblich ist, ob einer oder beide Ski belastet werden.
Problem der "vollen" Aussenskibelastung: der zu haltende Druck auf nur EINEM Ski ist i.d.R. sogar für harte (nicht vereiste) Pisten ZU groß; der Schnee gibt nach und der Radius vergößert sich. Bei beidbeiniger Belastung würde sich der Druck gleichmäßiger verteilen, wodurch der Schnee stand halten könnte und auch ein kleinerer Radius gefahren werden könnte.
Wie seht Ihr das?
Uwe
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Hi Uwe,
Deine Frage: "Warum sollte er den Innenski "deutlich" Belasten?"
Würde ich um These 3 erweitern:
Durch eine deutliche Belastung des Innenskis kann der Skifahrer die auftretenden (Flieh)Kräfte körperlich weitaus besser meistern.
Damit wäre das auch mein Favorit.
Meine Meinungen zu
These 1:
Damit der Außenski "aufmacht" müsste der ja fast komplett angehoben werden, solange noch deutlicher Druck auf diesen herrscht und der Aufkantwinkel gleich bleibt, hält der seine Spur.
These 2:
Ja bedingt. Nur wird das "abdriften" weil der Grip nachlässt beim Hobbyfahrer eher selten vorkommen. Gute Kanten und korrekte Skiführung/belastung vorausgesetzt, wird das erst bei relativ hohem Tempo und/oder auch schwergewichtigen Fahrern passieren. Wo wir wieder bei (meiner) These 3 wären: Ob ein durchschnittlicher Fahrer nicht vorher an seine körperlichen Grenzen kommt?
Deine Frage: "Warum sollte er den Innenski "deutlich" Belasten?"
Würde ich um These 3 erweitern:
Durch eine deutliche Belastung des Innenskis kann der Skifahrer die auftretenden (Flieh)Kräfte körperlich weitaus besser meistern.
Damit wäre das auch mein Favorit.
Meine Meinungen zu
These 1:
Damit der Außenski "aufmacht" müsste der ja fast komplett angehoben werden, solange noch deutlicher Druck auf diesen herrscht und der Aufkantwinkel gleich bleibt, hält der seine Spur.
These 2:
Ja bedingt. Nur wird das "abdriften" weil der Grip nachlässt beim Hobbyfahrer eher selten vorkommen. Gute Kanten und korrekte Skiführung/belastung vorausgesetzt, wird das erst bei relativ hohem Tempo und/oder auch schwergewichtigen Fahrern passieren. Wo wir wieder bei (meiner) These 3 wären: Ob ein durchschnittlicher Fahrer nicht vorher an seine körperlichen Grenzen kommt?
Servus aus Bayern!
Peter.
Peter.
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Re: Belastung Innenski <-> Aussenski
hallo uweUwe hat geschrieben:Die Frage aller Fragen ... lässt mich nicht los!
Warum sollte er den Innenski "deutlich" Belasten?
du willst es einfach nicht wahrhaben



ist ja kein wunder. mit dem schnellen wechsel bringst du ja dein ganzes gleichgewicht durcheinander. erinnert mich an kinder, die am ufer stehen, kurz die zehen ins wasser halten und meinen:"huch ist das kalt!"Uwe hat geschrieben:Beobachtung: Wenn ich so fahre und kurz den Innenski stärker belaste, "macht der Aussenski auf" mit der Folge: Grippverlust + Vergößerung des Radius ... was gegen eine "deutliche" Innenskibelastung spräche!

gruss urs
- Uwe
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Re: Belastung Innenski <-> Aussenski
Was glaubst Du, warum ich mir diese Fragen stelle? Immerhin warst Du es, der mich nochmal verstärkt darauf aufmerksam gemacht haturs hat geschrieben:du willst es einfach nicht wahrhaben. aber fahrs doch einfach mal!

Gefahren bin ich es ja; bei griffiger Piste ist es auch schön "lasy", das Innenbein "ausruhen zu lassen".
Bei Sulz oder Powder fahre ich eh "beidbeinig"!
Ich würde es aber gerne anhand der o.g. Fragen theoretisieren


Uwe
Hallo!
Bin kein guter Selbsteinschätzer und kann daher wenig zum eigenen Fahrstil sagen ob gut oder schlecht! Würde aber sagen es gibt schlechtere.
Meine Meinung zur Innenski Belastung ist:
Bei guten Schnee kann ich den Druck auf dem Aussenski halten.
Bei harter Piste könnte ich den Druck also auch halten, Problem ist aber das der Ski nicht genug in die Piste kommt um den Druck aufzunehmen (Rutscht folglich weg). Wenn ich die zu haltenden Kräfte aber auf beide Ski aufteile ideal 50/50 reicht der Halt aus um nicht wegzudriften.
Meiner Meinung nach ist das, aus eigener Erfahrung, mit ein Punkt der für 50/50 spricht, oder?
Gruß
Thomas
Bin kein guter Selbsteinschätzer und kann daher wenig zum eigenen Fahrstil sagen ob gut oder schlecht! Würde aber sagen es gibt schlechtere.

Meine Meinung zur Innenski Belastung ist:
Bei guten Schnee kann ich den Druck auf dem Aussenski halten.
Bei harter Piste könnte ich den Druck also auch halten, Problem ist aber das der Ski nicht genug in die Piste kommt um den Druck aufzunehmen (Rutscht folglich weg). Wenn ich die zu haltenden Kräfte aber auf beide Ski aufteile ideal 50/50 reicht der Halt aus um nicht wegzudriften.
Meiner Meinung nach ist das, aus eigener Erfahrung, mit ein Punkt der für 50/50 spricht, oder?
Gruß
Thomas
"Warum sollte er den Innenski "deutlich" Belasten?"
Den Hauptvorteil seh ich darin, daß dadurch die Sicherheit beim Carven erhöht wird. Wenn der Außenski Druck oder Kontakt verliert, kann man einfach am Innenski weiterfahren.
Das das Fahren mit Innenskibelastung weniger anstrengend ist, als mit reiner Außenskibelastung kann ich nicht nachvollziehen. Das Aussenbein ist beim Schwung nicht so gebeugt wie das kurveninnere Bein und dadurch ist es, neben Nachteilen in der Körpergeometrie, einfach anstrengender den Innenski zu setzen.
Den Hauptvorteil seh ich darin, daß dadurch die Sicherheit beim Carven erhöht wird. Wenn der Außenski Druck oder Kontakt verliert, kann man einfach am Innenski weiterfahren.
Das das Fahren mit Innenskibelastung weniger anstrengend ist, als mit reiner Außenskibelastung kann ich nicht nachvollziehen. Das Aussenbein ist beim Schwung nicht so gebeugt wie das kurveninnere Bein und dadurch ist es, neben Nachteilen in der Körpergeometrie, einfach anstrengender den Innenski zu setzen.
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Wie immer kann ich kaum etwas Theoretisches / Physikalisches beifügen, aber aus der Praxis berichten:
Mit den alten Ski ist man beim Umsteigeschwung so gefahren, dass man am Anfang der Kurve (fast) alles Gewicht auf den (neuen) Aussenski verlagert hat.
Als dann die Carvingski kamen, mussten viele umlernen: Gewicht nicht mehr verlagern, sondern einfach auf beiden Beinen lassen. Gefühlsmässig belasteten so viele den Innenski deutlich mehr - viele meinten auch, völlig auf dem Innenski daherzukommen. Das war aber kaum so, sondern es war einfach mehr Belastung als früher.
Heute haben wir nicht mehr so viele Umlerner. Wer heute Skifahren lernt, lernt (hoffentlich!) von Anfang an, grundsätzlich auf beiden Ski zu stehen.
Funktionieren die Kurven dann einigermassen so, kann man allenfalls anfangen zu spielen: Mal betont auf dem Aussenski, mal viel auf den Innenski stehen. Mit solchen Gegensatzerfahrungen kommt man - wenns gut läuft - zu einer idealen Position und wird fähig, auf alle Situationen adäquat zu reagieren.
Wieviel Innenski, wieviel Aussenski - wie immer ist das eine Frage der Abstimmung. Und der perfekte Skifahrer kann das selbstverständlich variieren.
Aber beantwortet das deine Fragen, Uwe?
Ich glaube eher nicht...
Wenn ich mich erinnere, wie du fährst, dann würde ich auch empfehlen, mal "richtig" auf den Innenski zu stehen - und auch mal nur auf dem Aussenski um die Kurve zu ziehen.
Warum?
Ich glaube, du stehst recht gleichmässig auf den Ski. Du fährst auch sehr stabil, aber es sieht immer einigermassen ähnlich aus.
Um jetzt einen Schritt vorwärts zu machen, wäre es vielleicht hilfreich, in verschiedene Richtungen ans Limit zu gehen: Mal eine starke Schräglage probieren, mal mit intensiven Fussrollen fahren, mal ganz viel Gewicht auf den Innenski usf - und dabei auch mal erleben, was eben NICHT funktioniert, dh. was eben zu viel der Belastung, der Rollerei usw. ist. Man könnte das "Extremspielen" nennen. Mit solchen Erfahrungen würde deine Technik noch Variantenreicher.
Entschuldige bitte, falls diese Beurteilung nicht stimmt. Ich habe nicht mehr so genau in Erinnerung, wie du fährst. Urs weiss das bestimmt genauer.
Mit den alten Ski ist man beim Umsteigeschwung so gefahren, dass man am Anfang der Kurve (fast) alles Gewicht auf den (neuen) Aussenski verlagert hat.
Als dann die Carvingski kamen, mussten viele umlernen: Gewicht nicht mehr verlagern, sondern einfach auf beiden Beinen lassen. Gefühlsmässig belasteten so viele den Innenski deutlich mehr - viele meinten auch, völlig auf dem Innenski daherzukommen. Das war aber kaum so, sondern es war einfach mehr Belastung als früher.
Heute haben wir nicht mehr so viele Umlerner. Wer heute Skifahren lernt, lernt (hoffentlich!) von Anfang an, grundsätzlich auf beiden Ski zu stehen.
Funktionieren die Kurven dann einigermassen so, kann man allenfalls anfangen zu spielen: Mal betont auf dem Aussenski, mal viel auf den Innenski stehen. Mit solchen Gegensatzerfahrungen kommt man - wenns gut läuft - zu einer idealen Position und wird fähig, auf alle Situationen adäquat zu reagieren.
Wieviel Innenski, wieviel Aussenski - wie immer ist das eine Frage der Abstimmung. Und der perfekte Skifahrer kann das selbstverständlich variieren.
Aber beantwortet das deine Fragen, Uwe?
Ich glaube eher nicht...
Wenn ich mich erinnere, wie du fährst, dann würde ich auch empfehlen, mal "richtig" auf den Innenski zu stehen - und auch mal nur auf dem Aussenski um die Kurve zu ziehen.
Warum?
Ich glaube, du stehst recht gleichmässig auf den Ski. Du fährst auch sehr stabil, aber es sieht immer einigermassen ähnlich aus.
Um jetzt einen Schritt vorwärts zu machen, wäre es vielleicht hilfreich, in verschiedene Richtungen ans Limit zu gehen: Mal eine starke Schräglage probieren, mal mit intensiven Fussrollen fahren, mal ganz viel Gewicht auf den Innenski usf - und dabei auch mal erleben, was eben NICHT funktioniert, dh. was eben zu viel der Belastung, der Rollerei usw. ist. Man könnte das "Extremspielen" nennen. Mit solchen Erfahrungen würde deine Technik noch Variantenreicher.
Entschuldige bitte, falls diese Beurteilung nicht stimmt. Ich habe nicht mehr so genau in Erinnerung, wie du fährst. Urs weiss das bestimmt genauer.
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- Registriert: 11.06.2001 02:00
- Vorname: Martina
- Ski: Elan
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Beim kippen (Auslösung) hilft es manchmal, den Fuss von links nach rechts zu rollen.
Oder du rollst den Fuss im Laufe der Kurve von vorne nach hinten ab.
Erstens denkt man so mehr an seinen Körper als nur an´s Material (also was tue ich und nicht was passiert) und zweitens ergibt das oft fliessende Bewegungen.
Für "extremes Rollen" kann man sich vorstellen, bis über die Fusssohle hinaus zu rollen, also auf der SEite des Fusses zu stehen.
Ist das verständlicher?
Oder du rollst den Fuss im Laufe der Kurve von vorne nach hinten ab.
Erstens denkt man so mehr an seinen Körper als nur an´s Material (also was tue ich und nicht was passiert) und zweitens ergibt das oft fliessende Bewegungen.
Für "extremes Rollen" kann man sich vorstellen, bis über die Fusssohle hinaus zu rollen, also auf der SEite des Fusses zu stehen.
Ist das verständlicher?
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- Vorname: Peter
- Ski: Progressor 800 (170cm)
- Ski-Level: 53
Um seine Innenskiführung und -Belastung zu verbessern, habe ich mir mal sagen lassen (und übe schon fleißig daran), man solle mal versuchen nur auf einem Ski zu fahren.
Die Frage wie man dabei den Ski belastet oder den Belastungswechsel (zb. Martinas "rollen") macht, ergibt sich dann von alleine, denn:
Nur wenn der Bewegungs- und Belastungsablauf beim Richtungswechsel (kurven) stimmt, kommt man auch sauber rum. Insbesonders bei den "Innenskikurven". So zumindest meine Info von einem (guten?) Skilehrer.
Daher würde ich also empfehlen, mal das einbeinige fahren zu versuchen. Die Frage nach der richtigen Innenskibelastung sollte sich dann sehr schnell von selbst erledigen. Meiner bescheidenen Meinung nach...
Die Frage wie man dabei den Ski belastet oder den Belastungswechsel (zb. Martinas "rollen") macht, ergibt sich dann von alleine, denn:
Nur wenn der Bewegungs- und Belastungsablauf beim Richtungswechsel (kurven) stimmt, kommt man auch sauber rum. Insbesonders bei den "Innenskikurven". So zumindest meine Info von einem (guten?) Skilehrer.
Daher würde ich also empfehlen, mal das einbeinige fahren zu versuchen. Die Frage nach der richtigen Innenskibelastung sollte sich dann sehr schnell von selbst erledigen. Meiner bescheidenen Meinung nach...
Servus aus Bayern!
Peter.
Peter.