OffTopic: Mit Videokamera auf die Piste...?

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PK
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OffTopic: Mit Videokamera auf die Piste...?

Beitrag von PK » 21.09.2004 16:55

Hi Experten,
ich weiß passt nicht direkt zum Thema Carving, aber weils mir um Carving-Videos geht, ein paar Fragen an Euch:
(Ist für mich völliges Neuland... :oops: )

1. Braucht eine Kamera für den Pisten- bzw. Schneeeinsatz spezielle "Winter-Eigenschaften"? (spezieller Akku -> kältefest?, wasserdichte Hülle? usw. usf.)

2. Auf was ist generell bei "Schneeaufnahmen" zu achten? (Objektiv, UV-Filter, ...)

3. Gibt es Kameras (digital?) die eine direkte Schnittstelle haben (USB?) um ohne Verluste die Videos in den PC zu bekommen? oder brauch ich immer eine TV-Karte im PC?

4. Sind die Videos mal im PC, welches Format nimmt man dann für einen vernünftigen Kompromiß von Qualität<->Speicherplatz (=Ladezeit übers Internet)

5. Sonst noch was wichtiges?

Wer kennt sich mit den Thema aus und kann mir ein paar Tipps geben?
Servus aus Bayern!
Peter.

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Hendrik
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Beitrag von Hendrik » 21.09.2004 17:20

Ein Experte bin ich zwar nicht, insbesondere was Aufnahmen im Schnee angeht, aber zur Technik kann ich ein paar Info's geben:

zu 3. digitale Kameras haben eigentlich immer auch ein digitale Schnittstelle. Ansonsten wäre es auch gar nicht möglich ein Video verlustfrei zu transferieren (das können TV Karten auch nicht). Standard ist hier Firewire (IEEE 1394). Manchmal haben die Kameras auch noch zusätzlich eine USB Schnittstelle, aber diese sollte man nicht verwenden. Die Datenrate (zumindest bei USB 1.0) ist zu gering, weshalb die Daten verlustbehaftet kopiert werden. Die meisten Programme können auch nur mit der Firewire Schnittstelle umgehen. Wichtig ist auch eine große Platte, die Datenmengen sind gewaltig.

zu 4. hier hängt es sehr vom Verwendungszweck der Videos ab. Sollen die Videos noch schön sein oder nur einen Inhalt wiedergeben. Am besten nimmst du einen Mpeg4 Codec, die schaffen eine sehr gute Kompressionsrate. Beispielsweise Xvid.

zu 5. schau das du eine Kamera nimmst die progressive Videos aufnehmen kann. Interlaced (Halbbilder) sieht am Rechner immer schlecht aus.

hendrik

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WolliHood
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Beitrag von WolliHood » 22.09.2004 10:17

Hallo PK,

Kälte können diese Geräte nur begrenzt vertragen. Die Hersteller geben meist 0 - 40° C an. Alles andere ist Versuch und Irrtum. An trocknen Tagen ist es meist kein Problem, aber unter -10° wird es sicher schwierig. Eine Art Isolierhülle kannst Du leicht selber basteln. Robert hat ein Bild für eine einfache Variante ins Forum gestellt (Camp04 / Videoanalyse).

Schlimmer als Kälte an sich sind Temperaturwechsel. Dabei gibt es Tauwasser. Dann geht nichts mehr. Die meisten Kameras haben einen Sensor dafür. Wenn der sich meldet, dann die Kamera einfach wegpacken und nichts weiter tun. Auf keinen Fall das Band herausnehmen. Dabei gibt es leicht Bandsalat. Auch die kalte Kamera in der Hütte sofort starten um die Videos anzuschauen sollte man vermeiden. Tauwasser bildet sich auch, wenn das Band schon läuft.

Ansonsten bist Du mit den LI-Akkus gut bedient. Sinnvoll finde ich die Surf &Snow Einstellung von Panasonic. Diese kommt gut mit stark reflektierenden Flächen zurecht.

Optischer Zoom ist besser als digitaler. Die Kamera muss einen Sucher haben, denn auf dem ausgeklappten Display kannst Du bei hoher Helligkeit nicht viel erkennen. Die Sucher sind meist schwarz/weiss, damit kann man die Schärfe auch besser beurteilen. Wenn Du während der Fahrt filmen willst, ist ein ausgeklapptes Display auch sehr gefährdet. :wink:
Eine eingebaut LED-Lichtquelle ist nicht verkehrt, aber kein Ersatz für genug Licht. Beim Aprés Ski wird es damit schon gehen. Da sind alle froh, wenn man sie hinterher nicht erkennt. :D

Die Kameras haben heute sehr viele Funktionen eingebaut. Ich würde das nicht zu hoch bewerten, beim Filmen ist das alles kaum bedienbar.

Am besten einfach alles aufnehmen und per DVout über die IEEE1394 auf die Festplatte packen und bearbeiten. Eine Schnittstellenkarte für den PC bekommst Du für etwa 30€ (inkl. Kabel).

Pinnacle Studio 9 kommt auch mit nicht progressiven Aufnahmen gut klar.

Wenn Du die fertig geschnittenen Videos auch am Fernseher betrachten willst, kannst Du es auf DVD oder CD packen. Wenn Du es über die Kamera vorführen willst, sollte die Kamera einen DVin Modus haben. Das ist leider etwas teurer, da dann die Einfuhrzölle für diese Geräte deutlich höher sind. :evil: Dann ist auch eine Fernbedienung ein Vorteil. Manche Funktionen sind auch nur über diese erreichbar. SlowMotion und ähnliches.
Eine Kabelfernbedienung mit den wichtigsten Funktionen ist sinnvoll, wenn Du Dir die Kamera an den Helm (oder sonst wo) binden willst.

Zu den Formaten hat Hendrik ja schon einiges geschrieben, für eine Veröffentlichung im Internet eignet sich RealMedia auch ganz gut.

Noch zu den Akkus: Wenn der Akku hinten an der Kamera sitzt, sollte er nicht so dick sein, das der Sucher unbenutzbar wird. Also lieber 2 kleine Akkus, dann bleibt auch einer in der warmen Tasche.

Ach ja, die Kamera am besten erst mit offnem Objektiv einschalten und auf den Schnee und nicht in die Sonne halten. Dann läuft der Weissabgleich besser ab.

Ansonsten, viel Spass.

Gruss, WolliHood
Zuletzt geändert von WolliHood am 22.09.2004 12:15, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag von Martina » 22.09.2004 10:19

Bin zwar keine Videoexpertin, aber ein paar Erfahrungen habe ich:

-Grosse Knöpfe sind von Vorteil, da du dir eh fast die Finger abfrierst. Dünne Handschuhe mitnehmen!

- Nie mit der Videokamera fahren und filmen gleichzeitig! Habe schon üble Zusammenstösse gesehen!

- Immer die gleiche Sequenz mehrmals filmen (d.h. du bleibst stehen und die Leute fahren den Hang mehrmals). Meist ist die Skitechnische Qualität zunehmend, da beim ersten Mal alle verkrampft sind.

- Wenn du die Leute von weit weg filmst, zoomen. Einstellung lassen, bis Fahrer das ganze Bild ausfüllt. Dann EINMAL zurückzoomen. Meiner Erfahrung nach gibt das die besseren Aufnahmen als ständiges gezoome.
Für technische Analysen sind für mich Aufnahmen ohne hin- und hergezoome viel einfacher zu beurteilen.

- Fahren die Fahrer an dir vorbei und sind einen Moment "grösser als das Bild", dann filme die Ski. Das sieht besser aus als nur ein Oberkörper und ist für allfällige Analysen hilfreicher.

- Für Analysen solltest du eine eindeutige Technikvorgabe angeben, zz.B. "Carving", "Kurzschwünge" etc.

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Beitrag von WolliHood » 22.09.2004 10:51

Martina hat geschrieben:
- Nie mit der Videokamera fahren und filmen gleichzeitig! Habe schon üble Zusammenstösse gesehen!
Wenn man die Kamera freihändig führen kann, geht das schon. Meist kommt bei solchen Aufnahmen nicht viel bei raus. Auf keinen Fall die Kamera vor das Gesicht halten oder sich nur auf diese konzentrieren. Da hat Martina recht.

Gruss, WolliHood

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Beitrag von PK » 22.09.2004 10:55

Hi Leute !
Puh, das sind ja super Infos. DANKE
Mal sehen ob ich mir nun eine eigene zulege oder mir die von Schwiegerdaddy ausleihen werde. Ist so ne "Sony-Digital-Irgendwas"... muss ich mal genau unter die Lupe nehmen. Insbesonders die Schnittstelle zum PC ist für mich wichtig, da ich ja "euch" meine (Anti)Künste mal zeigen will. Werde mich da mal genauer schlau machen.

Kleines Geständnis aber am Rande. :oops:
Freue mich zwar ganz ehrlich über Eure Tipps zur Handhabung und Aufnahmetechnik, aber muss auch gestehen das ich da schon genügend Erfahrung habe. :oops: Habe mal ein paar Jahre in einem professionellen Video- u. Tonstudio gearbeitet, bin also schon oft selbst hinter der Kamera gestanden. Nur: a) ist das 15 Jahre her, b) waren das Profigeräte (Betacam, S-VHS-Pro usw.). Diese heutigen "Winzig-Mini-Cams" hatte ich noch nie zwischen den Fingern. Und das wichtigste:
Im Schnee bei "Saukälte" war ich mit ner Kamera noch nie...daher: Herzliches DANKE für die Handhabungs-Tipps. Ehrlich!

NACHTRAG
Hab was vergessen! WolliHood, Du kennst dich anscheind bestens aus... daher mal dumm nachgefragt:
Gehe ich richtig, dass Du mit der IEEEirgendwas-Schnittstelle diese "Firewire" meinst? Die hätte ich im Notebook schon drin, ebenfalls Nero(6) mit dem ich angeblich auch Videos schneiden und bearbeiten kann (noch nie probiert). Im Notebook dann auch noch etliche GB frei...
Wenn das so stimmt, hätte ich ja PC-seitig alles, oder? Fehlt also nur noch die CAM mit der richtigen Ausgabeschnittstelle?
Wär ja schonmal was.
Servus aus Bayern!
Peter.

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Beitrag von WolliHood » 22.09.2004 11:33

Hallo PK,

ja, die Begriffen werden synonym verwendet. Bei den Kameras nennt man es, wie gesagt, meist DVin / DVout. Nero 6 bzw. Nero Vision reicht für einfache Sachen auf jeden Fall aus.

"Winzig-Mini-Cams" klingt gut .. die erste Kamera, die ich auf der Schulter hatte, war eine schwarz/weiss, wog bestimmt 15 kg und war grösser als eine Panzerfaust. Die Bandmaschine war eine Ampex VPR1 oder so, auf jeden Fall eine der ersten im 1" Kleinformat :D und war nur auf einer Sackkarre zu bewegen. Deshalb schreibe ich Kamera wohl immer noch mit einem grossen, fetten 'K' am Anfang.

Also, schmeiss die Sony nicht gleich unter die Decke, wenn Du sie in die Hand nimmst.

Gruss, WolliHood

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Beitrag von Hendrik » 22.09.2004 12:18

Noch was:
Ein paar Gigabyte frei ist sehr schnell zu wenig bei Videos wenn du mehr als nur ein paar Minuten aufnehmen möchtest. Du benötigst ziemlich genau 13GB pro Stunde. Wenn du dann noch schneiden und/oder in ein anderes Format umwandeln möchtest natürlich noch mehr. Aber externe Platten sind ja nicht mehr wirklich teuer.

Viele Grüße
Hendrik

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Beitrag von PK » 22.09.2004 12:29

WolliHood hat geschrieben:Hallo PK,
... schmeiss die Sony nicht gleich unter die Decke, wenn Du sie in die Hand nimmst.
Danke für die Warnung, werde dann mal die Handschlaufe erst fest anziehen und dann schau mer mal... sofern ich sie "in der Hand" überhaupt noch sehe. :D :D

OffTopic @WolliHood:
Wir hatten damals nur Sony. War immer wieder "lustig" wennste beim Bandeinfädeln versehentlich die Kopftrommel der 1"er betatscht hast. :oops:

@Hendrik,
danke für den Hinweis. In den Notebook werde ich sicher nur kurze Min.-Sequenzen einspielen. "Normale", lange Filmchen bleiben sicher auf Band. Bei Bedarf nehm ich dann notfalls den PC, da warten noch ca. 160 freie GB auf Futter.

Zusatzfrage zur Datenmenge:
Kommen die Daten aus der Cam schon komprimiert raus, oder muss ich das erst extra im PC erledigen? Dürfte wahrscheinlich Camera-abhängig sein, oder?

Nachtrag:
Ähm, jetzt erst richtig kapiert: Was bitte sind: "progressive Videos" ?
Servus aus Bayern!
Peter.

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Beitrag von WolliHood » 22.09.2004 13:49

PK hat geschrieben: OffTopic @WolliHood:
Wir hatten damals nur Sony. War immer wieder "lustig" wennste beim Bandeinfädeln versehentlich die Kopftrommel der 1"er betatscht hast. :oops:
'It's not a trick, it's a Sony' :D :D
PK hat geschrieben: Zusatzfrage zur Datenmenge:
Kommen die Daten aus der Cam schon komprimiert raus, oder muss ich das erst extra im PC erledigen? Dürfte wahrscheinlich Camera-abhängig sein, oder?
Ein klares jein . :cry:

DV = Digital Video

Digitales Komponentenformat mit einer reduzierten Farbaufzeichnung (4:2:0) sowie einer Kompressionsrate von 5:1. Die Datenrate beträgt 25 MBps, ein Bild ist 130 kB gross. Beim Ton sind 2 Spuren mit 48 KHz Abtastfrequenz und 16 bit Dynamik oder 4 Spuren mit 32 KHz Abtastfrequenz und 12 bit Dynamik vorgesehen.

So weit die Norm.

Für reine DV-Technik am PC trifft das so nicht zu. Das DV Material wird beim Capturen im Normalfall 1:1 auf die Festplatte kopiert, da es bereits 1:5 komprimiert aus der Kamera kommt. Es wird lediglich in ein Rechner konformes Format (wie z.B. AVI) gewandelt. Dazu wird ein konstanter Datenstrom von 3,6 MB/sec erzeugt ( PAL 720 x 576 Pixel ).

Das muss Dein Rechner auf die Festplatte bringen.

Die verwendete Komprimierung ist nicht verlustfrei, aber führt nur bei sehr bewegtem Bildinhalt zu merkbaren Fehlern.

Wenn Du etwas auf DVD bringst, kannst Du zwischen verschiedenen Datenraten auf der DVD wählen. Die höchste Auflösung lohnt nicht, da Dein Material weniger hat. Bei Nero Vison unten die Optionen aufklappen und einfach mal schauen und in der Hilfe 'wühlen'.

Für Internet-Videos musst Du wesentlich stärker komprimieren, meist 340 x 288 oder sowas. Daher immer die 'Würfel' in den Videos, wenn man sie vergrössert.

Bei Sony gibt es noch ein DV CAM Format. Das ist natürlich nicht :o :oops: zu DV kompatibel. Könnte auch sein, das Nero Vision damit nichts anfangen kann.

Also erst mal die Kamera betrachten. Steht DV oder miniDV drauf, ist es eigentlich einfach. Ansonsten :oops: :oops: :oops: (It's not a...)

Und noch was, Nero Vision ist sehr langsam beim Transcodieren. Also Abends starten und nach dem Frühstück anschauen. :D

Gruss, WolliHood

.. ächz .. :wink:

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