Hüftknick, Vorseitbeuge, Oberkörper nach innen???

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Martina
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Beitrag von Martina » 05.02.2004 17:15

Lest doch zum Thema "Hüftknick" auch mal das entsprechende Thread vom letzten Jahr! Dort wurde ausführlich und lange über Sinn und Zweck und Vor- und Nachteile des Hüftknicks geschrieben und diskutiert... ich bin jetzt ehrlich gesagt zu faul, um das nochmals zu wiederholen.

Das Thread wurde dann so lang, dass Uwe einige zentrale Punkte daraus sogar in die FAQ (oder war's eine andere Stelle der Site?) aufgenommen hat!

(nebenbei: mir ist aufgefallen, dass des öftern offenbar sehr ungenau gelesen wird...und dann seltsame Stellungnahmen zu gewissen Aussagen gemacht werden...)

Gast aus der Schweiz
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Re: Tempo

Beitrag von Gast aus der Schweiz » 05.02.2004 17:36

hulk007 hat geschrieben: Was ich mit dem Wein gemeint habe, ist dass auch bei einem Lasse in 10 Jahren das Skifahren eine ganz andere Qualität erhalten wird als heute. Und da wird das Grundtempo auch keine so grosse Rolle mehr spielen resp. zur Nebensächlichkeit werden, obschon er dann immer noch ein Top-Fahrer sein wird.
PS: In der Lenzerheide hatte ich noch nie das Vergnügen.
Wer weiss Polo ... im Moment sieht es danach aus, als ob er ab nächster Saison nicht mehr mitfährt. Die neuerliche Verletzung scheint ihm doch mehr zuzusetzen als gedacht.

Gruss
AMOEL
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RTC 38er
RTC 28er (der Funcarver schlechthin :-)))
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Leki-Stöcke
alte Unterwäsche :-), uralte Skibekleidung Jg. 1967 :-)

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Beitrag von nicola » 06.02.2004 00:04

@hulk 007
Als (junger) Skifahrer "gärt" man erst mit dem Rennsport so richtig auf. Für guten Wein braucht man aber viel Ruhe und viel Zeit.
das tut gut!

ich arbeite gerade (zufällig?) an einem illustriertem essay über den vergleich der hypen weindegustationskultur und dem skitest...
thanx for this inspiration!!!
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rore
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Re: Hüftknick, Vorseitbeuge, Oberkörper nach innen???

Beitrag von rore » 06.02.2004 17:27

urs hat geschrieben:hüftknick und vorseitbeuge sind nicht das gleiche. bei deinen bildern ist jeweils das aussenbein in längsrichtung gestreckt und der oberkörper mehr oder weniger in fahrtrichtung. hier genügt ein hüftknick, wobei du die hüftinnenseite nicht zu stark nach hinten kippen solltest.

eine vorseitbeuge macht sinn, wenn du die knie seitlich gegen den hang drücken willst. fährst du z.b. beim kurzschwingen taloffen, ergibt sich relativ zur skistellung automatisch eine vorseitbeuge.
Versteh ich nicht ganz: Für micht ist ein hüftknick wenn die hüfte zum berg gedrückt ist und der oberkörper folglich nach aussen gelehnt sein muss. um halbwegs zentral auf dem ski zu stehen muss ich mich mit dem oberkörper noch nach vorne lehnen => und das ist für mich dann das gleiche wie eine Vor-Seitbeuge ??

Vorseitbeuge, Knie nach innendrücken? Ich kann mir diese haltung nicht ganz vorstellen
KOSTI hat geschrieben:des weiteren wird in vielen threads "änfänger-lern-erleichterungs-technik" mit "richtig krass skifahren" vermischt und man kann schlecht zuordnen welches post in welche schublade gehört. z.b. macht ein anfänger auf flacher piste allein durch das drehen seines oberkörpers samt hüfte eine kurve in diese richtung, weil automatisch ein aufkantwinkel erzeugt wird, ein sl-fahrer könnte aber wenig damit anfangen wenn er am ende einer kurve den oberkörper bergwärts verdreht hat -> ein fetter highsider wird's das höchstens.
Das seh ich eigentlich umgekehrt (oder ich versteh mal wieder was nicht) wenn ein anfänger den oberkörper+hüfte mit der kurve dreht geht sein arsc... nach aussen und der ski kanntet kaum noch - wenn er noch rumkommt dann nur noch mit willen aber kaum mit technik.
der sl-fahrer kann durch ein vordrehen des oberkörpers - solange er nicht überdreht meiner meinung nach den radius der Kurve mehr zumachen...

*nicola,miche:
Ihr schreibt beide im Prinzip, dass ein hüftknick zweckmässig etc. sein kann. kann ich dass so verstehen, dass er bei funcarving eigentlich nicht vorhanden ist? das kleine bildchen unter nicolas namen sieht für mich nach perfektem funcarven aus - aber auch hier ist ein hüftknick,oder?

KOSTI
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Re: Hüftknick, Vorseitbeuge, Oberkörper nach innen???

Beitrag von KOSTI » 06.02.2004 18:34

rore hat geschrieben:ich eigentlich umgekehrt (oder ich versteh mal wieder was nicht) wenn ein anfänger den oberkörper+hüfte mit der kurve dreht geht sein arsc... nach aussen und der ski kanntet kaum noch - wenn er noch rumkommt dann nur noch mit willen aber kaum mit technik.
der sl-fahrer kann durch ein vordrehen des oberkörpers - solange er nicht überdreht meiner meinung nach den radius der Kurve mehr zumachen...
ok, ich versuch es einmal:
- stell dich gerade mit leicht gebeugten gelenken hüftbreit vor deinen computer
- jetzt schau einfach ohne viel zu denken im 90° winkel nach rechts
- bleib mit dem oberkörper in der position die er automatisch eingenommen hat
- aber drehe den kopf nach vorne unten um deine beine zu sehen

wenn jetzt nicht beide beine nach rechts aufgekantet sind, bist du ein anatomisches wunder od. willst einfach nur dagegenreden.

auf die renntechnik werde ich lieber nicht eingehen bevor ich dich nicht auf der piste gesehen hab. ist nicht persönlich gegen dich, aber ich hab die erfahrung gemacht, dass es einem in dem moment wo man den anderen auf der piste sieht plötzlich klar wird, warum er so komische fragen und argumentationen von sich gegeben hat.


zum hüftknick: das wort ist etwas wischiwaschi und daher ist es einfacher wenn man von
-vorseitbeuge
-halten
-gegenhalten
-beinorientiertem
-hüftorientiertem
-lageorientiertem kanten
spricht

soweit ich verstehe sind miche und nicola der meinung dass man beim funcarving eben in erster linie lageorientiert kantet, andere werkzeuge hinzunehmen kann man bei bedarf natürlich trotzdem
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

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Re: Hüftknick, Vorseitbeuge, Oberkörper nach innen???

Beitrag von nicola » 06.02.2004 19:05

@rore
KOSTI hat geschrieben: zum hüftknick: das wort ist etwas wischiwaschi und daher ist es einfacher wenn man von
-vorseitbeuge
-halten
-gegenhalten
-beinorientiertem
-hüftorientiertem
-lageorientiertem kanten
spricht

soweit ich verstehe sind miche und nicola der meinung dass man beim funcarving eben in erster linie lageorientiert kantet, andere werkzeuge hinzunehmen kann man bei bedarf natürlich trotzdem
für mich als jemand der schon die skitechnik der sechziger jahre erlebt hat ist der hüftknick eine bewegung bei welcher der oberkörper bewusst vom hang weggeneigt wurde - der begriff wurde nie wirklich neu definiert deshalb gefällt es mir auch besser mit ausdrücken wie kosti oben anführt zu erklären.

was ich fürs carven mache wenn es zweckmässig ist (hängt von linienführung, hangneigung und geschwindigkeit ab) - ist den unterkörper zum hang bringen - (wie auf meinem avatar). im gegensatz zum hüftknick initiiere ich die bewegung dabei mehr aus den beinen - hüftgelenk und kniegelenk, als beim hüftknick - wie ich ihn seit meiner kindheit verstehe :wink:
nicola
ps wie martina schon erwähnte, dazu gibt es allerdings schon jede menge lesestoff hier im forum.
nicola

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weg mit dem Hueftknick?

Beitrag von Bernhard » 08.02.2004 10:24

warum wird der Begriff "Hueftknick" eigentlich hier im Forum so haeufig verwendet, wenn ihn die meisten Leute (zaehle mich auch dazu) fuer nicht besonders "gluecklich" oder "zeitgemaess" halten? Wird der Begriff noch von irgendwelchen Leuten/Verbaenden propagiert?

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Re: weg mit dem Hueftknick?

Beitrag von Uwe » 08.02.2004 12:50

Hallo Bernhard,
Bernhard hat geschrieben:warum wird der Begriff "Hueftknick" eigentlich hier im Forum so haeufig verwendet, ...
darüber haben wir ja schon mehrfach diskutiert.
Hier viewtopic.php?p=12811#12811 schrieb ich
Uwe hat geschrieben: KOSTI gibt das Richtige Stickwort: HüftGELENK!
Um die ganzen "Missverständnissen" mal zu beenden:

Der Brockhaus sagt: "Hüfte die, Körperteil um das Gelenk zwischen Oberschenkel und Rumpf (Hüftgelenk) herum."

Der Duden sagt: "Hüfte, die; -, -n [zu mhd., ahd. huf, eigtl. = Biegung am Körper, gebogener Körperteil]:
1. seitliche Körperpartie unterhalb der Taille: die Arme in die -n stemmen; sich beim Gehen in den -n wiegen; er fasste sie um die H.; mit den -n kreisen; * aus der H. geschossen/gefeuert (ugs.; ohne gründliche Vorbereitung). 2. <o. Pl.> (Kochk.) Fleischstück aus der Hüfte eines Schlachttieres, bes. des Rindes."

ALSO:
- Anatromisch gesehen gibt es KEINE Hüfte, sondern nur ein HüftGELENK. -- Mit "Hüfte" bezeichnet man die Region um das Hüftgelenk!
- Man KANN in der Region "Hüfte" knicken ... und zwar genau im Hüftgelenk
- Dies nennt man dann umgangssprachlich "Hüftknick", also ein Knick in der Region "Hüfte"
- Der Hüftknick beim Skifahren MUSS nicht NUR in der Hüfte stattfinden, sondern kann auch durch ein Biegen im unteren Teil der Wirbelsäule verstärkt werden ... die kann man ruhig weiterhin als "Hüftknick" bezeichnen ... eine Bezeichnung "Hüftknick, der durch ein Biegen der Wirbelsäule verstärkt wir", wäre wohl etwas zu umständlich ... und klingt schon fast wie der Name eines Indianerhäuptlings
... dieser Ausdruck ist also "verständlich", wenn auch nicht 100% korrekt ... und auch Nichtfachleute können sich etwas darunter vorstellen bzw. verstehen, worum es geht.
Zuletzt geändert von Uwe am 31.10.2004 21:24, insgesamt 1-mal geändert.
Uwe

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Beitrag von Bernhard » 08.02.2004 12:59

uwe hat geschrieben:... dieser Ausdruck ist also "verständlich", wenn auch nicht 100% korrekt ... und auch Nichtfachleute können sich etwas darunter vorstellen bzw. verstehen, worum es geht.
hmm, anscheinend doch nicht, sonst gaebe es nicht immer so viel Verwirrung um diesen Begriff, auch kuerzlich in verschiedenen Threads. Ich will nicht wieder ungelieber Ausloeser von Begriffsdefinitionen sein, moechte mich aber Kosti anschliessen:
Kosti hat geschrieben:zum hüftknick: das wort ist etwas wischiwaschi und daher ist es einfacher wenn man von
-vorseitbeuge
-halten
-gegenhalten
-beinorientiertem
-hüftorientiertem
-lageorientiertem kanten
spricht
ich denke, man kommt ganz gut ohne den "Knick" als Begriff aus. Um den unbedarften Leser oder Ski-Neuling nicht zu verwirren, wird ein Lehrer hoffentlich aus obiger Liste nur die relevanten Begriffe auswaehlen. Aber egal, wenn jemand der Knick lieber ist, dann soll er/sie ihn natuerlich verwenden, mir persoenlich ist Vor-Seitbeuge, etc. bedeutend lieber.

Martina
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Beitrag von Martina » 08.02.2004 13:46

Für mich ist das Wort Hüftknick sehr deutlich und einfach zu verstehen (der Körper ist nicht in gerader Linie, sondern auf Höhe der Hüfte geknickt, aber nicht verdreht) - was die meisten anderen vorgeschlagenen Begriffe für mich nicht sind.

Ich habe jedoch schon oft beobachtet, dass eine Wortwahl für den einen völlig eindeutig,für den anderen aber gleichzeitig verwirrend oder gar unverständlich ist.
So hatte das Wort "kippen" für mich nie einen richtigen Sinn - ich konnte es nicht mit einem Gefühl oder einer Bewegung "füllen". Irgendwann merkte ich dann, dass mein Gefühl "die Ski unter dem Körper hindurch wandern lassen" wohl das ist, was ich durch "kippen" bewirke. Auch "verlagern des Körperschwerpunktes" war für mich stets "sprechender".
Deswegen versuche ich beim Unterrichten oft dasselbe mehrmals mit unterschiedlicher Wortwahl zu erklären - auch hier im Forum. Ich brauche dann Anführungszeichen, da ich weiss, dass ein Begriff vielleicht nicht ganz korrekt, aber für mich sehr "sprechend" ist.
Die Leute, die die Lehrmittel verfassen, sollten aber meiner Meinung nach den Begriff verwenden, der am korrektesten ist (anatomisch, physikalisch,...)

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