richtig carven

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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WolliHood
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Beitrag von WolliHood » 14.01.2004 12:46

Hallo Beate,

vielleicht liegt es ja an einer Begriffsverwirrung. Auf der Kante zu fahren, heisst ja nicht unbedingt carven im Sinne von entlang des Bogens zu fahren, der durch den Ski vorgegeben wird, was ich als geschnitten betrachten würde. Man kann ja auch seitlich driften oder eine Kombination daraus fahren.

Zum anderen, wenn man auf der Kante durch den Schnee (nicht auf Eis) fährt, sinkt man ja auch ein wenig ein und komprimiert den Schnee unter dem Ski. Damit fährt man sowohl auf der Kante und auf der Fläche und hat so den Eindruck, nur auf der Kante zu fahren. Auf Eis merkt man dann, wie es wirklich ist. Ob dies wirklich so ist, weiss ich nicht, halt nur eine Idee.

Zum Carven gehört wohl auch die Geduld und das Vertrauen, den Ski den Bogen laufen zu lassen. Viel Aktivität in dieser Phase kann den Ski aus der Spur bringen. Das wird auch in dem RTC Thread angesprochen. Vielleicht ist das Bedürfnis nach aktiver Kontrolle vieler Skifahrer einfach zu gross.

Das ist natürlich alles Theorie, nächste Woche weiss ich (vielleicht :wink:) mehr.

Gruss, WolliHood

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nicola
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Beitrag von nicola » 14.01.2004 13:03

WolliHood hat geschrieben:Vielleicht ist das Bedürfnis nach aktiver Kontrolle vieler Skifahrer einfach zu gross.
Diesen Gedanken kann ich sehr gut teilen!

Das Spiel mit dem "Loslassen und Halten" ist auf Carvingskis ein gänzlich anderes als auf schwach taillierten Skis - anderes Timing, andere Linie, andere Bewegung, andere Muskeln. Das Bedeutet für den der es nicht richtig spielt alle möglichen Nachteile, von schlechten Zeiten im Rennlauf bis unnötigem Kraftaufwand beim Genussskilauf.

Nicola
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ivan

Carven und Driften

Beitrag von ivan » 17.01.2004 13:57

Solange der Begriff „Carven“ und „gecarvter Schwung“ nicht durch DIN, ÖNORM o.ä. definiert werden, gibt es immer Raum für abweichende Interpretationen:
a) rein auf der Kante ohne Makel, zwei messerscharfe Furchen – eher Theorie, (kaum sichtbare) Rutschanteile sind immer anwesend
b) prinzipiell auf der Kante, aber einschl. Rutschanteile, die aber nicht GEGEN Fahrrichtung wirken und fahrbedingt sind. Wieviel Rutschen ist „erlaubt“ mag verschiedenartig interpretiert werden.
M.E. ist die Betonung des reinen Schneidens einigermassen gefährlich: sie kann den „Syndrom einer sauberen Furche“ zur Folge haben, der den Fahrer zwingt, nur Hänge und Pisten auszusuchen, wo er imstande ist, so einen makellosen Schwung zu fahren und einzuhalten. Der gestresste Carver konzentriert sich auf die dünne Spur, kann zu einem Schönheits-Komfortcarver werden, der Sportlichkeit seiner Fahrt dem hinterlassenen Spurbild opfert.
Unter gewissen Bedingungen kann keiner „rein“ carven (nicht einmal die Weltcup-Asse), das ist aber keinesfalls Schande.
Auf der anderen Seite, wer das „Eiskunstlauf-Carven“ (Erinnerung an die alte „Pflicht“, nach der die strenge Jury kniend die Spurbilder studierte) liebt und bevorzugt, warum nicht?

Wups
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Re: Carven und Driften

Beitrag von Wups » 17.01.2004 14:11

ivan hat geschrieben:Solange der Begriff „Carven“ und „gecarvter Schwung“ nicht durch DIN, ÖNORM o.ä. definiert werden, gibt es immer Raum für abweichende Interpretationen
hoffentlich kommts nie dazu, sonst ist der Spaß vorbei, weil es alle falsch machen
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schneideski = geschnittene kurve?

Beitrag von nicola » 17.01.2004 14:32

ich arbeite gerade an der neuen ausgabe der kunstpiste mit schwerpunkt "carvingentwicklung" (weihnachten ist ja nun wirklich vorbei :D ) deshalb eine etwas weiterführende betrachtung meines vorvorigen postings vorab - - -

nicht der ausdruck carving ist unglücklich gewählt, der könnte ja getrost im ursprünglichen sinne des schneidens von ganzen kurven oder auch nur deren anteilen ganz unmissversttändlich stehen bleiben, vielmehr tun wir uns wahrscheinlich deshalb so schwer in der verständigung, weil unsere ganzen skis nur mehr carvingskis oder carver heissen. das gute kind trägt meiner meinung nach einfach den falschen namen. snowboarder, von ihnen haben wir ja den carving terminus übernommen, unterscheiden auch nicht zwischen carving- und anderen boards...

liebe grüsse
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Richtig Carven

Beitrag von Leo » 17.01.2004 16:40

Für mich ist Carven, wenn man "Eisenbahnschienen" im Schnee verlegt. Dazu müssen bei mir folgende Bedingungen vorhanden sein: Glatt gebügelte, breite Piste, nicht allzu viele Leute, nicht extrem steil.
Sind diese optimalen Carving Bedingungen nicht vorhanden, kommt je nach Situation mehr Driftanteil in den Schwung. In der Buckelpiste und im Tiefschnee habe ich noch nie gecarvt. :D
Das wichtigste an der Sache ist Spass zu haben. :lol:
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Beitrag von nicola » 17.01.2004 17:59

hallo leo,
deine definition für's carven ist wohl eine allgemeingültige. aber wirklich ganz im ernst wie lautet deine definition skifahren mit carvingskis?
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Definition Schifahren mit Carving Schi

Beitrag von Leo » 17.01.2004 18:40

Hallo Nicola,

ich würde es schlicht und einfach Schifahren nennen. Carven ist für mich eine von vielen möglichen Techniken beim Schifahren und somit eine Subkategorie wie Tiefschneefahren, Buckelpistenfahren, Stangenfahren, ...

lg Leo
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Beitrag von nicola » 17.01.2004 19:58

aus reiner "journalistischer" neugier gefragt -
wie nennst du das nun wenn jemand mit unterstützung von taillierung und bauweise von carvingskis
*im tiefschnee eine ganz andere technik, stilrichtung und linie entwickelt als mit "alten" skis
*in der buckelpiste nicht an der "buckelspitze" dreht, sondern im "wandl" schneidet
*in den "stangen" sowieso eine eisenbahnspur hinlegt

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Beitrag von Leo » 17.01.2004 20:25

Hallo Nicola,

du forderst mich ganz schön. :P
Ich würde es noch immer Schifahren nennen. Auch wenn Vergleiche manchmal hinken möchte ich auf das Schispringen verweisen. Mit dem V-Stil hat es eine signifikante Technik Änderung gegeben. Man sagt aber noch immer Schispringen und nicht V- Springen oder sonst irgendwie.

lg
Leo
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