günstiger Zweitski für Neuschnee und (selten) Tiefschnee

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Jeanboy
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günstiger Zweitski für Neuschnee und (selten) Tiefschnee

Beitrag von Jeanboy » 02.03.2020 05:54

Hallo liebe Skifreunde,

Nachdem ich letzten Urlaub an 5 von 7 Tagen 30-40cm Neuschnee hatte und ich trotzdem den kompletten Urlaub mit meinen Racecarvern gefahren bin, möchte ich mir für die nächsten Jahre einen Zweitski zulegen.

Die Hauptgründe dafür sind, dass ich wieder häufiger abseits der Piste fahren möchte. Zudem sollte sich der Ski bei Neuschnee/schlechten Bedingungen (große Hügel) auf der Piste leichter und gerne auch kraftschonender fahren können.
Den Ski würde ich an Neuschneetagen zu 80% auf der Piste und etwa 20% neben der Piste fahren.

Ein weiterer Punkt ist (leider) auch der Preis. Der Ski sollte also im günstigen/mittleren Segment sein, ansonsten wäre ein Leihski wohl die sinnvollere Wahl. Ich nehme aber gerne auch Tipps zu gebrauchten bzw. Vorjahresmodellen .

Ich habe mir mal die Modelle "K2 Mindbender 90 C" und "Atomic Vantage 97 C" näher angeschaut,
aber ich kenne mich im Allmountain/Freeride Bereich leider überhaupt nicht aus und finde die Modellauswahl der
Hersteller sehr unübersichtlich. Daher wende ich mich an euch :D


Nun zum Fragebogen:

Wie alt bist du? Männlein oder Weiblein? Wie lang und wie schwer?

25, 177cm, 78Kg, männlich

Wie sportlich bist du; welche andere Sportarten betreibst du, wie oft?

Aktuell ca. 4x Woche im Fitness Studio.
In meiner Jugend 5-7x die Woche Sport (Handball, Leichtathletik, Fitness)

Wie lange und wie oft (pro Jahr) fährst du schon Ski?

Seit 21 Jahren und ca. 10 Skitage jährlich

Bitte beschreibe kurz deine (bisherige) bevorzugte Fahrweise (z.B. Pistenfarbe, Schwungart, Geschwindigkeit)

Pistenfarbe: Rot/Schwarz
Schwungart: Bei guten Pistenverhältnissen mittel- bis lange Schwünge, gegen Nachmittag dann gerne auch mal etwas kürzere.
Geschwindigkeit: schnell

Mit welcher Fahrweise bzw. bei welchen Bedigungen hast du Probleme?

Tiefschnee und extrem hügelige/abgefahrene Pisten

Welche Technik fährt du überwiegend (sauber gecarvt bis nur gedriftet)?

überwiegend sauber gecarvt

Arbeitest du bewusst an deine Technik, bzw. nimmst du Skiunterricht?

Weniger, ab und zu mal mit Freunden gegenseitig Tipps geben oder sich filmen.
Außerdem schaue ich gerne auch mal ein paar Ski-Technik YT Videos. Skiunterricht nein.

Für welches Einsatzgebiet (Piste/nur bischen neben der Piste im Neuschnee/richtig Tiefschnee abseits der Pisten=Freeriden/Tourengehen) und für welche (künftige) Fahrweise soll der neue Ski geeignet sein?

Überwiegend bei Neuschnee und schlechten Bedingungen auf der Piste. Selten mal neben der Piste im Tiefschnee

Wie ist dein Ski-Level? (Bitte mit dem Ski-Level Tool ermitteln)

85

Wohin willst du dich skifahrerisch entwickeln, was würdest du gerne als nächstes lernen, üben, können?

Im Tiefschnee und bei Neuschnee bzw. schlechten Pistenverhältnissen eine sauberere Technik fahren.

Welche Ski bist du bisher gefahren?

gefahren:

- In meiner Jugend: Atomic SX 7 Supercross
- Atomic Redster Doubledeck XT
- Aktueller Ski: Atomic Redster X9 (175cm)

getestet:
- Atomic Redster Doubledeck GS
- Atomic Redster XT
- Nordica Dobermann Spitfire TI
- Fischer RC4 Worldcup SL
- Blizzard Firebird TI

Bist du schonmal bewusst z.B. Slalom- , Race-, Allmountain- oder sonstige Carvingski gefahren (siehe Skitypenbeschreibung), und hast einen Unterschied zwischen den Skitypen gespürt?

Fast ausschließlich Racecarver, aber ich merke einen Unterschied zwischen Slalom- und Racecarvern :wink:
Auch z.B., wenn der Ski in der Mitte breiter ist etc.

Welchen davon fandest du gut? Warum?

- Atomic Redster Doubledeck XT
- Atomic Redster X9

Sehr aggressive und schnelle Ski, die sich bei hohen Geschwindigkeiten
und mittellangen Schwüngen sehr gut anfühlen.

Mit welchen kamst du nicht so gut zurecht? Warum?

- Fischer RC4 Worldcup SL: Ich fühle mich bei kurzen Schwüngen und mit kurzen Skiern einfach nicht so wohl

Ich wünsche einen guten Start in die neue Woche und freue mich auf eure Antworten :-D

Beste Grüße,

Jan

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Re: günstiger Zweitski für Neuschnee und (selten) Tiefschnee

Beitrag von gebi1 » 02.03.2020 10:03

Wenn ich das recht verstehe suchst du einen Ski für die Piste, der dir die Möglichkeit lässt im Gelände zu fahren. Den Atomic Vantage 97 C bin ich eine Saison gefahren. Er hat einen durchgehend steifen Flex, ist sehr leicht und lebendig. Im frischen Pulver fand ich ihn gewöhnungsbedürftig. Mir war der Schaufelbereich zu hart, darum habe ich ihn wieder verkauft. Bei Allmountainski ist das Flexmuster der einzelnen Hersteller/Modelle sehr unterschiedlich. Zudem spielt der Montagepunkt der Bindung eine grosse Rolle, wie sich der Ski anfühlt. Wenn ich von Allmountainski spreche, meine ich nicht die Pistenski, mit 75 mm und Minirocker, die als Allmountain beworben werden. Sondern Ski, die wirklich universell einsetzbar sind. Schlussendlich bedeutet Allmountain für jede/n etwas anderes. Wessen Ski auf der Piste, im Park und im Tiefschnee funktionieren soll, wählt ein anderes Modell, als du es dir wünscht.

Nun zu meinen Vorschlägen. Als erstes musst du dir überlegen, ob der zukünftige Ski sich von deinem Pistenski stark unterscheiden soll oder ob er sich ähnlich anfühlen soll. Zudem musst du einen realistischen Check deiner Fähigkeiten vornehmen. Es gibt durchaus Allmountainmodelle, die einiges an Fahrkönnen verlangen, andere sind ganz einfach zu fahren.

Wenn es Richtung aggressiv gehen soll, wäre der hier eine Empfehlung https://www.sport-conrad.com/produkte/b ... aemon.html wer eine gute Technik und Kraft hat und gerne mit viel Speed fährt, ist mit dem Daemon bestens gerüstet. Aus meiner Sicht so ziemlich der aggressivste Allmountain am Markt. Dank der Fullrockerkonstruktion (keine Vorspannung unter der Bindung) ist der Flex hart. Der Ski macht viel Arbeit, will aktiv gefahren werden, gibt aber unglaublich viel zurück. Auf der Piste ist er so bissig wie ein Racecarver, aber viel laufruhiger. Im Zerfahrenen fühlt er sich wie ein Panzerkreuzer an. Mit viel Tempo pflügt er durch alles durch. Super in Buckeln. Im Tiefschnee ein anderes Bild, dank Fullrocker braucht's hier wenig Kraft. Da geht er wie Butter durch Knietiefen Powder. Bedingung ist allerdings eine gute Technik. Ein richtig geiler Ski!

Wenn es eher verspielter sein soll, empfehle ich dir den https://www.sport-bittl.com/de/line-sic ... 61321.html Lines Ichkannalles Tool. Der Sick Day fühlt sich überall smooth an. Er ist der wendigste Allmountain seiner Kategorie. Lässt sich gut carven, fühlt sich im Kurzschwung wie ein SL an, lässt sich driften, fakie fahren, über Buckel heizen. Ausgeprägte Qualitäten im Sulz und Nasschnee. Nimmt auch hüfttiefen Powder mit. Wird's bockhart, carvt er nicht mehr so gut, dann muss man gelegentlich das Tail rutschen lassen. Wie alle Line ist er quick, verspielt und fühlt sich auch mit alpiner Bindungsposition fast wie ein Parkski an, der aber sensationell carvt. Der Sick Day 94 kann vom Fortgeschrittenen, bis zu Experten gefahren werden, er macht allen Spass.Das Vorjahresmodell gibt es in "deiner" Grösse sehr günstig https://www.sport-bittl.com/de/line-sic ... 12721.html

Gruss
Martin

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Re: günstiger Zweitski für Neuschnee und (selten) Tiefschnee

Beitrag von Jeanboy » 04.03.2020 05:17

Vielen Dank Martin für deine ausführliche Antwort und sorry für meine späte Antwort (der Wochenstart war ein bisschen stressig).

Aber nun zum inhaltlich Wichtigen:

Genau, für Neuschnee auf der Piste (auch nachmittags, wenn dieser zerfahren ist) und auch mal im Gelände.
Er sollte sich definitiv anders als mein aktueller Racecarver fahren.

Auch wenn ich Herausforderungen gerne annehme und gefordert werden möchte, sollte sich der Ski insgesamt einfach zu fahren sein. Dafür fehlt mir einfach zu sehr die Technik und Praxis in diesem Terrain.
Deshalb werde ich den Line Sick Day definitiv in meine nähere Auswahl aufnehmen.
Gibt es nennenswerte Unterschiede zwischen den beiden Modellen?

Ich persönlich kannte die Marke noch gar nicht. Findet man Line Ski auch im Skiverleih zum Testen? Hast du da allgemeine Erfahrungen zu? Falls nicht: Könntest du mir noch ein Modell nennen, das sich ähnlich fährt bzw. in die gleiche Richtung geht, aber häufiger im Laden steht?

Aber nochmal allgemeine Fragen:

Wie sehr spielt bei den Allroundcarvern (mit 90+mm) die Länge eine Rolle? Ich persönlich hätte mich eher nach Skiern umgeschaut, die im Bereich 170cm liegen. Prinzipiell sollten im Zerfahrenen die kürzeren Modelle ein bisschen leichter und kraftschonender zu fahren sein oder? Wie sieht da deine Empfehlung aus? Wahrscheinlich je kürzer, desto schlechter im Powder (Auftrieb etc.) oder?

Könntest du noch ein bisschen Input zur Bindungsposition geben? Hängt das stark vom Skimodell ab oder lassen sich da pauschale Aussagen treffen? Welche Empfehlung würdest du für meine Anforderungen geben?

Schon mal besten Dank im Voraus und Grüße
Jan

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Re: günstiger Zweitski für Neuschnee und (selten) Tiefschnee

Beitrag von gebi1 » 04.03.2020 11:52

Zur Länge: 170 cm ist zu kurz! Körperlang sollten die Ski schon sein.

Zur Bindungsposition: Jeder Ski hat einen empfohlenen Montagepunkt. Das ist in den meisten Fällen eine gute Wahl. Freestyleorientierte Ski (Twintyp) werden eher zentraler gefahren, dort spielt die persönliche Vorliebe eine wichtige Rolle.

Line ist ein amerikanischer Hersteller, der sich auf Park, Allmountain und Freerideski spezialisiert hat. Mit teilweise eigentümlichen Shapes und speziellen Fahreigenschaften. Darunter finden sich Klassiker wie der Blend oder der Sir Francis Bacon. Ski, die teilweise schon über 10 Jahren in der Range sind. Eric Pollard, einer der bedeutendsten Freeskier hat Line sehr stark geprägt. Line Ski sind immer spassig, zugänglich und lustig zu fahren. Ich schätze an Line Ski, dass man sich draufstellen und wohlfühlen kann. Wer einen starken, kraftvollen Ski will, ist bei Line fehl am Platz. An Mietstationen findet man sie selten, eher da wo Freestyler ihr Revier haben, z.B. Flims/Laax/Falera.

Breite Ski zum testen zu finden ist grundsätzlich schwierig. Während in den USA ca. 90% mit Ski ab 85 mm unterwegs sind, finden sich bei uns immer noch überwiegend Race/SL und Sportcarver. Dies obwohl etliche Fahrer/innen mit solchen Ski deutlich überfordert sind.

Hier günstige Alternativen traditionellerer Marken:
https://www.xspo.ch/blizzard-rustler-9# ... 8eb7d7c32c
https://www.xspo.ch/elan-ripstick-96#22 ... 7e3c6a882d
https://www.xspo.ch/fischer-ranger-102- ... c3efffd282
Von diesen Dreien wäre der Rustler 9 mein Favorit. Er ist so eine Art SL unter den Allmountainsk. Der Ripstick 96 ist sehr leicht und geht auch als Freetourer durch. Den würde ich vermutlich mit einer aufstiegsfähigen Bindung bestücken. So hättest du eine weitere Option, solltest du auf den Geschmack kommen. Der Fischer Ranger FR 102 ist ein solider, sportlicher Allmountainski, der wie ein 10 mm breiterer Ski floatet, gut carvt, aber mir persönlich zu träge ist. Zudem finde ich die Carbonschaufel zu flach, vor allem im Sulz stört mich das Gefühl des ständigen "sich fast eingraben" der Schaufel. Mir ist er zu wenig intuitiv und zu ernst, kommt aber einem reinen Pistenski sehr nahe.

Ich habe mir frisch den hier gekauft https://lineskis.com/en-ch/p/sakana Der Sakana hat, wie du siehst eine sehr auffällige Form. 150-105-138 mm, ca. 15 m Radius. Line sagt, dass man ihn kürzer fahren kann, als andere Allmountainski. Also für dich in 174 cm. Das Fishtail soll ihn am Heck stabilisieren, während die mächtige Schaufel und der lange, progressive Rocker ihn verspielt machen und für viel Flotation sorgen. Ich bin ihn in den USA kurz gefahren und musste ihn haben. Der Ski ist so intuitiv, carvt extrem geil und kann auch mit tieferem Powder gut umgehen. Unter der Bindung und am Tail ist er recht hart, so nimmt er auch kompakten, härteren Schnee gut mit. Die weiche Schaufel macht ihn aber sanft und gutmütig. Habe ihn nun in 181 cm gekauft, da der längere Ski etwas härter ist. Ich berichte dir gerne. Für was der Sakana steht, siehst du hier https://www.youtube.com/watch?v=wBpbZ1aeWtQ easy Carvingschwünge, entspanntes Cruisen und - wer kann - den einen oder anderen Trick. Wenn ich nicht schon auf dem Rustler 11 eine Tourenbindung drauf hätte, wäre auch das eine Option gewesen. Gerade bei Frühjahrstouren könnte der Sakana gut funktionieren, auch weil er recht leicht ist.

Hier noch ein weiterer Ski den ich dir sehr ans Herz legen kann. https://shop.armadaskis.com/de-ch/produ ... a0006.html Die ARV Linie ist unglaublich vielseitig und der ARV 106 das Allmountaintool schlechthin. Armada ist ein US-Hersteller, produziert werden die Ski in Österreich. Qualitativ sind sie besser als Line oder K2, die beiden anderen grösseren US-Firmen in diesem Segment. Der ARV 106 ist der Lieblingsski von Sammy Carlson. Der US-Freeskier prägt das Skifahren in seiner Szene stark https://www.youtube.com/watch?v=KVXJ2E41_xE Der zentralere Montagepunkt des harmonischen und gut ausbalancierte Ski ermöglichen dir vor allem im weichen Schnee ein ganz neues Fahrgefühl. Auf der harten, kompakten Piste carvt der ARV besser als alle vergleichbaren Ski, im Tiefschnee zeigt er sich seit dem Facelifting der Schaufel fast so gut wie der K2 Marksman, ist diesem aber im zerfahrenen Gelände überlegen. Für dich zwar nicht so wichtig, aber der ARV 106 ist auch ein vollwertiger Parkski. Du hast damit die Möglichkeit, das Rückwärtsfahren zu erlernen. Für alle die nur einen Ski wollen und überall damit glänzen möchten, ist der Armada ARV 106 DER Ski https://www.sport-conrad.com/produkte/a ... -sc-2.html der Preis passt, für einen qualitativ so guten Ski, auch. Der angegebene Montagepunkt ist 3 cm hinter dem Center. Ein parklastiger Fahrer wird ihn center fahren. Carlson fährt in 1,5 bis 2 cm hinter dem Center. Das könnte für viele der ideale Montagepunkt sein. 180 cm ist passend für dich, effektiv wird er wohl fast 2 cm kürzer sein. Wenn du eine Demobindung montierst, hättest du die Möglichkeit mit dem Montagepunkt zu spielen.

Vermutlich wirst du nicht darum herum kommen deinen neuen Ski blind zu kaufen. Wenn du irgendwo einen breiteren Twintip zum testen findest, probier den aus und schau, ob dir solche Ski Spass machen. Ist man mal auf den Geschmack dieses spielerischen Fahrgefühls gekommen, will man es immer wieder. Man muss auch sagen, dass sich die Ski, punkto Fahrspass, nicht so viel geben.

Gruss
Martin

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Re: günstiger Zweitski für Neuschnee und (selten) Tiefschnee

Beitrag von ingo#31 » 04.03.2020 13:55

Und wenns richtig günstig sein soll, aber trotzdem die Kriterien erfüllen, dann wäre der Vantage 86 C genau so ein Brett :wink:

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Re: günstiger Zweitski für Neuschnee und (selten) Tiefschnee

Beitrag von Jeanboy » 05.03.2020 07:40

Vielen Dank euch beiden für die Antworten!

Erstmal zu Ingo:

Martin hatte in seiner ersten Antwort vom breiteren Modell (97C) ein bisschen abgeraten.
Ich habe den 86C als Vorjahresmodell für ca. ~230€ gefunden. Wäre in der Tat der günstigste Kandidat.
Nur verwirrt mich ein bisschen die Mittelbreite von 86mm, wäre das nicht wieder ein zu großer Kompromiss?

Zu Martin:

Ich dachte mir schon, dass ein Skitest schwierig wird. Ich bin durch deine Beschreibung vom Line Sick Day relativ überzeugt.
Ist Qualität bei Line/K2 wirklich ein Problem oder prinzipiell vernachlässigbar?

Ich hatte noch den Fischer Ranger 94 FR gesehen. Ist der Ski dem Ranger FR 102 ähnlich? Wie viel Unterschied macht die breitere Mitte?

Preislich ist mir der Armada Ski dann schon zu viel. Vielleicht in ein paar Jahren, wenn ich auf den Geschmack gekommen bin und auf meinen Racecarver verzichten möchte :D

Wie sieht es bei Bindungen eigentlich aus, wenn man die Ski nur mit Alpin Boots bewegen möchte?
Reichen da die günstigen Modelle wie Marker Free Ten, Squire 11 oder Tyrolia Attack 11?

Vielen Dank nochmal euch beiden, das hilft mir wirklich weiter!

Beste Grüße
Jan

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Re: günstiger Zweitski für Neuschnee und (selten) Tiefschnee

Beitrag von gebi1 » 05.03.2020 09:33

Der 94 FR ist dem 102er sehr ähnlich was das Fahrverhalten angeht. Der 102er hat für einen so schmalen Ski mächtig Auftrieb, da liegt der Hauptunterschied. Vom Charakter her ist der 94er wie ein breit geratener Racecarver, durchwegs recht harter Flex. Vor allem das Tail ist sehr hart, was ihn wenig Fehlerverzeihend macht. Er ist aber auch ein flinker Ski, der angenehm leicht dreht. Auch hier findet sich die etwas schlagige Carbonschaufel. Das vermindert die Performance eigentlich nicht, aber mich stört es. Das langweilige Design würde mich ebenfalls vom Kauf abhalten. Mir muss ein Ski auch gefallen. Fischer schafft es immer wieder (aus meiner Sicht) extrem hässliche Ski zu bauen.

Ich denke du musst einen Grundsatzentscheid fällen. Will ich lieber einen Ski der sich wie ein fetter Pistenski anfühlt, oder will ich Leichtigkeit, Spass und neue Erfahrungen auf Ski machen. Ich finde, man sollte als ambitionierter Skifahrer, der Freude am Material hat, verschiedene Optionen im Köcher haben. D.h. einen harten, pistenorientierten Ski und einen verspielten, freestyleorientierten Ski.

Hier noch ein günstiger Vorschlag: https://www.sport-bittl.com/de/faction- ... 62364.html der Prodigy 2.0 ist relativ schmal, kommt mit Pappelkern, kein Metall, trotzdem ist er relativ steif. Eigentlich ein Parkski, vom Fahrgefühl her aber eher Allmountain. Er hält auch bei hohem Tempo brutal gut. Die Steifheit geht auf Kosten des Popp, aber da du nicht in den Park gehst, wird dir das egal sein. Jan, mein Sohn, hat die 183er Version getestet. Er ist 184 cm und 76 Kg, technisch starker und kraftvoller Fahrer. Erstaunt war er vor allem von der Powderleistung. Trotz nur 98 mm ging er geschmeidig und ohne dass das Tip abtauchte durch hüfttiefen Powder. Diese Art von Ski, mit dem zentraleren Montagepunkt, eröffnet halt deutlich mehr Möglichkeiten als ein weiterer sehr alpiner Ski wie der Fischer 94 FR.

Noch ein Wort zur Qualität von Line und K2. Diese ist absolut ausreichend, kann aber nicht mit der von Blizzard oder Fischer mithalten. Atomic allerdings auch nicht. Bei mit im Keller steht ein älterer Line Parkski, völlig delaminiert, Seitenwangen zum Teil aufgebrochen, Kanten und Belag sind allerdings enorm haltbar und noch gut im Schuss. der Ski war über 50 Skitage im Park, vor allem auf Rails. Mein Sohn hat ihn auch für Urban-Sachen (Treppen runterfahren ohne Schnee usw.) genutzt.

Ich würde auf jeden Fall eine bessere Bindung drauf machen. Marker mindestens Griffon, Tyrolia ab Attack 13, Salomon ab Warden 13 oder noch besser die STH, mit längs eingebauter Feder am Kopf. Die beste Wahl wäre Pivot oder SPX von Look. Die Look Pivot ist das Beste was man sich geben kann. Der grösste Vorteil, sie öffnet auch bei Rückwärtsdrehstürzen (Die Salomon STH tut dies auch).

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Re: günstiger Zweitski für Neuschnee und (selten) Tiefschnee

Beitrag von Jeanboy » 06.03.2020 05:00

Ich denke, dass ein völlig anderes Erlebnis die bessere Wahl ist und ich deshalb den Line Sick Day nehmen werde.

Schon mal vielen Dank für deine (eure) ausführliche Beratung und Hilfestellung!

Ich werde definitiv nochmal Rückmeldung geben, wenn ich die neuen Ski gefahren bin. Kann aber nicht versprechen, dass ich diese Saison noch zum Skifahren komme.

Beste Grüße,
Jan

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Re: günstiger Zweitski für Neuschnee und (selten) Tiefschnee

Beitrag von Jeanboy » 27.03.2020 04:00

Kurzes Update von mir: Ich konnte für 1 Tag den Scott "The Ski" in 175cm testen und war überrascht wie viel angenehmer er in Sulz zu fahren war.

Ich hatte das Gefühl, dass ich besser gegen größere Hügel arbeiten kann und meine Kraft nicht einfach "verpufft". Zudem konnte man auch gut Hügel überfahren und diese leichter (bzw. angenehmer) ausgleichen.

Insgesamt ließ er sich eig. wie ein normaler Pistenski fahren, wobei man die Breite natürlich gemerkt hat. Jedoch habe ich ein bisschen Kantengriff vermisst (im Vergleich zu meinen X9). Ich weiß nicht genau, woran das lag. Der Ski sah aber schon ziemlich runtergefahren und mitgenommen aus (Leihski).

Wie lässt sich der Ski im Vergleich zu den anderen genannten Beispielen (insbesondere Line Sick Day) einordnen?

Beste Grüße und bleibt gesund,
Jan

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Re: günstiger Zweitski für Neuschnee und (selten) Tiefschnee

Beitrag von gebi1 » 27.03.2020 12:03

Ich bin leider noch nie einen Scott Ski gefahren.

Gruss
Martin

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