Belag wachsen:
0. Kommt der Ski von der Piste, stelle ich ihn zunächst zu einem Heizkörper (manche verwenden auch Infrarot-strahler

1. Vorbereiten des Belags:
1.1. Belag ist relativ sauber (d.h. kurze Wachsintervalle): Ausbürsten mit der Kombi-Bürste (Fiberglas/Nylon) -> TIPP: ein Anzeichen für einen zu wachsenden Belag ist seine Farbe: Ein gut mit Wachs gesättigte Belag ist SCHWARZ und GLÄNZT; wird der Belag GRAU, heißt das idR Zeit zu wachsen; allerdings kann manchmal auch das Ausbürsten reichen, um das tieferliegende Wachs zu „mobilisieren“, d.h.: Wenn der Belag nach dem Ausbürsten wieder schön schwarz wird, dann muss noch nicht gewachst werden
1.2. Belag ist stark verschmutzt bzw. wenn er lange nicht gewachst wurde oder wenn ein kompletter „Wachswechsel“ ansteht:
1.2.1. Wachsreiniger mit Fleece auftragen und dann mit neuem Fleece Wachsreste rauswischen -> mache ich nur, wenn es nicht anders geht (-> wenn noch relativ viel vom „falschen“ Wachs drauf ist (Kunst- vs Naturschnee, Warm vs kalt) da ich der „Chemie“ nicht ganz traue
1.2.2. Alternative: 1x mehr mit Grundwachs wachsen und abziehen ->reinigt den Belag auch
2. Auswahl des Wachses:
Das würde jetzt den Rahmen sprengen, aber für die Rennen unterscheide ich ob Kunstschnee oder Naturschnee überwiegt bzw. welche Temperatur zu erwarten ist (3 Temperarturbereiche) bzw. wie lange und wieviele Läufe gefahren werden,
3. Auftropfen des Wachses:
Menge des Wachses: puhh, nach Gefühl; Wachstemperatur: siehe 4. Aufbügeln
4. Aufbügeln:
Generell versuche ich immer an unteren Ende der empfohlenen Wachstemperatur zu arbeiten (zw. 115-125 Grad), v.a. um den Belag zu schonen (das Wachs hält idR mehr aus als der Belag und generell „mag“ der Ski große Temperaturunterscheide an Ober-und Unterseite nicht -> kann sich dadurch verformen und „hohl“ werden); tendenziell von der Spitze zum Heck bügeln; am Anfang eher zügig, um das Wachs zu schmelzen, dann langsamer um es gleichmäßig in den Belag zu bringen; Wichtig: Niemals stoppen mit dem Bügeleisen; die Kante wird dann gleich mit einer Abziehklinge freigelegt und die Seitenwange/Kante vom überschüssigen Wachs befreit;
5. Auskühlen:
Wie lange der Ski bzw. das Wachs braucht, um weiter bearbeitet bzw. abgezogen werden kann, ist wohl herstellerabhängig; mir wurde von meinem empfohlen, den Ski auf Kellertemperatur abkühlen zu lassen, dann kann er abgezogen werden; manche lassen den Ski aber auch über Nacht an einem warmen Ort (Heizraum etc.)
6. Abziehen:
Die mir persönlich am meisten verhasste Arbeit, dies deshalb weil jede Abziehklinge viel zu schnell stumpf wird. Zu vergessen sind mM nach zu dünne Klingen (3-5 mm), da sich diese durchbiegen und ein gleichmäßiges abziehen nicht möglich ist; meine Klinge ist ca. 8mm stark; dennoch muss ich sie vor jedem Abziehen schärfen -> TIPP: Klinge schärfen mache ich mit einer eingespannten Karosseriefeile, das ist nicht nur die billigste, sondern auch beste Variante, um eine scharfe und GERADE Klinge zu bekommen; die Schärf-Gadgets aus dem Handel sind mM nach samt und sonders Schrott (Klinge wird in der Mitte hohl); abziehen immer von der Spitze zum Heck, solange bis kein Wachs mehr abgeht
7. Polieren:
Habe mit Rotorbürsten begonnen, bin aber jetzt ausschließlich bei „Handarbeit“ gelandet; ich verwende eine Kombibürste,; zunächst wird mit festerem Druck gearbeitet, um die Struktur des Belages freizulegen; hier wird wirklich solange gebürstet bis keine Wachsreste am Belag erkennbar sind (Blick gegen eine Lichtquelle hilft da, um zu sehen, ob noch vereinzelte Wachsreste vorhanden sind); danach wird der Ski mit leichtem Druck fertig poliert..und wenn der Belag am Schluss richtig speckig und tiefschwarz glänzt, dann passt es
...bei Fragen, Anregungen und Verbesserungstips: gerne

..Thema "Kanten schleifen": 2b continued