Beitrag
von elypsis » 03.04.2017 16:10
@Peter: Im Dezember 2016 hattest du deine persönliche Empfehlung für SL gepostet:
„0,5° und vorne wie hinten ca. 40 cm 0,7°, Kantenwinkel schnurz egal, ich merke da keinen Unterschied“
Wie gesagt, dieses Setup hatte ich mit meinem alten SL probiert. Er wird seit dieser Saison nur noch als Gästeski genutzt. Aber das Ergebnis war ernüchternd.
Grundsätzlich frage ich mich, wie man überhaupt auf dem Ski stehen muss, damit sich eine schärfere Kante unter der Bindung positiv bemerkbar machen kann. Als Hauptargument dafür wurde besserer Kantengripp auf harten Pisten genannt. Das leuchtet mir nicht ein, denn auf einem taillierten Ski arbeitet man konstant nach vorne, um Steuerdruck auf den Vorderski auszuüben. Außerdem ist es dabei grundsätzlich erst einmal egal, ob man carvt oder driftet.
Beim Carven leitet man so auf der Kante den Kurveneinzug ein. Je härter und steiler die Pisten sind, desto stärker und kräftiger muss aufkantet werden, damit man Geschwindigkeit und Radius auf der Kante über einen ganzen Turn hinweg halten kann. Abgesehen von dem Verhältnis Flex-Torsion eines Skis, ist dabei eine durchgängig konstante Kante gefragt. Fliegt man aus der Kurve, passiert das nicht, weil der Ski unter der Bindung keinen Gripp hat, sondern weil der Vorderski ihn verloren hat! In der Praxis sieht es jedoch so aus, dass schärfere Kanten eher selten fehlende Technik wettmachen können.
Um driften zu können, müssen die Skienden entlastet werden. Nur so erreicht man, dass der Ski drehbar wird. Auch das ist nur über den Druck auf den Vorderski machbar. Nur jetzt geht es nicht darum, den Ski auf die Kante zu stellen. Diese wird vielmehr im Wechselspiel mit der Belagsfläche zu einem steuernden und/oder kontrollierenden Momentum – Stichwort: Steuerschwung. Aber auch hierbei ist, wie mein Versuch gezeigt hat, ein gleichmäßiges und scharfes Kantenbild dem „Vario-Winkel“ überlegen.
Greetz from Seattle, WA
My EGO.
My way.