Also ich bin Orthopädiemechaniker seit einigen Jahren von Beruf und kenne mich etwas mit diesem Thema aus, da wir in unserem Sanitätshaus ebenfalls Kunden haben die Einlagen ausschließlich für den Skischuh haben möchten. Grundsätzlich muss ich erstmal folgendes sagen. Die meisten Sanitätshäuser fertigen ihre Einlagen gar nicht selber an. Sie bekommen Einlagenrohlinge die nur noch Anhand des Fußes zurechtgeschliffen werden müssen. Diese Rohlinge sind nach Schuhgrößen sortiert und vorgefertigte Produkte. Oft fragt man sich hier natürlich, dass man eigentlich denkt man bekommt individuell angefertigte Einlagen, aber das ist leider eine Auslegungssache. Die Krankenkassen haben es so ausgelegt, dass eine individuell gefertigte Einlage eine Einlage ist die nur der Fußform entsprechen muss. Also es gibt eine Wahrscheinlichkeit, die gar nicht mal so gering ist, dass die Einlagen nicht den Bedürfnissen deines Fußes entsprechen. Das heißt also im Endeffekt, wenn dir dein Arzt ein Rezept ausstellt für Einlagen, bekommst du im Regelfall bereits vorgefertigte EInlagen die nur noch für deine Fußform passend zurechtgeschliffen werden und mehr nicht.
Aber um zum Thema zurück zu kommen. Einlagen für einen Skischuh sollten möglichst starr sein. Die Vorfußpellotierung sollte durch die Vorlage beim Skifahren geringer gehalten werden als üblich, da der Skischuh recht eng anliegen muss um einen sicheren Halt des Fußes während der Abfahrt zu gewährleisten. Wenn es immernoch etwas drückt, kann ein weicheres Material zur Vorfußpelottierung gewählt werden. Da muss man wirklich viel probieren bevor man das richtige für sich findet. Das muss man dann mit dem Orthopädietechniker seines Vertrauens abklären was sich da im Endeffekt empfiehlt. Die Längswölbungsstgruktur kann in den meisten Fällen auf Normalniveau abgestützt werden durch die Längswölbungspelotte. Es empfiehlt sich ebenfalls den gesammten Einlagenunterbereich vollständig auszufüllen, sodass keine Hohlräume übrig bleiben. Einlagen geben mit der Zeit nämlich nach und bleiben nicht starr. Um das zu verhindern sollte die Unterseite vollständig ausgefüllt werden. Oft empfiehlt es sich auch den lateralen Rand im Bereich der Sehnen des musculus peroneus longus und musculus peroneus brevis zu entlasten. Diese kreuzen sich nämlich vor der Basis 5 (Das ist der Knochen den man sehr gut tasten kann wenn man sich seitlich am Fuß langfährt. An der Ferse vorbei richtung Zehen kommt recht zügig nach der Ferse der 5 Mittelfußknochen. Der "Kopf" dieses Knochens wird unter anderem Basis 5 genannt) am äußeren (lateral) Fußrand und das kann auch zu Fußbeschwerden führen, wenn diese nicht entlastet werden. Das ist aber seltener der Fall, dass dies zwingend notwendig ist.
Es gibt einige die sagen, dass orthopädie Einlagen nicht für Skischuhe gedacht sind, aber das stimmt nicht. Durch die unfassbar vielen Möglichkeiten kann man für alle Schuhe eine passende Einlage fertigen unabhängig davon, ob diese jetzt vom Arzt verschrieben worden sind oder nicht. Man kann sich auch privat Einlagen beim Orthopädiemechaniker / Orthopädieschuhmechaniker anfertigen lassen.
Wenn du wirklich Einlagen brauchst, dann kauf dir keine Fertigeinlagen aus dem Skifachgeschäft deiner Wahl! Diese passen in der Regel nicht und würden deinen Senk-Spreizfuß in keiner ordentlichen Art und Weise abfangen und deinen Fuß nur unzureichend stützen. Einlagen lässt man sich im Orthopädiefachgeschaft anfertigen. Alles andere ist und bleibt rausgeschmissenes Geld. Ruf vorher da an und frag, ob sie auch Einlagen anfertigen für Skischuhe. Das wird zwar ein längerer Akt werden, weil nicht wirklich viele Sanitätshäuser oder Orthopädiefachgeschäfte Einlagen für Skischuhe speziell fertigen, aber es gibt diese Fachgeschäfte und die solltest du auch nutzen. Am besten geeignet sind Orthopädiezentren die sich auf Sportler spezialisiert haben die haben auch Geräte um die Einlage im Schuh auf Druckbelastung zu überprüfen.
Ich hoffe ich konnte helfen
