Kursinhalte von Skischulen

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Peter Knallinger

Beitrag von Peter Knallinger » 25.11.2003 13:53

Aberhallo!
Da hab ich ja was angerichtet :oops: :wink:
Was sich da so alles aus einem kleinen Zwischneruf ergibt... :wink:
Aber mal ernsthaft.
KOSTI hat geschrieben:... um die geschw. im steilen zu kontrollieren, sprich nicht schneller als erwünscht zu werden, muss man irgendwie gebremst werden (energie "vernichten"). das passiert durch den luftwiderstand und die reibung zwischen ski und schnee.
durch das driften habe ich die möglichkeit die reibung zu kontrollieren und muss mit den beinen nur der reibkraft entgegenwirken.
beim carven kontrolliere ich nur durch den weg sprich die linienwahl, muss also weite wege und kleine radien fahren damit ich meiner potenziellen energie der lage (vom berg ins tal) möglichst viel reibkraft mal weg möglichst gleichmässig zur verfügung stellen kann. daraus resultieren große fliehkräfte die von mir gehalten werden müssen aber keinerlei auswirkung auf die geschwindigkeitskontrolle haben sondern nur resultat der richtungsänderungen sind.
Was KOSTI hier sagt kann ich blind unterschreiben.

Was ich (danke Bernhard, für die telephatische Hilfe) unter carven verstehe, ist das fahren ohne oder zumindest mit kaum Driftanteil.
Und da kann mir keiner vormachen, das sei kraftschonender als "Driften" oder "Rutschen". Ich vergleiche jetzt mal die Bildchen die wir im "Kurzschwung-Thread" gesehen haben: Martina(??) relativ aufrecht, mit hohem Driftanteil und Nicola tief gebeugt, Kniewinkel bis 90° und darüber. So. Und sagt mir einer das ich für Nicolas Fahrstil weniger Kraft brauche... wenn ich mir das Filmchen nochmal vor Augen führe sehe ich regelrecht wie dabei einem konditionsschwachen Hobbyskifahrer die Oberschenkel brennen.

Wir sind uns aber schon einig das wir beim Thema "Kraft" übers reine Carven reden. Siehe KOSTI´s Beschreibung. Das sich ein moderner Ski mit heutiger Fahtechnik insgesamt leichter und auch kraftschonender fahren lässt steht für mich ausser Frage. Nur! Alles mit hohem Driftanteil. Aber CARVEN, richtiges carven... nene Leute das glaub ich nicht. Da kommen Kräfte auf einen zu, da bekommt man beim ersten "körpergrenzenausloten" richtig Angst... So gings mir zumindest als ich den Ski das erste mal richtig laufen, äh carven lies.

Und das sagt jetzt Einer, der sich trotz regelmäßigem Sport (Fußball, Tennis, Schwimmen) seine allererste Oberschenkelzerrung seines Lebens beim Carven geholt hat.

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Beitrag von nicola » 25.11.2003 13:56

auch wenn kosti meine dummen fragen nicht mehr beantworten mag, stelle ich noch eine allerletzte frage in den raum
wiener skimodelle:
[ externes Bild ]
"Ich stelle Ihnen zunächst für das Erlernen der Carvingtechnik die Wiener Skimodelle als die besten aller Lehrer vor. Diese einfachen mechanischen Modelle mit nur einem Gelenk, dem Hüftgelenk, fahren perfekte Kurven. Sie kippen aus dem Hang in die Kurve, wodurch die Ski den Schritt und die Kante wechseln. Ihre stark taillierten Ski fahren dann automatisch die Kurve und ziehen Kurve auf Kurve ihre «Piste» hinab.
Sie zeigen uns, wie einfach und leicht das Skifahren geht. Sie sind einzigartige Lehrer und haben mehr als alle Biomechaniker und Bewegungstheoretiker zum Verständnis des alpinen Skilaufs beigetragen.
—Walter Kuchler, "Carven der Skikurs für Einsteiger und Umsteiger", 1998

woher nimmt das alublech bloss die kraft?

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Peter Knallinger

Beitrag von Peter Knallinger » 25.11.2003 14:05

Nicola.
"...wenn die fliehkraft zu stark wird nehme ich die erdanziehung zu hilfe. "

Bei allem Respekt vor Deinem Können und Wissen als Rennläuferin.
Aber wenn bei entsprechnendem Tempo und Kurvenradius oft mehr als das doppelte des Körpergeichtes -mal grob geschätzt!- auf einen einwirkt. Da kann ich die Erdanziehung wegen "Gringfügigkeit" doch getrost vergessen. Was mir da einzig und alleine hilft, ist das körperliche Vermögen (sprich Muskelkraft) um mich dagegen zu stemmen.

Wie soll eigentlich so eine "Erdanziehungs-Technik" aussehen?
Das heißt doch nur: mehr "in die Kurve legen" Aber davon werden die Fliehkräfte auch nicht weniger. Oder?

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Beitrag von KOSTI » 25.11.2003 14:21

nicola hat geschrieben: woher nimmt das alublech bloss die kraft?
weil so nett gefragt und weil ich jetzt evtl. weiß wo's hakt ein letzter versuch eines deprimiert am boden liegenden gesprächspartners.

die kraft wirkt in dem alu, das alu ist ein festkörper und kann ihr daher entgegenwirken, würdest du in das modell ein frei bewegliches kniegelenk einbauen und in diesem einen kraftmesser so einbauen dass es etwas angewinkel ist, kannst du die kraft ablesen....
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Beitrag von urs » 25.11.2003 14:22

KOSTI hat geschrieben:was is denn des jetzt für ne depperte und unnötige klugscheißerrei?
oh kosti, wo hab ich denn da reingestochen?

aber es ging mir gar nicht um klugscheisserei, sondern ich hab, wie oben ebenfalls nachzulesen, dich falsch interpretiert. ich behaupte auch nicht, der weisheit letzten schluss gefunden zu haben, zumal meine letzte physikstunde mehr als 20 jahre zurückliegt. es ist eher ein versuch, die reine theorie in der praxis nachzuvollziehen. sollte ich da mehr verwirrung gestiftet haben, war es nicht meine absicht.

gruss urs

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Beitrag von nicola » 25.11.2003 14:44

@peter
Wie soll eigentlich so eine "Erdanziehungs-Technik" aussehen?
Das heißt doch nur: mehr "in die Kurve legen" Aber davon werden die Fliehkräfte auch nicht weniger. Oder?
die kurve weiter ausfahren, so kann ich das tempo beliebig bis zum stillstand reduzieren.

vielleicht liege ich ja vollkommen falsch mit meinen annahmen, aber wenn ihr recht habt, dann müsste ich jetzt als 45 jährige frau mit einem sehr geringen kraftpotential im vergleich zu der zeit als ich voll im training stand auch vergleichsweise viel langsamer bzw. viel kuerzere strecken (zeitdauer) fahren. dem ist aber nicht so! ich habe meine technik an das geringere kraftpotential angepasst. ich muss dazu sagen, dass meine beste disziplin der abfahrtslauf war und dass ich auch heute noch am liebsten gerne sehr schnell fahre. und wenn ich von meinem skifahren spreche, spreche ich generell von geschnittenen schwüngen. ich habe in meiner skilehrerausbildung "blut geschwitzt" als ich für die prüfungsfahrten gerutschte schwünge fahren musste, das war für mich viel anstrengender als auf der kante zu fahren.
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Beitrag von KOSTI » 25.11.2003 14:46

urs hat geschrieben:
KOSTI hat geschrieben:was is denn des jetzt für ne depperte und unnötige klugscheißerrei?
oh kosti, wo hab ich denn da reingestochen?
ich hatte mir halt a bisserl viel mühe gemacht (bin ich ja selber schuld), damit jeder verstehen kann warum die dinge so sind wie sie sind, da fand ich deine scheinbare korrektur gerade weil mit :wink: mehr als überflüssig.

aber jetzt -> keine mühe, keine formel, keine erklärungen -> keine ärgern :D is ja meine freizeit und ich will euch wirklich nix verkaufen: keine ski, keine lehrwege, keinen verband, keine homepage und keine völlig neue ski philosophie... wie blöd bin ich denn eigentlich :(
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Beitrag von nicola » 25.11.2003 14:50

@kosti
die kraft wirkt in dem alu, das alu ist ein festkörper und kann ihr daher entgegenwirken, würdest du in das modell ein frei bewegliches kniegelenk einbauen und in diesem einen kraftmesser so einbauen dass es etwas angewinkel ist, kannst du die kraft ablesen....
meine knochen sind auch festkoerper, was ist wenn ich mehr als du mein skelett einsetze und ich dafür weniger muskelkraft brauche?
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Beitrag von pistenstuermer » 25.11.2003 14:57

die kurve weiter ausfahren, so kann ich das tempo beliebig bis zum stillstand reduzieren.
@nicola: Soweit ich diese Diskussion jetzt verstanden habe, ist dabei aber eben genau der Punkt, dass dann
1. die Kurve noch länger dauert, d.h. du den Fliehkräften noch länger entgegendrücken musst und
2. du zusätzlich auch wieder an Höhe am Berg gewinnst, d.h. die verbleibende Energie, bis du den Hang unten bist wieder zunimmt. Und diese jetzt wieder grössere Energie will ja im nächsten Schwung wieder kontrolliert werden (sprich Geschwindigkeit) also wird der Schwung wieder länger, bis du bergauf fährst, und du hast noch mehr Haltearbeit zu verrichten, in den Oberschenkeln.

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Beitrag von urs » 25.11.2003 14:59

KOSTI hat geschrieben:... ich will euch wirklich nix verkaufen: keine ski
bist du die scott losgeworden???

tschüss und weg
urs

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