erfahrene tourengängerInnen können hier weiterblättern oder mögen sich vielleicht an ihre eigenen anfänge erinnern. als vorbereitung hatte ich bereits vor drei jahren (wie die zeit vergeht) einen tiefschneekurs belegt. auch wenn ich in den letzten wintern nur sporadisch im tiefschnee war, hat sich dieser kurs aus meiner sicht ausgezahlt. mir persönlich ist eine schöne abfahrt ebenso wichtig, wie das aufstiegserlebnis. wem es in erster linie um letzteres geht, kann einen solchen kurs auch mit einer stabilen pistentechnik in angriff nehmen.
da der kurs erst um 13h begann, habe ich mich am donnerstag morgen noch zweimal im skigebiet vals bei schnee und heftigem wind eingefahren. meine tourenski und die schuhe hatte ich bereits während mehreren tagen eingefahren. vor allem die schuhe sollten vorab getestet werden, um keine überraschungen zu erleben. wobei es auch tn mit 100% leihmaterial gab. nach der begrüssung und einer kurzen einführung über das lvs ging es gleich zum ersten übungshang, wo wir uns in zwei gruppen aufteilten. felle sauber aufkleben, erster aufstieg, spitzkehren - auch das hochstapfen will gelernt sein. nach knapp einer stunde wurden wir ein erstes mal mit der handhabung des lvs und der sonde vertraut gemacht. anschliessend folgte eine kurze erste abfahrt in den ort zurück. in unserer gruppe waren recht geübte tiefschneefahrerInnen bis auf einen, der bisher nur piste gefahren ist. er machte die typischen fehler wie beinheben und rücklage. da er aber keine angst zeigte, machte er schnelle fortschritte und konnte auch bei den folgenden touren ordentlich mithalten.
anschliessend gab's noch eine stunde theorie in lawinenkunde, bevor es zum gemeinsamen abendessen ging. die stimmung war entspannt und angenehm, die kursleiterin und ihr co-leiter äusserst humorvoll und motivierend. der wetterbericht versprach für den freitag mehrheitlich sonnenschein bei wenig wind, während samstags bereits windig und durchzogen und für sonntag kräftiger schneefall gemeldet wurde. deshalb wurde für den freitag bereits eine längere tour mit 4-5h und 1200hm aufstieg geplant, so dass wir das gute wetter nutzen konnten.
für mich stellte sich die frage, wie ich mich am geschicktesten anziehe, welche ersatzkleider ich mitnehmen muss, welche wegzehrung, um nicht schlapp zu machen, und wieviel an tranksame. für obenrum entschied ich mich für zwei lagen wolle unter der gore-tex und eine fliesjacke im rucksack für die abfahrt. unter den dünnen hosen trug ich von beginn weg eine lage mohair und ein dünnes flies drüber. da die wolle auch in feuchtem zustand wärmt, macht es mir wenig aus, wenn sie etwas durchschwitzt wird. sowohl hose wie jacke liessen sich gut durchlüften. dünne handschuhe für den aufstieg und die dicken für die abfahrt. helm und skibrille auf den rucksack, kappe und sonnenbrille auf den kopf.
im vergleich zum sportlichen radfahren war der flüssigkeitsverlust geringer und ich kam mit weniger aber besserer nahrung zurecht: nuss-früchte-mischung, trockenfleisch für das salz und zwei kleine birnenweggen für den zucker. andere gönnten sich ein sandwich und warmen tee aus der thermosflasche. letzteres werde ich mir auch noch zulegen.
wir starteten in der nähe vom hotel in den gleichen hang wie am vortag. zunächst eine schöne steigung bis wir auf eine flachere forststrasse sanft durch den wald richtung peiltal liefen. über die ganze tour waren die steigungen recht moderat und nur vereinzelt um die 30°. kurz vor einer alp war ein ansonsten harmloses eck durch den häufigen wind in dieser saison stark zugeweht, so dass zwei fahrerInnen der anderen gruppe beim queren starke probleme hatten und trotz hilfe einen (harmlosen) hang mit samt der leiterin herunterrutschten. schnell war eine einfachere alternativroute gefunden. auf der besagten alp machten wir einen pausenhalt, bevor wir das ziel "hohbüel" in angriff nahmen. unterwegs überholten uns zwei einheimische, die in richtung dem weiter hinten gelegenen fanellahorn unterwegs waren. konditionell konnte ich mithalten, spürte aber, dass ich in früheren jahren auch schon ein paar velokilometer mehr in den beinen hatte

knapp 150m unter dem ziel blies der wind etwas stärker und es zog leicht zu. oben angekommen zogen wir die felle ab und die wärmere kleidung an und machten uns mit helm und skibrille und ohne grosse pause für die abfahrt bereit, da die gefahr bestand, dass es noch mehr zuzog und die sicht schlechter wurde. auch ein solcher wechsel muss geübt sein, damit die skier nicht selbständig runterfahren und nichts vom winde verweht wird.
am vortag hatte es 5-10cm kaum verwehten neuschnee auf eine feste schicht gegeben. die abfahrt war ein eigentlicher genuss und natürlich der höhepunkt des tages. gerade für weniger geübte war es ein perfekter einstieg ins tiefschneefahren.
anschliessend theorie in kartenlesen, bevor ein grossteil der tn die therme aufsuchte. mit dem gemeinsamen nachtessen fand ein erlebnisreicher tag einen gelungenen abschluss.
fortsetzung folgt.