Und auch die alten Karawanken
Die wanken und die schwanken
Und Schuld d'ran bist nur du du du du.
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Der gequirlte Schwachsinn findet sich in einem berüchtigten Schlager aus den 50er Jahren wieder, der mir derzeit beim Betrachten der Wettermodelle bisweilen in den Sinn kommt. Nein, ich habe weder zuviel Sliwowitz in mich hineingegossen, noch schwanken die Karawanken, weil sie unter meterhohen Schneelasten ächzen. Vielmehr hat das was mit den Wettermodellen zu tun, die derzeit schunkeln, als seien sie im Kölsche Karneval zugange (für Nordlichter: Karneval ist eine seltsame Angewohnheit vornehmlich west- und süddeutscher Menschen, die sich in noch seltsameren Klamotten eigenartig benehmen und - ja - dazu reichlich Sliwowitz, Kölsch oder [urghs] Altbier trinken. Dabei kommt es zu ausufernden Körperkontakten in und an allen un- und erotischen Körperregionen nebst dem Absingen bizarren Liedguts).
Was schwankt sind also die Wettermodelle, die mal kühleres, mal brühwarmes Gebräu über den Alpen auskippen wollen. Mal kühl, mal warm? War noch vor wenigen Tagen traute Einigkeit, dass es bis hinauf auf 2.000 Meter zu bis zu 10 Grad plus oder mehr kommen soll, so rudern die Frühlingsboten seit gestern wieder etwas zurück. Gut, viel zu warm für die Jahreszeit wird und bleibt es wohl auf alle Fälle, aber derart subtropisch? Das scheint (evtl.) vom Tisch zu sein. Wobei, und nun sind wir wieder beim Schwanken, sich eine rechte Einigkeit nicht einstellen mag. Das eine Wettermodell favorisiert nur kurze Föhneinbrüche am Mittwoch und Freitag dieser Woche und dann erneut zu Beginn der nächsten, das andere einen heftigen in dieser Woche und gar keinen Föhn mehr in der kommenden. Lustig daran: 6 Stunden später dreht sich das ganze Spiel um, so geht das nun schon seit drei Tagen. Verbunden ist die Hin und Her mit teils abenteuerlichen Niederschlagsprognosen für die Regionen südlich des Alpenhauptkamms - also die ohnehin schon kräftig eingepackten Dolomiten, das Engadin und auch wieder Teile Osttirols und Kärntens. Wenngleich die Schneefallgrenzen deutlich höher simuliert werden als noch vor einer Woche. Nicht auszudenken was passiert, wenn es bis hinauf auf 1.500 Meter in die Schneemassen in 48 Stunden mehr als 100 l/m² reinschifft. Da ist dann aber Schluss mit lustig.
Und der darbende Norden? Der darbt weiter, mit etwas Glück gibt's bis zum Beginn der kommenden Woche hier und da mal 20, mal 40 oder 50cm Neuschnee. Das reicht aber mit Ach und Krach, um den Massenverlust durch den dusseligen Föhn auszugleichen. Die Freunde gepflegten Freeridens machen nach wie vor lange Gesichter. Ab und an geht mal was, kurz nach einer mehr oder weniger befriedigenden Schneefallnacht, aber von kragentiefem Absaufen in knochentrockenem Powder kann man nur träumen. Bis auf Weiteres...
Almenrausch und Enzian,
Haben`s Vielen angetan.
Doch das schöne Edelweiß,
Liebt ein jeder heiß.
So geht das weiter in dem beknackten Schlager aus den 50ern. Mich beschleicht allmählich der Verdacht, dieser Winter ist nur noch im Almenvollrausch unter Zuhilfenahme von reichlich Enzian auszuhalten. Da kann man sich im Liebestaumnel auch mal an 'nem Edelweiß vergehen, ist ja Karneval - und immer noch besser als Düsseldoofer Alt....
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Udo
[i] A bisserl was gehd ollaweil. [/i]