Allmountain / Sportcarver gesucht

[Sven_Ski]

Hallo allerseits,

ich möchte mir nach einigen Urlauben mit Leih-Ski nun endlich mal wieder eigene Ski kaufen und bräuchte dafür etwas Beratung.

Wie alt bist du? Männlein oder Weiblein? Wie lang und wie schwer?
Männlich, 32, 194cm, knapp 100kg

Wie sportlich bist du; welche andere Sportarten betreibst du, wie oft?
Aktuell leider nichts regelmäßiges, ändert sich bald wieder, Mountainbike / Fitness

Wie lange und wie oft (pro Jahr) fährst du schon Ski?
Schon seitdem ich 4 Jahre alt bin, früher 2x im Jahr, die letzten Jahre unregelmäßig, ab jetzt aber durch einen Umzug in den Süden sehr viel.. 20-25 Tage im Jahr sollten locker drin sein.

Bitte beschreibe kurz deine (bisherige) bevorzugte Fahrweise (z.B. Pistenfarbe, Schwungart, Geschwindigkeit)
Pisten komme ich alle entspannt runter, im Gelände etwas eingerostet, weil lange nicht wirklich gefahren. Fahre größtenteils mittlere Schwünge, je nach Piste aber auch gern mal kurze.

Welche Technik fährt du überwiegend (sauber gecarvt bis nur gedriftet)?
Ich denke wenn ich ordentlich fahre und darauf achte, schon sauber gecarvt. Aber ich muss auf jeden Fall mal wieder etwas an der Technik arbeiten.

Für welches Einsatzgebiet (Piste/Tiefschnee) und für welche (künftige) Fahrweise soll der neue Ski geeignet sein?
Aktuell fast ausschließlich Piste, will aber in den nächsten Urlauben verstärkt an meinen Tiefschneekünsten arbeiten. Realistisch gesehen bleibt es aber bestimmt mindestens bei 70-80% Piste.

Welcher Skityp (siehe hier) könnte zu dir passen?
Allmountain oder Sportcarver

Wie ist dein Ski-Level? (Bitte mit dem Ski-Level Tool ermitteln)
85 ist rausgekommen

Wohin willst du dich skifahrerisch entwickeln, was würdest du gerne als nächstes lernen, üben, können
Besser Carven und vor allem mehr/besser abseits der Piste fahren.

Welche Ski bist du bisher gefahren?
In den letzten Jahren diverse Carvingmodelle, ich denke das waren vor allem Sportcarver oder Slalom-Ski. Zuletzt habe ich einen Nordica Doberman, K2 Charger, Völkl Code Speedwall und Stöckli Laser SX getestet. Davon hat mir der Charger am besten gefallen. Auf der Piste fuhr er sich sehr stabil, vor allem auch bei hohen Geschwindigkeiten und egal bei welchem Schwungstil. Außerdem hat mir der Laser von Stöckli gefallen, wobei der etwas härter zu fahren war und vor allem bei langen Schwüngen stark war.

Bist du schonmal bewusst z.B. Slalom- , Race-, Allmountain- oder sonstige Carvingski gefahren (siehe Skitypenbeschreibun), und hast einen Unterschied zwischen den Skitypen gespürt?
Ja, den Unterschied merke ich. Allmountain und Sportcarver fand ich eigentlich am besten.

Vielen Dank im Voraus!

[Sven_Ski]

Vielleicht schildere ich noch mal etwas mehr meine Vorstellungen, das habe ich beim letzten Post etwas außen vor gelassen.

Mir gefällt der K2 Charger schon sehr gut. Passt ziemlich gut zu meinem Fahrstil und ich komme gut damit klar. Die Überlegung war an der Stelle allerdings, ob es nicht vielleicht Sinn macht zu einem Ski zu gehen, der auch abseits der Piste etwas stärker ist mit ~80mm Breite, wie der K2 Rictor oder Salomon Enduro XT800. Leider bin ich die beiden letzteren noch nicht gefahren, daher fällt es mir etwas schwer die Unterschiede zu beurteilen. Lohnt es sich die Stabilität bzw. den Griff auf der Piste vom Charger zu verlieren, um damit mehr Flexibilität vom Enduro oder Rictor zu bekommen?

Gibt es noch andere Ski, die Ihr empfehlen könntet für meinen Einsatzzweck? Ich fand den Charger zum Beispiel im Gegensatz zu anderen getesteten Ski etwas flexibler und das Fahren hat mehr Spaß gemacht als mit einem Slalom Carver o.ä..

Wie sieht es bei den Ski mit Vorjahresmodellen aus? Der Rictor ist laut meinen Infos identisch, dem Charger fehlt diese ROX Technologie und er ist dadurch etwas weicher, oder? Merkt man den Unterschied? Wie sieht es beim Enduro aus?

Welche Länge würdet Ihr mir empfehlen? Beim Charger habe ich den 179cm getestet, aber die Verkäufer haben mir zu der 186cm Version geraten. Das passt, oder? Wie sieht es bei den anderen Modellen aus?

[carlos1978]

Hallo

Habe von diesen den K2 Charger und Völkl Code Speedwall getestet. Diese beiden Skis sind wirklich sehr ähnlich. Mir persönlich hat der Völkl etwas besser gefallen, da er für mich etwas harmonischer, sanfter und drehfreudiger wirkte, aber das sind sehr kleine Unterschiede und ein persönlicher Eindruck.
Übrigens der K2 Charger hat auch Rocker wie der Völkl Code Speedwall.
Wie ist denn der Charger im Vergleich zum Doberman ?
Ich geh mal davon aus, dass der Doberman mehr Kraft benötigt.

Als Alternative habe ich noch den Nordica FireArrow 74 EDT getestet. Ist auch sehr drehfreudig und doch stabil, wobei für bessere/schnellere Fahrer das 'EDT' wichtig ist, da durch die aufgelegte Titanplatte der Ski ruhiger und spurtreuer wird.

Von der Länge her ist die Faustregel Körpergrösse - 10 cm und dann kommt es darauf an, wie schnell du fährst und wie du deine Skier im Griff hast. Man rechnet dann je nach Vorlieben und Fahrstil +/- 5 cm
Mit der Vorliebe ist es dann so, wenn du schneller und gerader fahren willst +5cm, wenn du agiler und wendiger sein willst -5cm.
Bei Rocker-Technologie sagen die Hersteller, man könne den Ski mit mehr Länge fahren.

Mir haben aber die Tester auf der Skipiste nicht längere Skis bei gerockten empfohlen.

Ich z.B. bin 184cm gross, habe alle Skis in den Längen 170 - 172cm getestet und war sehr zufrieden mit der Wendigkeit aber auch noch in der Spurtreue waren alle Skis mit dieser Länge gefahren stabil.
Bei deiner Grösse wäre das dann z.B. ca 180cm lange Ski.

Aber wie gesagt, das ist persönlich und hängt auch vom Fahrstil, Können und Geschwindigkeit ab. Am besten selbst verschiedene Längen testen und auch mal eine Speed Strecke in der Hocke fahren. Wenn der Ski in der kürzeren Länge für dich noch stabil läuft, besser den kürzeren nehmen, denn der dreht - insbesondere bei schwerem/zerfahrenem Schnee - wesentlich besser und macht so auch mehr Spass.
Habe ich bei meinen Tests selber gespürt und weiss auch von was ich rede, komme selber auf nen Ski-Level von 81.

Carlos

[hans olo]

Hallo,
von den genannten Ski ich habe den K2 Amp Rictor und den Salomon Enduro XT800 getestet. Der Salomon kam einem Pistenski noch am nächsten. Den K2 fand ich viel zu weich. Kaum Feedback auf der Piste und elendes Flattern auf harter Piste.

Im Allmountain Bereich fand ich den Stöckli Stormrider am besten. Hatte leider keine möglichkeit ihn im "echten" Tiefschnee zu testen, als Pistenski ist er jedoch durchaus zu gebrauchen.

[Sven_Ski]

Hallo allerseits,

Vielen Dank für die Tipps. Ich hatte noch mal die Gelegenheit ein paar Ski zu testen und habe mich weiter informiert. Ich bin immer noch hin und her gerissen zwischen Sportcarvern und Allmountain. Im letzten Urlaub bin ich einen Atomic Edge GS und einen Salomon Daytona gefahren, beide haben mich zwar nicht 100% überzeugt, aber haben im Vergleich zu einem Salomon BBR aufgezeigt wie viel Spaß man doch mit einem richtigen Pistenski haben kann. Leider gab es in dem Ort keine Ski, die für mich in Frage kommen.

Im Rennen sind aktuell noch folgende Ski:

Salomon Enduro XT800
K2 Rictor
Head Rev 80 oder 85 (nie zum testen verfügbar, ein Verkäufer meinte der Ski sei bei weitem nicht von der Qualität wie ein Rictor und deutlich weicher, könnt Ihr dazu was sagen?)
K2 Charger
Salomon Mustang oder X-Kart?

Lohnt sich der Allmountain für die unterschiedlichen Verhältnisse und ab und zu Offpiste oder ist man mit einem Sportcarvern besser bedient? Was kann man empfehlen, Charger, Mustang oder vielleicht sogar den X-Kart mit etwas mehr Slalom Genen? Im letzten Urlaub habe ich schon gemerkt, dass ich sehr viel in hohem Tempo fahre und einen Ski mit gutem Kantengriff haben möchte, möglichst für kurze und lange Schwünge, der auf der Piste was leistet und stabil ist.

Ab und zu soll es mal ins Gelände gehen, aber das ist mit manchen der Sportcarvern ja auch möglich, oder? Habt Ihr eine Empfehlung für mich?

Danke!

[plateaucarver]

Bin überrascht wie "Powder geeignet" mein alter Dynastar Speed Course aus 2010 ist

-> viewtopic.php?p=122422#p122422

mehr hier -> viewtopic.php?f=97&t=15828&p=133579#p133579

Dürfte auch vom (hochwertigen) Aufbau gut zu deinem Gewicht passen

[latemar]

Wenn Dir der Stöckli SX gefallen hat, allerdings vor allem bei längeren Schwüngen, dann würde ich Dir den CX empfehlen. Ist etwas spritziger, aber sehr breitbandig.
Leider teuer.


Gruß!
der Joe

[racecarver]

Ich bin letzthin bewusst mal einen sehr einfachen Ski gefahren und zwar der Dynastar Outland 80. Den Outland 80XT und 80Pro hatte ich schon getestet. Ich war überrascht wie gut ich diesen fahren konnte. Hatte gedacht, dass dieser vom Aufbau her für mich gar nicht fahrbar sei, denn ich bringe auch bald 90kg auf die Waage und fahre sehr sportlich und habe sicher nicht die feinste Skitechnik. Aber sehr gefehlt. Ok Schneeverhältnisse waren super und sehr einfach zu fahren. naturschnee und harte griffige Pisten, doch gegen Abend gabs im unteren Teil des Skigebiets doch einzelne vereiste Stellen. Auch da fuhr dieser gut aber sicher nicht ganz so gut wie ein Race Carver dafür fresste dieser wie Butter durch die angehäufte Schneemassen.
Fazit: Mit diesem Ski kann man fantastisch Carven und das noch bei diesen Preis. Beim Schwungwechsel ist dieser vielleicht ein bisschen träger im Vergleich mit einem Race carver aber das ist halt wegen der 80mm Skibreite vorgegeben.
Ich würde aber bei einem Körpergewicht von 100kg sicher den XT oder sogar Pro empfehlen.
Ansonsten kann ich noch von den Allround Carver zusätzlich zu den hier schon getesteten Ski den Rossignol Pursuit 16 Ti sehr empfehlen. Die heutigen Allround/Allmountain Carver sind bis zu einer Breite von etwa 80-85mm wirklich sehr empfehlenswerte Ski. Ein Normalfahrer merkt fast nichts vom Breitenunterschied. Dafür sind diese Ski fehlerverzeiender und somit für viele Skifahrer auch sicherer als ein Race Carver.

Da ich bei deinen Testberichten nie etwas vom abseits der Piste gehört habe würde ich vom BBR oder ähnliche Ski abraten. Wie du vielleicht selber schon gemerkt hast sind es nicht so viele tage die man im Pulverschnee fahren kann und für diese wenige reicht auch ein Allroundski. ich würde wirklich schauen, dass dieser auf der Piste für dich gut funktioniert.

[gebi1]

Was bedeutet für dich abseits der Piste? Gleich neben der Piste im knöcheltiefen, zerfahrenen unterwegs sein? Oder gelegentlich eine Waldabfahrt oder einen unberührten Hang in der nähe der Piste, im knietiefen Powder? Oder weite offene Hänge, im hüfttiefen Powder?

Je nach dem brauchst du was anderes. Oder sogar mehrere Ski.

Wenn ich mal davon ausgehe, dass du vor allem gelegentlich gleich neben der Piste fahren willst (20%), genügt ein Ski wie beispielsweise der K2 Charger. Willst du, dass dein Ski auch im tieferen Schnee solide aufschwimmt wäre ein Ski à la Rictor eine gute Wahl. Für weitergehende Off-Piste Erlebnisse brauchst du zusätzlich was Breiteres, z.B. den hier:
http://www.atomic.com/de-CH/Produkte/Al ... px?filter=

Da du die meiste Zeit auf der Piste unterwegs bist und auch zügig carven möchtest rate ich dir zu einem Pistenski mit einer maximalen Mittelbreite von 75mm, allenfalls darf es sogar ein moderaterer Racecarver sein. Der Charger von K2 hat dir ja gefallen. Dieses Jahr ist er durch die ROX Technologie noch etwas sportlicher geworden. Mit dem geht's auch neben der Piste noch recht ordentlich.

Wenn du's sportlicher möchtest ist der hier (unter vielen anderen) eine echte Empfehlung:
http://www.dynastar.com/DE/CH/speed-cou ... -race.html
Gilt zwar als Racecarver, ist aber völlig unproblematisch und einfach zu fahren. Sicher nicht der Übersportler, sondern eher ein raceorientierter, voll alltagstauglicher Wohlfühlski. Er macht auch auf zerfahrenen Pisten und gleich daneben Spass.

Und wenn du mal Lust auf Powder hast, dann miete dir einen Powderski (sowas wie der verlinkte Automatic). Solltest du auf den Geschmack kommen, kannst du dir ja die Anschaffung eines Zweitskis immer noch überlegen.

Grrundsätzlich gilt, dass es kaum mehr schlechte Ski am Markt hat. Allenfalls passt er nicht zu den persönlichen Vorlieben. Darum wäre gut wenn du das eine oder andere Modell testen könntest.

Noch eine Bemerkung zur Längenwahl bei Rockerski. Oft hört man, sie sollen länger gefahren werden. Ich halte das für Unsinn. Damit geht (auf der Piste) der Vorteil des Rockers flöten. Moderne hochwertige Pistenrocker verfügen für den Normalo über genügend Kantengriff und Tempofestigkeit. Bei Powderskis sieht's wieder anders aus. Dort bringen lange Ski mehr Auftrieb.

Und dann noch dies... Jemand hat hier geschrieben der K2 Rictor flattere bei hohem Tempo. Das kann ich gar nicht bestätigen. Ich habe ihn als Laufruhig und enorm Tempofest erlebt. Da flatterte bei mir auch bei über 90Km/h nix. Wenn mit Flattern leichte Vibrationen in der Schaufel gemeint waren, muss ich sagen, dass die die Performance überhaupt nicht beeinträchtigen. Ob ein Ski flattert, hat mehr mit dem Können/der Technik des Fahrers als mit dem Ski selber zu tun. Bitte nicht falsch verstehen, ich will hier nicht angeben, aber diese Aussage konnte ich nicht so stehen lassen.

[Sven_Ski]

Vielen Dank für Eure Beiträge!

Mit abseits der Piste meine ich tatsächlich die Bereiche neben den befestigten Pisten, also alles was letztlich auch zum Lift führt.

Die Dynastar wären ja ungefährt vergleichbar zu den von mir genannten Salomon Mustang und X-Kart, oder? Ich muss sagen, dass ich aktuell leicht zu Charger oder eben Mustang/X-Kart tendiere. Welchen von den Salomon würdet Ihr hier eher empfehlen?

Zu den Head Rev habe ich bisher kaum was gehört und da ich sie nicht testen kann, lasse ich sie lieber mal außen vor. Einzig Rictor/XT 800 wären noch zur Wahl und ich schwanke halt zwischen denen und o.g. Sportcarvern. Ich fand den Rictor vom Halt her echt super. Man hat schon einen Unterschied zum Charger gemerkt auf der Piste, klar, aber hier gilt es abzuwiegen zwischen dem etwas sportlicheren beim Charger und dem Offpiste Plus beim Rictor wobei ich immer mehr denke, dass mir ersteres wichtiger ist.