Vorweg gleich mal ein Appell an alle, die meinen, etwas ueber das oesterr. Schilehrwesen sagen zu koennen, an der Diskussion teilzunehmen, dass nicht nur meine Meinung hier kundgetan wird.
Zitate von Martina, aus oben genanntem Thread:
sehe ich auch so- an der Spitze (im Rennsportbereich und Demoteam) wird fantastisch Ski gefahren


darueber kann man streiten, wir haben ja bereits darueber diskutiert.- es werden - von mir aus gesehen - nicht zweckmässige "Anpassungen" an den "Markt" gemacht - etwa indem jede Kurve "carven" genannt wird.
Das sehe ich ueberhaupt nicht so. Der Lehrweg wurde in den letzten Jahren gruendlich ueberarbeitet und unterscheidet sich grundlegend von dem noch vor einigen Jahren verfolgten Lehrweg. Die Entwicklung des Carvens (= gut gesteuertes Kurvenfahren) ist als roter Faden zu verstehen, das entsprechend der Koennensstufe des Schuelers umgesetzt werden soll.- der Lehr/Lernweg ist undurchsichtig und hat keinen roten Faden
koenntest du das bitte konkretisieren?- es sind einige alte Zöpfe noch durchaus etabliert
Das aktuelle Lehrschema behauptet von sich selbst, ein "offener Lehrweg" zu sein, was meiner Meinung nach auch zutrifft. Es wird versucht, moeglichst Schnell zum Carven entsprechend den Voraussetzungen bzw. Vorstellungen des Gastes zu gelangen. Dazu bietet der Lehrweg ein Grundschema, an das sich der Schilehrer halten kann, es beinhaltet aber nur die wesentlichsten Uebungen zum Erlangen eines Zieles. Der "Rest" der sinnvollen Uebungen ist im sog. "Technikprogramm" zusammengestellt, aus dem der Lehrer je nach Bedarf und Situation entsprechende Uebungen auswaehlen kann, um die in methodische Reihen desLehrschemas integrierten Uebungen zu ergaenzen.- es ist ein "alles oder nichts" System - entweder man steckt drin und lässt dann nichts anderes gelten oder man findet es eigentlich furchtbar und klinkt sich total aus
Ein guter Lehrer hat wohl immer einen entsprechenden Vorrat an Uebungen parat, egal, wie "offen" der Lehrweg ist. Wenn jemandem eine Uebung oder eine bestimmter Zwischenschritt im Lehrweg nicht gefaellt, kann er sie ja immer weglassen, so viel Selbstaendigkeit sollte jeder Lehrer mitbringen. Beim aktuellen Lehrweg wird man sich dabei aber schwer tun, weil er ziemlich kompakt ist.
Ob man andere Sichtweisen ausser die eigene gelten lassen kann, hat IMO nichts mit einem Lehrschema zu tun, das haengt lediglich von der Persoenlichkeit des Lehrers ab. "Du sollst keine anderen Schemata verfolgen neben mir..." steht nicht im Lehrschema

kann ich fuer die Diplomlehrerausbildung bestaetigen. Die Landeslehrerausbildung wird von den einzelnen Landesverbaenden durchgefuehrt. Sie sollte zwar ueberall einheitlich sein, in der Praxis gibt es meines Wissens aber nach wie vor Unterschiede (Tirol). Ich glaube aber sagen zu koennen, dass in keinem Bundesland schlecht ausgebildet wird. Mittlerweile haben glaube ich alle (bis auf Tirol? - weiss da jemand was Genaueres?) den neuen Lehrplan umgesetzt.Österreich hat sehr gute Skifahrer in der Skilehrerausbildung.
ja, alte Herren gibt es. Ich glaube aber nicht, dass diese beim aktuellen Lehrplan viel mitgeredet haben. Lediglich in Tirol scheinen einige Herren als Blockierer unterwegs zu sein. Aber das ist schlimm genug, denn dort gibt es vermutlich die meisten Schischulen (oder doch in Salzburg?).Österreich hat wahrscheinlich allerlei "alte Herren" im Verband, die noch einiges zu sagen haben.
trifft zum Teil zu - wie oben erwaehnt.Österreich hat vermutlich verschiedene Landesverbände, dich sich untereinander nicht einig sind.
bitte konkretisieren.Das ganze führt zu einem Lehrplan, der sehr gute Dinge enthält. Damit aber jedeR (Intressensgruppe) zufrieden ist, sind aber noch verwirrende, veraltete(?) und schwer nachvollziehbare Dinge enthalten.
Der Lehrplan stammt von Mag. Werner Woerndle, dem Leiter der staatl. Ausbildung. So viel ich weiss wurde er zusammen mit den Ausbildnern der staatl. Schilehrerausbildung und einigen weiteren Autoren erstellt. In welchem Mass wer dazu beigetragen hat, weiss ich leider nicht.Von wann stammt eigentlich euer Lehrplan? Wird er gegenwärtig überarbeitet?
Er wurde in den letzten Jahren erarbeitet und es wurden auch im letzten Jahr einige kleinere Aenderungen gegenueber dem Jahr davor vorgenommen. Ich nehme also an, dass er evolutionaer weiterentwickelt wird. Das Problem bisher war aber, dass er bis letztes Jahr nur bei der staatl. Schilehrerausbildung umgesetzt wurde, und erst im vergangenen Winter von den Landesverbaenden uebernommen wurde. Das ist vermutlich auch ein Hauptgrund, warum er noch nicht bis zu allen Lehrern durchgedrungen ist.
Gute und schlechte Lehrer schon, aber auch gute und schlechte Schischulen: Ich habe da auch selbst Erfahrung damit gemacht, moechte hier aber keine Namen nennen. Auch was ich von Kollegen bei div. Ausbildungen gehoert habe, hat diese Sichtweise bestaetigt: Es gibt Schischulen, deren Leiter sorgsam auf die Qualitaet und Fortbildung der Lehrer achten, etwa durch schischulinterne Massnahmen. Anderen Schischulinhabern ist die Qualitaet der Lehrer nicht so wichtig, nur der kurzfristige Profit. In solchen Schischulen wird nicht fortgebildet bzw. unqualifiziertes Personal eingestellt. Der Eigenverantwortung der Lehrer fuer entsprechende Weiterbildung, um auf dem aktuellen Stand der Schitechnik und Methodik zu bleiben, kommt in diesen Faellen besondere Bedeutung zu. In solchen Schulen ist diese Verantwortung aber oft (meist?) nicht vorhanden, weil "gute Lehrer" zu "guten Schulen", auch wegen besserer Bezahlung, abwandern, und die Biltzer dann uebrigbleiben -> "schlechte" Schischulen.Ich glaube übrigens kaum, dass es in AT oder sonstwo einfach schlechte Skischulen gibt, sondern überall gute und schlechte Skilehrer.