Uwe hat geschrieben:physikalischen Idealmodell aus, in dem alle Kräfte immer da wirken, wo sie wirken sollen.
natürlich ist das idealisiert bzw. vereinfacht dargestellt - nach meinem "physikalischen Idealmodell" wirken die Kräfte allerdings da, wo sie entstehen bzw. ansetzen und nicht dort, wo man sie gerne hätte
Uwe hat geschrieben:Nach diesem Modell ist es (wahrscheinlich) wirklich irrelevant, wie lang der Skifahrer ist. Nach diesem Modell dürfte dann sogar das Gewicht des Fahrers egal sein; zumindest bräuchten dann leichtere Personen keinen kürzeren Ski, sondern nur einen weicheren.
Dafür spricht tatsächlich einiges und ich vermute auch, dass im Weltcup ein 95kg-Mann einen gleich langen, aber härteren Ski fährt als ein 75kg-Mann.
Bei höherem Gewicht und gleichem, also gleich weichem Modell ist aber eine größere Länge insofern ein Ausgleich, als dass sich das höhere Gewicht auf eine längere Kante (bzw. eine größere Belagfläche) verteilt, was den Druck wieder verringert.
Uwe hat geschrieben:Im Stand und bei der Kurvenfahrt bedeutet eine Vorlage bei unterschiedlicher Körpergröße schon eine unterschiedliche Druckverteilung (schwarzer Pfeil), was auch Einfluß auf die Fahreigenschaften des Ski hat. Ist der Druck zu weit vorne, kann der Ski hinten ausbrechen.
Meiner Erfahrung und Beobachtung nach bricht der Ski hinten dann aus, wenn der Skifahrer in zu starke Rücklage gerät, bei zu starker Vorlage dreht eher die Schaufel Richtung Tal und man beschleunigt (unveränderter Aufkantwinkel vorausgesetzt). Kann man selbst bei seitlichem parallelen Abrutschen ausprobieren, wenn man abwechselnd in Vor- und Rücklage geht: neutrale Position -> Rutschen in Falllinie, Vorlage -> Rutschen nach vorne, Rücklage -> Rutschen nach hinten.
Das liegt (vermutlich) daran, dass nicht nur der Druck auf die Kante zählt, sondern - sobald man in nicht mehr steht, sondern fährt, was bedeutet, dass die Reibung an der Kante sehr gering ist - auch die Lage der Schwerpunkt- bzw. Trägheitsachse. Insbesondere dann, wenn der Kantengriff im Rutschen/Driften bereits gelöst ist. Beim Fahren auf der Kante - also mit Kantengriff - kommt es aber mMn sehr auf Radius und Härte des Ski an, was die Reaktion auf starke Vor- bzw. Rücklage angeht: ein weicher Ski mit nahezu parallelen Kanten wird bis zu einem gewissen Grad Kantendruck aufbauen (vorne bei Vorlage) und ab einer bestimmten Schwelle abrutschen, ein harter Ski mit deutlicher Taillierung wird seinen Konstruktionsradius fahren. Kann das einer unserer Mitleser in Neuseeland bitte mal kurz überprüfen? (Für den "Backyard Blizzard" ist es leider noch zu warm)