Samstag war mal wieder Zugspitze angesagt und wie immer war es mal wieder ein Traum. Nur mit der Anfahrt müssen wir uns etwas einfallen lassen, denn das Nadelöhr Garmisch kostet jedes Mal ziemlich viel Zeit. Vielleicht lohnt es sich, einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen und von Osten her über Reutte zu kommen.
Dieses Mal haben wir übrigens gar nichts vergessen, da wir uns schlauerweise am Abend vorher eine Liste zum Abhaken gemacht haben. Wenn das Hirn morgens noch nicht arbeitswillig ist, muss man halt einen Workaround finden.
An der Talstation der Seilbahn war um 10:30 Uhr erstaunlich wenig los, so dass wir gleich mit der nächsten Gondel hoch fahren konnten. Auch der leere Parkplatz gab uns schon im Vorwege zu verstehen, was uns dort oben erwartet: Leere Pisten soweit das Auge reicht. Am einzigen Sessellift hatte man in der Regel zwei bis drei Sessel zu warten, doch an den Schleppliften konnte man wieder fast ohne jegliches Warten durchfahren.
Mir ist es immer noch ein Rätsel, warum dort oben so wenig Leute sind, obwohl es für meinen Geschmack gerne so bleiben kann. Offensichtlich mögen viele Leute einfach keine Schlepplifte, doch sollte das der Grund sein?
Wie auch immer: Das Wetter war zwar nicht durchwegs paradiesisch, doch verdammt gut. Der Schnee dort oben ist einfach ein Traum: Kein beschxxx Kunstschnee, sondern herrlicher Naturschnee, der zudem wunderschön weich ist. Keine brettharten Pisten mit blank gekratzten Stellen, wie in anderen Skigebieten. Man könnte mit der Hand ein metertiefes Loch mitten auf der Piste buddeln, so weich ist der Schnee.
Noch schöner ist es abseits der Pisten. Dieses mal war der Tiefschnee nicht verharscht, so dass ich mich auch ordentlich außerhalb der präparierten Pisten austoben konnte. auch wenn ich gerne in Tiefschnee fahre, habe ich es nie gelernt, auf Bruchharsch zu fahren. So kam mit der weiche Puder dieses Mal ziemlich gelegen.
Simone hatte einen absoluten Erfolgstag: Sie ist ja erst wenige Male Ski gefahren und ihr Schwung war bislang noch eine etwas unbeholfene Mischung aus Pflug und Umsteigeschwung, wobei ihr Gewicht und somit der Drehpunkt immer irgendwo unter ihren Füßen war. Doch irgendwie scheint am Samstag ein Knoten geplatzt zu sein, denn auf einmal sieht das schon fast wie ein Parallelschwung aus. Auch die Last ist ein klein wenig weiter in die Schaufeln gewandert. Noch nicht viel, doch zumindest so, dass es nicht mehr aussieht, als wenn ihre Skier auf einem Drehteller drehen. Das Erfolgserlebnis hat ihr natürlich sehr gut getan. Ich werde dennoch weiter daran arbeiten, ihr für ein, zwei halbe Tage einen Skilehrer schmackhaft zu machen.
Trotz der menschenleeren Pisten haben es jedoch zwei Leute geschafft, sich zu verletzten und abtransportiert werden zu müssen. Das klingt zwar nicht sehr mitfühlend, doch als fanatischer Modellhelikopter-Pilot war es für mich ein herrliches Ereignis, direkt bei der Landung und dem Start eines Helis dabei sein zu dürfen. Da es eine unumstößliche Regel ist, dass je größer ein Heli ist, er umso leichter zu fliegen ist, hätte ich ja am liebsten den Pilot gefragt, ob ich auch mal eine Runde fliegen darf. Ja, wenn sie nicht mit dem Verletzten beschäftigt gewesen wären...
So, und nun die üblichen Fotos. Echt langweilig, so viel leeres Weiß, oder?
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So Leute, aber nicht, dass Ihr denkt, da oben ist es schön. Nee, fahrt mal alle lieber irgendwo anders hin. Da gibt es viel mehr Skibars und viel mehr Action. Auf der Zugspitze würdet Ihr Euch nur zu Tode langweilen, denn da ist gar nichts los. Ihr habt noch nicht einmal schwarze Pisten und anspruchsvolle Eisflächen sucht man auch vergebens.
