Danke Lothar!

.... der Tipp war sehr gut. Anmerkung - Lothar hat mir ein Skigebiet knapp über 200km von Stuttgart aus - gerade mal 2 Stunden entfernt - empfohlen. Ein Skigebiet, welches gerade mit über 1 Meter Schnee im selbigen versinkt. Ein Skigebiet, welches etwas abgeschieden ist - und wo selbst heute am Sonntag, in der Früh keine 6 Autos auf dem Parkplatz standen. Den Namen werde ich aber direkt nicht nennen - soll es doch so verschlafen bleiben bitte

...
---
Eigentlich sollte es nach meinem Willen nach Arosa heute gehen. Aber Dank Demokratie - wurde es ein Skigebiet, welches näher von uns aus ist. Und da gab Lothar eben einen "Tipp".
Anreise war sehr entspannt. Auf der Homepage ist allerdings ein Hinweis, dass man am besten mit Skiketten anreist. Aber bei so wenig Schnee? Doch kaum fährt man auf den "kleinen" Pass ins Tal zu - weiß man wieso. Der Hinweg über die deutsche Seite ging ja noch - aber als es gegen 13 Uhr geschneit hatte was ging - mussten wir (ohne Schneeketten) die Rückreise über Österreich antreten. Auf 1000 Meter Höhe gelegen hat dieses Skigebiet zZt mehr Schnee als die Zugspitze oder ähnliche Höhen.
Angekommen.
Sehr großer Parkplatz, alles frei. Die Skikarte für 25 Euro gelöst und den ersten Fehler gemacht. Es gibt 2 große Parkplätze und wir sind am ersten gestanden - sprich auch ersten Lift. Diesen Sessellift gleich mal hoch und raus auf die Piste. Dann mit Erschrecken festgestellt, dass es direkt vor einem steil eine schwarze recht eisige schwarze Piste befindet. Das wäre nicht das Problem - wir haben aber einen Anfänger dabei - der heute das 4 te Mal erst gefahren ist. Gut, dass rechts eine rote Piste den Berg hinunter geht. Aber wieso nur 1 Lift und 2 Pisten...? Wo ist das knapp 30km Skigebiet?
Ich frage oben den Ski-Lift-Menschen, der uns erklärt, dass das "große" Skigebiet auf der anderen Seite ist und wir wieder runter müssen. Super... wir hatten am Kassenhäuschen extra gefragt. So geht es die rote Piste hinunter - und unser armer Freund muss leiden. Wir hatten ihm schöne blaue Pisten versprochen. Nun legt er sich bis unten angekommen circa 8-10x in den Schnee.
Unten geht es dann über die Strasse - "rüber" zum größeren Skigebiet. Irgendwie bekomme ich auf der roten Schussfahrt beim Anlauf holen "und sauen lassen" einen Schneenebel auf die Brille. Bevor ich wieder was sehe - spüre ich schon, dass was nicht stimmt. Ich fahre gerade rechts neben der Piste einen nicht präparierten Hang hinunter - wenn auch ziemlich am Ende der Piste schon. Ok - Gewicht nach hinten, Geschwindigkeit halten... aber wohin? Wie komme ich da raus? Und während ich überlege grabe ich mich immer weiter ein. Bis ich stoppe.
Am Pistenrand lacht sich alles kaputt, denn ich bin einfach mit samt den Ski stecken geblieben. Bis zur Hüfte im Schnee steckend.

... Ich muss sagen, es ist verdammt anstrengend so - immer bis fast zur Hüfte einbrechend - den Berg mit samt Ski und Stöcke - den Hang wieder hoch zu laufen. Aber sollte nicht mein letzter Ausflug heute in den Tiefschnee sein.
Im Skigebiet.
Dann im "richtigen" Skigebiet angekommen überkommt uns purer Spass. Es ist kaum was los. Der Schnee fällt ganz leicht. Die Sicht ist aber klasse - es ist trotz Schneefall sehr hell. Und es ist - wenn man am Rand einmal inne hält - richtig schön gedämpft ruhig.
Die Pisten sind zwar blau. Da aber oftmals nur wenige Meter breit und "dank" Schneefall auch schon etwas geschoben, tut sich bei der ersten Runde "der Anfänger" etwas schwer. Bei der zweiten Runde macht es jedoch klick und er kommt super voran. Jetzt macht es ihm Spass, er tankt etwas Selbstvertrauen und fährt deutlich entkrampfter.
Sicher. Es gibt hier keine Kilometer langen Autobahnpisten. Aber dieses gedämpfte Fahren durch den Wald, Buckel hoch, Buckel runter. Dann wieder verschobene Piste, links, rechts, wieder runter und schnell rechts den Weg hinein. Das ganze Skigebiet scheint ein natürlicher Abenteuer-Ski-Spielplatz zu sein. Wirklich sehr schön. Fast 30km Piste durch den ganzen Berg - und das für 25 Euro am Tag. Sehr schön. Gefällt.
Essen gehen... einkehren.
Und wenn man so durch die Hänge, Wälder und Pisten fährt - liegen verstreut urige Holzhäuser und laden zum Essen ein. Wir sind in der Bodensee Hütte eingekehrt. In diesen Hütten auf der Piste stellt man sich nicht an der Theke an. Hier setzt man sich, der Kamin knistert, ein angenehmer warmer Duft von brennendem Holz liegt in der Luft. Die Bedienung ist nicht gestresst. Das Essen passt. Erst eine Bratknödelsuppe und danach dann eine Bauernpfanne.... Spiegelei, Bratkartoffeln, Gemüse, Bauernbrot. Das Essen für knapp 8 Euro. WIr beschließen jetzt schon - bald wieder zu kommen. So gefällt auch das Einkehren weitab von irgendeiner Mensa Stimmung und Massenabfertigung.
Der Nachmittag.
Seit ca 13 Uhr schneit es extrem. An sich kein Problem, da die Sicht noch passt. Die Pisten sind nun aber halbe "Off Road" Pisten und oft weiß man nicht, was Piste und was neben der Piste ist. So passiert es auch mir - wie einigen Anderen auch - dass ich auf der roten 11er Piste doch etwas zu weit links fahre - mich erst wundere wieso sich die Piste wie Moped & frisch gepflückter Acker anfühlt - und merke wie ich wieder mal in mehr als ein Meter Tiefschnee verschwinde.
Allerdings bleibe ich diesmal nicht stecken und stehen - der Ruck nachdem ich zig Schnee vor mir her geschoben habe - löst die Bindung und ich mache eine Rolle vorwärts. Lande auf dem Rücken und muss wie ein Käfer auf dem Rücken befreit werden
Habe heute auch ein Erfolgserlebnis. Trotz Schneefall und fast schon reiner Off-Road Piste habe ich heute auf Rot richtig Gas geben können und dem Ski und mir vertraut und bin endlich mal sauber nach unten in einen richtig schnellen Tempo gefahren. Ich neige - da ich ja bei schlechter Sicht (und als Maulwurf) dazu, dann zu viel quer den Blocker rein zu hauen - durch meine Unsicherheit - und fahre dann zu viel gegen die Schneehügel an. Heute hat es bisschen klick gemacht und bin endlich drüber gefahren. Juche.
Der Reverse Rucksack.
Erst mal finde ich überhaupt genial mit Rucksack zu fahren. Endlich waren Geldbeutel, Handy, Brille, Autoschlüssel und Co bestens verstaut - und ich hatte in der Skijacke nicht zig Beulen am Körper. Dazu waren im Rucksack noch "Unter-Handschuhe" + 0,6 ltr SIG Bottle + 0,75 ltr Apfelsaftschorle vom Kumpel + Packung Ovo Riegel + 2x Energie-Mineralien-Apfelmus .... ich habe den Rucksack den ganzen Tag nicht einmal unangenehm - auch nicht vom Gewicht her - gespürt. Das Drehen des Rucksack klappt wirklich hervorragend und ist vor allem beim Sessellift fahren sehr praktisch.
So... mal Bildchen hoch laden

Streut Kaviar unters Volk, damit der Pöbel ausrutscht... !