Umstieg auf Allmountain

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Felix-A
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Umstieg auf Allmountain

Beitrag von Felix-A » 03.10.2012 11:32

Hallo,

will zum Anfang dieser Saison auf Allmountain-Ski umsteigen. Bisher bin ich lediglich Slalom-Ski gefahren, jedoch suche ich was "entspannteres". Es ist schwer, dies zu beschreiben.
Jahrelang hat mir der Slalom-Ski zwar viel Spaß bereitet, doch immer dieses anstrengende fahren wird mir auf Dauer zu viel.Zudem habe ich massive Probleme, wenn es mittags zerfahren wird. Auf präparierten Pisten habe ich keine Probleme beim Kurzschwung und Carven.
Seit ein zwei jahren fahre ich jedoch (trotz Slalom-Ski) viel lieber langgezogene Schwünge, was eigentlich garnicht so optimal mit dem Ski funktioniert, deswegen auch die Umorientierung.
Da ich immer mit Freunden unterwegs bin, von denen eigentlich keiner so motiviert ist, den ganzen Tag zu heizen, bin ich auch nicht auf einen solchen Ski angewiesen.
Vielleicht habt ihr ja ein paar Beispiele, welche ich dann testen könnte, wenn es losgeht.

Wie alt bist du? Männlein oder Weiblein? Wie lang und wie schwer?
25,männlein,185,80kg
Wie sportlich bist du; welche andere Sportarten betreibst du, wie oft?
sehr sportlich(jedoch nicht durchtrainiert),3xFussball,2xSquash,1xLaufen
Wie lange und wie oft (pro Jahr) fährst du schon Ski?
Seit 6 Jahren, circa 12-20 Tage im Jahr
Bitte beschreibe kurz deine (bisherige) bevorzugte Fahrweise (z.B. Pistenfarbe, Schwungart, Geschwindigkeit)
Kurzschwung-Carving, blau und rot bevorzugt, Geschwindigkeit mittel (schnell und schwarz könnte ich zwar fahren, macht mir aber keinen Spaß)
Für welches Einsatzgebiet (Piste/Tiefschnee) und für welche (künftige) Fahrweise soll der neue Ski geeignet sein?
Piste, mit einigen Ausflügen neben die piste...Soll auch auf schwierigen Pistenbedingungen gut zu fahren sein
Welcher Skityp (siehe hier) könnte zu dir passen?
Allmountain
Wie ist dein Ski-Level? (Bitte mit dem Ski-Level Tool ermitteln)
68
Wohin willst du dich skifahrerisch entwickeln, was würdest du gerne als nächstes lernen, üben, können?
technisch sauberes fahren auf bei schlechten Pistenbedingungen und abseits der Piste
Welche Ski bist du bisher gefahren?
Salomon Equipe 3V,Elan Flow,Head i.sl Worldcup R.D.,Atomic SL12, Fischer RX Fire
Bist du schonmal bewusst z.B. Slalom- , Race-, Allmountain- oder sonstige Carvingski gefahren (siehe Skitypenbeschreibun), und hast einen Unterschied zwischen den Skitypen gespürt?
siehe genannte oben
Der Elan Flow hat mir eigentlich immer am besten gefallen. Ist eigentlich total der Anfänger-Ski, aber bin ich das nicht mit 6 Jahren eh noch?! War halt einfach zu drehen und ohne Kraftaufwand zu fahren. Hat mir irgendwie immer Spaß bereitet.

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plateaucarver
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Re: Umstieg auf Allmountain

Beitrag von plateaucarver » 03.10.2012 12:36

Man merkt, dass die Skikonzerne mehr Geld fürs Marketing haben als die Skischulen, darum zuerst das Wichtigste:

Probleme in zerfahrenem/sulzigem Schnee lassen sich zuallererst nicht durch andere Ski lösen, sondern durch Änderung/Verbesserung der Technik!

Denn - anders als von den Skiherstellern behauptet - sind "Allround"carver nicht von vornherein besser oder einacher in schwierigen Schneeverhältnissen zu fahren als ein Slalomski! (Und im Tiefschnee übrigens auch nicht.) Dies haben zumindest unabhängige Skitests ergeben -> hier mehr dazu

Als Skityp für längere bzw. variablere Radien auf der Piste empfehle ich daher am ehesten einen "Crosscarver", mit 15 bis 17m Radius, eher schmaler Taille und nicht zu bretthart abgestimmt.

Als Beispiele außerhalb der üblichen VölklHeadAtomicFischer-Vorschlagsliste (die sicher noch kommt) würden mir der Dynastar Contact Cross einfallen (Vorjahresmodell z.B. hier) oder der Speed Course Fluid (dort)

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gebi1
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Re: Umstieg auf Allmountain

Beitrag von gebi1 » 03.10.2012 14:08

Kann Plateaucarver nur bedingt recht geben. Und, sorry Plateaucarver, verstehe nicht ganz warum du geradezu mantramässig die immer gleiche Botschaft von dir gibst (wobei ich das ja auch ein bischen tue...).

Aber der Reihe nach. Die Technik entscheidet in erster Linie ob du locker und flüssig durchs Zerfahrene kommst und nicht das Material. Die Investition in ein paar Privatstunden beim Skilehrer sind sicher gut angelegtes Geld. Das könnt ihr ja gleich zusammen mit eurer Gruppe machen.

Nach über 40 Jahren auf den Ski und als sehr guter Skifahrer muss ich hier klar eine Lanze für die Allmountainski, oder besser gesagt für breitere Ski, brechen. Ich sehe sie nicht als Marketinggag sondern als echte Bereicherung, die einem Genussskifahrer, der gerne bei allen Bedingungen cruisen mag, das Leben erleichtern können. Ein moderater Tip-Rocker (evtl. sogar am Tail), lässt die Schaufel bei z.B. tiefem Sulz schön aufschwimmen. Wenn Rocker und Camber gut aufeinander abgestimmt sind, gibt's kein Flattern bei hohem Tempo und der Kantengriff ist mehr als genug ohne das zusätzlicher Druck gemacht werden muss. Die aktuellen Allmountain Modelle sind trotz mehr Mittelbreite meist genügend agil, so dass sie auch gute Kurzschwungeigenschaften haben. Immer vorausgesetzt deine Technik stimmt einigermassen. Schlechte Skifahrer können nie das Potential eines Skis ausreizen. Topskifahrer kommen hingegen mit allen Ski zurecht und es sieht immer irgendwie gut aus.

Gehe sogar so weit, dass es einige Modelle mit bis zu 100mm Mittelbreite auf dem Markt hat, die sich annähernd so gut carven lassen wie ein 70 mm breiter Sportcarver und trotzdem auch im Harten genügend Sicherheit vermitteln. Der K2 Side Show beispielsweise lässt sich auch im ruppigsten Gelände fahren, ob Eis, Bruchharsch, Powder oder glattgebügelte Pisten alles ist möglich. Klar fehlt die Agilität eines sportlichen Pistenskis aber in der Summe überwiegen die Vorteile, die breitere Skis aufweisen.

Seit ich das Dogma: "Mir kommen nur Rennhobel an die Füsse!" über Bord geworfen habe fühl ich mich wohler und freier im Schnee. Heute habe ich, die Skiindustrie wird's freuen, einen Allmountain-, einen Powder- und einen Parkski im Keller. Ganz hinten steht noch ein Nordica Dobermann SL Pro. Ein wirklich toller Ski, aber ich habe keine Verwendung mehr dafür.

Also Felix-A, feile an deiner Skitechnik und probiere dazu all die tollen und verschiedenen Ski's aus. Ob breit, oder schmal, ob mit der ohne Rocker, ob Twin-Tip oder Classic-Tail AUSPROBIEREN! Ein Versuch mit einem etwas breiteren Twin-Tip Allmountain (z.B. Faction The Soma oder Atomic Theory usw.) lohnt sich auch. Die Ski sind extrem breitbandig, zudem lassen sie sich auch switch fahren. Ihr verspielter Charakter lädt dich zu neuen Erfahrungen ein.

Gruss
Martin

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Re: Umstieg auf Allmountain

Beitrag von plateaucarver » 03.10.2012 15:33

Schau dir doch einfach mal an, was der TE bisher für SL-Ski gefahren ist: brettharte rennsportorientierte Modelle, die eben nicht "entspannt" zu fahren sind. Mit gleicher Taillierung, aber weicherer Abstimmung (so wie die Modelle, die sie VKI/Saldo/Warentest gefahren hat) hätte er also bisher schon viel genussorientierter fahren können - und auch einfacher im Sulz.

Da die heutigen Crosscarver wie die oben verlinkten Modelle genauso Schaufelbreiten um 12cm aufweisen wie die Allmountaincarver (und übrigens auch SL-Carver), bügeln sie sulzigen Schnee genauso "glatt". Ski mit breiterer Taille haben da keine echten Vorteile, aber den Nachteil des höheren Gewichts (wenn die Bauweise die gleiche Qualität aufweisen soll und nicht wegen des Gewichts gespart wird), des längeren Hebels zum Umkanten und damit der größeren Schwerfälligkeit. Den wesentlichen Vorteil eines Allroundcarvers - den weicheren Flex im Vergleich zu einem SL-RD-Ski kann man auch mit der schmaleren Taille und dem vielseitigeren Radius eines Crosscarvers haben.

Wenn du also fast nur noch in un- oder schlecht präpariertem Gelände unterwegs bist, kann ich mich der Empfehlung von Martin anschließen (mit der Einschränkung, dass für schweren Schnee immer noch die Technik und nicht der Ski darüber entscheidet, ob du nach ein paar Stunden völlig fertig bist oder noch weiter genießen kannst).

Bist du aber vor allem auf der Piste unterwegs und willst du gecarvte Kurzschwünge nicht völlig aufgeben, dann nimm einen nicht zu harten Crosscarver mit deutlich unter 80mm Taille.

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Re: Umstieg auf Allmountain

Beitrag von maestro70 » 03.10.2012 18:19

Felix-A hat geschrieben: ...Head i.sl Worldcup R.D.,Atomic SL12, Fischer RX Fire...
das sind wirklich brettharte Teile! Die kann (u.will) auch ich nur max. einen halben Tag auf platter Piste fahren. Wenn überhaupt...

Und genau das sind die Modelle, von denen plateaucarver u. ich NICHT sprechen, wenn wir SL-Taillierte Sportcarver empfehlen.
Felix-A hat geschrieben: Bitte beschreibe kurz deine (bisherige) bevorzugte Fahrweise (z.B. Pistenfarbe, Schwungart, Geschwindigkeit)
Kurzschwung-Carving, blau und rot bevorzugt,
AUF der Piste, bei allen Bedingungen...

also genau die SL-Taillierten Modelle mit weichem Flex, die wir (plateaucarver u. ich) i.d. letzten 3-11 Threadanfragen vorgeschlagen haben...
gebi1 hat geschrieben:Seit ich das Dogma: "Mir kommen nur Rennhobel an die Füsse!" über Bord geworfen habe
Hab ich auch! Aber nicht überall, wo "Race" draufsteht, ist auch "Race" drin...
gebi1 hat geschrieben:Ein moderater Tip-Rocker (evtl. sogar am Tail), lässt die Schaufel bei z.B. tiefem Sulz schön aufschwimmen.
jepp. Allerdings übernimmt diese Funktion die aufgebogene Skispitze schon seit x-100 Jahren. Und funktioniert bis jetzt super.
gebi1 hat geschrieben:Ich sehe sie nicht als Marketinggag sondern als echte Bereicherung, die einem Genussskifahrer, der gerne bei allen Bedingungen cruisen mag, das Leben erleichtern können.
Stimmt genau! Allerdings fürchte ich, gehört der Threadersteller, nicht in diese Kategorie...

Die vom TE genannten RD- usw. -Modelle sind extrem einseitig u. anstrengend! Ob er als Ganztages-Spass-Ski deshalb gleich ins andere Extrem wechseln sollte, da befürchte ich, wird er auch nicht glücklich...
Ich bin nicht gestört ! Ich bin verhaltensoriginell !

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Re: Umstieg auf Allmountain

Beitrag von Felix-A » 04.10.2012 14:05

Danke für die Antworten, ich beherzige das einfach mal und probiere mal quer durchs Sortiment.
Hätte noch ne Frage zu den Längen. Bin die ganze Zeit die Slalom-Ski immer in 160cm - 165 cm gefahren.
Bei anderen kategorieren bietet sich ja eher was über 170cm Länge an. Merkt man dieser Längenunterschied so sehr, dass habe ich bisher immer am meisten befürchtet?

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Re: Umstieg auf Allmountain

Beitrag von Uwe » 04.10.2012 14:24

Von 160 auf 170 cm merkst du schon; vor allem auch, dass der Ski laufruhiger wird.
Ich würde dir bei einem Allmountain sogar eher zu 175 cm raten, siehe auch Ski-FAQ: Skilänge
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Re: Umstieg auf Allmountain

Beitrag von gebi1 » 04.10.2012 14:45

@maestro70: Der TE will bessere Voraussetzungen auf schlechter Piste und Lernen abseits der Piste zu fahren. Dafür nehme ich sicher keinen SL Carver. Auch nicht einen mit moderaterem Flex.

Verstehe nicht, warum ihr (du und plateaucarver) nahezu allen flächendecken SL oder Crosscarver aufschwatzen wollt. Das sind sicher tolle Ski. Die Crosscarver sogar ziemlich vielfälltig. Aber breite(re) Ski haben im Zerfahrenen und abseits der Piste klare Vorteile. Dabei weisen sie teilweise vorzügliche Carving- und Kurzschwungeigenschaften auf. Wenn ihr hier ernsthaft das Gegenteil erzählen wollt beschleicht mich der Verdacht, dass ihr mit dem genanten Material über zu wenig Erfahrung verfügt, oder Skitechnisch zu wenig versiert seid, euch ein ernsthaftes Urteil zu bilden und anderen hier Ratschläge zu geben.

Mein Kredo bleibt: Jeder soll für sich selber Herausfinden wo ihm welches Material Spass macht. Tests geben Anhaltspunkte mehr nicht. Und die Erfahrungen anderer können beigezogen werden, sind aber auch nur ein weiterer Orientierungspunkt.

Gruss
Martin

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Re: Umstieg auf Allmountain

Beitrag von maestro70 » 04.10.2012 15:12

gebi1 hat geschrieben:@maestro70: Der TE will bessere Voraussetzungen auf schlechter Piste und Lernen abseits der Piste zu fahren. Dafür nehme ich sicher keinen SL Carver. Auch nicht einen mit moderaterem Flex.
Ja eben, DU. Das muss ja aber nicht per se für jeden gelten.
gebi1 hat geschrieben: Verstehe nicht, warum ihr (du und plateaucarver) nahezu allen flächendecken SL oder Crosscarver aufschwatzen wollt.
Weder will, noch muss ich irgend jemandem etwas aufschwatzen.
Genau wie du nehmen wir uns aber das Recht heraus, aus unserer (auch nicht wenigen) Erfahrung heraus, den Fragestellern das (unserer Meinung nach) passendste Material zu empfehlen.
gebi1 hat geschrieben:Mein Kredo bleibt: Jeder soll für sich selber Herausfinden wo ihm welches Material Spass macht.
Sehe ich genau so.
Ich bin nicht gestört ! Ich bin verhaltensoriginell !

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Re: Umstieg auf Allmountain

Beitrag von Uwe » 04.10.2012 16:05

Ich denke jeder macht so seine eigenen Erfahrungen mit Skitypen, siehe auch meine Erfahrungen mit Slalomcarvern und Sportcarvern (Multi-Radius-Ski).
Oft ist es vielleicht auch so, dass man gerne mal was anderes fahren möchte, als die letzten Jahre.
Uwe

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