Slalom Rennski kaufen?

[gebi1]

Hallo Zusammen

Bin neu hier und wollte grad mal mit einer Frage einsteigen.
Zuerst mal zu mir: Bin 44, fahre seit ich klein bin viel und oft Ski. In den letzten Jahren habe ich zugunsten des Triathlonsports zurückgesteckt. Nun hat mich der Skivirus wieder! Laut dem Testchen hier im Forum hab ich Level 100. Ich bin 180cm und 72Kg und sehr fit. Am liebsten fahre ich auf hartem bis eisigem Untergrund kurze Turns manchmal aber auch grosse weite Radien. Keine Rennen. Kein Tiefschnee.
Diese Saison war ich mit einem (geliehenen) Nordica Dobermann SL Pro unterwegs und meinem schon 6 Jahre alten Atomic SX 11. Der Nordica hat's mir echt angetan, so dass ich kaum mehr Lust verspürte mit dem Atomic zu fahren. Nun soll für nächste Saison ein neuer Slalom Ski her.

Meine Frage:
Der Nordica war zwar super, dürfte aber für mich noch ne spur aggressiver und direkter, sprich Torsionssteifer sein. Nun spiele ich mit dem Gedanken mir einen richtigen Rennski zuzulegen. Der Ski soll und muss aber auch bei Sulz, Nass und anderem Schnee noch funktionieren. Im Internet habe ich einige interessante Angebot gefunden. Leider kann man die Teile aber nicht Testen (ausser die FIS Variante von Stöckli, aber von denen möchte ich keine Ski's mehr). Also liebe Skiprofis, was haltet ihr von meiner Idee? Soll ich den Sprung ins Blaue wagen und mir so ein Teil zulegen oder halt doch ein Teil von der Stange holen, dass ich auch Testen kann? Muss sagen, dass ich noch nie nen Ski gefahren bin mit dem ich nicht klar kam und da waren auch Abfahrtskis dabei (für Volksabfahrten).

Danke für eure Mithilfe
Martin

[Uwe]

Der Ski soll und muss aber auch bei Sulz, Nass und anderem Schnee noch funktionieren.

Ob dafür ein Rennski das richtige ist? ... eher nicht.
Da deine Anforderungen recht konkret sind, würde ich dir schon empfehlen, erstmal einige Ski selbst zu testen, um dann deinen Favoriten rauszufinden ... wobei ... besser und aggressiver als dein alter SX 11 werden wohl alle Slalomcarver sein.
Beachte aber auch, dass Aggressivität nicht nur was mit hartem Flex, sondern auch mit Torsion zu tun hat, siehe FAQ - Flex - Torsion

[NeusserGletscher]

Hallo Martin,

beachte auch, daß Rennski ggf. ggenüber Consumermodellen schmalere Kanten haben und damit früher verschleissen bzw. anfälliger sind gegen Beschädigungen.

Der Rossignol R9s Oversize Ti ist ein SL Carver, der, wenn er sauber geschliffen ist, auf Deine Beschreibung passt. Die breite Basis und Schaufel geht zur Not auch noch im Sulz, er ist aggressiv und hält gut auf Eis.

Gruß

Peter

[latemar]

Warum bleibst Du nicht beim Dobermann SL?
Ist sicher einer der agressivsten SL-Carver auf dem Markt.
Bin ihn selbst jahrelang gefahren und der geht auch im Frühjahrsschnee noch verblüffend gut.


Gruß!

[gebi1]

Schon mal herzlichen Dank für die Antworten!

Klar könnte ich beim Dobermann bleiben. Es würde mich halt einfach wundernehmen welche Erfahrungen ihr mit Slalom Rennski im Vergleich mit Slalom Carver gemacht habt.

Da ich schon für den Triathlon Berge von teurem Sportkrempel benötige, möchte ich mir halt nicht noch X verschiedene Ski anschaffen. Darum will ich ihn auch bei Rennski-untypischen Bedingungen fahren können. Es ist mir schon klar, dass für solche Bedingungen die Rennski nicht gemacht sind. Ich könnte mir ja auch etwas Breitbandigeres zulegen, aber Slalom Ski's find ich einfach am geilsten (verzeiht dieses Wort aus dem Mund eines 44Jährigen) zu fahren. Hin und wieder bin ich mit den Fischer GS Ski von meinem Vater unterwegs, sind toll, aber ich vermisse die Fliehkräfte in den Turns.

@ Peter, Bezüglich der erwähnten Rossignol R9s Oversize Ti: klar könnte ich den jetzt Testen, aber er hat schon eher zurückhaltende Testergebnisse gehabt. Die Breite find ich jetzt eher gewöhnungsbedürftig. Er soll ja vor allem bei harten Bedingungen taugen. Mein bevorzugter Fahrstil: so wie in Slaloms gefahren wird, einfach ohne Stangen. D.h. ich fahre schon meist mit viel Druck und sehr tiefer Position. Aber vielleicht hast du ja ganz tolle Erfahrungen damit gemacht und auch von dem gäb's ja noch ne FIS Version

Also an alle die Erfahrungen mit Slalom Rennskis haben, MELDET EUCH! Konkret hab ich im Moment folgende Angebote: Salomon SL LAB Powerline 165cm 10/11, Elan Race SLX Worldcup 165cm 11/12 und die FIS Variante vom Dobermann SL 10/11 alle so um 600 Euro inkl. Bindung.

Gruss
Martin

[NeusserGletscher]

Hallo Martin,

die FIS Version des Rossi hat allerdings einen ganz anderen Sitecut und eben schmalere Stahlkanten. 13 Meter Radius statt 12 Meter und eine eher schmale Schaufel und weniger Breite unter der Bindung.

Gruß

Peter

[majami]

Also an alle die Erfahrungen mit Slalom Rennskis haben, MELDET EUCH!

Meines Erachtens ist der Unterschied zwischen Fis Slalom Ski und Ladenslalomski grösser, als der zwischen den Fis Versionen unterschiedlicher Hersteller im Vergleich. Soll beispielsweise heissen, wenn du den Rossi S9 nicht magst, könntest du die Fis Version schätzen. Der Unterschied liegt meines Erachten hauptsächlich in der Skihärte (Ausnahme Stöckli, die echt weich ausfallen können, wenn man sie so bestellt). Und damit sind auch die diagonal-seitlichen Biegeeigenschaften gemeint.
Einen Fis Ski kann man ganz normal fahren und Spass haben ohne ihn jemals auch nur halbwegs auszufahren. Wahrscheinlich hätte man in einem solchen Fall aber mehr Vergnügen auf einem Ladenski, den man gebogen bekommt.
Was fährst du denn für einen Schuh? Wenn der nämlich nicht knatschfest und halbwegs klein ist, kannst du egal mit welcher Technik einen Fis-Ski vewrmutlich nicht richtig ausfahren. Du brauchst eine präzise Kraftübertragung..
Ich fahre auch neben der Piste (allerdings selten) und im Sulz Fis Ski. Mag sie auch da lieber als Ladenski. Sicher nicht ideal, aber ich habe nicht das Gefühl dass es auf normalen Slalomcavern wesentlich besser ginge..
Hoffe ich konnte Dir weiter helfen..

[gebi1]

@maja:
Danke für die Antwort. Sie bstätigt das was ich mir gedacht habe. Denke schon dass ich mit einem FIS Modell glücklich werden könnte und dass es eher nicht so entscheidend ist von welchem Hersteller der Ski ist.
Fahre einen Atomic Race 10-50 Schuh mit einem Flexindex 10, ca 9 Jahre alt. War damals das sportlichste was es von Atomic von der Stange gab. Er ist schmal, sehr eng anliegend und hart. Also genau so, dass eine optimale Kraftübertragung gewährleistet ist. Er ist zwar schon etwas betagt, sehe aber noch keinen Grund für einen Tausch, da optimale Passform.

Danke bis jetzt allen für ihre Antworten! Und freue mich natürlich auf weitere Erfahrungsberichte!

Gruss
Martin

[gebi1]

Mein Triathlontraining sträflich vernachlässigend, habe ich von folgenden Marken die aktuellen Slalom Skis bei hartem (z.T. eisigem) und sulzigem Schnee getestet (auf die genauen Bezeichnungen verzichte ich, da es sich jeweils um das Topmodell handelt).

Ladenskis, alle 165cm:
Rossignol, Dynastar, Salomon, Elan, Head, Kneissl Red Star, Fischer SC

FIS Ski, alle 165cm:
Elan, Modell Saison 11/12 , Head, Fischer SL

Fazit:
Grundsätzlich haben (fast) alle Ski Spass gemacht. Bei Head war im Vergleich zu allen anderen Marken deutlich mehr Kraft nötig. Vor allem die FIS Version war dafür äusserst laufruhig und zeigte sogar tolle Riesenslalom Qualitäten (hatte Gelegenheit die Skis alle auch zwischen den Toren zu bewegen). Äusserst spielerisch, drehfreudig und trotzdem laufruhig mit vielen Reserven der Dynastar, reinrassiger Slaom Ski. Der Salomon zeigte sich gutmütig, leicht zu fahren, hoher Spassfaktor und trotzdem mit rennähnlichem Charakter. Der Kneissl ist in meinen Augen kein Slalom Carver, viel zu brav, ohne Charakter fährt er sich eher wie ein Allround Ski, langweilig! Der Fischer SC könnte auch mehr Charakter haben, spielerich leicht zog ich damit enge Turns und weite Bogen. Gemütliches gondeln geht genauso wie Slalom Schwünge im supersteilen Gelände. Mir fehlte aber etwas der Biss. Der SL geht da ganz anders ab, hier spürt man, dass ist ein Ski für eisige Bedingungen, im Sulz hoher Kraftaufwand nötig. Die beiden Elan unterscheiden sich deutlich, der Ladenski ist spielerischer aber auch belangloser, er zeigte sich bei allen Bedingungen gut aber nicht herausragend. Auch hier spürte man bei der FIS Version mehr Reserven und Biss, vor allem wenns steil und hart wird. Bei diesem Ski hatte ich das Gefühl mir fehle die Kraft um ihn auszufahren. Von den Ladenskis hat mir der Rossignol am besten gefallen (obwohl ich anfänglich skeptisch war). Mit keinem Ski waren solch extreme Turns möglich, Slalomschwünge, den Unterarm am Boden und das bei Sulz, Pulver, Hart. Auch die grossen Kurven machten riesigen Spass, dabei pflügte er unbeirrt durch tiefen Sulz und das bei höchsten Tempi. Habe ihn auch noch neben der Piste und in den Buckeln gefahren, auch da konnte er überzeugen. Einfach Geil!

Mein(e) persönlicher(n) Testsieger:
Müsste ich Rennen fahren (zum Glück muss ich das nicht!), würde ich den Fischer SL nehmen.
Für die Freizeit den Rossignol Radical 9SL WC! Kann nicht verstehen warum dieser Ski solch schlechte Testergebnisse erzielte, aber zum Glück sind wir Skifahrer/innen alle anders!

Vom Kauf eines FIS Ski hab ich Abstand genommen. Bringts für mich nicht.

Gruss und schönen Sommer
Martin

[Skistar1]

Grüß Dich,
nun hast Du einige selber probegefahren und auch viele Ratschläge bekommen,
aber das wichtigste ist dabei untergegangen...
Zum ersten kannst Du mit dem Montagepunkt den Ski stark beeinflussen,
zum zweiten, das wichtigste ist die präparation der Kanten. Ich kann Dir einen Ski präparieren der so scharf ist das er dich" umbringt", denselben Ski kann ich Dir auch so herrichten das er angenehm und mit wenig Kraftaufwand zu fahren ist. Du wirst nicht glauben das es der gleiche Ski ist. Bei einem Fis Ski solltest Du schon mal nen Tag mit einem Modell durchfahren um Gefühl dafür zu bekommen.
Wie Du dich beschreibst würde ich auf jeden Fall einen Fis nehmen. Bin dieses Jahr fast alle SL Fis gefahren. Mit der richtigen Abstimmung ist der Fischer SL der ausgewogenste...und auch bei schlechten Verhältnissen gut fahrbar.

Grüßle

Roland