Skianwärter

Alles rund um Lehrwesen, Ausbildung, Skischulen, etc.
Benutzeravatar
Benna
Beiträge: 505
Registriert: 19.11.2001 01:00
Vorname: Benjamin
Ski-Level: 95
Wohnort: Bremen

Beitrag von Benna » 17.10.2005 15:17

Also,
ich wollte nochmal kurz auf die Ausgangsfrage zurückkommen und dem Fragenden nochmal die - von Martina kurz erwähnte - Möglichkeit ans Herz legen, bei einem Sportreiseunternehmen zu arbeiten.

Ich habe das mein ganzes - langes - Studium und darüber hinaus gemacht, habe in dieser Zeit selber vernünftig Skifahren gelernt, gemerkt, dass es o.k. für mich ist, Lehrer (im Beruf) zu werden und jede Menge Spaß, aber auch Stress gehabt.

Inzwischen kann man bei einigen Veranstaltern auch die Grundstufe (oder wie auch immer das jetzt heißt) ablegen und die Ausbildungsfahrten sind nicht besonders teuer und meist bekommt man noch Geld zurück, wenn man im gleichen Winter für den Veranstalter arbeitet. (Schau dir mal die Frosch Homepage an: www.frosch-sportreisen.de unter Community auf Jobs klicken).

Welchen nehmen? Im großen und ganzen nehmen die sich wohl untereinander nicht viel. Ich habe für SFI und Frosch (andere Möglichkeiten, Pfiff, Team3, Saga, Höfer, NO Limits etc.) gearbeitet und kann beide empfehlen, wobei ich mich bei Frosch als Mitarbeiter besser betreut gefühlt habe, allerdings gehört SFI jetzt zum Kölner Club und die komplette Organisationsstruktur hat sich geändert, so dass auch die Mitarbeiterführung ganz anders sein kann.

Wenn du noch keinen Skischein hast, musst du auf jeden Fall den Lehrgang vor der Saison mitmachen und dich dort sozusagen "qualifizieren". Wenn man einmal drin ist - so meine Erfahrung - kannst du immer wieder für den Veranstalter arbeiten. Je länger du in der Saison kannst, desto einfacher (dann sogar mit Wunschskigebiet etc.). Manche Veranstalter zahlen immer gleich schlecht (ich weiß nicht, was aktuell ist), bei anderen bekommst du mehr mit den Jahren. Allerdings war mir das mit der Bezahlung immer recht wurscht, denn ich wollte Skifahren. Du zahlst ja sonst nix (für Anreise, Verpflegung, Skipass und ne schicke Jacke (manchmal)) und die paar Euros, die du bekommst, kannst du dann im Après Ski investieren :D ).

Man muss halt auch gewisse Animations- und Organistionsaufgaben übernehmen, je nachdem, wie die Stelle genau ist. Also Gruppenkompatibel sollte man schon sein, denn die Gäste können auch sehr anstrengend sein.

Mein Tipp wäre, am Anfang höchstens 3-4 Wochen am Stück zu fahren, damit man nicht monatelang unglücklich ist, wenn es einem nicht gefällt, aber für einen Studi mit Semesterferien im Frühjahr passt das ja ganz gut.

Ich stelle nochmal die positiven und negativen Aspekte zusammen:

Positiv:
- Der Einstieg ist günstig (1 Lehrgangsfahrt)
- Viele Skigebiete zur Auswahl
- Man fährt sehr viel Ski für sich selbst (i.d.R. 3 Stunden Unterricht an 4 Tagen in der Woche)
- Du kannst viel Party machen, wenn dir danach ist.
- Man kann super Frauen/Männer kennen lernen (Bevor ihr lacht: Ich finde das durchaus einen Punkt. Man muss ja nicht gleich den Cliché-Skilehrer geben und es gibt auch ganz üble Exemplare in dieser Richtung, aber das solche Fahrten auch Kontaktbörsen sind, weiss doch eh jeder, wenn schon jeder Anbieter "Single-Reisen" im Angebot hat. Ich freu mich jedenfalls, dass ich meine Freundin auf so einer Fahrt gefunden habe und inzwischen fast 8 Jahre mit ihr zusammen bin.)
- Einsatzzeiten sind sehr flexibel

Negativ:
- Oft anstrengend, wenig Schlaf
- Oft gibt es viel mehr zu tun, als vorher im Vertrag stand
- Ein paar anstrengende Gäste sind immer dabei
- Animationsspielchen sind nicht jedermanns Sache (z.B. meine), wollen aber trotzdem absolviert sein

Insgesamt kann ich es aber nur empfehlen, wenn man dir das irgendwie attraktiv erscheint. Ich jedenfalls trauere der Zeit nach, als ich z.B. 4 Wochen in Trois Vallées im Tiefschnee saß und in dieser Zeit nur 4 Tage Skikurs geben musste (sicher ein Ausnahmefall und die beste Fahrt meiner ganzen "Karriere").
Zuletzt geändert von Benna am 17.10.2005 15:23, insgesamt 1-mal geändert.
Rossi S3|Pale TTX66|Faction 13|K2 AKEnemy|RC4 WCSL

Benutzeravatar
extremecarver
Beiträge: 3541
Registriert: 12.01.2005 15:10
Vorname: Felix
Ski: Raxski Snowrider Powderequipment Swoard Wildschnee
Ski-Level: 999
Skitage pro Saison: 30
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von extremecarver » 17.10.2005 15:21

Für mich und meine Schwester war es nur der Nachweis Vereinsmitglied zu sein. Also Mitgliedsbestätigung der Alpenvereinssektion. Wohne aber auch in Österreich, Ich hab nirgendswo Beschränkungen über Wohnsitz gelesen.

Danach halt zur Aufnahmeprüfung und bei bestehen darf man den Kurs anfangen.
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

Benutzeravatar
extremecarver
Beiträge: 3541
Registriert: 12.01.2005 15:10
Vorname: Felix
Ski: Raxski Snowrider Powderequipment Swoard Wildschnee
Ski-Level: 999
Skitage pro Saison: 30
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von extremecarver » 17.10.2005 15:39

Hier die Voraussetzungen für die Basisstufe Lehrwart/Instruktor

orstand

Mag. Werner KANDOLF


STAATLICHE LEHRWARTE- bzw. INSTRUKTORENAUSBILUNGEN

Die Lehrwarte- bzw. Instruktorenausbildung ist die Grundstufe der staatlichen Ausbildungen für Betreuer im Sport ist. Eine gemeinsame Bezeichnung dieser Ausbildungsstufe in Instruktoren wird erarbeitet und sollte in nächster Zeit umgesetzt werden.

Die Zielgruppe dieser Ausbildungen sind in erster Linie engagierte Betreuer von Sportgruppen in Vereinen (Multiplikatoren), aber auch interessierte Lehrpersonen, die sich in einer Sportart vertiefte Kenntnisse und Fähigkeiten aneignen wollen und diese auch bereit sind weiterzugeben.

Das Ausbildungsziel ist die kompetente Planung, Organisation, Durchführung und Analyse von Trainingseinheiten mit Nachwuchssportlern einer Sportart oder mit Breitensportlern sowohl allgemein als auch speziell.

Lehrgänge gibt es für alle anerkannten Fachverbände Österreichs, sowie übergreifende allgemeine Lehrgänge für die Dachverbände.

Voraussetzungen:

Vollendetes 18. Lebensjahr zum Zeitpunkt der Abschlussprüfung

Praktische Eignungsprüfung (demonstrationsfähiges Eigenkönnen der jeweiligen Sportart)

Ärztliche Bestätigung über den Gesundheitszustand der Interessenten

Kursstruktur:

Die Ausbildungen dauern zwischen 18 und 25 Tage (140 – 220 Unterrichtsstunden) in Abhängigkeit von der Komplexität der jeweiligen Sportart. Theoretischer und praktischer Unterricht halten sich die Waage. Die Ausbildungstage werden auf mehrere Kursteile auf etwa 6 – 12 Monate verteilt. Am Ende der Lehrgänge findet eine kommissionelle Abschlussprüfung über die vermittelten Lehrinhalte statt.
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

Benutzeravatar
extremecarver
Beiträge: 3541
Registriert: 12.01.2005 15:10
Vorname: Felix
Ski: Raxski Snowrider Powderequipment Swoard Wildschnee
Ski-Level: 999
Skitage pro Saison: 30
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von extremecarver » 17.10.2005 15:58

Hier die Voraussetzungen für den staatlich geprüften Ski + Snowboardführer Teil 1:

Zum Skiführerkurs I sind mitzubringen :
Aufzeichnungen von mindestens 10 Skitouren so wie im Tourenbericht angegeben.
Falsche Angaben bzw. ein unvollständiger Tourenbericht ziehen einen Ausschluss nach
sich.
.
Ausrüstung: Für die Teilnahme am Kurs ist eine funktionstüchtige und vollständige
Ausrüstung unbedingt erforderlich. Ohne vollständige Ausrüstung ist eine Teilnahme am
Kurs nicht möglich.
Auf Grund der Erfahrungen der letzten Jahre sieht sich die BAfL Innsbruck gezwungen,
besonders auf folgenden Umstand hinzuweisen. Die Skiführerausbildung ist wie jede
Ausbildung der BAfL kein Anfängerkurs. Es wird erwartet, dass jeder Interessent
Vorkenntnisse auf dem Gebiet des Skitourengehens und bergsteigerisches Eigenkönnen
(Schwierigkeitsgrad 2 mit Skibergschuhen) aufweist. Entsprechende Kondition,
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit wird vorausgesetzt.
Da der SF-II-Kurs gemeinsam mit den Bergführerkandidaten abgehalten wird, muss ein etwa
gleiches Ausgangsniveau erreicht werden.


Für den staatlichen geprüften Skileherer sind die Voraussetzungen ein Abgeschlossener Skilehrwart oder Landeslehrerschein.

Da dieser in Kooperation mit dem Landesskileherverband gemacht wird, und die Anmeldungen auch primär über diesen laufen sollen, nehme ich an das dies dieselbe Ausbildung ist, von der auch Nicola gesprochen hat. Dies würde bedeuten Bafl und Landesskilehrerverbände sind die gleiche Ausbildung. (delegiert an die Bafl seit 1993). Die Ausbildung des ÖSV ist also wohl die andere Alternative. Genaueres steht hier zu finden unter http://www.shop2001.net/images/bmbwkbaf ... erinfo.pdf
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

fuchs755
Beiträge: 113
Registriert: 10.10.2004 23:10
Wohnort: Saarbrücken

Beitrag von fuchs755 » 19.10.2005 09:33

Hi,
ich denke auch der weg über einen veranstalter ist der einfachste und günstigste. Schließlich willst du als student wohl eher mal ein paar Wochen in den Semesterferien Skifahren und nicht die ganze saison unterrichten.
in der regel sind die Lehrfahten günstig. danach verdienst Du zwar kein Geld aber kommst billig in Skiurlaub (2*2h Kurs, der rest frei). Hinzu kommt dann aber oft noch Animationsprogramm.
Viele Veranstalter machen erstmal einen eigenen Schein (logisch damit Du nicht wegläufst, meist sind auber auch ausbilder dabei die die Grundstufe (DSV/DSLV) abnehmen dürfen)
Team3 und ski und surf fast immer leute. Probier es einfach, wenns nicht reicht war es ein guter lehrreicher Skiurlaub :-)

Gast-Thomas

Beitrag von Gast-Thomas » 23.10.2005 20:31

Hallo Lexus,

ich bin auch Student und habe vor 2 Jahren meinen Skiübungsleiterschein beim DSV gemacht. Das geht alles super denn du kannst in den Semesterferien bei den Skischulen arbeiten oder bei Reiseveranstaltern als Skilehrer mitfahren.

Weiß jetzt garnicht woher du kommst aber eigentlich gibt es überall Skivereine (Ich komme aus Rostock, Mecklenburg und selbst hier gibt es welche). Und wenn du Mitglied in so einem Verein bist (was nun wirklich nicht teuer ist) kannst du über den jeweiligen Landesverband auch eine Ausbildung machen.

Die rechtl. Probleme die es mit den Östereichern gab sind aus der Welt geschafft.

Wenn du was wissen willst melde dich einfach bei mir denn dieses Thema ist doch etwas umfangreicher.

Thomas

beate
Beiträge: 4352
Registriert: 18.01.2002 01:00
Vorname: beate
Ski: Elan

Beitrag von beate » 24.10.2005 09:16

Die rechtl. Probleme die es mit den Östereichern gab sind aus der Welt geschafft.
:o
seit wann?
Beate

Powderjunkie

Beitrag von Powderjunkie » 24.10.2005 10:51

Servas zusammen ?
Also manchmal ist es schon verwundernd wieviel zu so einem eigentlich einfachen Thema zu sagen ist .
Also wenn man jetz als Deutscher sein Hobby mit etwas Geld verdienen verbinden will , heisst Skilehrer machen , macht man zuerst einfach mal die Grundstufe . Eigentlich egal ob beim DSV oder DSLV. Dies ist fast schon einfach , oder nein , es ist einfach . Dann wenn es schneit schreibt man paar E-mails an Skischulen und frägt mal nach was man mit der Qualifikation anfangen darf und wann und wie und wo und wofür bla bla bla .... Dann fängt man an zu arbeiten und NATÜRLICH !!!! auch zu lernen und das von den Kollegen ! Wie wird was gemacht , warum wieso und la la la ... Weil in jeder Skischule anders gearbeitet wird kann dies angenehm sein oder in Stress ausarten so wie es überall an einem Arbeitsplatz sein kann . Dann wenn man fertig gearbeitet hat ( Ferien oder so ) lässt man sich ein Zeugnis austellen und frägt nach ob man zur Zufriedenheit gearbeitet hat . Man hat natürlich immens dazu gelernt wenn man sich integriert und dafür interessiert und mit seinen Kollegen zusammen arbeitet . Dann beginnt man die nächsthöhere Ausbildungsstufe und alles geht wieder von vorne los . Unverständlich wo hierbei die ganze Problematik liegt . Wahrscheinlich immer noch daran , dass jeder meint er fahre schon so lange und so gut Ski dass er dies jetz anderen vermitteln könne . An sich schön und gut , nur sollte man es aus Überzeugung machen und nicht aus verdammten Prestigegründen und die Skilehrerjacke recht gschaftlig durch die gegend zu fahren ! Und nochmal kurz zum Thema GUT SKIFAHREN zu kommen : Es ist mir ein Rätsel warum manche Leute zu einem Grundstufen Lehrgang geschickt werden wenn Sie nicht mal die Ski fünf Meter parallel führen können . Da gibts schon Kandidaten da kommt einem das grausen ! Soll jetz nicht so verstanden werden das man hier wen diskriminiert , und natürlich ist am Anfang erstmal ne Lernphase angesagt aber manchereiner ist absolut ungeeignet für so etwas ! Und genau solche Leute prahlen dann von wegen Skilehrer und meine Jacke und so toll und was weiß ich ... So was schürt dieses typische Image nur und schadet allen anderen die mit Herz dabei sind !
Fazit : Wer gute Vorraussetzungen mitbringt , Bereitschaft zu lernen und sich zu engagieren , vorrangig nicht an die große Kohle denkt und sich einfach nur freut im Schnee zu sein und mit anderen Leuten zu arbeiten ( AM ANFANG KINDER ;-) , der hat schon mal allen anderen einiges vorraus und kann es auch sehr weit bringen !
Und wer nie mit Kindern gearbeitet hat sollte auch nicht auf andere losgelassen werden !

MFG AN ALLE

Benutzeravatar
nicola
Beiträge: 3098
Registriert: 07.06.2001 02:00
Vorname: nicola
Ski: edelwiser
Ski-Level: 007
Wohnort: Wien - 48° 23' 95'' N - 16° 38' 41'' E
Kontaktdaten:

Beitrag von nicola » 24.10.2005 11:12

so so powderjunkie - du meinst also dsv oder dslv ausbildung und das wärs. hast du mitbekommen, dass es in diesem thread um die frage geht - "wie kann ich in einer tiroler skischule als student arbeiten?" und kennst du dazu noch die den tirolern innewohnende skepsis gegenüber allem und insbesonders dem skimässigen "fremden", sprich einer ausbildung zum skilehrer die gar aus deutschland kommt? nein? ok macht nix! ich kenn' sie zur genüge, finde sie schade aber das hilft unserem freund hier nicht weiter, sondern, damit es nicht zu enttäuschungen kommt, der einfache rat die vorschriftsmässige berechtigung direkt in der höhle des löwen zu holen :D
nicola

Kunstpiste.com - Das Skimagazin mit Kurvengeist

freeriderin
Beiträge: 841
Registriert: 18.08.2003 08:36
Vorname: Kati
Wohnort: in der Ecke Neuss/ Düsseldorf

Beitrag von freeriderin » 24.10.2005 11:43

Achtung - ein wenig OT
beate hat geschrieben:
Die rechtl. Probleme die es mit den Östereichern gab sind aus der Welt geschafft.
:o
seit wann?
Beate
Hi,

Meines Wissens nach gab es Anfang 2005 ein Urteil, das (erstmal nur) für Vorarlberg gültig ist und das es auch ausländischen Skischulen erlaubt, Skischulbetrieb in Vorarlberg unter bestimmten Rahmenbedingungen aufzunehmen.
Auf der HP des DSLV gibt es dazu Infos - da die Seite jedoch gerade down ist, kann ich nicht zu dem Dokument verlinken.

Soweit ich informiert bin, ist die Situation für alle anderen österreichischen Bundesländer bisher unklar bzw. unverändert - auch wenn es Initiativen gibt, diese Geschichte endlich mal zu klären.

Oder hat jemand nähere/andere Infos? Würde mich sehr interessieren.

Grüße

Antworten