Wirbel um Pistenkilometerangaben...

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PK
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Wirbel um Pistenkilometerangaben...

Beitrag von PK » 19.02.2013 16:39

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Udo-Aschaffenburg
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Re: Wirbel um Pistenkilometerangaben...

Beitrag von Udo-Aschaffenburg » 19.02.2013 16:48

"Auf seiner Homepage wirbt der Stubaier Gletscher immerhin mit 110 Abfahrtskilometern und räumt in einem Hinweis ein: „Bei der Pistenlänge wird die effektive Fahrstrecke und nicht die Luftlinie angegeben. Ab 100 Metern Pistenbreite zählt eine Piste doppelt, weil es möglich wäre, zwei Pisten nebeneinander zu führen.“ Auch das Skigebiet Hochzillertal führt der Autor an. Anstatt der versprochenen 181 Pistenkilometer seien es lediglich 75." [Quelle: orft.at]

Na prima, das ist "höhere Mathematik", die offenbar jenseits der 2.500m greift und ob der dünnen Luft schwere Denkversäumnisse generiert. Aber es geht auch anders:

"Es gebe aber auch Skigebiete, die das anbieten, was sie versprechen würden - dazu zählen Kitzbühel und der Arlberg mit St. Anton, Lech und Zürs."[Quelle: orft.at]

Jetzt weiss ich endlich, warum ich nach einem langen Tag Kilometerfresserei am Arlberg stets so im Sack bin... :o

Udo
[i] A bisserl was gehd ollaweil. [/i]

Th3oran
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Re: Wirbel um Pistenkilometerangaben...

Beitrag von Th3oran » 19.02.2013 16:59

Dass eine Piste ab einer gewissen Breite doppelt zaehlen soll ist echt mal innovativ. :lol:
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Re: Wirbel um Pistenkilometerangaben...

Beitrag von NeusserGletscher » 19.02.2013 17:29

Das ist eigentlich ein alter Hut. Im Alpinforum gibts seit 2003 einen Fred dazu.

Einerseits kann ich die Argumentation der Betreiber verstehen. Breite Pisten bedeuten halt auch mehr Aufwand bei der Präparation und Beschneiung. Andererseits hält sich der Nutzen für den Skifahrer in Grenzen. Ob ich nun eine Piste auf der linken oder rechten Seite runterrutsche ist doch eigentlich egal. Irgendwann hat man alles gesehen und möchte etwas Abwechslung.

Andererseits werden ja auch aufgehübschte Wirtschaftswege AKA Ziehwege großzügig mit eingerechnet, obwohl sich bei denen der Skigenuß doch in Grenzen hält.

Insgesamt überwiegt hier für mich der Versuch, den Skifahrer hinters Licht zu führen.

Ginge es um Objektivität, dann wäre eine Angabe mit einfachen Pistenkilometern getrennt nach Schwierigkeitsgrad und Ziehwegen sowie der Pistenfläche viel aussagekräftiger.
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.

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Re: Wirbel um Pistenkilometerangaben...

Beitrag von plateaucarver » 19.02.2013 17:47

Th3oran hat geschrieben:Dass eine Piste ab einer gewissen Breite doppelt zählen soll ist echt mal innovativ. :lol:
Innovativ wäre es, in der Mitte zwei Meter nicht zu präparieren - dann hätte man ebenfalls die doppelten Pistenkilometer.

Manche Gebiete, wo wegen welligem Gelände auf einem Hang drei oder vier schmale Spuren liegen, können mit mehr km werben als ein Gebiet, das einen gleich großen Hang komplett präpariert.

Wer beschummelt jetzt?

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Re: Wirbel um Pistenkilometerangaben...

Beitrag von Uwe » 19.02.2013 18:12

Unter viewtopic.php?p=116378#p116378 schrieb ich:
Uwe hat geschrieben:Anläßlich des CAMP05 in St. Moritz / Celerina hatte ich mal eine kleine Meinungsverschiedenheit mit den Bergbahnen. Diese hatten behauptet - und blieben auch dabei - , dass die Piste Nr. 4 (Corviglia Run) eine Länge von 8.000 m hat, obwohl sie so gut wie parallel zum Sessellift verläuft, dessen Länge nur 2.020 m ist. Die Pistenlänge soll also 4 x so lang sein, wie der parallele Lift ;-)

Wenn ich die Piste zu 100% carve, also Halbkreis an Halbkreis setze, komme ich - mit Kreisformel pi - bei einem Duchmesser (Liftlänge) von 2.020 m auf einen Halbkreisstrecke (gefahrene Strecke) von 3.173 m ... aber keine 8.000 m.

Wenn ich natürlich mit dem Skischule-Anfängerkurs die Piste immer von ganz links nach ganz rechts quere ... bei angenommenen 25% Gefälle fahre ich 4 Längenmeter bei 1 Höhenmeter ... ja DANN könnten vielleicht wirklich 8.000 m rauskommen.

Die Frage bleibt dann nur, wie der Satz "stehen Wintersportlern insgesamt 350 km traumhafte Pisten zur Verfügung" zu bewerten ist?
Für Querfahrer 350, aber für Carver nur 140 ... und für Schußfahrer gerade mal 90? :D
Uwe

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Re: Wirbel um Pistenkilometerangaben...

Beitrag von Martina » 19.02.2013 19:18

plateaucarver hat geschrieben:Innovativ wäre es, in der Mitte zwei Meter nicht zu präparieren - dann hätte man ebenfalls die doppelten Pistenkilometer.
DAS ist jetzt mal echt ein Vorschlag! :D :D
plateaucarver hat geschrieben:Manche Gebiete, wo wegen welligem Gelände auf einem Hang drei oder vier schmale Spuren liegen, können mit mehr km werben als ein Gebiet, das einen gleich großen Hang komplett präpariert.
Ja, so sehe ich es auch. Ich halte es nicht für schummeln, da es ja offen kommuniziert wird, dass ab einer gewissen Pistenbreite eine Piste doppelt oder mehrfach zählt (ich erinnere mich, dass es irgendwann in den 90er Jahren auch mal einen TV-Bericht dazu gab). Finde ich auch gerechtfertigt. Verarscht fühle ich mich eher, wenn eine "8km lange Abfahrt" dann zu 7.5km aus Waldweg besteht. Die Messung ist natürlich gerechtfertigt, aber fad ist das trotzdem...

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Re: Wirbel um Pistenkilometerangaben...

Beitrag von moni.ski » 19.02.2013 19:27

Hihi schau mir grade den Beitrag im österreichischen Fernsehen...

Jaja die Konkurrenz unter den Skigebieten wird größer...

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Re: Wirbel um Pistenkilometerangaben...

Beitrag von Monzo » 19.02.2013 23:27

Ich finde das schlichtweg Betrug.

Wenn mit einer Kilometerangabe geworben wird, die nicht exakt passt, ja gut, ok. Toleranz, breitere Pisten, ein bißchen Schönmalerei, alles im Rahmen.

Aber wenn es auf einmal die Hälfte oder teilweise noch weniger Pistenkilometer sind, dann ist das Betrug am zahlenden Kunden. Er zahlt für eine Leistung, die er nicht im Entferntesten erhält. Das ist nicht in Ordnung.

Natürlich kann man die Argumentation verstehen. Eine doppelt so breite Piste mit mehr Kilometern angeben, ich kann es nachvollziehen. Aber doch keine Verdoppelung :o

Eine Harmonisierung wäre hier dringend angebracht, evtl. mit einem Gütesiegel. Es ist nicht verpflichtend, aber die Skigebiete, die es machen, bekommen ein Siegel "gem. Richtlinie XYZ, unabgängig geprüft durch ABC". Das würde vermutlich eine ganz schöne Dynamik unter den Skigebieten auslösen.

Zum Glück fahren wir dieses Jahr wieder in die Region Vorarlberg, wo anscheinend soweit alles im vernünftigen Rahmen abläuft.

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plateaucarver
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Re: Wirbel um Pistenkilometerangaben...

Beitrag von plateaucarver » 20.02.2013 00:37

Mal als Beispiel: der Haupthang des Gschwandtkopf in Seefeld/Tirol

Bilder:

http://www.skiregionen.com/typo3temp/pi ... c5c256.jpg
http://www.holidaycheck.de/data/urlaubs ... 083475.jpg

Pistenplan:

http://bilder.skigebiete-test.de/skigeb ... lan_l2.jpg

Fährt man den Hang von unten gesehen links (an Lift 4), hat man eine rote Piste, fährt man rechts (Lift 6), ist es vom Gefälle her eine schwarze und in der Mitte kann man die Fahrlinie so wählen, dass es der Schwierigkeit blau entspricht.

Also de facto drei Pisten in einer - wo ist der Betrug?

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