Lawinentod durch MARKETING ???

Alles rund ums Tourengehen, Freeriden und Sicherheit abseits der Pisten. Siehe auch Bericht Freeriding - Sicherheit abseits der Pisten
Ausrüstungsfragen siehe z.B. Forum SICHERHEITS-Ausrüstung
KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 07.01.2002 17:06

Uwe schrieb am 2002-01-07 16:50 :
golden gaba schrieb am 2002-01-07 11:38 :
... da sind meiner meinung nach aber die pistenbetreiber gefragt. die müssen einfach alles sprengen was nur die geringste Gefahr bedeuten könnte!!!!
Klar: Da keiner für sich und sein tun Verantwortung übernehmen, bzw. diese immer auf Andere abschieben will:
SPRENGT DIE ALPEN ... DIE GEFAHR LAUERT ÜBERALL !!!
Hallo, hallooooo ... aufwachen ... wir reden von den Alpen, von hochalpinem Gelände und nicht von einer künstlichen Welt!
uwe,

zum teil sprechen wir hier von mit lifmasten übersähtem gebiet, das auch die letzte gämse durch das 24h brummen der pistenraupen verlassen hat.

hier sollte man versuchen gut zu sprengen, zumal ja auch menschen in den tälern leben. und viele kleine lawinen sind besser wie eine große, das sollten wir vorletztes jahr gelernt haben

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Uwe
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Beitrag von Uwe » 07.01.2002 17:24

zum teil sprechen wir hier von mit lifmasten übersähtem gebiet, das auch die letzte gämse durch das 24h brummen der pistenraupen verlassen hat.
hier sollte man versuchen gut zu sprengen, zumal ja auch menschen in den tälern leben. und viele kleine lawinen sind besser wie eine große, das sollten wir vorletztes jahr gelernt haben
Sicherlich sollten Hänge, die markierte Pisten oder Ortschaften bedrohen, beobachtet und ggf. gesprengt werden.
Nur können nicht alle GESPERRTEN Hänge gesprengt werden, denn es wird ja wohl einen Grund haben, warum diese gesperrt sind ... weil sie ungesichert sind. Und in ungesicherten Hängen GIBT ES KEINE SICHERHEIT !
Abgesehen davon kamen einige der "großen Lawinen" der Vergangenheit von Hängen, die bisher immer als sicher galten (siehe Galtür).
Uwe

KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 07.01.2002 17:57

Uwe schrieb am 2002-01-07 17:24 :

Nur können nicht alle GESPERRTEN Hänge gesprengt werden, denn es wird ja wohl einen Grund haben, warum diese gesperrt sind ...
in vielen österreichischen gebieten sind einfach alle interessanten hänge immer gesperrt.

grund dafür könnte das altbekannte argument sein: sicher ist sicher od. des war scho immer so und des werd so bleim...

ein weiterer grund dafür ist: zum sprengen muss man früh aufstehen und dann auch noch durch den schnee stapfen und um die flims-laaxer qualität zu bekommen das ganze auch noch jeden tag.

noch was, nachdem die oben von mir angesprochene lawine in hinterglemm die liftspur überrollt hatte, wurden gleich mal die warnlampen an den übersichtstafeln angeschalten und mit helikoptern überall herumgesprengt.
warum denn erst nachher? an dieser stelle gehen doch jedes jahr einige schneebretter ab, ich muss doch nicht warten bis so ein ding nen halben meter dick und 400m breit ist....

am besten verurleil ich dann aber gleich nen armen snowborder (des sind ja eh alles ausgeflippte) weil er zwei stunden vorher da durchgestapft ist und die schneedecke geschwächt hat.
warum checkt denn keiner, dass es völlig egal ist ob da einer durchgestapft ist, früher od. später kommt das ding von allein runter und ist dann logischerweise noch größer!

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Beitrag von peter_schoen » 07.01.2002 19:26

Wer Tiefschnee fahren will, soll sich Tourenski zulegen, oder in spezielle Tiefschneegebiete (z.B. Dammkar, Innsbruck) fahren, wo es schon abgesicherte Tiefschneehänge gibt.
Ich sehe nicht ein, dass an einem Hang gesprengt werden soll, nur damit da irgendein "Freerider" runterfahren kann (es sei den, es besteht Gefahr für ein Skigebiet oder eine Ortschaft).
Wer mal auf die Karten schaut, wird sehen, dass Tieren oft nur kleine Gebiete zwischen Ortschaften, Tälern, Skigebieten, etc. geblieben sind. Jeder Hang mehr, an dem gesprengt wird, kann diesen Lebensraum weiter einschränken.

Gruß, Peter

Tom
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Beitrag von Tom » 08.01.2002 18:05

golden gaba schrieb am 2002-01-07 11:38 :
die art und weise die von den herstellern gezeigt wird, kann von ca. 1% aller skifahrer gefahren werden. damit meine ich die geilen filme und pics aus den steilhängen.

DIESE FILMCHEN SIND ABSOLUTER SCHWACHSINN UND BRINGEN IMMER MEHR DAZU; SICH SELBST UND ANDERE) IN LEBENSGEFAHR ZU BRINGEN; DA SUGGERIERT WIRD, NUR SO WÄRE SKIFAHREN COOL; TRENDY; FREERIDE.
SCHAUT EUCH MAL EIN MAKING-OFF AN. 2 HELIS ZUR RETTUNG, EIN TEAM VON 20 LEUTEN...DAVON ZEIGEN SIE NIX

1%??? DAS GLAUBST DU WOHL SELBST NICHT!!!

das natürlich in anderen hängen auch eine lawinengefahr besteht ist schon klar. da sind meiner meinung nach aber die pistenbetreiber gefragt. die müssen einfach alles sprengen was nur die geringste gefahr bedeuten könnte!!!!

HALLO AUFWACHEN! STEFANS UND UWES POSTING AUSWENDIG LERNEN! HIER IST UNBERÜHRTE NATUR UND KEIN FUNPARK!!!!

ich sehe die lawinengefahr eher bei den tourengehern...und nicht bei den "normalen" skifahren

DAS SIND DIE, WO VERGLEICHSWEISE AM WENIGSTEN PASSIERT, DENN DIE KENNEN SICH IM HOCHALPINEN GELÄNDE MEIST BESTENS AUS (schneeprofil, pieps...)(AUSNAHMEN BESTÄTIGEN HIER DIE REGEL)
Erst denken , dann schreiben :wink:

Tom

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golden gaba
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Beitrag von golden gaba » 08.01.2002 18:48

Tom schrieb am 2002-01-08 18:05 :
DIESE FILMCHEN SIND ABSOLUTER SCHWACHSINN UND BRINGEN IMMER MEHR DAZU; SICH SELBST UND ANDERE) IN LEBENSGEFAHR ZU BRINGEN; DA SUGGERIERT WIRD, NUR SO WÄRE SKIFAHREN COOL; TRENDY; FREERIDE.
SCHAUT EUCH MAL EIN MAKING-OFF AN. 2 HELIS ZUR RETTUNG, EIN TEAM VON 20 LEUTEN...DAVON ZEIGEN SIE NIX

oh gott, oh gott...die meisten filme auf dieser basis die ich gesehen hab wurden in canada oder sonst wo gedreht..auf jeden fall in einer höhe wo ausser felsen nicht mehr viel leben vorhanden ist!!!!! da es auch andere beispiele gibt weiss ich selber.
aber wollen wir jetzt die grunddiskussion führen..das da eine industrie dahintersteckt, die eine menge geld verdient?????? nicht wirklich... oder??!! und komischer weise fangen immer einige personen mit der umweltschutz diskussion an...hallo..die alpen und das meer sind mir das wichtigste gut, denn da hab ich am meisten spass in meinem leben...und du kannst davon ausgehn das ich schon immer versuche diese absolut geniale natur so zu lassen wie sie ist...oder besser gesagt so wenig wie möglich zu beeinflussen wie es nur geht...denn das wir alle in diesen spielraum eingreifen wenn wir skifahren gehn sollte jedem von uns bewußt sein.....

1%??? DAS GLAUBST DU WOHL SELBST NICHT!!!

ja wie??? mehr oder weniger....

HALLO AUFWACHEN! STEFANS UND UWES POSTING AUSWENDIG LERNEN! HIER IST UNBERÜHRTE NATUR UND KEIN FUNPARK!!!!

ich bin hellwach und spreche von hängen die oberhalb von ortschaften liegen..wie es bei einem tal, z.b. dem saalbach-hinterglemmer der fall ist...alles was in diesem tal fast egal von welchem hang abgehn würde, gefährdet die bewohner !!!! ich erwarte von niemanden das er mir hänge sprengt wo sowieso niemand gefährdet ist, ausser derjenige der sich in diesem hang aufhält!!!

DAS SIND DIE, WO VERGLEICHSWEISE AM WENIGSTEN PASSIERT, DENN DIE KENNEN SICH IM HOCHALPINEN GELÄNDE MEIST BESTENS AUS (schneeprofil, pieps...)(AUSNAHMEN BESTÄTIGEN HIER DIE REGEL)

blödsinn!!! tschuldigung...was war heuer am stubaier oder am kitzsteinhorn...ja genau, es waren die von dir beschriebenen super ausgerüsteten mit x belegten kursen über die lawinen-kunde..die ums leben kamen.
schon klar...hab ich ne tolle ausrüstung und ne tolle ausbildung kann ich ja alle faktoren die in der natur so auftreten einschätzen....eben nicht!!!!!!
Erst denken , dann schreiben :wink:

wennst meinst......
K2 Seth Pistol
TARGET: High Performance Big Mountain Twin
DIMENSION: 128 / 95 / 118
SIDECUT: 14mm
FEATURES: Twin Tip, ABS Sidewalls, 3-color Die-cut Base, Tip and Tail Pyramid Studs

mz
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Beitrag von mz » 08.01.2002 19:17

Hi all,

sich erst informieren, dann schreiben.

Lawinenstatistik (CH) des letzten Jahres:
http://www.wsl.ch/slf/info/unfall-de.html

Lawinenstatistik Uebersicht (CH, 20 Jahre):
http://www.wsl.ch/slf/info/unfallstatistik-de.pdf

Auszug: "Der Schwerpunkt der Lawinenun-fälle der vergangenen Jahre lag in der Kategorie freies Gelände . Innerhalb dieses Bereiches zeichnet sich eine Verlagerung aus der Kategorie Touren in die Kategorie Varianten ab. Die Be-mühungen in der Ausbildung und bei der Informa-tion von Touristen, insbesondere von Varianten-fahrern, sollten daher intensiviert werden, wenn man einen Rückgang von Lawinenunfällen errei-chen will."

Die Leute, die Skitouren machen, sind heute im allgemeinen ziemlich gut ausgebildet und das merkt man eben auch der Statistik an (notabene gehen heute auch viele mehr Leute auf Touren, trotzdem sind Unfaelle ruecklaeufig). Sie sind i.Allg. auch in der Lage, Kameradenhilfe (Suche) zu leisten. Das ist entscheidend, denn, egal wo, bis der Heli mit Hund da ist, sind fast alle Ganzverschuetteten tot.

Erfreulicherweise informieren sich nun auch Snowboarder immer besser. In der Schweiz werden, soviel ich weiss, sehr erfolgreich Snowboardlawinenkurse angeboten.

SONST: Ich bin fuer Darwin, solange nicht andere gefaehrdet werden.

Gruss, Markus

Stefan
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Beitrag von Stefan » 08.01.2002 19:22

mz schrieb am 2002-01-08 19:17 :
Hi all,

sich erst informieren, dann schreiben.

Lawinenstatistik (CH) des letzten Jahres:
http://www.wsl.ch/slf/info/unfall-de.html

Lawinenstatistik Uebersicht (CH, 20 Jahre):
http://www.wsl.ch/slf/info/unfallstatistik-de.pdf

Auszug: "Der Schwerpunkt der Lawinenun-fälle der vergangenen Jahre lag in der Kategorie freies Gelände . Innerhalb dieses Bereiches zeichnet sich eine Verlagerung aus der Kategorie Touren in die Kategorie Varianten ab. Die Be-mühungen in der Ausbildung und bei der Informa-tion von Touristen, insbesondere von Varianten-fahrern, sollten daher intensiviert werden, wenn man einen Rückgang von Lawinenunfällen errei-chen will."

Die Leute, die Skitouren machen, sind heute im allgemeinen ziemlich gut ausgebildet und das merkt man eben auch der Statistik an (notabene gehen heute auch viele mehr Leute auf Touren, trotzdem sind Unfaelle ruecklaeufig). Sie sind i.Allg. auch in der Lage, Kameradenhilfe (Suche) zu leisten. Das ist entscheidend, denn, egal wo, bis der Heli mit Hund da ist, sind fast alle Ganzverschuetteten tot.

Erfreulicherweise informieren sich nun auch Snowboarder immer besser. In der Schweiz werden, soviel ich weiss, sehr erfolgreich Snowboardlawinenkurse angeboten.

SONST: Ich bin fuer Darwin, solange nicht andere gefaehrdet werden.

Gruss, Markus
Darwin ist o.k. so !!! :wink:

Tom
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Beitrag von Tom » 09.01.2002 23:01

@golden gaba

nicht im prozent, wahrscheinlich auch nicht im promille-bereich -> also eher weniger

früher wurden die ortscaften so in die täler integriert, dass Lawinenstriche unbebaut blieben. aber massentourismus...touri-druck...fremdenverkehrsindustrie...

nun denn, wenn zur sicherheit der talbewohner gesprengt werden muss, ok.
wenn zur sicherheit der pistenskifahrer gesprengt werden muss, na ja, auch noch ok!(piste besser anlegen???)
wenn für irgendwelche null-ahnung-freeride-kasperl im outback gesprengt ´werden soll, blödsinn !!!(wo kommen wir denn da hin!!!)

hier halte ich es auch mit darwin!!

ps: leider erwischt es wohl immer wieder auch erfahrene und umsichtige leute -> Beileid

Tom

Gast

Beitrag von Gast » 12.01.2002 22:45

Hi,

Ich bin schockiert, wie uninformiert hier mache sind.
Ihr wißt aber schon, dass ihr euch beim Schifahren in hochalpinem Gelände bewegt? Jeder, der glaubt, dass er am Berg zu 100% sicher ist, hat da etwas nicht richtig verstanden. Wintersport in den Bergen ist nie sicher, egal ob man sich auf oder neben der Piste befindet. Den Berg interessieren keine markierten Pisten oder meint ihr, dass die Lawine nen Umweg um die Piste macht? Auch die Lawinenforschung steckt noch in den Kinderschuhen und so kann es schon mal passieren, dass eine Lawine völlig unerwartet auch eine Piste erwischt.
Naja, es ist immer einfach, die Schuld auf einen anderen zu schieben...

KOSTI, du scheinst dich nicht allzu gut mit dem "Pistengewerbe" auszukenne. Wenn du um 8.00 in der Früh mal verschlafen aus deinem Hotelzimmer guckst, sind wir schon seit 4 Stunden auf den Pisten unterwegs, damit du schön durch die Gegend carven kannst, egal, ob´s +5°C oder -25°C hat. Man kann auch nicht ohne weiteres durch die Gegend sprengen. Wißt ihr, was das kostet, wieviele Sondergenehmigungen man dazu braucht? Wie gesagt, wenn explizit Lawinengefahr besteht, wird gesperrt und das ist auch gut so. Über die Haftungsfrage schreib´ ich jetzt nix, weil das den Rahmen sprengen würde.

Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Warum sollte das Marketing schuld sein? Es muß ja keiner Freeriden gehen und wenn er so dumm ist und alles glaubt, was ihm die Werbung vorgaukelt, so muß er auch mit den Konsequenzen rechnen. Vom typischen "weil´s trendig ist Freerider" geht ohnhin kaum Gefahr aus, denn erstens handelt es sich hierbei zumeist um Poser, die nur gscheit daherreden und beim ersten etwas steileren Hang die Hosen gestrichen voll haben und zweitens ist Freeriden rel. schwierig und benötigt sehr viel Übung. Bis man die Übung hat, ist schon lange wieder ein andere Sport trendig.

Für mich gibt´s jedenfalls nix geileres als Freeriding und dass das jetzt vermarktet wird, gefällt mir zwar nicht, aber nach ein oder zwei Jahren ist der Spuck eh wieder vorbei. Und wenn mal Lawinengefahr besteht, warte ich halt, bis sich die Schneedecke gesetzt hat und powdere den Hang dann ab.
Im Übrigen gab es dieselbe Diskussion schon mal. Damals mit Snowboardern.


because life ist not a guided tour
Thomas V.

PS Ich finde es toll, dass ihr so große Umweltschützer seid :sad:

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