Heisswachsen:Was ist zu beachten?

Fragen zu Kante Schleifen, Belag Wachsen, Belag ausbessern etc.
Siehe auch Bericht zur Skiservice selbst gemacht (mit Videos)
Jinn

Beitrag von Jinn » 03.03.2006 11:58

Hallo,
ich wundere mich ein wenig Urs! Hast Du nicht an anderer Stelle geschrieben, man könnte hier "schon erwarten, dass die voherherigen Beiträge gelesen werden"?
Dann wirst Du sicher auch gelesen haben, dass es "mir" beim Wachsen nicht um Speed oder explizit um das Fahrverhalten der Ski geht.
Sondern eben um die Pflege des (in der Regel) Polyethylenbelages (und der Kanten).
Ich schrieb auch schon mal dazu, dass das jeder für sich - und nach seinem Geldbeutel - beurteilen muss. So kenne ich Skifahrer, die sich in der Saison drei oder vier Paar Ski kaufen, und das jedes Jahr. Hätte ich diese Geldmittel zur Verfügung, dann wär's mir sehr wahrscheinlich ziemlich egal, wie meine Latten "drunter" aussehen.

Also, nochmals: Wachsen hat für mich nichts mit "Geschwindigkeit" zu tun. (Schlecht gewachste Skier sind sogar eher langsamer!) Ich waxe, weil ich mir meine Skier möglichst lange erhalten möchte, und zudem nicht auch noch das teure Geld für den "kleinen Service" ausgeben möchte. Bin halt Schwabe. :wink:

Die Diskussion also in diesem Zusammenhang mit dem fahrerischen Können zu vermischen, halte ich m.E. so, als würde ich zu meinem Automechaniker sagen: "Bevor Du nicht bei der Formel Eins mitfahren kannst, nützt mir dein ganzer Service nix!" :D
(Ps: Interessanterweise aber schreibst dann u.a. gerade Du an anderer Stelle sehr akribisch über das "Fahrverhalten diverser Skier", bei dem meines Erachtens mindestens 75% der "normalen" Skifahrer keinerlei in ihr fahrerische Können eingreifende Unterschiede feststellen täten. :wink: )

Bernd
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Beitrag von Bernd » 03.03.2006 12:28

natürlich besteht kein absoluter Zwang zum Wachsen. Den Zeit/Geschwindigkeitsvorsprung durch "gutes" Wachsen ist für den Normalfahrer unerheblich. Wird total verwachst, z.B Wachs für Temperaturen über 0° aufgetragen und dann bei -20°C skifahren. Dann läufts erstmal nicht so gut.

Aber andersrum, schadet ein gutes universalwachs auch nicht. Der Belag freut sich über die Pflege. Wer also seinemn Ski etwas gutes antun will, sollte auch wachsen. BTW. nach 2-3 Tagen pflegt man ja in der Regel auch die Kanten. Wachsen kostet ca. 10-15min zusätzlichen Aufwand, dann hat man aber am nächsten Tag einen gut gepflegten Ski. Aber ganz klar, durch gutes Wachsen wird man kein Herminator...

Zum Thema Temperatur: Eisen mit digitaler Anzeige müssen nicht sein. Ich habe schon tausende Skier mit einem Standard Toko gewachst und bin immer gut damit gefahren. Bügleeisen für Wäsche sind aufgrund ihrer groben Temperaturregelung nicht geeinet. Die 40€ für eine Waxmaus o.ä. sollten drin sein.

Belagbeschädigen: Wer Löcher in seine Hemden bügelt, der sollte die Finger von den Skiern lassen, aber sonst kann man nichts falsch machen -ist ja auch alles ganz gut bei Toko/Holmenkol... beschrieben.

Wachs: von Holmenkol gibts gutes und preiswertes Wachs in dicken Stangen (bei Sport Scheck für wenig Geld). Das tuts vollkommen. Nur wer bei extrembedingungen fährt (im Sommersulz bei 5° oder Rußlandpowder bei -25°) der kann zu den Toko Täfelchen o.ä. greifen.
Die Eisentemperatur ist meistens auf der Schachtel angegeben. Wenns raucht, ists zuviel, wenns nicht richtig tropft zuwenig (so zw. 110 und 130°)
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urs
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Beitrag von urs » 03.03.2006 12:30

Jinn hat geschrieben:Dann wirst Du sicher auch gelesen haben, dass es "mir" beim Wachsen nicht um Speed oder explizit um das Fahrverhalten der Ski geht. Sondern eben um die Pflege des (in der Regel) Polyethylenbelages (und der Kanten).
salü jinn

hab ich schon auch gelesen, aber auch noch rot und dick in erinnerung, dass man den ski polieren soll :wink:. und das hat nun wirklich nix mit belagspflege zu tun. an anderer stelle hast du ein magazin zitiert, mit der behauptung, dass durch schlechte belagspflege bis zu 60% der fahreigenschaften verloren gehen.

versteh mich nicht falsch, ich finde eine gewisse pflege sinnvoll. man soll sich einfach keinen allzu grossen fahreffekt davon erwarten, ausser natürlich von scharfen kanten auf harten pisten. aber ob ich jetzt den belag ausbürste oder gar poliere, mit welcher temperatur ich wachse, wie lange ich auskühlen lasse etc. ist für uns "normalsterbliche" unerheblich.
Jinn hat geschrieben:(Ps: Interessanterweise aber schreibst dann u.a. gerade Du an anderer Stelle sehr akribisch über das "Fahrverhalten diverser Skier", bei dem meines Erachtens mindestens 75% der "normalen" Skifahrer keinerlei in ihr fahrerische Können eingreifende Unterschiede feststellen täten. :wink: )
ot. das sind meine subjektiven eindrücke, die auf meiner aktuellen fahrtechnik / -stil beruhen. ich versuche zwar schon, allgemeine eigenschaften eines skies heraus zu kristallisieren. aber wenn ich keine vorstellung davon habe, wie ein tester fährt, müssen solche tests immer mit vorsicht genossen werden.

gruss urs

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Beitrag von oenologe78 » 03.03.2006 12:54

Bernd hat geschrieben: Bügleeisen für Wäsche sind aufgrund ihrer groben Temperaturregelung nicht geeinet.
Das stimmt einfach nicht. Es ist zwar unbestritten, dass die Wachseisen besser sind, weil die Sohle eine gleichmäßigere Temp. hat und der Regelungsbereich nicht so groß ist. Deshalb funktionieren normale Bügeleisen aber trozdem ausreichend genug, um Ski zu wachsen ohne dass der Belag verbrennt und sogar ohne dass das Wachs verbrennt.
Gruß Reiner

Bernd
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Beitrag von Bernd » 03.03.2006 13:03

ok, laß es mich so ausdrücken: Haushaltsbügeleisen stellen für Anfänger nicht die optimale Lösung dar um einen Ski (der btw. vieleleicht 600€ kostet) zu Wachsen. Ich habe beim Heliskiing im Kaukasus auch schon eine Bratpfanne!! (gefüllt und beheizt mit glühenden Kohlen) zum Wachsen benutzt.

Die 39,90€ für eine Waxmaus o.ä. würde ich jedem (Bügel)Anfänger ratem.
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Beitrag von fränky1966 » 03.03.2006 13:03

Das stimmt einfach nicht. Es ist zwar unbestritten, dass die Wachseisen besser sind, weil die Sohle eine gleichmäßigere Temp. hat und der Regelungsbereich nicht so groß ist. Deshalb funktionieren normale Bügeleisen aber trozdem ausreichend genug, um Ski zu wachsen ohne dass der Belag verbrennt und sogar ohne dass das Wachs verbrennt.
Gib ich Dir Recht, nur ist mit Mamas altem Bügeleisen für den Einsteiger die Temperaturwahl ziemlich schwierig. auf der einen Seite schmilzt das Wachs nicht richtig, und auf der anderen Seite raucht´s. und sobald es Raucht verbrennen die Paraffin Anteile im Wachs, und Die sind für die Gleiteigenschaften und die Pflege verantwortlich. Meine Meinung zu dem ganzen Thema:
Wenn wir unsere Ski selber präparieren, dann sollten wir es auch richtig machen. Zumindest die Basispflege. Unabhängig von den Details.[/quote]

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Beitrag von Herbert Züst » 03.03.2006 13:09

Als ich bei einem befreundeten Sporthändler ein Wachseisen kaufen wollte, schickte er mich ins nebenanliegende Elektrogeschäft und meinte, ein Reisebügeleisen bekäme ich dort zum halben Preis wie bei ihm den Toko Wachser. Punkto Temperaturregler stecke ich das Bügeleisen immer aus, befor ich das Wachs in den Belag bügle, so bin ich sicher, dass ich in the worst case nur das Wachs, nicht aber den Belag verbrenne. Nach einiger Zeit bekommt man schon Übung und merkt auch dem Geruch an, ob etwas zu heiss ist, zu kalt kann es eigentlich gar nicht sein, da das Wachs sonst ja gar nicht mehr fliesst. Die Temperaturspanne beim Wachsen beträgt nähmlich ca. +/ 15° C und das kann man auf die genannte weise problemlos einhalten.

Gruss Herbert

Jinn

Beitrag von Jinn » 03.03.2006 13:29

Halllo urs,
hab ich schon auch gelesen, aber auch noch rot und dick in erinnerung, dass man den ski polieren soll . und das hat nun wirklich nix mit belagspflege zu tun.
Das „rot und dick“ solltest Du schon im Kontext a) zu meinem Sarkasmus, und b) zum der vorangegangen Aufforderung „erzählt mir nix über polieren“ zitieren.

Natürlich hat das Polieren „mit der Belagspflege“ sehr viel zu tun. Entweder ich „betreibe Belagspflege“, also Waxen - dann „sollte“ ich das überschüssige Wachs auch auspolieren, oder ich betreibe keine Belagspflege, dann ist’s ohnehin wurscht, was ich mache. ;-)

Ich finde, hier in der Forumsrubrik „Kanten/Belag“ tauschen sich „an Belags- und Kantenpflege“ Interessierte über die diversen Mittelchen, Methoden und Vorgehensweisen dieser Skipflege aus. So ein Beitrag „ob gewaxt oder nicht, das merkt eh keiner“ ist da einfach, hm, fehlplaziert. Finde ich. Oder schreibe ich zu deinen Skitesten „ob Du Atomic oder Edelwiser fährst, das merkt ein „normaler“ Skifahrer eh nicht“. Wenn er gut farhen kann, dann kommt er mit jedem Ski gut die Piste runter.
an anderer stelle hast du ein magazin zitiert, mit der behauptung, dass durch schlechte belagspflege bis zu 60% der fahreigenschaften verloren gehen.
Auch das hat nicht nur seine Richtigkeit, sondern stimmt dazu auch definitiv. Es kommt jetzt nur darauf an, wie Du „schlechte Belagspflege“ definieren möchtest. Es steht ja nicht dort „keine Belagspflege“, sonder „schlechte“. Wenn ich den Belag einwachse, und es dabei belasse, dann kannst Du mir zwar tausendmal erzählen, dass das überschüssige Wachs vom Schnee abgefahren wird, aber bis das - vielleicht - erfolgt ist, sind eben mindestens 60% der Fahreigenschaften des Skis, und zwar die, die durch den extra strukturierten Belag zustande kommen, nicht „erreichbar“. (Weil vom Wachs zugeklebt.)

Insofern können wir gerne darüber diskutieren, ob es nicht sogar besser ist, eher den Belag und die Kanten gar nicht zu pflegen, bevor man „schlecht (falsch) pflegt“. ;-)
mit welcher temperatur ich wachse, wie lange ich auskühlen lasse etc. ist für uns "normalsterbliche" unerheblich.
Sorry, das stimmt nicht! Probiers einfach selber aus, ich möchte darüber nun allmählich nichts mehr schreiben. Waxe mal deinen Belag mit einem Wachs, für das +130°C angegeben sind, mit +80C. Dann reden wir weiter. Oder mal mit +240°C, dann reden wir über deine nächsten neuen Skier weiter. ;-)
ot. das sind meine subjektiven eindrücke, die auf meiner aktuellen fahrtechnik / -stil beruhen.
Dito bei mir bei der Plfege. So wenig wie Du die Auswirkungen und Umsetzung deiner Testergebnisse „auf den Fahrstil und die fahrerischen Fähigkeiten“ eines „Normalskifahrers“ wissen kannst, so wenig kann ich beurteilen, ob er/sie seine Skier gut oder schlecht pflegt oder pflegen will. Nur: Wenn Du schreibst, dass ein Ski „nach deinem subjektiven Empfinden“ die und jene Eigenschaft besitzt, dann schreibe ich auf die Plfege bezogen eben, „das es zwingend notwendig ist die richtige Temperatur beim Waxen einzuhalten“ und/oder „wenn man die Pflege ordentlich machen möchte“ das überschüssige Wax auszupolieren.

Mit „Vorsicht“ müssen meine Aussagen diesbezüglich nicht genossen werden, weil schlimmstenfalls kommt ein gut gepflegter, oder eben ein gar nicht gepflegter Ski dabei heraus. Bei letzterem kauft man dann halt neue - oder, wie Du es in etwa schreibst „merkt das der Betroffene ohnehin nicht“. Aber ob der dann „hier in diesem Forum“ richtig ist???? Und ob der merkt, welche Unterschiede es zwischen den diversen Skis gibt?

fränky1966
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Beitrag von fränky1966 » 03.03.2006 13:29

Punkto Temperaturregler stecke ich das Bügeleisen immer aus, befor ich das Wachs in den Belag bügle, so bin ich sicher, dass ich in the worst case nur das Wachs, nicht aber den Belag verbrenne. Nach einiger Zeit bekommt man schon Übung und merkt auch dem Geruch an, ob etwas zu heiss ist, zu kalt kann es eigentlich gar nicht sein, da das Wachs sonst ja gar nicht mehr fliesst. Die Temperaturspanne beim Wachsen beträgt nähmlich ca. +/ 15° C und das kann man auf die genannte weise problemlos einhalten.
Prinzipiell richtig, aber komfortabler mit einem Wachseisen, da dort die Temperaturregler feinfühliger sind. Wichtig meines Erachtens: ES DARF NICHT RAUCHEN

Bernd
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Beitrag von Bernd » 03.03.2006 13:39

alter Schwabe... (äh tschuldigung Schweizer... :-))

20€ gespart, naja - hautsache das Wachs fließt....
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