Skitechnik - Einfluss Equipment??

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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Uwe
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Re: Skitechnik - Einfluss Equipment??

Beitrag von Uwe » 06.09.2009 12:00

Uwe

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nicola
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Re: Skitechnik - Einfluss Equipment??

Beitrag von nicola » 06.09.2009 12:45

hallo uwe,
ich glaub' in deiner beschreibung von flex und torsion ist ein bissl der hund drin... :wink:
- Ein zu weicher Flex hat den Nachteil, dass der Ski nicht über die gesamte Länge ausreichend Druck auf die Schneedecke ausüben kann, und dadurch vorne und hinten flattert/schwammig ist, bzw. bei höheren Geschwindigkeiten unruhig wird (fehlende Führung in Längsrichtung).
- Ein zu harter Flex hat den Nachteil, dass der Ski vorne und hinten zu stark greift, bzw. zu viel Kraft und Druck aufgewendet werden muss, damit der Ski sich harmonisch durchbiegt (was für's Carven sehr wichtig ist).
bei weichem flex greift der ski vorne und hinten besser, bei einem harten eher dort wo der druck ausgeübt wird, also mehr unter der bindung... bei abfahrtsskis beispielsweise, bei denen es extrem wichtig ist, dass der druck über den gesamten ski verteilt ist, schaut man auf kleinstmögliche flexhärte. ein flex-weicher ski flattert weniger als ein flex-harter.

was du beschreibst - erhöhte griffigkeit (bis zum hang zum verschneiden an tip & tail) - ist auf eine hohe torsionssteifigkeit zurückzuführen.
Grundsätzlich kann man sagen, dass einfache/billige Ski nicht sehr torsionssteif sind. Hochwertige Ski in Sandwichbauweise mit Fiberglas-, Titanaleinlagen oder sonstigen technischen Versteifungen dagegen sehr!
billige skis sind nicht immer weich. bei manchen ist die cap-hülle, die mit schaum ausgespritzt wird spröd-steif. das lässt zwar oft rasch nach, aber das als unterscheidungsmerkmal pauschal anzuführen halte ich für etwas gewagt.
nicola

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Re: Skitechnik - Einfluss Equipment??

Beitrag von Uwe » 06.09.2009 15:12

Hallo Nicola,
nicola hat geschrieben: billige skis sind nicht immer weich.
Korrekt, pauschale Aussagen sind immer falsch, weil es überall Ausnahmen gibt ... hab es etwas relativiert, danke!
nicola hat geschrieben: bei weichem flex greift der ski vorne und hinten besser, bei einem harten eher dort wo der druck ausgeübt wird, also mehr unter der bindung...
:o ... wenn ich ein weiches, dünnes 2m-Brett habe, und mich in der Mitte draufstelle, kann ich vorne und hinten noch eine Kirsche drunter legen, ohne dass diese gequetscht wird. Das weiche Brett verteilt mein Gewicht nicht gleichmäßig, sondern eher unter meinen Füßen.
Wenn ich ein 3x so hartes Brett nehme, werden die Kirschen gequetscht, weil das harte (längssteife) Brett mein Gewicht gleichmäßiger verteilt, also auch nach vorne und hinten auf die Kirsche.
Oder ... wo ist der Gedankenfehler?
nicola hat geschrieben: bei abfahrtsskis beispielsweise, bei denen es extrem wichtig ist, dass der druck über den gesamten ski verteilt ist, schaut man auf kleinstmögliche flexhärte. ein flex-weicher ski flattert weniger als ein flex-harter.
... eigentlich verteilt doch der härtere Ski den Druck gleichmäßiger ... ich rede nicht von ZU hart! ... bzw. vielleicht ist "kleinstmögliche flexhärte" im Rennbereich immer noch "hart" in Relation zum Massenmarkt ;-) ... vielleicht verstehe ich unter "hart", was bei dir noch als "weich" durchgeht ... ist natürlich auch immer in Relation zum Fahrer zu sehen!

Unter "ZU hart" (bezüglich des Flex) verstehe ich z.B. einen Herren-Rennski mit Versteifungen für eine "leichte, langsame Person". Dagegen unter "ZU weich" z.B. einen langen Kinderski oder "ausgelutschten Schaumski" für einen zügigen 100 Kilo-Mann.

Ich habe den Text auch hier nochmal etwas modifiziert, damit klar wird, dass es um Relationen geht ... besser so?
Uwe

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Re: Skitechnik - Einfluss Equipment??

Beitrag von nicola » 06.09.2009 22:47

mmh - tja wenn wir einen ski flach auf dem untergrund liegen haben, dann stimmt die theorie mit den unterschiedlichen brettern und der druckverteilung und bestimmt auch mit obst jedweder art (ich würde es sogar mit feigen probieren :wink: ) natürlich schon. da wir allerdings davon ausgehen, dass unsere bretter eine taillierung haben, aufgekantet werden sollen und sich durchbiegen können, siehts natürlich in der praxis etwas anders aus. einen ski, den man schwerer durchbiegen kann, bekommt man schwerer auf die kante und kann ihn auch schwerer auf der kante halten-> [faustformel beim ski entwickeln: KR und aufkantwinkel bestimmen die erforderliche durchbiegung des skis um mit der piste über die gesamte kantenlänge kontakt zu haben] was man allerdings unter "guter grip" verstehen will ist dann auslegungssache... der eine meint einen bockigen teufel, der die knie zum jubeln bringt, der andere assoziiert einen ski den er sanft aber doch effektiv auf die kante bringen kann.

im übrigen macht einen brauchbaren flex nicht nur der härtegrad, sondern ganz besonders der verlauf der biegelinie aus. hier gibts die unterschiedlichsten konstruktionsphilosophien. und was man nie vergessen darf ist, dass flex und torsionsparameter immer irgendwie zusammenhängen. ein ski mit extrem weichem flex und extrem hoher torsionssteifigkeit wäre wohl unter die ganz gemeinen luder einzureihen.

zum abfahrtsski oder dem flattern generell - wenn ich vorhin schrieb, dass sich der druck am ganzen ski bei einer weicheren bauart besser verteilt ist das technisch vielleicht nicht ganz korrekt, zumindest wenn man wieder von einer völlig planen unterlage ausgeht. die ist in der regel beim skifahren allerdings so gut wie nie gegeben und ein weicher ski flattert deshalb weniger als ein harter weil er die unebenheiten besser "schluckt" (übrigens beim anfänger gleich wie beim rennläufer). ich weiss nicht ob du schon mal das zweifelhafte vergnügen hattest einen superextremst harten ski zu fahren, ich kann dir sagen, da flattern zuerst die skispitzen bis an die nasenspitze und gleichzeitig das gebiss und die ohren. :D
Zuletzt geändert von nicola am 06.09.2009 23:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Skitechnik - Einfluss Equipment??

Beitrag von Free Carver » 06.09.2009 22:54

beate hat geschrieben:
In meinen Augen handelt es sich bei den genannten Modellen um höchwertigere Skier.
Das stimmt sicher aber diese sind nicht hart weil sie hochwertig sind!!!!
Härte ist kein Qualitätskriterium!
Die Head Super shapes sind butterweich im Flex aber recht torsionssteif.
Das sind aber ganz sicher keine Billig oder Anfängerski!!!!
Beate

Das Fazit hat sich auf die Skier bezogen, welche ich selber gefahren bin. Wenn der SShape butterweich ist, dann ist der Blizz "milchweich".


Etwas was hier wohl am untergehen ist, ist dass weiche Skier einfacher zu fahren sind.
(Noch immer im Fall: Blizz, SS, SL, equipe!)

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Re: Skitechnik - Einfluss Equipment??

Beitrag von nicola » 06.09.2009 23:15

[klugscheisser modus] noch ein kleine anmerkung uwe : fachlich richtig ist es bei den skieigenschaften von torsionssteifigkeit zu sprechen, unter torsion versteht man die auswirkung der kraft die auf den ski wirkt.[/klugscheisser modus]
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Re: Skitechnik - Einfluss Equipment??

Beitrag von beate » 07.09.2009 09:05

Etwas was hier wohl am untergehen ist, ist dass weiche Skier einfacher zu fahren sind.
Sorry aber da habe ich eine andere, weniger strikte Meinung! Ein Ski der weich im Flex aber recht torsionssteif ist, ermöglichte auch eine direkte Umsetzung des Fahrerinputs auch wenn dieses Input nur minim ist. Hat der Ski dazu noch eine etwas radikalere Taillierung, ist das ganz sicher kein einfach zu fahrender Ski! Als Beispiel sei z.B. der Dynastar Omeglass in der SL Ausführung (ich weiß die aktuellen Bezeichnungen nicht!) angeführt.
Beate

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