Nötige und überflüssige Bewegungen

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 06.03.2007 13:02

Martina hat geschrieben
Ich spanne die Muskeln meiner talseitigen Körperseite (werdende Innenskiseite) an, damit ich ich den KSP "aus der alten Kurve raus" kriege.
Ich glaube ich weiss nun was du damit meinst. Du spannst die Muskeln des Ausenbeines an, damit die Fliehkräfte da eine Gegenkraft haben und dich somit mit Drehpunkt um das Aussenbein aufstellen. Dies ist aber nicht unbedingt zwingend, du kannst dich bei genügend Geschwindigkeit auch um das Innenbein aufrichten lassen, dann musst du eben die Muskeln des Innenbeines Anspannen und die des Aussenbeins entlasten. Dies hat den Vorteil, dass du wenn du deine Muskeln etwas mehr anspannst die Kippbewegung aktiv unterstützen kannst, zudem hast du dann nach dem Umkanten sofort wieder die Belastung auf dem neuen Aussenbein. Ich finde irgend einen Belastungswechsel machen wir alle irgendwie doch, nur diente er nicht wie früher dem Richtungswechsel (Entlasten und Drehen der Skis in der Luft) sondern der Regulation der Schräglage und der Wahl auf welchem Ski wir umkanten wollen.
Edit muss hier um Missverständnisse zu vermeiden noch anfügen:
Wenn man sich ums Innenbein kippen lässt, sollte man die Kurve auch auf dem Innenbein fahren und nicht zuerst auf's Aussenbein umsteigen und dann Umkanten, dies wäre ja dann ein klassischer Umsteiger.
@Nicola
hier ist sind überflüssige bewegungen beim linksschwung gut zu unterscheiden von den "flüssigeren" bewegungen beim rechtsschwung.
Für dich mag das gut zu erkennen sein, ich sehe hier nur, wenn du es so deutlich sagst einen winzig kleinen Unterschied. Welche Bewegung aber überflüssig ist, kann ich nicht erkennen. Hilfst du mir weiter?

Gruss Herbert
Zuletzt geändert von Herbert Züst am 06.03.2007 14:06, insgesamt 1-mal geändert.

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TEE
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Beitrag von TEE » 06.03.2007 13:50

Herbert Züst hat geschrieben: @Nicola
hier ist sind überflüssige bewegungen beim linksschwung gut zu unterscheiden von den "flüssigeren" bewegungen beim rechtsschwung.
Für dich mag das gut zu erkennen sein, ich sehe hier nur, wenn du es so deutlich sagst einen winzig kleinen Unterschied. Welche Bewegung aber überflüssig ist, kann ich nicht erkennen. Hilfst du mir weiter?

Gruss Herbert
...ich habe es nur sehr flüchtig angesehen, aber ich gehe mal davon aus, dass nicola den einen arm meint, den der fahrer immer nach vorne und oben zieht, als würde er eine slalomstange wegschlagen, das macht er nur auf eine seite - oder habe ich mich da getäuscht...
liebe grüße
thomas

KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 06.03.2007 14:55

Herbert Züst hat geschrieben:
aktiver belastungswechsel ist i.d.r. eine überflüssige bewegung
Aber nur, wenn, wie ich oben beschrieben habe, Radius, Geschwindigkeit und Aufkantwinkwl so aufeinander abgestimmt sind, dass dabei die resultierende Fliehkraft genau so gross wird, um deinen Körperschwerpunkt über beide Skis zu bringen, da dies aber selten die Regel sein wird, brauchte es auch eine korrigierende aktive Belastung.
Herbert, wie immer bei diesem Thema (das wir schon zig mal in zig Threads diskutiert haben), redest du anscheinend vom aktivem herbeiführen der neuen Kurvenlage. Das ist eine völlig andere Baustelle wie ein frühzeitiges aktives den Knödel über den werdenden Außenski bringen, es ist genau das Gegenteil, nämlich den Knödel innerhalb das werdenden Innenskis zu platzieren. Wenn ich Menschen aber ständig den überflüssigen Prozess „Knödel frühzeitig über werdenden Außenski bringen“ lehre, haben sie nie die nötige Lage eine Kurve mit ordentlich Druck zu fahren und rutschen dann wie Skizombis in der Gegend rum.

Kannst du mir jetzt bitte bestätigen, dass die Unterscheidung bei dir angekommen ist. Es ist sehr kraftraubend in jedem Thread zu jeder Skitechnikfrage immer wieder über dasselbe Missverständnis zu stolpern.


Lynne, ein nach außen Wandern während des Kurvenverlaufs hat ja wohl kein bisschen mit dem frühzeitigen aktiven Belastungswechsel zu tun, der im Moment im DSV das Merkmal für Steuerqualität sein soll (ist doch noch so, oder?). Vielmehr sollte die „automatische“ Belastungsverschiebung genau an die gewünschte Linienwahl angepasst sein, d.h. wenn der nächste Kurvenwechsel sehr bald geschehen soll dann wenig Lage und früheres wandern Richtung Außenski (also neuer Innenski über den in die neue Kurve eingefahren werden kann) od. man will einen großen Schwungwinkel fahren und muss entsprechend viel Lage mitnehmen, damit man spät genug mit der Belastung über dem Außenbein ist und eben erst spät über dieses nun werdende Innenbein in die nächste Kurve kippt.
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und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

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Beitrag von carlgustav_1 » 06.03.2007 15:08

Knödel?!?!?

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martin
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lynne
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Beitrag von lynne » 06.03.2007 15:11

@KOSTI: machen wir mal nen Reset. Ich sehe es so:

Ich befinde mich in einer Kurve nach der Falllinie mit ordentlich Lage, mein KSP liegt sehr weit innen, weiter noch als mein Innenski, die Belastung ist durch die Fliehkraft aber zum Großteil auf meinem Aussenski.

Was passiert jetzt beim Schwungwechsel? Meiner Meinung nach richte ich mich auf, mein KSP wandert über den alten Innenski/neuen Aussenski hinweg (ich kann ihn jetzt bereits noch mehr belasten (daher aktiv) und vor allem belastet umkanten, so hab ich meine Ausbilder verstanden :wink: ) über den alten Aussenski/neuen Innenski drüber in die neue Kurve. Ich habe so dass von mir gemeinte aktive Belasten des neuen Aussenbeins und die Möglichkeit über das neue Innenbein in die Kurve einzufahren.

Ich stimme dir zu dass es natürlich blödsinn ist den gesamten KSP auf den neuen Aussenski zu wuchten ... da ist ja entgegen der neuen Kurve in die er ja wandern muss damit ich wieder in Lage komme. Egal ob Ganzkörperorientiert, über Kniekippen oder Verschieben der Hüfte.

Sind wir so beinand?

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Herbert Züst
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Beitrag von Herbert Züst » 06.03.2007 15:17

Hallo Kosti
Wir werden uns hier glaube nie ganz treffen. Nun nur noch eins: Meine Theorien basieren auf reiner Physik und entsprechen überhaupt keinem Lehrgang. da ich in meinem Leben nur ein eiziges Mal notgedrungen nach Lehrplan Ski gefahren bin.Die Praxis zeigt aber, dass sie recht gut funktioneren.
Kannst du mir jetzt bitte bestätigen, dass die Unterscheidung bei dir angekommen ist. Es ist sehr kraftraubend in jedem Thread zu jeder Skitechnikfrage immer wieder über dasselbe Missverständnis zu stolpern.
wir sind hier ja beim Weglassen, wenn es dir zu anstrengend wird, lass es doch einfach weg.

Gruss Herbert

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Beitrag von KOSTI » 06.03.2007 16:07

carlgustav_1 hat geschrieben:Knödel?!?!?
Resultierender Kraftvektor des Massenschwerpunktes würd ich mal sagen, od. einfacher, da wo ein an deinem Bauchnabel befestigtes Pendel hinzeigen würde.
lynne hat geschrieben:die Belastung ist durch die Fliehkraft aber zum Großteil auf meinem Aussenski.

Was passiert jetzt beim Schwungwechsel? Meiner Meinung nach richte ich mich auf, mein KSP wandert über den alten Innenski/neuen Aussenski hinweg (ich kann ihn jetzt bereits noch mehr belasten (daher aktiv) und vor allem belastet umkanten, so hab ich meine Ausbilder verstanden :wink: )
Lynne, das klingt 100% nach Ausbilder, zwanghaftes Suchen nach einer Rechtfertigung warum da irgendwo der neue Außenski im Kontext mit Belasten auftauchen muss.
Die Resultierende (das Pendel) ist schon innerhalb des werdenden Innenbeins, auf dem werdenden Außenbein ist quasi null Druck, nur wenn du sehr auf dem „noch Innenbein“ stehen würdest, müsstest du dich aktiv darum bemühen den Knödel Richtung neues Innenbein zu bekommen und das Thema hatten wir ja schon, das ist dann ein aktiver Belastungswechsel in Richtung werdendes Innenbein. (siehe Antwort für Herbert)

Herbert Züst hat geschrieben:Hallo Kosti
Wir werden uns hier glaube nie ganz treffen. Nun nur noch eins: Meine Theorien basieren auf reiner Physik
Warum treffen wir uns dann nicht?
Einmal verschiebt sich ich den Knödel evtl. mit aktivem Zutun in Richtung neues Kurvenzentrum (zum Innenski), so ist es richtig. Das andere Mal soll ich den Knödel (DSV konform) aktiv in Richtung neues Außenbein bewegen, hätte dadurch keine Lage und würde deswegen nach Außen umfallen od. eben keine neue Kurve fahren. Diesen aktiven Belastungswechsel kann man weglassen.

Ich verstehe wirklich nicht was man da nicht verstehen kann.
Weglassen geht leider nicht (würde ich wirklich gerne), denn wenn dieses unnötige Missverständnis immer wieder aufkommt (du bringst es ja regelmäßig auf), hindert das die eigentliche Diskussion. Der Thread driftet wie immer ab und die ganze Seite dreht sich nun um ein und dasselbe Missverständnis. Ich hab wirklich das Gefühl es bereitet dir ein bisserl Spaß immer ein wenig Verwirrung zu stiften, das wäre echt gemein, denn es gelingt dir sehr gut und viele steigen drauf ein ;-)


So gehen wir’s mal anderes herum an.
Was wäre eine unabdingbar nötige Bewegung/Handlung? Ich würde sagen "Lage einnehmen" … mehr fällt mir erst mal nicht ein …
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Beitrag von lynne » 06.03.2007 17:09

zwanghaftes Suchen nach einer Rechtfertigung warum da irgendwo der neue Außenski im Kontext mit Belasten auftauchen muss.
Hast du eine Ausbilderphobie Kosti? In meinen Augen ist da nix zwanghaft gerechtfertig, und es ist doch so dass wenn ich die Kurve auflöse der Druck am noch Aussenski/werdenen Innenski abnimmt. Die Bewegung des KSP Richtung neues Kurvenzentrum ist ja keine Digitale Geschichte, schwup und da .. sondern er wandert. Warum sollte ich also, wenn der KSP an meinem werdenden Aussenski "vorbeimarschiert", diesen nicht aktiv gleich mitnehmen und so bereits vor der Falllinie ein belastetes Aussenbein haben. Ich verliere doch nix dabei.

Ich gebe zu es ist eine zusätzliche Bewegung, aber ich finde eine die das fahren durchaus vereinfachen kann, vor allem bei Kurzschwüngen wie ich finde und wenn man wie ich seinen Aussenski früher einfach nicht schnell genug gefunden hat und so oft genug im drift statt geschnitten unterwegs war.

Ist OT OK.. Bin jetzt still und werd mich aus der Diskussion verabschieden. Damit der Thread wieder zu seinem Ursprung zurückfindet.

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Beitrag von Herbert Züst » 06.03.2007 17:13

Knödel?!?!?
Resultierender Kraftvektor des Massenschwerpunktes würd ich mal sagen,
Der setzt sich zusammen aus Gewichts und Fliehkraft und wird im Winkel der gefahrenen Lage entweder über den Aussen, den Innen oder beide Skier in den Schnee geleitet. Solange dieser Kraftvektor innerhalb dieses Systems liegt, kann auch die Lage, mittels Belastungsverlagerung oder Geschwindigkeitsveränderung beibehalten werden. Läuft der Kraftvektor (zB. wegen zu grosser oder zu kleiner Geschwindigkeit,oder falscher Lage)aus dieser Standfläche hinaus, stellt es einem auf oder man fällt nach innen. Genau dies ist das Gleichgewicht, dass ich oben beschrieben habe und welches da als absichtlich verbreitetes Missverständnis dargelegt wird.
Anzumerken wäre hier noch, das die Fliehkraft abhängig vom Radius und der Geschwindigkeit ist , dabei gilt je grösser die Geschwindigkeit und je kleiner der Radius, desto grösser die Fliehkraft, wobei die Geschwindigkeit im Quadrat in diese Formel eingeht. Somit muss der der Kraftvektor des Massenschwepunktes nicht zwangswise zum Kurvenmittelpunkt zeigen.
Gruss Herbert

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Beitrag von nicola » 06.03.2007 17:23

TEE hat geschrieben:...ich habe es nur sehr flüchtig angesehen, aber ich gehe mal davon aus, dass nicola den einen arm meint, den der fahrer immer nach vorne und oben zieht, als würde er eine slalomstange wegschlagen, das macht er nur auf eine seite - oder habe ich mich da getäuscht...
ja - der linke arm macht eine grössere einwärtsbewegung welche die gesamtbewegung natürlich beeinflusst und beim freifahren ohne slalomstangen nicht notwendig ist.
nicola

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