"Aus dem Rhythmus kommen"<->Einfluß der Ski

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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Cradle22
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Beitrag von Cradle22 » 02.06.2006 10:45

Hi!
TEE hat geschrieben:die bauen super Ski, ich steh drauf, fahr damit - denke an gar nichts (weder an meine Hände noch fallen mir Worte wie Sidecut oder gar Biegelinie ein) und bin richtig happy!! :D :D

So ging es mir Januar auf der Riederalp zwei Tage lang mit den RTC-Modellen vom Sepp auch... Ich bin noch nie vorher in meinem Leben mit einem ständigem, wohl ziemlich dämlich aussehenden Dauergrinsen :D :D zwei Tage lang durch das noch nicht gerade sehr beschneite Aletschgebiet gefahren...

Wahrscheinlich kam daher auch der Kaufentschluß, ich hatte gar keine Möglichkeit mangels Schnee, die Skis unter "rauen" Schneebedingungen oder gar abseits zu testen (wo sie halt nicht ganz so dolle sind)...

Daher muß jetzt auch noch ein Swing (oder Firnis, muß noch getestet werden) her (bzw. das jetzt heißt Herbst...)

Gruß,

Arndt
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Beitrag von extremecarver » 02.06.2006 13:25

Stimmt so genau hab ich da eigentlich noch nie drüber nachgedacht.

Aber um so mehr Sinn macht die extreme Gewichtsverlagerung nach vorne auf einem Snowboard zur Schwungeinleitung. Da Snowboards eben nach vorne einen größeren Radius haben. Fährt man nun schnell in eine Kurve rein, carvend verliert man ja kaum Speed, ist es logisch dass es einen dann in der Schwungendphase ziemlich kompressiert. Daher fahren viele Carver ja auch mit Tiefentlastung. Hochentlastung bringt zum kürzeren Radius zum Ende noch einmal mehr Kraft auf die Kante.

Wie schaut das ganze bei SuperG, Abfahrtsskiern aus? Haben die auch vor dem Mittelpunkt den kleineren Radius wie bei Slalom???
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Beitrag von Cradle22 » 02.06.2006 14:01

Hi!

Oder wie schauts bei Skwals aus? Z.B. die MPride sehen mir schon sehr asymetrisch aus...

Gruß,

Arndt
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Beitrag von extremecarver » 02.06.2006 18:06

Asymetrisch bei Snowboards war bis 97/98. Seitdem nicht mehr. Dabei gab es die wirklich Asymetrischen boards mit Kürzerer Frontside und die halb-asym. die nur einen Unterschiedlichen Radius hatten aber ganz selten waren (FS 1-2m kürzer). Mpride kenn ich mich nicht aus
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Beitrag von nicola » 02.06.2006 20:30

carlgustav_1 hat geschrieben:wie du schon vermutest hast, gibt es verschiedene parameter für die gestaltung des sidecuts.

a) kurvenform: dh (kreis) radius bzw eben ellipse, bzw. alle denkbaren kombinationen von beidem (zusammengesetzte kurven). beim kreisradius gibts natürlich kein progressiv oder degressiv, der ist ja von vorne wie von hinten. wenn die kante des unbelasteten ski einen bestimmten, perfekten (kreis) radius darstellt sagt das allerdings relativ wenig darüber aus, welche form diese kante hat, wenn der ski real belastet, dh. geflext und torsiert(?) na eben verdreht 8) ist -> dh. tatsächliche autokinetik...

b) wo sitzt die schmalste stelle - weiter vorne dh schmalere schaufel breiteres tail oder weiter hinten dh breitere schaufel aber schmaleres tail.
:zs:
Es geht bei der Abstimmung wie schon gesagt darum, dass die Kanten im gesamten Kurvenverlauf gleichmäßig greifen, d.h. ein gleichmäßiger Druck über die gesamte effektive Kantenlänge gegeben ist. Welcher Taillierungsverlauf auch immer gewählt wird er muss mit den Elastizitätseigenschaften abgestimmt sein. Im Moment ist es große Mode mit den Taillierungsverläufen und vollmundigen Werbesprüchen zu argumentieren. Beim einen Produkt soll ein progressiver Sidecut aggressiv wirken, beim anderen wird er als besonders sanft gepriesen. Detto bei Degressiv (wird mehr im Twintipbereich verwendet) und Radial. Fakt ist, dass man sich beim Skientwickeln auf Grund der Erfahrung oder einer neuen Überlegung samt Berechnung mal auf die Geometrie festlegt. Dann baut man eine Form und Prototypen mit unterschiedlichen Flexeigenschaften und testet das möglichst optimale Resultat heraus. Was ich sagen wollte, es ist ganz gut, wenn man sich als Entwickler über den Verlauf des Sidecuts klar ist und danach die anderen Eigenschaften abstimmt. Momentan kann man diesbezüglich manchmal Überraschungen erleben, da etliche Skifirmen viel mit neuen Geometrien und Sidecuts experimentieren.

@herbert - zur Kantenschärfe im Sulz
– da spreche ich einfach aus Erfahrung. Anfang der siebziger Jahre hatte ich einen schwedischen Rennläuferkollegen, der sich bei Frühlingsrennen (damals noch ohne Verhärtungschemie für den Schnee) seine Kanten so feilte wie für blankes Eis. Er fuhr allen sehr extrem um die Ohren und sorgte natürlich für Nachahmungsexperimente und siehe da, was für Stenmark gut war, tat besonders einigen Mädchen gut. Ich fahre seither und insbesondere seit ich Carvingskis habe im Sulz gern mit extrem scharfen Kanten. Erklären kann ich mir das so, dass Firnkörner in etwa die selbe Dichte wie Eisklumpen haben und dass man durch die scharfen Kanten an der Oberfläche mehr Halt bekommt, dadurch nicht so weit aufkanten muss und natürlich mit flacher gestellten Skis besser aufschwimmt und weniger Kraft braucht. Mit scharfen Kanten fühlt sich dicker Sulz für mich weich an (Zitronensorbetartig:wink: ), mit stumpfen Kanten habe ich eher das Gefühl in Geröll zu fahren. Voraussetzung für's Gelatifeeling ist ein gewisses Maß an Geschwindigkeit und ein hohes Maß Gefühl für dosierten Kanteneinsatz.
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Beitrag von ivan » 02.06.2006 21:09

Nicola:
aus der "firmenküche" nicht viel verraten, ist aber verständlich...

scharfe kanten: :zs: ich habe zwar darüber nie so nachgedacht, fahre aber IMMER mit sehr scharfen kanten (die gehören einfach zum carvingski) und habe es nie bedauert

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Beitrag von Herbert Züst » 03.06.2006 09:59

Dann werde ich das mit den Kanten auch einmal Versuchen. Ich denke was für Stenmark gut ist, kann auch mir helfen.

Gruss Herbert

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Beitrag von ivan » 03.06.2006 13:24

wenn man durchgehend die schärfe pflegt, ist es eigentlich schwierig, sie loszuwerden. auch mi frühjahr, wenn typisch ab 10 oder 11 uhr der firn weich wird, ist er frühmorgens hart, so dass die schärfe - bis auf schlechte tage - gefragt und ratsam ist.
der gelegentliche neuschnee (ok, heuer ist es extrem) hält normalerweise nicht lange.
stumpfe kanten kann ich nur den heliski-und backcountry-spezialisten verzeihen. :D

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Beitrag von nicola » 03.06.2006 13:41

ivan hat geschrieben:wenn man durchgehend die schärfe pflegt, ist es eigentlich schwierig, sie loszuwerden.
:zs: bis unmöglich :D
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Beitrag von ivan » 03.06.2006 14:33

:zs: und sinnlos!

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