Teachskicoach

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Yeti
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Beitrag von Yeti » 19.10.2005 12:37

Paul, bezieh doch bitte mal Stellung zu meinen Fragen im obigen Beitrag.
Ich denke, das interessiert hier bestimmt einige :wink:.

Ich hätte einen Vorschlag: Analysier doch bitte mal folgendes Bild und
die schon oben gezeigten Bilder von Bode im Zusammenhang mit
Deinem Fahrstil. Vielleicht wird dann Dir und uns einiges klarer...

Yeti

PS:
Gegen eine Schrittstellung/Standposition bei der Kurvenfahrt habe ich
nichts einzuwenden. Es kommt nur auf die Ausführung drauf an
(Fusswinkel zueinander, Fussabstand längs, Fussabstand quer,
Hüftposition, etc.)... :P

[ externes Bild ]

urs
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Beitrag von urs » 19.10.2005 21:47

paul kuhn hat geschrieben:Ganz wichtig! ich positioniere meinen schwerpunkt in bezug auf die ski und nicht umgekehrt. das ist der essentielle unterschied zwischen kurven auf der kante fahren und gerutschten schwüngen.
dies scheint einigen nicht klar zu sein, denkt bitte mal darüber nach.
hallo paul

nur kurz, ich hab dir auch noch eine denksportaufgabe :wink:. wo positionierst du deinen schwerpunkt bei gerutschten schwüngen? nicht über den skies?

gruss urs

Martina
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Beitrag von Martina » 20.10.2005 08:20

Yeti hat geschrieben: Gegen eine Schrittstellung/Standposition bei der Kurvenfahrt habe ich
nichts einzuwenden. Es kommt nur auf die Ausführung drauf an
(Fusswinkel zueinander, Fussabstand längs, Fussabstand quer,
Hüftposition, etc.)... :P
:zs: - das haben wir ja auch schon diskutiert. Es gibt Momente, wo eine Schrittstellung sinnig ist und wo sie zum "Verlust des Aussenskis" führen kann.

Entscheidend ist für mich - wie im letzten Beitrag geschrieben - zusätzlich, ob die Schrittstellung als Folge der Schräglage etc. entsteht oder ob ein Schritt "gemacht" wird, um die Kurve auszulösen.

paul kuhn
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Beitrag von paul kuhn » 21.10.2005 06:11

leider fehlt es mir im moment an zeit, um auf alle einzelnen beiträge einzugehen. ich stimme in vielem was ihr sagt mit euch überein. ich denke, wir haben nur einen etwas anderen betrachtungswinkel.
wenn ich eine bewegung analysiere, frage ich:

was macht er?
wie wirkt sich das aus?
wie wirkt sich etwas aus, ist für mich in aller erster linie die frage, wie wirkt es sich auf die lage seines ksp in bezug zu seinen ski aus.

ich habe nie gesagt, dass skifahren immer so fahren sollen, wie ich es in meinem korrekturvorschlag beschrieben habe. vielmehr habe ich doch klar dargestellt, dass ich für eine grosse bandbreite an bewegungsoptionen bin, für eine grosse experimentierfreude.

in kategorien wie gegendrehúng und rotation, hüftknick oder nicht habe ich, wenn es um carving geht, kaum gedacht. für mich steht diese frage im vordergrund:

wie wirkt sich das, was jemand tut, auf die lage seines schwerpunktes aus?

es geht mir also immer um den funktionalen zusammenhang.

für den moment nur noch einige fragen, unterfragen sozusagen, die mir in diesem zusammenhang wichtig erscheinen:

wo ist der "drehpunkt" des systems skifahrer/ski? worum "schwenkt" er?

gibt es dabei unterschiede zwischen gerutschten und gecarvten schwüngen? (ich denke ja, ganz wesentliche)

können ski tatsächlich unter dem körper durchfahren, wenn wir carven?
für mich physikalisch ein ding der unmöglichkeit. unter mir herrutschen können sie, wie beim klassischen gerutschten wedeln, auf ihrer kante können sie nicht unter mir hergleiten. beim carving muss sich mein ksp über die ski hinwegbewegen und nicht umgekehrt. die auflagefläche meiner ski stellen den bezugspunkt im raum dar, der mir in dieser form bei gerutschten schwüngen fehlt.

was denkt ihr über diese fragen, sie scheinen mir sehr wichtig zu sein, daher wäre ich an euren ansichten sehr interssiert.

sorry, das ist jetzt wirklich alles nicht gerade klar formuliert. morgens um 6 bin ich dazu nicht in der lage.
ich hoffe aber, dass ihr in etwa erahnen könnt, worum es mir geht.
sobald es die zeit zulässt, werde ich es präzisieren.


euch allen ein schönes wochenende

Martina
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Beitrag von Martina » 21.10.2005 08:03

Es wäre vielleicht doch ganz nett, wenn du mal auf das eingehen würdest, was wir schreiben. Ich finde deine Überlegungen oft etwas schwammig und weiss nicht, ob ich sie richtig verstehe.
Deswegen habe ich mir die Mühe gemacht, sie so zu "übersetzen" ,dass es für mich klarer wird, was du meinst. Wenn ich aber nicht weiss, ob du es so gemeint hast, dann bringt es nicht, auf weitere schwammige Ausführungen einzugehen.

Nur etwas:
paul kuhn hat geschrieben: wo ist der "drehpunkt" des systems skifahrer/ski? worum "schwenkt" er?

gibt es dabei unterschiede zwischen gerutschten und gecarvten schwüngen? (ich denke ja, ganz wesentliche)
(Mir ist wieder nicht ganz klar, was du hier mit "Drehpunkt" und "schwenken" meinst)

Grundsätzlich sollten aber zwischen den gerutschten und gecarvten Kurven keine grundsätzlichen Unterschiede in der Bewegung sein. Der gecarvte Schwung ist nur eine Verfeinerung des gerutschten: die Bewegungen sind genauer dosiert, besser abgestimmt.
Wir wollen ja gerade nicht zuerst eine Technik für gerutschte und dann eine andere für gecarvte Kurven lernen!!! Das der Clou an der "neuen" Technik!!!!!

urs
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Beitrag von urs » 21.10.2005 09:58

paul kuhn hat geschrieben:wo ist der "drehpunkt" des systems skifahrer/ski? worum "schwenkt" er?

gibt es dabei unterschiede zwischen gerutschten und gecarvten schwüngen? (ich denke ja, ganz wesentliche)

können ski tatsächlich unter dem körper durchfahren, wenn wir carven?
für mich physikalisch ein ding der unmöglichkeit. unter mir herrutschen können sie, wie beim klassischen gerutschten wedeln, auf ihrer kante können sie nicht unter mir hergleiten. beim carving muss sich mein ksp über die ski hinwegbewegen und nicht umgekehrt. die auflagefläche meiner ski stellen den bezugspunkt im raum dar, der mir in dieser form bei gerutschten schwüngen fehlt.
salü paul

für physik sind eigentlich wollihood und kosti zuständig. vorab nur ein paar einfache überlegungen:

beim carven gleit ich im idealfall nur in die fahrtrichtung, seitlich bin ich mit der piste verankert -> wie auf schienen, der drehpunkt sind die kanten. das andere extrem ist, blankes eis kombiniert mit lausigen kanten -> der seitliche halt ist gleich null. es ist für mich unmöglich, eine kurve zu fahren. für mich heisst das, dass es auch beim gedrifteten schwüngen einen moment gibt, wo der ski ähnlich beim carven einen seitlichen halt hat, vielleicht auch nur teile des skies. und erst dann fahre ich die kurve. der drehpunkt sind wiederum ski/kanten. der körperschwerpunkt sollte genau gleich wie beim carven auf der achse von flieh- und schwerkraft liegen.

beim "klassischen" wedeln in seiner übelsten form fährst du gar keine kurven, sondern wischt einfach die skies über den schnee hin und her.

aber m.e. haben diese überlegungen überhaupt nichts mit der von dir postulierten fahrform "innenarm nach vorne und orientierung gegen kurvenaussenseite" zu tun. diesbezüglich bin ich auch auf deine antowrten auf yetis bilder/fragen gespannt.

gruss urs

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WolliHood
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Beitrag von WolliHood » 24.10.2005 11:35

paul kuhn hat geschrieben:wo ist der "drehpunkt" des systems skifahrer/ski? worum "schwenkt" er?

gibt es dabei unterschiede zwischen gerutschten und gecarvten schwüngen? (ich denke ja, ganz wesentliche)

können ski tatsächlich unter dem körper durchfahren, wenn wir carven?
für mich physikalisch ein ding der unmöglichkeit. unter mir herrutschen können sie, wie beim klassischen gerutschten wedeln, auf ihrer kante können sie nicht unter mir hergleiten. beim carving muss sich mein ksp über die ski hinwegbewegen und nicht umgekehrt. die auflagefläche meiner ski stellen den bezugspunkt im raum dar, der mir in dieser form bei gerutschten schwüngen fehlt.
Hallo,

begrifflich ist das alles sehr schwammig, daher nur ein paar Gedanken dazu.

- Einen Bezugspunkt ist immer subjetiv, d.h. ein aussenstehender Beobachter (Martina) sieht etwas anderes als ein Mitfahrender (Paul). Damit meine ich nicht nur abweichende Beobachtungen! Rein physikalisch kann ein aussenstehender Beobachter z.B. die Trägheitskräfte (Fliehkraft) nicht wahrnehmen, sondern nur die Folgen sehen. Von aussen sieht Martina, wie irgendwas den Paul nach innen zerrt (Zentripedalkraft), der sich aber nur in die Kurve legt, um die für ihn spürbare Zentrifugalkraft zu kompensieren.

- Jede Kreisbewegung hat einen Drehpunkt. Verändert sich der Bahnradius, d.h. öffnet oder schliesst sich die Bahnkurve, verändert sich der Drehpunkt, was letztlich bedeutet, dass sich der momentane Drehpunkt auch auf einer Bahnkurve bewegt.

- Bewegungen überlagern sich störungsfrei, d.h. ich kann die Drehbewegung verursacht durch das Kräftespiel zwischen Schnee und Ski gesondert von der eigentlichen Bergabbewegung betrachten.

Beim Carven sehe ich zwei wesentliche Drehbewegungen, den Bogen, der gefahren wird und die Pendelbewegung des Skifahrers.

Bei Driften kommt eine weitere Drehbewegung hinzu da Ski mit Skifahrer eine Rotation um sich selbst durchführen, die alle anderen Bewegungen noch überlagert. Der 'Drehpunkt' liegt irgendwo auf der Standfläche, abhängig von der Art der Drift (Übersteuernd, Untersteuernd..).

Bei jedem Kurvenwechsel gibt es einen (hoffentlich) kurzen Moment, in dem die Ski nicht mehr auf der Kante gleiten, sondern auf der Fläche. Es ist völlig egal, ob der Kurvenwechsel durch Unterfahren oder Kippen durchgeführt wird. Meist ist es ohnehin eine Kombination.

@Paul: Beim Carven sollte eigentlich der Körper(schwerpunkt) voraus eilen und die Ski sollten folgen. Umgekehrt wäre mir nicht geheuer, aber vielleicht habe ich Dich da nicht richtig verstanden. Stichwort IN die Kurve fallen, nicht AUS . :wink:

Gruss, WolliHood

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Beitrag von Martina » 24.10.2005 11:56

Ich glaube, ich weiss jetzt, was du mit "zwingendem Schritt" gemeint hast!

Ich habe am WE die Slomo und Stroboaufnahmen des WC genau studiert:
Wenn ein Fahrer in der Kurve liegt, ist der innere Ski (aus in den letzten Beiträgen beschriebenen Gründen) vor dem äusseren.
Im Moment des Kantenwechsels wird der Ski flachgestell, der KSP des Fahrers ist über dem Ski. In diesem Moment sind natürlich auch die Füsse auf gleicher Höhe
Kippt der Fahrer dann in die nächste Kurve, muss der innere Ski, je extremer die Schräglage ist, desto mehr, wieder nach vorne.

Der grosse Unterschied ist aber, dass wohl keiner der FAhrer den inneren Ski vorschiebt, um die Kurve auszulösen!!!!!
Im Gegenteil, um nicht wegzurutschen habne die teilweise verzweifelt versucht, den äusseren Ski mitzunehmen!

Yeti
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Beitrag von Yeti » 24.10.2005 12:47

Martina hat geschrieben:...Im Gegenteil, um nicht wegzurutschen habne die teilweise verzweifelt versucht, den äusseren Ski mitzunehmen!
Das ist das, was ich oben bei den Trockenübungen erwähnt habe. Ein
belastetes Bein kann ich nicht mehr aktiv bewegen. Ich kann nur mit
dem weniger beslasteten Bein (hier Aussenbein) Körperpositionskorrekturen
durchführen.

Yeti

PS:
Bald kommte etwas ausführlicheres dazu ... :wink:

urs
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Beitrag von urs » 24.10.2005 13:38

salü wollihood

danke für deine ausführungen. noch eine frage, die mir nicht ganz klar ist. stimmt meine ansicht, dass solange ich nur drifte, d.h. die skies im schnee keinen seitlichen halt finden, keine änderung der fahrtrichtung stattfindet (ähnlich einem slidenden auto)?
WolliHood hat geschrieben:@Paul: Beim Carven sollte eigentlich der Körper(schwerpunkt) voraus eilen und die Ski sollten folgen. Umgekehrt wäre mir nicht geheuer...
autonome skies aus der anarcho szene :D :wink:.

spannend bleibt aber, in welcher ebene der impuls am sinnvollsten ausgelöst wird. am besten aus der hüfte, da sich hier in etwa der schwerpunkt befindet? oder doch besser aus den füssen, da diese näher beim schnee sind? am heikelsten find ich, wenn ich mit dem oberkörper voran gehe, da ich dann gerne zu stark reinlehne und plötzlich nur noch auf dem innenski stehe.

gruss urs

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