Bindungsmontage unterschiedlicher Skiarten

Alles zum Thema Bindungen, Z-Wert, Platten, Stopper, etc.
Siehe auch Z-Wert Tabelle
Axometru
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Bindungsmontage unterschiedlicher Skiarten

Beitrag von Axometru » 10.12.2013 13:24

Hallo,
Hatte vor ein paar Tagen eine diskusion mit Freunden über Bindungsmontage, skischuhmitte über Skimitte, was ist tatsächliche Skimitte und was ist die Markierung die oft fälschlicher Weise sogar auf grossartigen Webpages, als Skimitte bezeichnet wird.( wir haben natürlich gleich gegoogelt). Macht jetzt keinen sinn die 1,1/2 Stunden Debackel wieder zu geben. Daher meine Frage:
Wo liegt der Schuhmittelpunkt ( pfeil oberhalb der Sohle) auf den unterschiedlichen Skiarten? ( Fis ski, slalomcarver, RS, allmountain, Freeride, Off piste usw.)
Die meissten Ski haben eine Markierung, aber es gibt tatsächlich welche die keine haben, wohin kommt dann die Skischuhmitte? Skimitte - 7 cm richtung Skiende?(meines Wissens und nachprüfung)
Vielen Dank

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Re: Bindungsmontage unterschiedlicher Skiarten

Beitrag von TOM_NRW » 10.12.2013 13:54

Hi,

ich habe noch kein Skimodell gesehen, wo es keinen Hinweis gab, wo die Bootmitte liegen soll. Manchmal ist es ein Pfeil, manchmal nur ein Strich ... Für alle Pistenmodelle (und dazu zähle ich auch die Allmountain-Ski) gilt m.M.n. das die Bindung so montiert wird, dass Bootmitte genau dort liegt, wo der Hersteller des Brettes diese vorgesehen hat.

Deine Berechnung mit Skimitte -7cm kann ich nicht nachvollziehen, da sie die Länge des Skis komplett ausser Acht lässt. In einem Skibauseminar habe ich einmal gehört, dass die meisten Consumer-Ski den Bootmittelpunkt haben bei 58% Skilänge von der Spitze aus gerechnet. Also 58% liegen vor der Schuhmitte und 42% hinter. Dies ist aber auch nur ein Näherungswert.

Beim Freeride und bei Park-Ski macht es ggf. Sinn den Bootmittelpunkt weiter nach vorne oder nach hinten zu versetzen. Wir sprechen da aber von max. 2-3cm. Dies um den Ski z.B. beim Freeriden wendiger zu machen oder weil man mehr Auftrieb möchte. Die auf solchen Ski verwendeten Bindungen werden wiederum zentral montiert und lassen dann eine Verschiebung in beide Richtungen zu.

Long story short: Bindungen würde ich immer so montieren (lassen), dass Schuhmittelpunkt = vorgegebener Punkt des Skiherstellers ist.

LG Thomas

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Re: Bindungsmontage unterschiedlicher Skiarten

Beitrag von NeusserGletscher » 10.12.2013 14:07

Je nach Einsatz gibt es unterschiedliche Montagepunkte auf dem Ski. Auf Sport Conrad ist das gut erklärt. Beim Schuh gibt es nur eine Markierung, meist ein Strich oder ein Pfeil an der Sohle.

Auf der geometrischen Skimitte werden Bindungen meist für Twintips bzw. "Park & Pipe" montiert, also dort, wo der Ski Vorwärts wie Rückwärts eingesetzt wird.
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.

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Re: Bindungsmontage unterschiedlicher Skiarten

Beitrag von extremecarver » 10.12.2013 15:54

Doch Ski ohne Markierung gibts schon. Dann wenn die für spezielle Bindungssysteme vorgesehen sind mit Inserts.

Mein K2 Obsethed hat die Inserts fürs Schizo System (~6.5cm Verstellweg) - aber keine Markierung oder Info wie die jetzt angebracht sind. Weil klassisch wird der Ski mit Freeride Center markiert - aber ich bin ziemlich sicher die Inserts sind auf Allround Center (=3cm weiter vorne, während Freestyle/Directional Center ganze 6cm weiter vorne ist) gesetzt. 6cm hinter der Skimitte als Standard ist aber schon ziemlich viel. Ich denke meist wird nur 3-4cm empfohlen - insbesondere weil das ja bei den meisten Ski noch immer deutlich hinter der Skimitte in der kompletten Länge liegt, da es nur den Mittelpunkt des Radius kennzeichnet der außer bei Park/Freestyleski ja aber selber meist locker mal 10-20cm hinter der wahren Skimitte liegt.

Leider werden diese Angaben bei Ski klassicherweise nicht veröffentlich, während es bei Snowboards Tradition ist, genau anzugeben wieviel Setback man in Mittelposition hat, und wie lang Schaufel/Tail ist (und mit beiden Werten zusammen kann man viel schneller Boards tauschen ohne viel hin und herzuschrauben um die optimale Position zu finden).

Dazu muss man je nach Sohlenlänge sich sogar entscheiden ob man vorne oder hinten den Backen verschiebt und kann also nur 2cm Schritte montieren. Prinzipiell kann man wenn man die Länge nicht voll braucht, bei Shizo aber selbst mit Inserts nochmal mindestens +-3cm montieren trotz Inserts - man hat halt nur ~6.5cm Schnellverstellweg.

Allerdings sehe ich das Shizo System als nicht gut an. Ich warte nur darauf wann es den Vorderbacken runterreißt. Sehr stabil schaut das wirklich nicht aus. Dazu sind die Inserts auch nicht so der Hit und etwas filigran.
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Re: Bindungsmontage unterschiedlicher Skiarten

Beitrag von Willi1957 » 10.12.2013 17:01

Ich hab den Obsethed ohne Inserts. Da ist eine Skala eingezeichnet, 7 cm lang, in cm unterteilt.
Die erste Markierung ist so in etwa True Center., also die wirkliche Skimitte, die letzte die Powder Einstellung.
Innerhalb dieser Range sollte die Bindung montiert werden. Eine Schizo mit +-3cm deckt also fast den gesamten Bereich ab, wenn auf dem dritten Strich von hinten montiert.
Bei meinem Scott MegaDozer ist ebenfals eine Range zur Bindungsmontage eingezeichnet.
Bei Park und Freeride Ski gibt es also oft nicht DEN einen Strich sondern eine empfohlenen Range, innerhalb der man sich für einen Montagepunkt entscheiden muss.
Servus,
Wilhelm

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Re: Bindungsmontage unterschiedlicher Skiarten

Beitrag von extremecarver » 10.12.2013 17:33

True Center ist auch nicht unbedingt die echte Skimitte. Das trifft nur bei direction freeski Twintips zu.
Sonst ist es halt einfach der empfohlene Punkt für Freestyle - das kann Radiusmittelpunkt bedeuten (bzw halt schmalste Stelle am Ski) oder Mittelpunkt der Lauffläche (wie auch immer man die bei Rocker Ski definiert...) usw.. oder die dickste Stelle des Kerns (Core Center) etc... So richtig definiert ist es nirgends...

Weil wirkliche Skimitte gibts einfach nicht. Ich finde die Core Center Definition noch am aussagefähigsten - so wird bei Snowboards meist die Mitte definiert wobei dann der Setback angibt um wieviel die Inserts zurückversetzt sind.
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