Servus Carver
So jetzt der Reihe nach.
Voll Freude hab ich von Nicola zwei Edelwiser-Swing für Christa und mich gekauft. Nachdem ich die Atomic-Xentrix, die mit einem Klick um ca.3,0cm in Längsrichtung verschoben werden kann, bereits auf einigen Schi montiert habe, montierte ich diese auch auf dem Swing. Ich finde diese Möglichkeit sehr positiv.
Also Bindungen montiert und rauf auf die Piste. Ja was ist den nun


Christa kommt mit Ihrem überhaupt nicht zurecht und will am liebsten nach 2Std nur noch in die Hütte

Am nächsten Montag mit Nicola telefoniert; ob den diese Swing einen anderen Aufbau haben wie der weiße Swing, den ich einige Zeit als Testschi hatte. Nach ihrer eidesstattlichen Erklärung, daß es genau der gleiche Aufbau ist, wurde die Erklärung darin vermutet, daß der Testschi doch bereits 2 Jahre Testfahren auf´m Buckel (Belag) hat.
Diese Erklärung ließ mich jedoch nicht ruhen.
Ich nahm mir daher den Schi zur Brust und drückte und bog nach Leibeskräften, auch zwischen zwei Holzstücken wurde derselbe aufgelegt und mußte sich meinem Gewicht beu(ie)gen. Dabei stellte ich fest, daß der hintere Bindungsbacken zwar nach hinten ausweichen kann, aber die bindungseigene Platte keine Bewegung zuläßt.
Dei vordere Backe ist ca.2cm erhöht und die hintere ca.2,5cm. Beide sind miteinander verbunden aber der Hinterbacken kann auf dem Unterbau bei Durchbiegung nach hinten rutschen.
Also blieb als Störfaktor die Platte des hinteren Automaten. Diese ist mit 4 Schrauben befestigt und erweckt optisch den Eindruck einen Längenausgleich bei Durchbiegung zuzulassen. Erst nach Demontage der metallenen Gleitplatte sieht man die Fehlkonstruktion des darunterliegenden Kunststoffteils. Während die metallische Gleitplatte mittels eines Führungsstücks in einem Langloch in Längsrichtung frei beweglich ist, sind darunten 4 exakt passende Bohrungen für die Schrauben.
Wer die erdacht (soll man dazu überhaut "denken" sagen) hat, gahört standrechtlich erschossen


Nach ca. 2Std. Ständerbohmaschine, Fräse und Drehbank waren auch die beiden Kunststoffteile mit Langlöchern versehen und Distanzstücke fürs Führungsstück angefertigt. Also frisch montiert und letztes WE wieder auf die Piste. Christa bekam wieder ihren Fischer Race-SC.
10cm Neuschee und harter Untergrund forderten sofort zum lustvollen Austesten des Swing auf. Nicht schlecht, würde sogar sagen sehr gut. Jetzt noch die Bindung um 1,5cm nach vorn; wow


Nach 2 Std. kann ich Christa überreden doch auch mal zu probieren. Es ist nicht zu glauben; nach 4 - 5 Schwüngen läuft´s plötzlich bei ihr und ein Grinsen ist nicht mehr aus ihrem Gesicht zu bringen. Nur ich kann plötzlich mit den Fischer nicht mehr wirklich carven, ich will wieder meinen Swing.
Nach Rücktausch 2 Abfahrten später war Christa erstaulicherweise mit ihren Race-SC überhaupt nicht mehr zufrieden. Also zurück zum Auto, Swing wieder an Christa, Fischer in den Kofferraum und ein weiteres Gerät unter meine Füße. Aber so richtig glücklich war ich nicht mehr; denn erstens fuhr den Rest des Tages Christa mit meinem Swing und mir war bewußt, daß daheim jede Menge Arbeit auf mich wartet.
Es ist kaum zu glauben; lediglich ein Bereich von 10cm unter der hinteren Backe, der keine Biegung zuläßt verändert total die Charakteristik eines Schi. Ein Swing der harmonisch, geschmeidig mit entsprechendem Rebound zu fahren ist, wird plötzlich zu ´nen steifen Klotz.
Ich hätte dies nie und nimmer gedacht!!!!
Mit diesem Wissen, versteh ich jetzt, daß manche Anbieter Schi-Bindung-Kombinationen anbieten. Dies ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn die Techniker auch richtig mitdenken.
