Crossski die 'neuen', 'wahren' Allrounder?

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helge*
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Crossski die 'neuen', 'wahren' Allrounder?

Beitrag von helge* » 03.10.2006 17:31

Hi,

Da in fast jedem zweiten Topic inzwischen über die Crossmodelle gesprochen wird würde ich jetzt gerne mal Meinungen einholen.

Höchstwahrscheinlich sind es auch im Moment die besten Allrounder und passen zu den meißten. Trotzdem finde ich, dass mir solche Ski weniger Spaß machen als ein SL oder GS Ski...
Die Slalomausgaben sind nunmal i.d.R kürzer, haben kleinere Radien, weniger Laufruhe bei höheren Geschwindigkeiten sind dafür aber wesentlich drehfreudiger und erlauben kürzere Schwünge. Hingegegen stehen die GS-Ski für das andere "Extrem" und zwar längere Ski, höhere Laufruhe bei hohen Geschwindigkeiten, größere Konstruktionsradien, größere Schwünge. (Die Skihärte habe ich bewusst aussenvorgelassen)

Jetzt stellt sich eventuell die Frage welchen Ski man nehmen soll einen SL, GS oder doch einen Allrounder weil man gerne alles hätte?

Da die meißten nur einen Ski haben sollte er am besten genau die Punkte erfüllen, die man braucht - vielleicht passt ein SL oder ein GS Ski. Nur was macht man, wenn man einen Kompromiss braucht? Einen Crossski empfehlen?

Und jetzt das entscheidene an den Crossskiern: man wird damit wohl (gut) zurechtkommen, kann (fast) überall vernünftig fahren und wird wahrscheinlich auch zufrieden sein. Aber verpasst man nicht grade dabei die Vorzüge und den Reiz den ein SL/GS Ski ausmacht? Macht es nicht mehr Spaß, wenn man den Ski entsprechend seiner Funktion ausreizen kann, ans Limit gehen kann (Kurzschwungtechnisch bei SL oder schnell und große Schwünge bei GS)? Mich entschädigen beide ausprägungen sofort dafür, dass ich teilweise in dem einen Gelände mit einem anderen Ski besser zurechtkomme.

Über andere Meinungen freue ich mich natürlich ;) und mit dem Begriff Limit meine ich nicht zwangsläufig das physikalische Limit sondern auch das eigene und körperliche...

helge*

Jan O.
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Beitrag von Jan O. » 03.10.2006 17:47

du hast vollkommen recht, aber der faktor geld ist nicht zu vernachlässigen, wenn eben nicht jeder bereit ist ( vorallem leute, die weniger als 14 tage im Jahr fahren) 2 paar ski zu kaufen, dann ist ein cross ski natürlich das optimale.

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Beitrag von carlgustav_1 » 03.10.2006 20:20

diese diskussion ist vollkommen sinnfrei, bevor man nicht klärt, ob man mit "cross"-ski spezielle Skier für die Skisport-Disziplin "Skiercross" meint, oder einfach alle Ski die in ihrem marketing-namen den begriff "cross" verbaut haben.

letztere bilden eine so inhomogene gruppe von unterschiedlichsten skitypen, dass man sie kaum über einen kamm als "die neuen allrounder" scheren kann.

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Beitrag von Zodi » 03.10.2006 20:30

Hoi,

genau diese Frage habe ich mir auch gestellt. Ich habe letzte Saison den Head XRC 1200 geholt und war mit diesem Ski für meine Bedürfnisse zufrieden. Allerdings auf der Suche nach dem perfeten Paket für mich habe ich auch viel angetestet und bin zu dem Schluss gekommen mir diese Saison noch einen Slalomcarver zu holen. (Sollte zuerst ein GS werden, habe aber die Befürchtung, dass der mir zu einseitig ist)
Meine Überlegung war speziell mit dem SL an meiner Technik zu feilen und vielleicht nächste Saison mir dann noch einen GS zu holen.
Obwohl ich auch an meine 50 Skitage komme und Ausrüstung billiger beziehen kann ist aber das Geld der entscheidende Faktor, denn als Student ist das ja meistens rar.

Zurück zum Thema der Cross-Skier habe ich die Erfahrung gemacht, dass diese in den Modellen von Hersteller zu Hersteller extrem unterschiedlich sind. Während Head und Atomic mir äußerst agressiv vorkamen fand ich den Rossi eher lieblich.
Insgesamt finde ich die Head aber äußerst tauglich, da sie sowohl im Kurzschwungbereich gut greifen, als auch bei höheren Geschwindigkeiten sehr ruhig liegen.

Ich würde aber dem "gemeinen Hobbyfahrer" trotzdem eher zu den Standard-Allroundern raten, da diese sehr fehlerverzeilich sind. Ich lasse mich an dieser Stelle aber auch gerne von den Fachkundigeren Mitlesern belehren.

Gruß Zodi

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Beitrag von carlgustav_1 » 03.10.2006 20:43

hi zodi, klingt alles sehr vernünftig.

der head xrc1200 ist ja topmodell der crossreihe von head und sollte damit ein ziemlich sportliches brett sein. das problem ist, dass sich die verschiedenen reihen der hersteller entlang der "numerierung" dh. in der regel auch dem preis ziemlich planlos überlappen. dh. den erfahrbaren unterschied zwischen einem einfachen ski der atomix supercross serie und einem hochwertigen Izor zu erklären, dürfte so manchen verkäufer in grösste schwierigkeiten bringen. gleiches gilt für die top cross modelle die meistens doch sehr nah an den GS / longturn modellen für nicht-profirennfahrer sind.... da kann man dann doch wieder nach design, image & geschmack entscheiden :wink: und gerade für "uns" junge leute klingt doch "supercross" viel super-krasser als "allround" oder??

//edit: war anlassbezogen gerade auf der atomic page, dank wiedereinführung einer "9:18" serie und endloser aufblähung der "race" serie blickt da langsam wirklich KEINER mehr durch...:evil:

eigene erfahrung mit cross latten beschränkt sich leider auf nen atomic sx10 (oder wars sx9?) 04/05 in 165 den ich mal geliehen hatte; eine ziemlich furchtbar schwere und phlegmatische latte... war nix für mich.
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Re: Crossski die 'neuen', 'wahren' Allrounder?

Beitrag von Uwe » 03.10.2006 22:38

helge* hat geschrieben:Da in fast jedem zweiten Topic inzwischen über die Crossmodelle gesprochen wird würde ich jetzt gerne mal Meinungen einholen.
CROSS ... das "war" doch mal ...
Im letzten Jahr war ALLMOUNTAIN der Trend.
Im Winter 04/05 war CROSS ein - undefiniertes - Thema. Auf der Seite SKITEST - Pressespiegel + TRENDS ... die Sieger 04/05 schrieb ich:
Ein etwas "schwammiges Gefühl" habe ich bei den Cross-Carvern; irgendwie sind sie für mich "weder Fisch noch Fleisch"! Eigentlich sind es nichts anderes als "bunte, agressiv aufgemachte" Race-Carver, denn die Radien liegen ganz klar im Race-Bereich. Auch die Marketingaussagen, dass die Ski wegen Ihrem "mehr an Breite" besser für abseits der Piste geeignet sind, scheint mir mehr Verkaufsargument als Tatsache zu sein, denn wie hier unten in der Tabelle zu sehen, sind die Crosser nur 1,2,3 mm breiter, als Allround- oder Race-Carver. Umgerechnet auf ein Paar Ski ist das eine Fläche von 1 Bierdeckel ... und das macht wohl nicht wirklich was aus ... ganz im Gegensatz zu den wirklich breiten All-Mountain-Modellen, wo teilweise "ein ganzes DIN A4 Blatt" für mehr Auftrieb sorgt (siehe Bild "Breitenvergleich" hier unten)! Dass die Skiindustrie selbst keinen großen Unterschied zwischen Race und Cross sieht, merkt man daran, dass teilweise Cross-Ski als Race-Ski - und umgekehrt - getestet wurden!
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ivan
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Beitrag von ivan » 03.10.2006 23:54

jeder hersteller kann auf recht viele modelle "cross" aufschreiben, vom 150 cm/12 m/65 mm über 180 cm/20 m/68 cm bis 72 mm von Stöckli und Dynastar und inkl. echte allrounder mit 65 - 70 mm.

erst wenn draus ein "musterskicrossski" definiert wird als meist etwas breiteres sportliches hybridmodell mit ca. 70% racecarve und 30% slalomcarve-charakteristik, lässt sich damit vernünftig operieren und diesen musterski vergleichen.

natürlich ist rein leistungsmässig ein spezialist (RS, SL) immer "besser" als der eierlegende wollmilchbringende kombi-allrounder.

P.S. zusätzlich:
wenn ich B-freundes beitrag lese, fällt mir noch ein, dass ich vllt wegen klarheit hätte schreiben sollen "immer besser in seinem spezialgebiet".
Zuletzt geändert von ivan am 04.10.2006 09:11, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Bewegungsfreund » 04.10.2006 07:18

Die von Ivan beschriebenen Ski sind sehr breitbandige Modelle, die uns bei der Lösung vieler Situationen unterstützen.

Die "speziellen" (SL, RS,..) Modelle geben uns meist eine sehr starke Rückmeldung in einer Situation.

Berge sind für uns Breitensportler aber nicht nur mit einer Situation gebaut...wir finden alle möglichen Aufgabenstellungen (Buckel, Tiefschnee, harte plane Piste, Sulz,...) vor und möchten sie auch lösen.

Unser Bewegungsmuster wird sich auf einem Spezialistenski nur bedingt weiterentwickeln...auf einem sportlicheren Ski breitbandiger Ausrichtung sehr viel mehr.
Jetzt dürfen wir nicht das Ziel aus den Augen verlieren:
Will ich eine augenblickliche maximale Rückmeldung oder bin ich gar ein Spezialist: ist ein SpezialistenSki bestimmt gut.
Will ich meine Möglichkeiten der Skitechnik maximal verbessern, viele Situationen lösen,...alles auf hochsportlichem Niveau: nehme ich einen sportlichen All-Mountain Ski.

Ach so....die im SkierCross gefahrenen Ski sind RS-Race Ski (auch wenn sie das Top eines CrossSki haben)...da sind nämlich ambitinierte Spezialisten am Werk.

Gruß

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ivan
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Beitrag von ivan » 04.10.2006 09:21

Bewegungsfreund hat geschrieben:Ach so....die im SkierCross gefahrenen Ski sind RS-Race Ski (auch wenn sie das Top eines CrossSki haben)...da sind nämlich ambitinierte Spezialisten am Werk.
Gruß
ja, die RS ski mit skicross deckblatt gehören auch noch zur bunten crossfamilie. hab in meiner auflistung vergessen. wurde aber sowieso mehrmals diskutiert.

obwohl - auch interessant:
der aktuelle A062614 Atomic SX:12 190 cm mit sidecut 99 deckt sich (als ausnahme, bin ich sicher) NICHT genau mit den RS, während der kürzere A062528 183 cm RS 91 identisch ist mit dem GS:12.

Martina
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Beitrag von Martina » 04.10.2006 15:29

Als ich noch Skiercross gefahren bin (lang ist´s her...) wäre ich allerdings durchaus froh gewesen um einen "Cross" Ski: d.h. ein Ski mit Race-qualitäten (Flex, Torsion, Härte etc.), aber etwas engeren Radien als die damaligen Racecarver.
Die Kurven im Skiercross sind (bzw. waren mindestens damals) manchmal eklig eng und man ist da ja auch nicht alleine unterwegs...

Ich hatte damals die Wahl zwischen RS-Ski (den es nicht so richtig "in Kürzer" gab) und Allroundern. Nach der halben Saison habe ich es dann mal mit einem Junior-RS-Ski probiert, das war für mich dann die beste Lösung.

(Ich war damals sicherlich ambitioniert, aber wohl nicht die grosse Spezialistin :cry: , um Ivans Aussage, wer da am Werk ist, zu zitieren)

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